Depressionen,Trennung, er hat ne neue weiß nicht weiter

S
Hallo,

habe schon viel gelesen hier im Forum und möchte hier auch meine Geschichte erzählen.
Ich bin 40 Jahre alt, mein Mann 49.
1,5 Jahre glückliche Fernbeziehung (600 km Entfernung), dann bin ich schwanger geworden, und die Freude war groß, bin zu ihm gezogen.
Eine Woche, bevor ich zu ihm zog, hat er die Diagnose Multiple Sklerose bekommen. Er ist zu mir gefahren und hat sehr lange in meinen Armen geweint. Wir waren uns sehr nah. Habe gedacht, das schaffen wir zusammen.
Am nächsten Tag war er schon verändert, zurückgezogen, hat an die Wand gestarrt, wollte keine Nähe mehr, S. auch nicht. Hat dann auch nicht mehr funktioniert bei ihm. Hatte Verständnis und dachte, dass ich ihm die Kraft geben könnte, es zu überstehen.
4 Wochen später kam unser Sohn zur Welt und es war sehr schwierig. Er ist ein besonderes Kind, hat ADS mit opposotioneller Verhaltensstörung und von Anfang an, hat er uns sehr viel Kraft gekostet.
Mein mann konnte den Streß nicht aushalten, hat sich jedes Wochenende mit Alk. weggeschossen.
Er stand unter extremen Anspannungen und ich wußte nicht wie ich ihm helfen soll. Es hat mich belastet mit dem Alk. und irgendwann wurde es auch sehr schlimm. Er war nahe am Alk..
Er hat es geschafft, davon wegzukommmen und nur noch alle paar Wochen zu trinken.. aber wenn die Psyche nicht stimmt, ist Alk. wohl auch nicht gut.
Habe in dieser Zeit sehr viel geweint , aber ich habe immer an unserer Beziehung festgehalten.
Irgendwann konnte er sein und unser Leben besser steuern, wir bekamen ein 2. Kind und alles schien besser. Aber glücklich war er nie, mit dem S. wurde es auch nicht besser und die Unzufriedenheit wuchs und mit dem Alk. konnte er seine Anspannungen nicht mehr loswerden. Er versuchte es mit Sport, mit Hobbys, aber er wurde immer antriebsloser und ich habe immer mehr übernommen, dachte, ich muss ihm mehr abnehmen, dann wird alles besser.
Irgendwann wurde mir klar, dass es Depressionen sein mußten. Er wollte davon nichts hören, psychoscheiß halt...
Er hatte auch viele Suizidgedanken und ich habe mir viele Sorgen gemacht. Endlich, nach 16 Jahren ( unser Sohn ist 16 ) ist er in eine KLnik gegangen und hat alles aufgearbeitet. Und auch seine Krankheit eingesehen. Depressionen.Verschleppt und sehr tief.
Habe dann gemerkt, dass er nur noch sporadische Whats app geschrieben hat und er sich von mir entfernte. Und dann eröffnete er mir, dass er sich trennen will. Es ist für alle das Beste, er kann sich mit mehr Ruhe und eigener Wohnung besser um die Kinder kümmern und alles wir gut.
Mir ging es sehr schlecht, kein Schlaf, kein Essen, mir ging es so dreckig, war kurz davor, mich selber einzuweisen. Aber ich musste den Alltag am Laufen halten und wußte oft nicht wie.
Er kam kurz nach Hause für einen Tag und hat dann festgestellt, dass nur das Betreten des Büros zu Hause schon Beklemmungen auslöst. Er wusste nicht mehr, wie er Arbeiten sollte.
Er ist in eine möblierte Wohnung, für mehr hatte keiner die Kraft. Den Kindern (16 und 10 ) es zu sagen, dass er Depressionen hat und auszieht, war der schlimmste Tag.
Nun musste ich leider erfahren, dass er schon vor der Klinik in einen Club für SM-Neigungen gegangen ist und hat dort eine Frau kennengelernt. Er hat viel gelogen und es bis zum Schluß geleugnet.
Er ist mit meinem Sohn Essen gegangen und hat sie als alte Arbeitskollegin mit angeschleppt !
Dachte, ich spinne...
Er war sich nicht sicher, was er will, die Umstellung in der Wohnung wohl doch nicht so einfach und wollte zurück. Ich war aber zu verletzt und habe das abgelehnt, da er die Trennung auch so begründet hat, dass er mich nie geliebt hat und mich auch nie s.uell begehrt hat. War nur aus schlechtem Gewissen mit mir zusammen, weil ich schwanger geworden bin. Er hatte sich damals so gefreut.
Ich weiß, dass Depressive viel negativ sehen und kaum etwas positives. Die letzten 16 Jahre waren schei. sind nur einer von vielen Aussagen. Aber sie treffen einen trotzdem.
Wie soll ich nur damit leben, dass er mich nie geliebt hat?
Er hat diese Neigung irgendwann festgestellt und jetzt will er mit dieser Frau zusammenziehen, obwohl er mich gerade vo 10 Tagen gefragt hat, ob er hier wieder einziehen kann. Mir kommt das total instabil vor..
Und es ist eine Beziehung, die auf S. aufbaut, und er hat mal gesagt, dass sie ihn noch tiefer in die Depressionen reinzieht und jetzt zieht er mit ihr zusammen?...und es stört mich, dass er uns mit in den Sumpf reinzieht und vor allem die Kinder !
Wollte, dass wir die Trennung erstmal alleine verdauen und er die Kinder alleine sieht. Mich macht das alles fertig und kann kaum essen, wiege knapp 50kg ...
Vor ein paar Wochen wollte er dann noch seinen Job hinschmeißen, jetzt probiert er es wieder.
Er redet heute so und morgen so...mal ist er einigermaßen nett, dann total aggressiv und genervt.
Ich weiß, ich hätte es auch nicht so lange aushalten müssen, hätte auch selber gehen können, aber ich habe immer an unserer Ehe festgehalten und habe mir immer meinen Mann von früher gewünscht, aber den gibt es wohl nicht mehr...
bin traurig und hoffe auf Antworten !

