Dreiecksbeziehungen

E
Hallo ihr Lieben,

bin mal gespannt auf eure Reaktion......wie ihr das seht.



Angst ist belebend    


DREIECKSBEZIEHUNGEN Geht es oder geht es nicht? Es gibt durchaus Menschen, die es schaffen, zu mehr als nur zu zweit zu lieben

Drei. Drei sind die Blutstropfen von Schneewittchens Mutter im Schnee. Drei Mal fiel Jesus unterm Kreuz. Drei sind die Schritte der Dialektik. Dreieinig ist Gottvater, Sohn und Heiliger Geist. Drei Füße bringen einen Tisch zum Stehen, drei Ecken machen einen Hut, aus drei Größen lässt sich eine vierte gut bestimmen, drei sind aller guten Dinge. Warum, so wollen wir hier fragen, soll sich ein Paar zu dritt nicht denken lassen?

Eins. Ein Bett haben Andreas, André und Günter. Das sind für jeden 70 Zentimeter, sagt Andreas und 70 Zentimeter reichen ihm für seinen ruhigen Schlaf. Bloß ein Zufall, dass die drei Nachnamen auf dem goldenen Klingelschild mit dem gleichen Buchstaben beginnen. In der riesigen Altbauwohnung, Berlin, zentrale Lage, sieht es nicht aus, als wohnten hier drei Menschen. Aufgeräumt ist es, nichts liegt herum, ein Raum mit alten Reiseführern und antiken Möbeln - Andrés Arbeitszimmer - ein enormes Wohn- und Esszimmer, eine kleine Küche. Das Schlafzimmer sehe ich nicht. Dort liegt Günter, schon zu Bett gegangen.

Andreas, André und Günter sind 40, 43 und 42 Jahre alt, seit 20 Jahren währt die Beziehung zwischen André und Günter, seit zehn die Beziehung zwischen Günter, André und Andreas. Ich bin schleichend hier eingezogen, sagt Andreas, ich kann mir nicht mehr vorstellen anders zu wohnen. Damals, vor zehn Jahren, hatte er - über eine Anzeige - André kennen gelernt, seine erste gleichgeschlechtlich Beziehung. Der wollte einen Freund nebenher. Ich war der Freund nebenher von André. Ich war fasziniert von dem Menschen, ich war total verzaubert. Das war im November. Zu Weihnachten lud André seinen Freund nebenher zu sich nach Hause ein. Und dann, sagt Andreas, passierte etwas komisches, dann haben Günter und ich uns ineinander verliebt. Nicht dass das einfach gewesen wäre, nicht dass das nur schön gewesen wäre. Jede offene Beziehung hat ihre Grenzen. Ich war im Mittelpunkt, von beiden begehrt, aber die beiden kamen sich ins Gehege.

Nichts aber würde André und Günter trennen. Zu dem Zeitpunkt war es schon so, dass ich unheimlich traurig wurde, wenn die beiden alleine in Urlaub fuhren, erinnert Andreas. Er fuhr hinterher. Die drei experimentierten, wackelig, hatten die Idee, eine Dreierbeziehung zu bilden und verwarfen sie wieder. S. zu dritt war schwierig, einer lag immer daneben und hat sich vergessen gefühlt. Also haben sie das aufgehört, fanden den Weg, dass Andreas entweder mit dem einen oder mit dem anderen schlief, in dem gemeinsamen Bett. Es ging schon sehr ins Heimliche hinein, wenn der Dritte daneben lag und schlief. Für Günter und André hatte S. - auch vor Andreas - schon lange aufgehört.

Will man diese Beziehung in ihrer Entwicklung beschreiben, so waren die ersten beiden Jahre unsicheres Experiment, im ersten Jahr wurde geguckt, für wen ich mich entscheide; die beiden folgenden waren eine Zeit in der es nur schön war; und dann, ab dem fünften Jahr, trat Gewöhnung ein. Jeder hat nun seine Rolle, Andreas besorgt das Handwerkliche, André kocht, Günter bügelt und backt Torten.

S., sagt Andreas, wird derweil hier ziemlich klein geschrieben. Das ist blöd, das ist schade, aber man kann es nicht erzwingen. Gegen Jahr Fünf der Beziehung suchte Günter sich den einen oder anderen Liebhaber. Es befriedigt ihn nicht. Eigentlich möchte er mit seinen beiden Partnern schlafen, aber das funktioniert nicht mehr. Er bekommt nicht, was er braucht. Im Bücherregal steht auffällig das Foto eines hübschen dunkelhäutigen Mannes mit *beep* Oberkörper. Das ist der Liebhaber von André aus Sri Lanka. Mit dem Andreas auch schon mal im Bett war. Nicht dass du denkst, hier herrscht Sodom und Gomorra, im Grunde führen wir ein fast biederes Leben. Ich glaube ihm aufs Wort.

