Mein Ex und ich haben uns vorgestern einvernehmlich getrennt. Wir haben seit längerem Probleme und er war nie bereit an unserer Beziehung zu arbeiten. Ich dagegen habe alles getan, um ihm ein angenehmes und Glückliches Leben zu bieten und alles für ihn getan.
Nun war es so, dass er mir seit ein paar Tagen aus dem Weg ging und nicht darüber sprechen wollte. (Das war schon immer sein Problem)
Ich habe ihm dennoch keine Gelegenheit dazu gegeben auszuweichen und ihn vor vollendete Tatsachen gestellt indem ich fragte: Kann es sein, dass du darüber nachdenkst, mit mir Schluss zu machen?
Er hatte seit Tagen Schlafprobleme und meine einzige logische Erklärung dazu war, dass er was im Kopf hatte, was ihn nicht in Ruhe ließ. Mein Bauchgefühl hat mir irgendwie gesagt, dass er über Trennung nachdenkt.
Darauf folgte ein langes und zur Abwechslung mal sehr erwachsenes Gespräch bei dem er mir sagte, er freue sich einfach nicht mehr nach Hause zu kommen. Und er wüsste nicht mehr, ob er mich liebt. Seine Antwort auf viele meiner Fragen war einfach :ich weiß es nicht.
Da ein ich weiß nicht für mich definitiv kein Ich liebe dich ist, haben wir gesagt er zieht erst mal aus. Zwei Wochen Funkstille und wir können uns manches Klar werden.
Von keiner Seite aus ist es irgendwie Zwiespältig. Ich liebe ihn. Ich hatte früher große Probleme Nähe zuzulassen und habe mich lieber auf der Kalten Seite aufgehalten, und mit ihm war es plötzlich so einfach.
Meine Mutter starb als ich 15 war 5 Jahre später an meinem Geburtstag mein Vater. Ich blieb alleine mit den beiden Hunden von ihnen zurück, die mir sehr wichtig sind. Irgendwie konnte ich zu den beiden eine ganz andere Bindung aufbauen, als ich je zu einem Menschen hatte. Sie sind meine Familie. Ich habe das alles mit Stärke und Stolz weggesteckt und bin daran gewachsen.
Ein Jahr später traf ich M. (den jetzigen Ex) Wir waren 3 einhalb Jahre zusammen und es war eine schöne Zeit, in der wir Höhen und auch Tiefen hatten. Zwischendurch hatte ich das Bedürfnis Schluss zu machen, weil er einfach nicht das für mich tat, wie ich für ihn. Er war aber andererseits auch so toll und liebevoll zu mir und hat mir den Himmel auf Erden versprochen. Wir wollten ein Haus bauen, er sagte öfter ich bin die Frau, die er einmal heiraten würde. Und ich habe mich so toll dabei gefühlt und geliebt.
Seine Aussage, dass er nicht mehr wüsste, ob er mich noch liebt war wie ein Schlag ins Gesicht. Klar, irgendwie hatte ich es im Gefühl, aber es ist doch etwas anderes, wenn man es wirklich schwarz auf weiß hat.
Ich denke die ganze Zeit an ihn, hoffe dauernd, er würde nach der Auszeit zu mir zurückkommen, mich in den Arm nehmen und sagen, dass es ein Fehler war zu gehen.
Andererseits glaube ich, dass es einen Grund gibt, warum man sich trennt und es danach einfach nicht so funktionieren kann, wie vorher.
Es ist schrecklich allein zu sein. Ich vermisse, die Nähe, seine Anwesenheit und alles was dazu gehört. Ich habe seit 3 Tagen nicht richtig gegessen, nur wenn ich mich abends mit Freundinnen getroffen habe aus Höflichkeit. Aber der Appetit ist einfach komplett weg. Mein Hund schläft jetzt mit mir im Bett (was sie nie durfte) nur damit ich das Gefühl habe, jemand würde neben mir liegen und ich mir nicht so einsam vorkomme.
Die Hoffnung ist das Schlimmste, sie wirfst einen in jedem starken Moment zurück und lässt einen im Regen stehen, wenn man sich doch wieder klar wird, dass es nichts bringt. Ich habe viele schlimme Dinge durch, doch dieses Gefühl, verlassen worden zu sein ist unbeschreiblich. So etwas habe ich noch nicht erlebt.
Tut mir leid für den langen Text, ich musste das alles mal loslassen und irgendwie tut es gut, sich das alles von der Seele zu schreiben. Vor allem lenkt es ab und ich starre nicht durch die Gegend und hoffe er würde wieder kommen. Man muss realistisch denken!
Vielleicht hat der ein oder andere so etwas Ähnliches durch und hat ein paar Tipps, wie man diese Hoffnung aufgeben kann? Wie seid ihr damit umgegangen? Wann wird es besser?
Schlimm ist es, dass wir im selben Freundeskreis sind und ich diese Freundschaften nicht aufgeben möchte. Wir werden uns also in einiger Zeit öfter über den Weg laufen. Wie soll ich das verkraften? Ich habe Panik vor dem Moment, an dem er mit Ner Neuen ankommt.
Ich wünschte man könnte das abstellen
16.09.2017 16:06 •
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