25.09.2015 22:57 • #1


A
Das tut mir sehr leid Susi505, fühl dich erstmal gedrückt.

Du sagst, er hat Depressionen und sieht vieles Negativ. Das würde auch erklären warum er dir all diese schrecklichen Dinge gesagt hat. Er hat Probleme..und zwar in sich selbst. Diese hat er schlussendlich auf dich und die Kinder projiziert.

Er hat MS und hat wohl festgestellt, dass er auf SM steht. Damit kommt er selber nicht klar und macht aber dich dafür verantwortlich. Es ist falsch.

Ich weiß, dass es schmerzt, aber an deiner Stelle würde ich ihm ab sofort die kalte Schulter zeigen. Er muss verstehen was er durch sein Verhalten verloren hat. Es muss bei ihm klick machen, erst dann kann er vielleicht klar denken und realisiert was er da angerichtet hat. Bevor er es selbst nicht zu gibt, wirst du ihm nicht helfen können. Er muss selbst wollen, dass ihm geholfen wird!

Bleib stark und schau jetzt nach dir, dass es DIR besser geht

26.09.2015 21:22 • #2


A


Depressionen,Trennung, er hat ne neue weiß nicht weiter

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S
Hallo Aalem,
vielen dank für Deine Antwort...
Das habe ich auch schon mal gedacht, dass er seine ganzen Probleme auf mich projiziert.
Ich war auch am Anfang schuld, dass es mit dem S. nicht geklappt hat...
bei dem Geschrei tagsüber kann er halt nicht... oder oder...
wie schafft man es, so viele Jahre zu verdauen?
Es sagen viele, dass ich einfach nach mir schauen soll, aber das ist so schwer und habe ich die ganzen Jahre nicht getan...
gestern kam er und anstatt, dass er ein schlechtes Gewissen hat, wird er aggressiv und sagt, ich soll mir endlich eine Vollzeitstelle suchen.. und ich schaff das schon mit dem Alltag...
Ein Tag so und der andere so...
Hat jemand Erfahrungen mit Depressiven?
wie kann er sich in eine neue Beziehung stürzen?
Er sagt, der S. mit der andern würde Anspannungen abbauen... aber ist das gesund?
Seufz... es ist ist so schwer....
Drück Dich und danke für Deine Antwort..

26.09.2015 21:44 • #3


A
Deine Gefühle halten dich noch auf..du denkst immer noch nur an ihn und an die gemeinsamen Jahre und die schönen Zeiten.
Aber sobald du verstanden hast was er dir nun angetan hat, wirst du sehen wie es dir immer besser geht..

Ich habe keine Ahnung wie es ist, wenn der Partner depressiv ist, aber ich war selbst eine Zeit lang sehr instabil. Ich bin ausgerastet und habe meinem damaligen Freund sogar gesagt ich würde ihn nicht mehr lieben. Im Streit, in der Wut. Es kam einfach so über mich und man kann es nicht kontrollieren was man in dem Moment macht oder sagt..
Im Nachhinein habe ich es bereut und natürlich nichts davon so gemeint wie es ausgesprochen war.
Ich kam davon weg, weil mich mein Freund sonst verlassen hätte.

Rappel dich auf, mach dich hübsch, werde glücklich und von ihm unabhängig, damit er sieht was er wirklich verliert. Wenn er dann angekrochen kommt, kannst du immer noch entscheiden ob du ihn willst oder nicht

26.09.2015 21:51 • #4


S
Hallo Aalem,

ich versuche es, aber da stehen fast zwanzig Jahre dahinter.
Wenn er was böses gesagt hat in einer schlimmer Phase, hat er es höchstens bis zu einem hab ich nicht so gemeint geschafft. ohne körperliche liebe Gesten..
Ich denke nicht, dass ich ihn zurück möchte. DU hast für Deine Beziehung gekämpft, aber fragt mich ganz luschig, ob es einen Weg zurück gibt und als ich nicht gleich Juhu geschrien habe, will er jetzt mit seiner neuen Zusammen ziehen... da fällt einem nichts mehr ein. Geht es hier nicht, mache ich eben anderweitig Nägel mit Köpfen.
Ich habe 2 Kinder und die helfen mit, nicht irre zu werden. Ich muss auch damit leben, dass ich mich mit wenig zufrieden gegeben habe und bei ihm geblieben bin, obwohl er mir nicht viel gegeben hat. Das war meine Entscheidung.
Das ganze ist ein einziger Scherbenhaufen

27.09.2015 19:30 • #5