In letzter Zeit fahren Andreas, André und Günter nicht mehr so häufig gemeinsam in Urlaub. Es wird immer weniger, aber es löst sich noch nicht auf. Ich beobachte mich: wenn einer weg ist, vermisse ich den Dritten und das ist doch ein gutes Zeichen, sagt Andreas, und: Ich glaube, ich könnte in dieser Beziehung alt werden. Er weiß, dass das wenig Chancen hat. Günter ist seit 15 Jahren HIV-positiv, Anzeichen der Krankheit sind nicht ausgebrochen. Alles wirkt normal. Aber wenn die Beziehung auseinander geht, sei es aufgrund von Liebschaften, sei es aufgrund der Midlife Crisis, sei es aufgrund des Todes - dann werden, meint Andreas, nicht zwei übrig bleiben. Wenn einer ginge, wäre das das Ende der ganzen Beziehung.

Andreas wirkt zufrieden und er wirkt erstickt. Bedrückt. Ich kriege immer einen verträumten Blick, wenn ich Männerpaare sehe, die Arm in Arm gehen. Ich denke manchmal, dass das intensivere Beziehungen sind. Er weiß, dass das ein Mythos ist. Oder nicht? Es gibt keine Vorbilder. Andere dauerhafte Dreiecksbeziehungen, außer seiner, kennt Andreas nicht und er glaubt, dass das, was er da lebt, nur als gleichgeschlechtlich Modell geht. Wie soll das denn in heteros.uell aussehen? Die müssen doch alle drei im Bett aufeinander stehen. - Aber Günter und André, wende ich ein, schlafen auch nicht miteinander.

Drei. Drei sind Jules, Jim und Cathérine, drei sind Lazlo, András und Ilona, drei sind Fernand, Louis und Alexa. Sei es Jules et Jim, Gloomy Sunday, Pourquoi pas, Filmwelt und Belletristik sind voll von Phantasien über Triaden, weil wir alle wissen, dass zwei zu wenig und drei zu viele sind. Schön sind solche Dreiecks-Romanzen immer und schmerzhaft: sie wissen darum, dass, das Begehren betreffend, Entscheidung unmöglich ist; sie tragen die Hoffnung in sich, dass es möglich wäre, den Dritten lieben zu dürfen ohne Verrat am Zweiten; sie sind nicht zuletzt eine Utopie, in der S. sich mit Geschwisterlichem mischt. Denn was anderes sind drei, die sich lieben, als eben beste Freunde, deren Glück darin besteht, dass sie nichts verschweigen müssen und den Schmerz der Eifersucht zügeln, weil jeder seinen Teil bekommt?

Auffällig ist, dass in Publikumsfilmen fast ausschließlich zwei Männer in Kombination mit einer Frau auftreten, während in den Kleinanzeigen diverser Gazetten umgekehrt meist heteros.uelle Paare als Drittes eine Frau suchen. Als würde den künstlerischen Film eine männlich-homos.uelle Phantasie leiten, das reale Bett (und den P.) eine männlich-heteros.uelle. Heimliche Entlastung von der Pflicht, das Begehren der Frau zu stillen, auf der einen Seite, die klassische Haremsphantasie auf der anderen. Schlimm gehen die offenen Dreiecksgeschichten im Film meist aus, sie nehmen ein tragisches Ende. Wie soll das auch gut gehen, wenn Liebe und S. sich nicht verstehen und sich doch so ähnlich sehen?

Vier. Mindestens. Oder acht oder mehr Menschen umfasst das Beziehungssystem, in dem Yella lebt. Dreiunddreißig ist sie, System-Administratorin von Beruf und daher erklärt sich die Metapher, die sie findet für das, was sie lebt: ein Liebesnetzwerk. Yella hat die Liebhaber Hanno, Niels und Aldert. Mit Hanno wohnt sie zusammen, Niels und Aldert sind gleich um die Ecke. Hanno seinerseits hat drei Freundinnen, die Yella kennt und schätzt, eine von ihnen ist fast so etwas wie auch ihre Geliebte. Aldert vergnügt sich mit eher wechselnden Affären nebenher. Hanno und Niels sind befreundet. Wir sind alle relativ heteros.uell orientiert, beschreibt Yella das Geflecht, was heißt, dass sie - siehe Modell reales Bett - durchaus auch mal gemeinsam mit Hanno und einer seiner Freundinnen intim sein kann, nicht aber mit zweien ihrer männlichen Liebhaber gleichzeitig.

