Der Eine oder keiner

Er sollte es sein.
Er, den ich nach wenigen Wochen bereits den Rest meines Lebens neben mir wissen wollte.
Er, der für ein halbes Jahr im Ausland war. Und ich wartete.
Er, der mehrere hundert Kilometer entfernt von mir wohnte. Und ich zog zu ihm.
Er, der mir die Welt zu Füßen legte und sie zum stillstehen brachte.

Wir haben uns getrennt.

Er sagt, er wisse nicht wie das passieren konnte. Das er keinen Körperkontakt zu mir sucht, mich nicht umarmen möchte, das ihm meine Nähe zu viel sei. Er sagt, er wisse nicht warum meine Gegenwart sich wie die einer Schwester anfühlt. Er sagt, er möchte nicht heiraten. Keine Kinder in die Welt setzen.

Dabei waren wir ein gutes Team, haben uns unterstützt...und auseinander gelebt. Er hat ernste Gespräche gemieden, Konflikte wurden unter den Tisch gekehrt und eiskalt ignoriert. Das ich heiraten und Kinder bekommen möchte interessierte ihn nicht, also wurde auch dieses Thema aus der Welt geschafft.
Und er... er fokussierte sich auf sein Leben, seine hobbies, seine Freunde, während ich weiterhin verzweifelt versuchte etwas an unserer doch so ausweglosen Situation zu retten.

Er wollte doch Kinder. Eine gemeinsame Zukunft. Er sagte er liebt mich, bis zuletzt, auch nach 5 Jahren.

Ich war die Eine.

Das kenne ich, der eine für den Mann alles stehen und liegen lässt. Derjenige den man über alles liebt. Und dann klappt es doch nicht. Das sind Wunden die heilen. Es gibt noch einen anderen der besser zu dir passt. Aber Vorsicht, das habe ich von einem Bekannten gelernt, gib dich nicht mit dem 2. besten zufrieden, nur weil du deine Nr. 1 nicht bekommen konntest.