Es ist echt Wahnsinn wie viele Menschen die gleichen Probleme haben und ich bewundere immer wieder wie viele Antworten, Tipps, Ratschläge aber auch deutliche, ehrliche Worte man auf die verschiedensten Fragen bekommt.
Nun zu meinem Problem….
Meine Ex (23) hat mir nach 3,5 Jahren vom einen auf den anderen Tag den Laufpass gegeben. Okay, ganz so überraschend war es im Endeffekt nicht, hatte sie mir ja schon ein halbes Jahr vorher den aktuellen Stand ihrer Gefühle offenbart. Nach diesen Aussagen und ein paar „komischen“ Tagen/Wochen danach schien das restliche halbe Jahr soweit wieder alles in Butter, sie kam mir wieder glücklich und ausgeglichen vor, als wäre nie was gewesen. Ich hatte das Gefühl dass wir es geschafft hatten unsere Beziehung aus einer Kriese herauszuführen. Dieses Gefühl wurde mir in den letzten Wochen und Monaten vor der Trennung sogar immer mehr bestätigt mit diversen Aktionen und Aussagen ihrerseits. Als wir uns dann 5 Wochen vor der Trennung noch zu einer gemeinsamen, finanziell größeren Anschaffung entschieden, bei der der Gedanke einer gemeinsamen Zukunft eine wichtige Rolle spielte, war mir eigentlich klar: Wir gehen die Zukunft gemeinsam an… RUMMS, Aus, Schluss, Vorbei, vom einen auf den anderen Tag. Mir wurde brutal der Boden unter den Füßen weggerissen, zu einem Zeitpunkt der mir bis heute vollkommen „unlogisch“ erscheint, zu einer Zeit in der nichts negatives vorgefallen war, sondern wie bereits beschrieben, alles in bester Ordnung schien und nichts auf eine Trennung hindeutete.
Am Tag der Trennung musste ich zudem feststellen, dass ihre Entscheidung bereits 4 Tage vorher gefallen war, sie aber in diesen 4 Tagen zwischen Entscheidung und Trennung mir gegenüber extrem locker, fürsorglich, liebevoll (so wie immer) und fröhlich war, so als ob alles super wäre. Selbst am Tag der Trennung hat sie noch an mich gedacht und mir Alltagssachen besorgt.
Nun mal zu den Gründen der Trennung, bzw wodurch ihre Gefühle nicht mehr ausreichend waren.
Mir ist mittlerweile (sowie auch schon das letzte Beziehungs-Jahr über) vollkommen klar wo meine Fehler lagen und welche unnötigen, hirnrissigen und idiotischen Aktionen ich geschossen habe. Ich muss betonen, dass ich sie NIEMALS belogen, betrogen, hintergangen, tätlich angegriffen oder irgendetwas hinter ihrem Rücken getan habe. Ich war auch in schweren Momenten und Lebenssituationen ohne Wenn und Aber für sie da, habe ihr den Rücken freigehalten wo es ging und habe immer bedingungslos zu ihr gestanden. Ich muss dazusagen dass sie selbst auch keine einfache Persönlichkeit war, so wie eben jeder seine Macken, Ecken und Kanten hat, aber ich wollte sie immer so wie sie ist, sonst hätte ich ja auch das Handtuch werfen können wenn ich damit nicht zurecht gekommen wäre.
Das Problem bestand zum Großteil darin, dass ich vor ihr schon genug auf die Fresse geflogen war. Dann kam sie und war vollkommen anders als die Vorherigen. Sie wurde mir von Tag zu Tag wichtiger, wodurch aber (auf Grund meiner Vergangenheit) meine Angst sie zu verlieren immer größer wurde. Bis ich irgendwann innerlich mit meiner Vergangenheit im Reinen war und gespürt habe dass diese Frau anders ist, war es bei ihr durch mein teilweise idiotisches Verhalten leider schon zu spät. Das No-Go-Verhalten bestand darin dass ich ihr in Streitsituationen teilweise verbal Sachen an Kopf geknallt habe die völlig bescheuert und unnötig waren (gut, kommt im Streit vor, ich habs aber leider übertrieben) und ihr auch sonst durch meine Erfahrungen aus der Vergangenheit das Ein oder Andere Hirnrissige unterstellt habe. Doch auch in ihrer Vergangenheit sind Sachen vorgefallen, die eigentlich überhaupt nicht zu ihr gepasst haben, was dann natürlich wieder meine Ängste aus meiner Vergangenheit aufgeschüttelt hat. Heute weiß ich, dass sie zu diesen Dingen die ich ihr vorgeworfen habe niemals in der Lage gewesen wäre, da sie immer wieder aufs Neue bewiesen hat wie sehr sie mich liebt.
Heute weiß ich außerdem: Jeder hat eine Vergangenheit in der er seine Erfahrungen machen muss, auch wenn sie aus gegenwärtiger Sicht eigentlich nicht zu demjenigen passen. Aber nachher ist man ja bekanntlich immer schlauer. Ich bin auch nur ein Mensch der Fehler macht und ich habe ihr gegenüber leider einige Fehler gemacht die nicht sein mussten und die einem schon mal gar nicht dem Menschen gegenüber passieren dürfen den man über alles liebt.
So mittlerweile ist die Trennung ein dreiviertel Jahr her, wir hatten seitdem 3 mal kurzen, knappen SMS-Kontakt zu besonderen Anlässen, aber mehr auch nicht.
Was man trotz dem nicht vorhandenen Kontakt durchaus so von andern Personen aus ihrem und meinem Umfeld hört, scheint sie in vielen Bereichen mittlerweile genau die Sachen in die Tat umzusetzen die ich ihr all die Jahre gepredigt habe, sie aber nie tun wollte. Sie macht also mittlerweile das genaue Gegenteil von dem was die letzten Jahre getan hat. Ich meine das ist doch absurd, ich kann doch nicht jahrelang alles blocken womit es andere Leute gut mit mir meinen und kaum bin ich die Personen los, mach ich genau das was sie mir immer gesagt haben…. Reine Provokation?