Als sie achtzehn war, hatte Yella eine erste Triangel-Beziehung mit zwei Männern, die sich gegenseitig nicht mochten. Zu anstrengend war das, ging bald in die Brüche und heilte Yella fürs Erste von der Vorstellung, man müsse sich nicht entscheiden für einen Einzigen. Die nächsten zehn Jahre verbrachte sie in wechselnd monogamen Beziehungen, dann besuchte sie das Sommercamp eines nicht unumstrittenen Zentrums für experimentelle Gesellschaftsgestaltung bei Berlin, und es ging los mit dem Netzwerk.

Man sage nicht: das geht doch nicht, das hält doch nicht, das geht nicht tief, das ist nur Angst vor Nähe, die Frau macht gleich drei Männer unglücklich. Das hört Yella alle Nase lang, spürt die moralische Verurteilung, die bei dem Konzept von freier Liebe eher die Frauen als die Männer trifft. Und die Nachbarn in Amsterdam, dort wo sie lebt, gucken auch schon mal genauer hin, mit wem die Yella öfter ausgeht und ob es mit den anderen denn jetzt vorbei ist.

Dass das nicht funktionieren kann, sagt die ganze Welt. Für Yella funktioniert es. Aus meiner Perspektive ist es wie ein Stern. Ich sitze in der Mitte und gehe jeweils zu einem meiner Geliebten. Und ich gehe immer über die Mitte zurück zum nächsten. Keine Rede vom Selbstverlust in symbiotischer Zweisamkeit. Sie, als Frau, genießt, dass unterschiedliche Flammen brennen und hat, auch das ein Vorteil in frustrierter Welt, plötzlich ein reichhaltiges Angebot an S..

Yella lebt, wie sie das nennt, ihr Netz in Eins-zu-Eins-Beziehungen, denn alle zusammen ergeben nur ein Knäuel. Eine von Hanno, Niels und Aldert gemeinsam für sie organisierte Geburtstagsparty blieb eine mäßige Veranstaltung. Nacheinander geht es besser, im letzten Jahr flog sie für längere Zeit mit Hanno nach Thailand, dann kam Hannos Freundin, und Yella überließ den beiden das Hotelzimmer, dann traf Niels ein und sie verbrachten eine Zeit zu viert, dann flogen Niels und Hannos Geliebte wieder nach Hause und Yella verlebte mit Hanno den Schluss eines - offenbar gelungenen - Urlaubs.

Eifersucht gibt es, natürlich. Ich habe Angst, sagt Yella, aber Angst ist belebend. Natürlich tut es weh. Es ist ein stechender Schmerz - aber Schmerz ist nicht negativ, er ist ein intensives Gefühl. Es klingt nicht falsch, wenn sie das sagt. Als Netzwerk seien Beziehungen sicherer, intensiver seien sie und das Wort, das Yella dazu einfällt ist ein ganz traditionelles: Familie.

Sie lebe in Amsterdam recht vereinzelt mit ihrer Art der Beziehungsführung, meint Yella. Das stimmt und stimmt auch wieder nicht. Denn eigentlich kennt sie viele Menschen, die dasselbe Modell nur mit erheblichen Einschränkungen praktizieren, die entweder heimliche oder offene Geliebte neben der Hauptbeziehung haben, oder anonymen S. praktizieren. Es ist ein Kommunikationsproblem, man lebt es ja und verschweigt. Ich würde mir wünschen, dass die Leute über das reden, was sie tun. Man sollte so viel wie möglich erzählen, Kommunikation - das ist die Zauberformel - nimmt die Angst weg.

Zwei. Zwei ist das Paar, zwei sind Mutter und Kind. Ich habe keine Dreiecksbeziehung gesehen, die wirklich funktioniert hätte, sagt der Paartherapeut Friedhelm Schwiderski. Die Angst, die Mutter zu verlieren, Todesangst fürs kleine Kind, sucht jede Liebesbeziehung heim, was immer wir erfahren haben, damals, früh in unserem Leben, setzt sich wie ein Stempel, eine Wunde, eine Narbe weiter fort. Daher die Angst vor Verlust, so quälend, weil sie so archaisch ist. Daher die Eifersucht, die ungeheuerliche Kränkbarkeit in Liebesdingen. All das bricht auf, sobald einer im Bunde sich nicht mehr ganz stabil fühlt. Versorgt will er dann sein, mit Haut und Haar.

