Hallo, ich habe niemanden mehr zum reden, also bin ich nun hier.
Komme aus einer fast Fünfjährigen Beziehung mit vielen Auf's und Ab's. Angefangen haben wir als Freunde, was sich aber schnell weiterenwickelt hat. Wir waren nahezu unzertrennlich. Habe immer noch vor Augen wie manche Bekannte sagten wir wären doch ein Traumpaar...
Wir hatten von vornherein die gleichen Hobbys, die gleichen Freizeitbeschäftigungen, den gleichen Musikgeschmack - wir waren immer auf einer Wellenlänge.. Dadurch war er mein bester Freund und mein Freund zugleich... Und jetzt wo er weg ist fehlen mir zwei in einem, ich habe sonst kaum richtige Freunde da ich viel umgezogen bin und sich diese Freundschaften alle verflüchtigt haben.
Bis vor zwei Wochen hätte ich noch ohne zu zögern Ja gesagt wenn er mir einen Heiratsantrag gestellt hätte oder zusammenziehen wollte. Stattdessen kam die ernüchternde Aussage, dass er nichts mehr für mich empfindet. Ein Schock für mich. Ich komme nicht mehr aus dem Heulen. Meine Arbeitskollegin meinte schon ich wäre irgendwie schlecht gelaunt, ich war kurz vorm Heulen weil ich das auf der Arbeit eigentlich nicht zeigen will.
Anzeichen, dass er nichts mehr von mir will gab es zwar vorher schon, aber die Hoffnung stirbt halt immer als letztes, und ich wollte einfach nicht aufgeben zu hoffen... Selbst jetzt hoffe ich noch, dass er mich anruft und sagt, dass das alles ein großer Fehler war. Ich glaube ich würde ihn einfach so wieder nehmen, obwohl er mir vielleicht nochmal weh tut. Es ist zum verzweifeln.
Wir haben Anfangs nur eine Fernbeziehung geführt wodurch wir schon einige male kurz vor der Trennung waren, als sich die Gelegenheit geboten hat in seine Nähe zu ziehen hab ich sie gegriffen. Nach dem Motto: Damit ich nichts bereue... Jetzt bin ich hier, an einem guten Arbeitsplatz mit netten Kollegen, aber meine Familie ist so weit weg. Alles nur, weil ich nichts bereuen wollte. Würde am liebsten direkt zurückziehen, aber die nächsten mindestens 3 Jahre, wenn nicht sogar 6 bin ich an diesem Platz gebunden, da mir diese Stelle Weiterbildungsmöglichkeiten bietet, die ich so schnell nirgends wieder bekomme. Außerdem liebe ich meinen Job dort... wenigstens etwas...
Das ist derzeit meine einziger Rückzugsort ohne Erinnerungen an ihn.
Meine eigene Wohnung wiederum ist voll von ihm. Ich sehe ihn mental im Bett liegen, in der Dusche, auf der Couch, am Schreibtisch. Ich sehe ihn vor mir während ich Musik höre die ich eigentlich mag, selbst mein Hobby macht mir keinen Spaß mehr. Und wie schaffe ich es bloss, dass meine Wohnung wieder mein ist? Ich habe seine Sachen bereits weggelegt, aber ich habe nicht die Mittel mir alle Möbel neu zu kaufen. Ich habe die Fotos vom Handy gelöscht weil es mir jedesmal wehtut wenn ich auf sie sehe, aber es tut immernoch weh.
Er war an meiner Seite während all den schlimmen Zeiten, auch wenn er sich nicht immer korrekt dabei verhalten hat. Als mein Vater verstorben ist war er der einzige bei dem ich Rückzug gefunden habe ohne über ihn reden zu müssen, als ich gemobbt wurde war er immer für mich da. Die Schmerzen bei seinem Verlust kommen sehr nahe an denen die ich hatte beim Tod meines Vaters, ich kriege kaum Luft wenn ich an ihn denke, vermisse ihn, und wünschte es wäre alles wie früher. Ich fühle mich so einsam, und hilflos.
12.03.2015 21:33 •
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