Zudem scheint sie auch jedes noch so kleine Detail was an mich erinnert aus ihrem Leben entfernt zu haben. Andererseits meldet sie sich nach wie vor bei meiner Verwandtschaft wenn jemand Geburtstag hat.
Naja wie auch immer, ich weiß wie gesagt dass ich ihr gegenüber meine teilweise sehr idiotischen Fehler gemacht habe, die ich mittlerweile weiß und bereue, aber ich kann sie leider Gottes nicht rückgängig machen, so sehr ich mir das auch wünschen täte. Aber muss man deshalb wie ein Schwerverbrecher dargestellt werden? Als wenn die 3,5 Jahre die reinste Hölle waren? Wie erwähnt sie entfernt und verdrängt jedes Detail was an mich erinnert. Zudem habe ich letztens bemerkt dass sie erst jetzt nach einem dreiviertel Jahr meine alten Einträge von 2010-2012 in einem sozialen Netzwerk gelöscht hat. Wieso verleugnet sie durch dieses ganze Verhalten und Beseitigen mich und eine 3,5 jährige Beziehung? Als ob wir niemals existiert hätten und uns gar nicht kennen würden… Wie gesagt ich bin ja kein Unmensch, was soll das Ganze also? Und wieso entfernt sie die Reste erst jetzt? Ich finde es auf irgendeine Art und Weise kindisch und verstehe es einfach nicht.
Wir hatten im Gesamten betrachtet tausendfach mehr wunderschöne Momente als negative, deshalb frage ich mich manchmal wie einem Menschen plötzlich eine so lange Zeit vollkommen egal sein kann und wie er sie so schnell vergessen kann und einen so behandeln kann…
Vom Kopf her ist mir vollkommen bewusst dass ich sie endgültig abhaken muss, mich vollkommen von ihr lösen muss und irgendwann wieder eine neue Beziehung aufbauen werde. Teilweise baut der Kopf sogar einen gesunden Hass auf, aber blöderweise dringen immer wieder die wahren Gefühle aus meinem Herz durch (nein die rede ich mir nicht ein, die sind nach wie vor einfach da). Dieses ganze Hin und Her zwischen dem Bewusstsein im Kopf und den wahren innerlichen Gefühlen macht mich total kirre. Ein praktisch innerlicher Kampf mit mir selbst.
Die ganze Geschichte ist jetzt wie gesagt ein dreiviertel Jahr her. Ich hatte seitdem auch wieder eine neue Beziehung, die ich aber nach einiger Zeit selbst wieder beendet habe, nicht etwa aufgrund mangelnder Gefühle, sondern aus der Tatsache heraus, dass nach einer gewissen Zeit die Gefühle und Gedanken für die Ex wieder hochkamen und ich das der Neuen gegenüber auf Dauer nicht fair gefunden hätte. Ich bin diese neue Beziehung auch nur eingegangen nachdem ich lange gezögert habe und mich irgendwann dazu bereit gefühlt hatte. Dass die Geschichte mit der Ex irgendwann wieder in mir hoch kommt konnte ich zu dem Zeitpunkt ja auch nicht ahnen und es deutete auch nichts darauf hin.
Mittlerweile ist es so, dass kaum ein Tag vergeht an dem ich nicht an sie denken muss, ja um es auf den Punkt zu bringen: In erster Linie SIE, aber auch ihr Umfeld, ihre Umgebung, ihre Familie und alles drum und dran fehlt mir einfach wahnsinnig. Ich habe so oft das Bedürfnis ihr einfach die Worte zu schreiben: „Du fehlst mir“.
Trotz dass ich sie eigentlich in und auswendig kenne, weiß ich nicht wie sie reagieren würde und ich befürchte eher, dass sie sich dadurch unter Druck fühlen würde und genau das will ich ja auch vermeiden. Ich habe mir sehr viele Gedanken gemacht was wohl die richtige Taktik wäre um irgendwann mal wieder den Kontakt aufzunehmen und auf sie zu zugehen, denn im Grunde (trotz des hier beschriebenen) ist sie kein bösartiger Mensch sondern im Gegenteil, eigentlich der wertvollste Mensch den ich je kennengelernt habe.
Und nein ich hocke jetzt nicht hier wie ein hoffnungsloser Fall und jammer und heule rum wie ein Teenie nach der ersten Liebe und Trennung, sondern ich sehe es mit dem mittlerweile nötigen Abstand und den realistischen Blicken eines Erwachsenen Menschen, der gewisse Werte an dieser Frau zu schätzen weiß, der seine Fehler verstanden und eingesehen hat und sehr bereut, der aber auch trotz der sehr, sehr geringen Chancen weiß: das war die Frau deines Lebens und du würdest gerne nochmal darum kämpfen sie irgendwann nochmal zurück zu erobern. Man kann niemanden zwingen, Gefühle schon mal garnicht, aber ich würde einfach gerne irgendwann wieder mit ihr in Kontakt treten und sehen was sich entwickeln könnte.
Einerseits habe ich natürlich auch die Befürchtung in der Vorgehensweise einen Fehler zu machen und sie so zu vergraulen dass alles irgendwie vollkommen eskaliert. Andererseits denke ich mir aber: Du hast nichts mehr zu verlieren.
So genug geschwafelt, Finger tun sowieso weh, letzte Frage: Was ist eure Meinung? Habt ihr evtll einen Tipp der mir noch nicht durch den Kopf gegangen ist?
Danke im Voraus
24.02.2014 02:52 •
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