Dem Leben vertrauen

O
nun bin ich wieder hier mit einem neuen thema. mein altes thema 'trennung auf raten' kann ich hiermit abschließen. mein kampf hat gerade mal eine woche gedauert und ist erfolglos geblieben. nun frage ich mich war der kampf wirklich erfolglos? nein, denn immerhin hat er mir einige fragen aufgegeben die ich mir beantworten mußte. nicht alle fragen kann ich heute schon beantworten, einige allerdings schon. ich sollte eigentlich froh darüber sein, dass diese beziehung endlich vorbei ist. denn wirklich viel habe ich von meiner ex nicht erhalten. leider ist mir klar geworden, dass meistens nur ihre großen und kleinen probleme wichtig waren. wenn ich selber wieder welche hatte kamen nur antworten wie 'das wird schon wieder' - 'das ist nun mal im leben so' - 'duch machst das schon', aber wehe ich habe mich nicht um ihre probleme gekümmert, dann wurde alles von grund auf in frage gestellt. und nun kommt die frage aller fragen. was fehlt mir eigentlich? sicher mir fehlt die gewisse nähe und die zärtlichkeiten die ich ja auch erhalten habe. aber eigentlich ist es das nicht wirklich. ich denke ich fehle mir selbst. ich habe mich in all den jahren selbst verloren. ich habe reflektionen von meiner ex erwartet, reflektionen auf das was ich tue. genau das bekomme ich nun nicht mehr. ich muß mich finden. es ist erstaunlich, noch vor einem monat hat sie mir die innigste liebe versprochen und nun hat sie sich dem ersten der ihr über den weg gelaufen ist in die arme geworfen. ich denke ich sollte froh darüber sein, nun brauch ich mich nicht mehr um ihre probleme kümmern (glaubt mir was alles ein problem sein kann) und trotz aller erkenntnisse tut es so weh.
also dann, vertraut dem leben, vertraut euren freunden, vertraut der liebe, vertraut EUCH und wem es helfen mag der vertraue auch gott.

ole

WAS WEH TUT

Wenn ich dich
verliere
was tut mir dann weh?

Nicht der Kopf
nicht der Körper
nicht die Arme
und nicht die Beine

Sie sind müde
aber sie tun nicht weh
oder nicht ärger
als das eine Bein immer wehtut

Das Atmen tut nicht weh
Es ist etwas beengt
aber weniger
als von einer Erkältung

Der Rücken tut nicht weh
auch nicht der Magen
die Nieren tun nicht weh
und auch nicht das Herz

Warum
ertrage ich es
dann nicht
dich zu verlieren?

[Erich Fried]

24.10.2002 06:42 • #1


P
Lieber Ole,

ich kann dich so sehr verstehen. das was du geschrieben hast kenne ich zu genüge. bei mir war es ähnlich. ich habe immer irgendwie gegeben. habe mich um ihre probleme mit gekümmert. wollte das ihr leid nicht mehr ganz so schlimm ist. ich teilte mit ihr. ich versuchte immer für sie da zu sein. wenn sie mich angerufen hat und mich gebeten hatte schnell zu kommen weil sie mich braucht, dann bin ich losgefahren. aber sobald ich einmal ein problem hatte, dann kamen genau die gleichen antworten raus wie du geschrieben hast. DAS WIRD SCHON...
Ich hätte sie gerne auch mal bei mir gehabt. ich hätte oft die zuneigung gebraucht wie ich sie ihr gegeben habe. wir hatten eine woend beziehung und waren dementsprechend weit voneinander entfernt (1,5std autofahrt). aber ich denke, dass wenn man wirklich jemanden liebt, dann nimmt man auch mal eine solche strecke in kauf. schliesslich hat es sich hier nicht um 500 km gehandelt sondern nur um 180. wäre also kein besonders grosser act gewesen. Sie kam jedoch nie!
ich bin gerade noch am anfang meines trennungsschmerzens. alles ist noch so frisch und dementsprechend verwirrt bin ich auch noch. ich versuche mir das schlechte in ihr vorzustellen, aber ich vermisse sie trotzdem. doch denke ich jetzt mal nach und frage mich, was vermisse ich den wirklich? ist es tatsächlich die zärtlichkeit und nähe? nun, die hab ich auch geniessen dürfen. aber mal ehrlich, was fehlt denn wirklich? kann ich wirklich behaupten, das sie immer für mich da war wenn ich sie am nötigsten hatte? nein war sie nicht! denn sonst hätte sie sich um meine probleme mit gekümmert. hat sie mir gezeigt wie wichtig ich ihr bin? nein hat sie nicht, denn sonst hätte sie auch einmal die autofahrt auf sich genommen. was ist es also genau? was ist es, dass mich nicht mehr in ruhe lässt? war es der s.? klar, der war schön und für mich auch irgendwie wichtig. aber das ist kein wirklicher grund um sie zu vermissen. es ist eher eine einfache und angenehme nebensache gewesen die man nun nicht mehr hat.
was ist es denn nun wirklich??? ich habe festgestellt, dass sie eigentlich kaum für mich da war und immer nur genommen hat. ich musste mich fast immer alleine um mich kümmern. ich konnte nichts von ihr erwarten.
ich fühle wie du. auf der einen seite tut es verdammt weh einen menschen verloren zu haben, dem man sein herz geschenkt hat, auf der anderen seite weiss ich aber, dass es das beste für MICH selber ist das wir uns getrennt haben. wir hatten wirklich eine schöne zeit miteinander. aber man lernt einen menschen kennen, wenn die schmetterlinge und das verliebt sein abschwächeln und plötzlich die probleme wieder sichtbarer werden. dann kristalisiert sich heraus, wie der andere damit umgehen kann. und meine freundin konnte nicht mit problemen umgehen. sie war sich am nächsten und ich war für sie nur das netz das sie auffängt.
ich stelle also fest, dass es eigentlich nichts gibt, dass ich an ihr vermissen sollte. eigentlich sollte ich froh sein, das es so gekommen ist. denn meine probleme hab ich immer alleine lösen müssen. gegeben habe ich viel von mir. das muss ich jetzt nicht mehr tun. und ihre probleme sollten mich jetzt nicht mehr belasten. ich sehe positiv dem leben entgegen. eigentlich bin ich jetzt nicht schlechter dran als während der beziehung. im gegenteil. jetzt habe ich wieder die chance, eine neue tür aufzustossen. ich freue mich wieder, jemanden kennenzulernen. erneut das gefühl von verliebt sein zu durchleben. wieder total verrückte dinge machen. selbst das blind sein, darauf freue ich mich auch. auch wenn ich mich noch nicht gleich verlieben kann, da ich mich noch entwöhnen muss, aber ich weiss, das dort draussen jemand ist, mit dem ich so vieles teilen kann. jemand der mir die liebe und den respekt wieder geben kann, den ich ihr gebe. jemand der mit mir meine probleme genauso teilt wie ich die von ihr. deshalb freue ich mich auf das neue. auf das aufregende. und das sollte jeder tun. Das Leben ist schön... Vergesst das nicht!

Der Postbote101

24.10.2002 11:06 • #2




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