Das verflixte 3 Jahr - mein Trauma

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Die ersten Tage sind überstanden. Das Forum hat mir schon ein wenig in meiner Verzweiflung geholfen, doch jetzt mag ich auch mal meine Geschichte loswerden.

Meine Vorgeschichte: ich war, was Bezeihungen angeht ein Spätzünder. Meine erste feste Beziehung begann als ich 24 war. Ich war im siebten Himmel und habe sie so sehr geliebt. nach anderthalb Jahren sind wir zusammen gezogen. Es war für mich die Erfüllung meiner Träume. Nie mehr alleine aufwachen. Alles mit ihr zu teilen. Nach etwa einem halben Jahr fing sie etwas an zu zweifeln. Dann war ich für 3 Wochen auf Exkursion mit der Uni und in dieser Zeit hatte sie jemanden kennen gelernt. Mehr als Knutschen war da nicht, sie hat sich bei mir entschuldigt und ich hab ihr verziehen. Nach einem Jahr in der gemeinsamen Wohnung war dann trotzdem Schluss - Ihre Gefühle für mich waren nicht mehr da und ich fiel in ein tiefes Loch.

Die ersten Monate waren schrecklich - hab mich mit erfolglosen Dates rumgeschlagen und war total verzweifelt. Irgendwann habe ich festgestellt, dass ich mit meiner ersten großen Liebe eigentlich nur wenig gemeinsam hatte. Verschiedene Interessen, Freundeskreise, die nicht zusammen passten und verschieden Pläne für die Zukunft. Irgendwann hab ich dann aufgehört mit den blinden Dates und hab alles auf mich zukommen lassen.

Kaum war ich so frei, keinen Druck mehr zu haben, kam SIE!
Diesmal war alles anders. Sie kam mitten aus meinem Freundeskreis - war nur für ein Jahr im Ausland und frisch zurück. Wir lernten uns auf einem Weinfest kennen und kurz danach hab ich sie zum Essen eingeladen. Der Rest ging wie von alleine. Sie war 22, ich 27. Aber Sie war soviel erwachsener als meine erste, so viel klüger und ja, sie war auch viel schöner.

Aus meiner Erfahrung bin ich es ersteinmal langsam angegangen und hatte noch einen kleinen Schutzpanzer übrig. Unser erster gemeinsamer Urlaub nach New York hat mich dann endgültig umgehauen - besser kann es einfach nicht passen, ich war nicht nur undendlich verliebt sondern auch mit meiner aller besten Freundin zusammen.

Nach dem ersten gemeinsamen Urlaub begann ich mit meiner Diplomarbeit. Es war für uns beide eine harte Zeit aber ich habe so viel Unterstützung von ihr erfahren, dass ich/wir die Zeit erfolgreich gemeistert haben.

Dann lief erstmal alles wie am Schnürchen: Sie bekam ihren Traumjob als Flugbegleiterin. Ich hatte mein Diplom in der Tasche, Arbeitsvertrag unterschrieben, die perfekte gemeinsame Wohnung gefunden und eine zweite Reise in die USA.

Vor 9 Monaten sind wir dann zusammengezogen, ich begann mit der Arbeit und es war stressig, aber gut. Die Wohnung nahm gestallt an und ich hatte aus meiner ersten Bezeihung gelernt - es wurde nicht permanent vorm TV gesessen, sondern aktiv was unternommen. Zu Weihnachten habe ich die Wohnung in ein Winterwunderland verwandelt. Im Frühjahr nahm sie mich auf einen Kurzstreckenflug nach Nizza mit.

Klar kehrt auch irgendwann mal der Alltag ein. Das kann niemand vermeiden. Man entwickelt auch wieder einige getrennte Interessen. Dennoch wusste ich, dass ich mit ihr mein Leben verbringen wollte. Da ich im Job nicht ganz zufrieden war, war mein Plan: nach einem Jobwechsel und der Probezeit frage ich Sie ob sie mich heriaten möchte. Das wäre dann warscheinlich nächstes Jahr im Sommer gewesen.

