Die treibende Pflanze

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als ich heute morgen wieder die ganzen neuen beiträge gelesen habe, fiel mir ein schönes Bild ein:
Irgendwie läßt sich eine Trennung vergleichen wie eine Pflanze mit einem Stücken Erde, die vom Sturm an einem Flußufer aus ihrer gewohnten, geliebten Umgebung fortgerissen wurde und jetzt (mit vielen anderen Treibhölzern und Schwemmgut) den Fluß entlangtreibt. Natürlich wird diese Pflanze lange Zeit (am Anfang ganz stark) seine gewohnte liebe Umgebung vermissen, glauben, sie werde nie wieder einen so schönen Standort finden. Sie wuchs doch am Ufer mit einem Pflanzenpartner, die Wurzeln gegenseitig durchschlungen.
Auf auf Ihrer Reise den Fluß hinunter muß sie die Realität akzeptieren, erlebt ständig neue Herausforderungen, wird auch hier oder dort mal kurz angeschwemmt und glaubt dort Wurzeln schlagen zu können und wird wieder fortgerissen.
Irgendwann aber wird sie einen neuen Platz finden, dort Wurzeln schlagen, auch hier scheint die Sonne und sie findet wieder einen Pflanzenpartner. Her beginnt dann wieder ein neues Leben, das sie wachsen läßt. Bis sie vielleicht irgendwann wieder fortgerissen wird - aber jetzt weiß sie, daß irgendwann wieder alles gut wird.

Mick

10.09.2001 08:45 • #1


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Hallo Mick,

das war eine sehr schöne Beschreibung unserer Situation. Ich versuche mich noch immer verkrampft irgendwo festzuhalten, um nicht abgetrieben zu werden. Obwohl meine alten Wurzeln unerreichbar weit fort sind. Es gibt kein zurück. Und abtreiben kann ich mich nicht lassen. Das macht mir noch zuviel Angst. Doch das festhalten kostet immer mehr Kraft. Ohne Hoffnung darauf, dass jemand zu Hilfe kommt. Mein bester Freund auf der Welt ist nicht mehr da. Mein vertrautester Mensch. Er war es, der mich in den Fluss gestossen hat. Und der Schock sitzt noch zu tief, um aus den Fluten herauszufinden..

Hubi

10.09.2001 10:12 • #2