Ich habe mich vor 3 Monaten endgültig von meinem Partner getrennt und zwar nachdem er 2,5 Jahre lang ohne Miete zu zahlen oder sich an sonstigen Nebenkosten zu beteiligen ich meiner 1,5-Zimmerwohnung gehaust hat.Man muss dazu sagen,dass er Engländer ist und bis dato kaum Deutsch spricht,was seine Entschuldigung dafür war,dass er sich keinen Job suchen und mich finanziell unterstützen konnte.Wir haben einen heute 4 jährigen Sohn zusammen.Die ersten 2 Jahre haben wir gemeinsam in england gewohnt.Kurz vor der Geburt unseres Sohnes ist er gekündigt worden.Statt sich sofort um einen neuen job zu bemühen hat er sich Geld von seinem Dad gepumpt und eine Immobilie gekauft die er renovieren und dann gewinnbringend wieder verkaufen wollte,es sollte eine Art property development business daraus werden.Ich war von Anfang an skeptisch...
Der Verkauf der ersten immobilie hat 9 Monate gedauert in denen er sämtliche Ersparnisse aufbrauchte.Daraufhin gründete er ein Sport Management Business und die Schulden häuften sich. Ich bemühte mich bereits nach 1,5 Jahren wieder eine Anstellung in England zu finden,was aber unmöglich war,denn dass was ich in meiner Branche verdiene hätte ich auch wieder für Kinderbetreuung hätte ausgeben müssen. Daraufhin zog ich zurück nach Deutschland weil ich mir dort bessere Chancen ausrechnete und beantragte zudem Hartz 4 für den Übergang. Mein Ex-Partner schien froh zu sein, dass die Verantwortung auf einmal nicht mehr bei ihm lag und hatte auch kein Problem damit, dass der Staat für unserenLebensunterhalt aufkam.
Wie gesagt seit 3 Monaten sind wir getrennt und vor 2 Wochen habe ich ihn dann vor die Tür gesetzt mit Schloss austauschen etc...Er wäre von alleine nicht gegangen. Er war bis zum Schluss davon überzeugt dass wir eine funktionierende Beziehung hatten und es nur eine Frage der Zeit gewesen wäre bis er in Deutschland richtig angekommen und auch eigenes Geld verdient hätte. Aber ganz ehrlich, er hätte jeden Job machen können...In Berlin ist es nun wirklich einfach für Ausländer. Aber seiner Meinung nach habe ich ihn nicht genügend unterstützt und das erzählt er auch seinen Freunden.Mittlerweile hat er eine Wohnung die fast doppelt so viel Miete kostet wie meine. Auf einmal läuft auch seine Firma in England und nebenbei geht er noch putzen. Auf einmal scheint er sich für nichts zu schade, zahlt aber auf keinen Kinder Unterhalt, nur in Materialien für das Kind.
Ich habe jetzt den Eindruck es hat wirklich diesen Rauswurf gebraucht, dass er sich mal aufrappelt.Oder aber er hat jetzt erst den Anreiz weil er weiß er tut es nur für sich selbst und muss sich nicht rechtfertigen wofür er sein Geld ausgibt. Er ist nämlich auch der Meinung ich schulde ihm das Geld für die 2 Jahre,in denen er in England für Miete etc aufgekommen ist.Ich meine,was ist das für eine Argumentation? Ich habe sein Kind zur Welt gebracht!Am Angang sagte er sogar ich könnte erstmal zu Hause bleiben und noch Mehr Kinder mit ihm bekommen!
Und trotzdem lässt mich der Gedanke nicht los,dass ich möglicherweise zu früh die Reißleine gezogen habe und er vielleicht hätte er weiterhin bei mir gewohnt trotzdem irgendwann die Kurve gekriegt hätte. Weil er hat Recht ansonsten hatten wir eine sehr erfüllte Beziehung.
Was denkt ihr? Wann ist es legitim zu sagen genug ist genug? Und sollte ich den Fehler bei mir suchen? Ich liebe ihn einfach immer noch sehr aber habe Angst wieder enttäuscht zu werden...
29.04.2017 18:25 •
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