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Brief an meinen Ex-Freund

S
Jetzt sind es fast 2 Jahre seit du gegangen bist. Warum spukst du mir gerade jetzt wieder im Kopf rum?
Ich habe nach der Trennung lange gebraucht, um mein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Einziger Halt in den ersten Monaten, war unser gemeinsamer Sohn. Ich musste für ihn da sein. Musste für ihn funktionieren.
Du bist gegangen, obwohl du dir eigentlich nicht sicher warst. Sie war neu, ich war das gewohnte. Du warst hin und her gerissen. Das neue hat gesiegt. Du bist gegangen.
Meine Welt brach zusammen. Ohne Freunde und unseren Sohn hätte ich es nicht geschafft. Wir haben es zuerst freundschaftlich probiert. Doch je mehr ich rausfand, je mehr ich dein wahres Gesicht erkannte, umso einfacher wurde für mich die Trennung.

Warum beschäftigst du mich nun wieder? Lass mich einfach in Ruhe. Du musst mir bei der Übergabe unseres Kindes nicht sagen, ich sehe gut aus. Entschuldige, ich weiß, mit was du gerade zusammenlebst und dein Bett teilst. Und ihr wirst du das gleiche sagen. Früher hättest du jemanden wie sie nie mit der Kneifzange angefasst. Ihr Vorteil? Mit ihr warst du wieder frei, kein Kind 24/7. Alle 14 Tage den Papa spielen reicht. Zu Anfang hast du zwischen deinen Wochenende gefragt, wie es deinem Sohn geht. Hast ihn auch mal zwischen deinen Wochenende zusätzlich geholt, seit 1,5 Jahren passiert auch dieses nicht mehr.

Du wunderst dich, warum ich nur das nötigste mit dir rede? Wichtige Sachen, die das Kind betreffen? Mehr nicht! Gibt es zu dem Thema nichts zu sagen, steige ich wortlos wieder in meine Auto. Ob du mir nachsiehst? Weiß ich nicht.

Nenn mir einen Grund, ein einzigen, warum ich mit jemanden vernünftig reden soll, der hinter meinem Rücken noch immer über mich herzieht (warum eigentlich, kümmern dich um dein Leben, wir haben keine Berührungspunkte mehr, aber es kann niemand deine Lügen in Frage stellen, denn sie kennen nur deine Version, die du natürlich zu deinen Gunsten auslegst.Ja, ich bekomme einiges erzählt, damit hättest du nicht gerechnet?) , der sich dermaßen gefreut hat, mich endlich los zu sein, es öffentlich bei FB postet und nun da steht und sich wundert, warum ich keine Freundschaft möchte? E-I-N-E-N einzigen Grund. Manchmal möchte ich wirklich gerne wissen, was du noch über mich denkst? Nicht das, was du deinen Freunden über mich erzählst, um gut dazustehen, nein, was wirklich in deinem Kopf vor sich geht, wenn du mich siehst. Du sagtest mir mal wörtlich: Sie könne mir nicht das Wasser reichen. Warum bist du dann trotzdem zu ihr gegangen?

Zu deinem Sohn kannst du mir jederzeit fragen stellen, da stehe ich nicht im Weg. Obwohl ich sehe, wie sehr er leidet, wenn er bei dir war. Du holst ihn ab, überlässt ihn dann am WE aber meist sich selbst, steckst ihn früh ins Bett um schnell Ruhe zu haben. Manchmal muss ich ihn dermaßen überzeugen, dass er zu dir geht, dass es mir schon fast leid tut, ihn in deine Hände zu geben. Er ist 8 Jahre alt. Er ist nicht dumm. Ich darf nichts sagen, er traut sich nicht, noch nicht.

Auch wenn du diese Worte nie lesen wirst, habe ich es mir nun von der Seele geschrieben. Ob es verständlich ist, kann ich nicht sagen, aber ich bin es losgeworden.
Selbst wenn du es lesen würdest, wärst du dir keiner Schuld bewusst.

Lass mich einfach mein Leben leben. Weniger als 10 Jahre, dann muss ich nie wieder ein Wort mit dir wechseln.

31.07.2018 18:10 • x 2 #1


F
Sehr gut

31.07.2018 21:24 • #2




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