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Depressiver Freund hat plötzlich Schluss gemacht

V
Hallo ihr Lieben,

Ich habe mich nun überwunden meine eigene Geschichte hier zu teilen.

Ich habe meinen Freund letztes Jahr im Januar kennengelernt. Es hat gleich super gut funktioniert und gefunkt. Ich war vorher lange single, weil ich auf den Richtigen warten wollte und ich wirklich gut und gerne allein war.

Wir sind beide 25 Jahre alt. Ich bin ein sehr offener Mensch, der sein Herz auf der Zunge trägt und er eher ein schüchterner und ruhiger Mensch der wenigen Worte.
Es hat sich gut ergänzt. Er war mein Ruhepol und ich sein "Sonnenschein".
Ganz zu Beginn der Beziehung hat er mir erzählt, dass er vor einem Jahr einen zwei monatigen Klinikaufenthalt hatte und Depressionen und Burnout diagnostiziert wurden. Er meinte, dass ihm die Zeit dort sehr gut getan hat und er seitdem ein anderer Mensch ist (was mir seine Freunde später auch bestätigt haben).

Alles lief super bis er einen beruflichen Umbruch hatte, der zwar positiv war aber seine Erwartungen an sich sind sehr hoch! Ab da ging es abwärts. Nicht unbedingt mit unserer Beziehung, aber er war zunehmend bedrückt und hat seine oder mal schlechte Stimmung meinerseits schnell auf unsere Beziehung bezogen, obwohl da nichts war! Ich hatte da das Gefühl, dass seine Depressionen ihn wieder einholen (ein Familienmitglied hat ebenfalls Depressionen, daher "kenne ich mich damit aus")
Seit Anfang diesen Jahres kam das Thema zusammenziehen auf und wir waren uns einig in der kommenden Zeit unsere erste gemeinsame Wohnung zu beziehen.

Von da weg war irgendwie der Wurm drin. Mal war er super lieb und liebesbedürftig dann wieder sehr distanziert und manchmal echt verletzend und das wirklich in schnell wechselnden Phasen. Es war nicht immer leicht, aber ich war immer für ihn da und hab gleichzeitig auch Grenzen gezogen, die er nicht überschreiten darf.

Wir hatten eine lange gute Phase hinter uns. Wir waren letzte Woche noch bei Wohnungsbesichtigungen und er hat gesagt, dass er sich auf den nächsten richtigen Schritt freut. Und vorgestern kam er plötzlich zu mir und hat Schluss gemacht, weil er keine Gefühle spüren kann. Er hätte jetzt für Mai einen Therapieplatz bekommen. Aber ihm ist alles zu viel und er mutet mir so viel zu und es geht ihm so schlecht damit, dass er mir nicht das zurückgeben kann was ich ihm gebe. Und er sieht nur sich und kann gerade nicht für mich da sein. das hat mich so geschockt, verletzt und überrascht.

Ich habe nur gesagt, dass ich weiß, dass alles mit seiner psychischen Verfassung zusammenhängt. Ich ihn liebe und ich selbst entscheiden kann, was ich aus liebe tue und schaffe oder nicht. Nach langem Gespräch haben wir uns darauf geeinigt, dass es vorbei ist, wir vorerst keinen Kontakt haben werden und ich mich nicht melden werde. Er soll sich sortieren und schauen was ihm gut tut und wenn er es "fühlt" sich bei mir zu melden, dann soll er das bitte tun und dass ich auch nach seiner Auszeit für ihn da bin.

Ich bin gerade einfach so überrumpelt und kann gar nicht wirklich was fühlen. Ich hoffe, dass er merkt, dass nicht ich die "Last" war, sondern seine Krankheit und andererseits möchte ich mir die Zeit nehmen, selbst zu reflektieren, ob und wie ich es mir noch vorstellen könnte mit ihm.

Hat jemand Erfahrungen und eine Idee was in ihm vorgeht?

Danke euch schon einmal

19.03.2021 21:11 • x 1 #1


R
Lass dich mal lieb drücken!

Ich würde dir jetzt gerne sagen das wird alles wieder und der merkt das schon.

Aber ich habe die gleiche Situation nach 15 Jahren Ehe - und man kann da nichts machen.

Er braucht sicher viel Zeit für sich um mit sich selbst klar zu kommen und für sich rauszufinden was mit ihm los ist.
Da hast du von außen keinen Einfluss drauf.

Ob er erkennt dass seine Dämonen ihm da einen Streich gespielt haben oder nicht liegt leider allein in seiner Verantwortung.

E ist kein Trost aber die Wortwahl von ihm habe ich auch schon exakt so zu hören bekommen nach Klinik und Therapie und es hier auch schon sehr oft gelesen.

Du hilfst ihm am meisten wenn du ihm jetzt Zeit und Raum gibst erst mal wieder das Gefühl für sich selbst zu bekommen. Bevor er damit nicht halbwegs im Reinen ist ist alles andere für ihn zusätzlicher Druck

19.03.2021 23:10 • x 1 #2




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