Vor 3 Monaten waren wir gleich zweimal im Urlaub. Erst ein Päärchentrip nach New York und dann eine Rundreise an die US-Westküste. Es war wie im Traum für mich.

Nur wenige Tage nachdem wir zurück waren, war Sie irgendwie komisch drauf. Im Bett lief nichts mehr und selbst Knutschen funktionierte nicht mehr so richtig. Andere Haarfarbe, Sprüche wie Du stelltst mich immer auf ein Podest - im nachhinein alle klassichen Anzeichen. Heute vor 5 Wochen hat Sie sich mit Kollegen getroffen - alles kein Problem, ich vertraute ihr.

Zwei Tage später kam die Hochzeit ihres Bruders. Und am nächsten Tag merkte ich, dass irgendetwas garnicht mehr stimmte. Sie ließ sich nicht einmal mehr streicheln und meinte etwas wie: Lass mal, wird schon wieder. In mir stieg Panik auf. Dann sagte ich zu Ihr, dass sie die Liebe meines Lebens ist und mir immer alles sagen kann. Der Knall: Ich weiß nicht mehr ob das mit uns funktioniert. Kurz später: ich hab mich in einen Kollegen verknallt!

Ich konnte es nicht glauben! Ich machte ihr klar, dass das was wir beide haben nicht so oft zu finden ist und, dass es für mich ein Zurück gibt. Ich schlief dann erstmal bei einem Kumpel und ging am nächsten Tag zur Arbeit.

Nach der Arbeit war Sie zuhause und hat Wäsche gewaschen. Ich sagte nur: Ich geh gleich wieder zu meinem Kumpel - oder willst Du noch etwas sagen. Sie meinte, lass reden: Ich weiß nicht, ob das von mir gestern ein Fehler war. Klang für mich schonmal nach einer Erkenntnis. Für die nächsten Tage war funktstille ausgemacht - wir sollten beide zur Ruhe kommen. Sie war wieder auf einem Flug.

Der Schock fing an zu wirken und ich habe mich für einen Tag krank gemeldet. Mich aber nicht verkrochen sondern an mir gearbeitet. Die Wohnung war blitzblank.

Donnerstags kam sie wieder und wir haben geredet - sie war noch nicht weiter, wusste nicht ob es noch Sinn hat oder ob wir es beenden sollten. Ich machte ihr klar, dass ein Flirt und ja auch mal verknallt sein passieren kann, wir aber in so vielem zusammenpassen und, dass es sich lohnt zu kämpfen. Um weiter ruhe rein zu bringen wollte sie zunem gleichgeschlechtlich Kollegen und dort drei nächste übernachten. wir verliesen die gemeinsame Wohnung, ich zu meinem Kumpel, sie zu Ihrem. Kaum später kam eine Nachricht, dass sie doch wieder zuhause schläft, da sie nicht in ein fremdes bett wollte. Als ich heim kam haben wir aber nicht mehr viel geredet.

Freitags nach der Arbeit war sie zuhause. Wir haben Streitpause ausgemacht um nicht alles zu zerreden. Wir trafen uns getrennt mit Freunde und sahen uns am späten Abend wieder. Da fragte sie, wie für mich denn ein Neuanfang aussähe. Ich sagte wir legen alle Karten auf den Tisch, was war, was falsch war, wie es weitergehen soll und sie fing direkt damit an - es war ein gutes gespräch und ich merkte wieder, was ich an ihr wirklich habe.

Am nächsten Tag, brachte sie den geleihenen Schlüssel zu der Wohnung, in der Sie dann ja doch nicht schlief. Ich war wieder bei meinem Kumpel. Dann kam die Nachricht: kommst du nachhause?
Ich kam und es klang super: sie hat alle Kontaktdaten zu ihrer Affäre gelöscht und wir probieren es nocheinmal - ohne garantie aber wir probieren es. Ihr nächster Flug stand an und ich hatte wieder Hoffnung.

Kaum zurück haben wir Normalität gespielt. Es war ok für mich. Ich wollte ihr keinen Druck machen. Doch irgendwie hat mich alles gewurmt und Sie war ständig in WhatsApp online. Wir hatten ein kurzes Gespräch über unsere Probleme. Sie meinte Du denkst zu
viel - lass doch alles auf uns zukommen. Ich merkte, ständig darüber reden bringt überhaupt nichts und hielt den Ball flach. Sie hatte eine Erkältung und ich habe Sie perfekt gepflegt. Ich habe nicht mehr über Probleme geredet obwohl es mich weiter innerlich zerriss, wusste aber damit treibe ich sie nur von mir. Sie flog wieder weg und ich machte schöne Pläne für die darauf folgende Woche, hatte das perfekte Date geplant und war gut drauf.

Während sie weg war, war Sie weiterhin ständig online in WhatsApp und hat geschrieben. Um innerlich zu überleben habe ich meine handy ausgeschaltet und mir gedacht, vielleicht schreibt sie ja mit einem Kumpel. Mir wurde dann klar, dass ich ihr bereits vergeben habe, jedoch noch nicht ganz vertrauen kann - es waren ja gerade erst 3 Wochen seit dem ersten Schock vergangen. Als sie wieder da war und weiterhin am Handy hing, hab ich ihr das klar gemacht und es war ein Handyfreier Sonntag verabredet. Sie hielt ihn über einige Stunden ein.

Wir schauten gemeinsam eine Film und das Handy lag im Schlafzimmer. Irgendwann hat es mich innerlich völlig zerrissen und ich stand auf, ging ins Schlafzimmer und schaute auf das Handy: Sie hatte ihm weiterhin geschrieben. Ich las nur wenige Zeilen: Es sind ja nurnoch 11 Tage bis wir wieder gemeinsam fliegen!. Meine Welt war endgültig zerstört. Ich ging kurz vor die Tür, kam zurück und sie stand bereits im Flur.

Ich sagte ihr, dass meine Liebe zu Ihr keine Bedingungen kennt, fragte aber wie ich ihr das auch noch verzeihen soll. Sie sagte es ist vorbei. Ich fragte, was dann die letzten Tage sollten, ob sie mich nur hinhalten wollte. Sie sagte ja, ich wusste noch nicht, wie ich das mit dem Ausszug machen sollte, mein Plan B war noch nicht fertig. Ihre Gefühle kamen nicht wieder und es gibt kein Zurück. Ich Dankte ihr für die letzten drei Jahre und wünschte Ihr viel Spaß in ihrem neuen Leben. Verließ die Wohnung und streifte ziells umher. ging wie im Koma zur Arbeit und habe mich die erste Woche durch die Arbeit geschleppt ohne irgendetwas auf die Reihe zu bekommen.

Letzten Samstag wurde ich auf einen Junggessellenaschlied geschleppt mit 18 vergebenen Männern und einem Single - mir. Der obligatorische *beep* hat mich nur angewiedert und am Sonntag hatte ich beinahe einen Nervenzusammenbruch. Jetzt bin ich für die gaze Woche krank geschrieben und bei meinen Eltern untergetaucht.

Die Seifeblase ist geplatzt. Ich bin jetzt knapp 31 und am Tiefpunkt meines Lebens. All meine romantischen Träume, so viel Zeit mit der Frau zu verbringen, die Ich liebe und die mich liebt sind dahin. Jetzt geöre ich zu den Üriggebliebenen und kann allenfalls auf einen anderen gescheierten Menschen warten. Vertrauen, eine unbelastete Beziehung, alte Geschichten als wir uns kennenlernten alles dahin.

Zu meinen massiven emotionalen Problemen kommen noch die Probleme mit der Wohnung, die ich mir nicht alleine leisten kann. Eine Andere Wohnung ist nicht in Sicht und mir fehlt die Kraft. Am Ende läuft es auf eine WG raus, in der ich mit einem Fremden unsere Sachen teilen muss.

Sie fliegt heute mit ihrem Kollegen, stürtzt sich in ihr Glük und hat, wenn es schief geht, immernoch ihre Jugend und Schönheit.

Wie soll ich jemals wieder jemandem vertrauen. Meine Jugend kommt nicht zurück. Alle, die stark sind, haben ihren Partner. Das war meine große Chance, meine große Liebe, danach folgt nurnoch Leere.

Meine Freunde, Ihre Freunde, Unsere Freunde sind alle auf meiner Seite und können es auch nicht verstehen. Niemand konnte sie aufhalten. Selbst ihrer besten Freundin hat sie nicht mehr gesagt, dass sie es wieder tat, ihm wieder schrieb. Alle halten mich für Mr. Rightguy. Ich habe alles investiert, alles gegeben, was ich geben kann um sie glücklich zu machen. Und denoc wurde ich im verflixten dritten jahr wieder verlassen.

Es ist so bitter.

15.08.2013 13:01 • #1


G
Junge, Junge, jetzt halt aber mal den Ball flach.

Deine Jugend ist vorbei? Wo steht das? Wer sagt denn, was Jugend ist? Und selbst wenn, was solls? Es ist doch egal, wie alt Du bist! Liebe kommt doch nicht nur zu Menschen bis 30 und alle drüber müssen halt sehen, was übrig bleibt.

Also wirklich.

Auch jenseits der 30 (sozusagen kurz vorm Grab) kann und wird man sich noch verlieben, wird man tolle Menschen kennen lernen und glücklich sein.

Und ja, Menschen auf der Bahre (also über 30jährige) haben eine Vergangenheit. Die ist ein bisschen länger als die Vergangenheit von 25jährigen, aber ansonsten ist sie gleich. Man kann mit 20 ein emotionales Wrack sein und mit 60 noch einigermaßen unbeschadet durchs Leben gegangen sein.
Und gescheitert ist ein ziemlich starkes Wort, findest Du nicht? Heißt ja im Prinzip alle über 30 haben ihre erste Liebe vergrault und müssen nun sehen, wer jetzt noch übrig ist...wahrscheinlich die Lahmen und die Blinden.

Ich glaube Du stellst Deine Frauen gerne auf einen Sockel und kannst Dir wahre Erfüllung im Leben nur mit einer Frau vorstellen.
Nur, genau da ist Dein Problem: Keine Frau will als Göttin verehrt werden. Wir wollen als Mensch geliebt werden, auch für unsere Fehler. Die wir alle haben. Das Problem an einer Göttin ist, dass Du sie einerseits unglaublich unter Druck setzt auch immer perfekt zu sein - eben wie eine Götting. Das hält niemand auf Dauer aus. Das andere Problem ist, dass Du sie somit nie als gleichberechtigt akzeptierst und auch das wird auf die Dauer zum Problem.
Frauen merken, wenn Männer ihre Hoffnungen auf eine glückliche Zukunft auf sie projizieren. Und das kommt auch nicht gut an. Eine gemeinsame Zukunft wünschen wir uns alle, aber wir legen diese Zukunft nicht in die Hände des Anderen, sondern planen gemeinsam.
Es klingt wirklich schön, wenn Du schreibst, wie sehr Du versucht hast dieses schöne Leben zu gestalten (Dates planen, Antrag planen etc.). Nur, bist Du sicher sie wollte dies alles auch?

Nimm Dir ein bisschen den Druck, denn es fällt schwer sich in einer Beziehung fallen zu lassen, wenn der Andere es selbst nicht ist.
Du sollst jetzt kein MachoA. werden, nur versuche Deine Frauen eben nicht wie Wesen von einem fremden Planeten zu sehen, sondern als reale Wesen von diesem Planeten.

15.08.2013 19:46 • #2




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