Die meisten Klienten suchen die Paartherapie genau wegen Dreiecksgeschichten der klassischen Art auf. Einer geht fremd, will weiter, der andere hemmt. Da ist sie, die Zwickmühle zwischen Sicherheit der Ehe und Lebendigkeit der Affäre, zwischen Geborgenheit und Freiheit, zwischen verletzender Offenheit und lähmendem Geheimnis. Jeder will eigentlich beides, etwas für den Leib und etwas für die Seele, etwas das satt macht und etwas, das hungrig macht, sagt Laszlo in Gloomy Sunday. Und die Ilona nimmt es sich eben. Mutig, die Ilona. Weise der Lazlo.

Immer mehr Menschen machen sich Gedanken über Beziehungsformen und sind bereit, zu experimentieren, so der Therapeut. Das ist der Wunsch. In Wirklichkeit aber führen meist nur zwei Wege aus dem Dilemma: Trennung vom alten Partner oder Trennung vom neuen. Wundersam das Bild, das der Therapeut nun benutzt: In Paaren, denen es gelinge, die alte Beziehung zu halten und Probleme zu bearbeiten, sehe er deutliche Parallelen zu Krebspatienten, die ihre Krankheit überwinden. Ein neue Lebensqualität tut sich auf, etwas, das man vorher nicht gehabt hat. Will heißen: Schmerz kann sich lohnen. Wenn man ihn überlebt.

Sagt uns die Paartherapie, warum es zu dritt nicht geht, erklärt die Psychoanalyse - radikaler in jeder Hinsicht -, warum man auch zu zweien scheitert: Wir lieben oft da, wo wir nicht begehren und begehren, wo wir nicht lieben, weiß Freud, il n`y a pas de rapport s.uel (es gibt kein s.uelles Verhältnis) heißt es gnadenlos bei Lacan. Wir suchen und wir brauchen immer mehr, als wir bekommen, die Liebe ist - notwendig - ein aufgeschobener Mangel, S. ist immer ein verfehlter Akt.

Drei. Das Dritte ist der fe., das Kind, das Haus, der Hund; es ist das, worin zwei sich treffen, es ist das Andere, das Bewegung bringt, das Außen im Innen der Symbiose. So sehr das Thema Dreiecke die Belletristik und den Film beflügeln, so wenig finden wir Fachliteratur hierzu. Nur Ratgeber in Sachen Ehebruch/Geliebtenwesen gibt es wie Sand am Meer, wenig aber zu einer Utopie und ihrer Lebbarkeit: Dreiecke sind ein großes Thema und ein gut gehütetes Geheimnis.

Sieh jetzt genau hin, sagt Cathérine zu Jules. Sie steigt mit Jim in ihren Wagen und rast zielstrebig auf einen Abgrund zu. So endet es in Filmen.

   

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Lieben Gruß
wilde Flocke

14.01.2003 20:49 • #1


E
Hallo Flocke,

die gleichgeschlechtlich mag ja noch funktionieren, aber
ich möchte keine Frau, die über einen Stern zu einem anderen hoppelt. Wenn es s.uelle Gelüste gibt die in der Beziehung nicht ausgelebt werden können so gibt es Wege das zu tun, mit Liebe und gemeinsam abgesprochen, transparent. Dieses Liebesnetzwerk ist eine recht oberflächliche Angelegenheit, vielleicht ganz ok für Leute zwischen 20 und 30, die beruflich sehr engagiert sind und sich nicht binden wollen. Was ist denn später? Was ist, wenn das Netzwerk auseinanderfällt? Lauter herumirrende Egos... Nee Du, obwohl ich die Freuden der Ehe schon genossen habe, obwohl ich die Freuden mit 2 Frauen kenne, aber das wäre mir doch zu heavy...
Ich sehe eine Partnerschaft als Kombination aus tiefer, ehrlicher Freundschaft und leidenschaftlicher Liebe, und ich werde nicht aufgeben bis ich das gefunden habe.

cu

15.01.2003 00:06 • #2


A


Dreiecksbeziehungen

x 3


M
hallo flocke,

also für mich wäre das auch nicht, dann bleibe ich lieber allein ???
Ausserdem sind in deinen Text schon die Antworten dabei, dass es meistens keine Lösung ist, aber für die jenigen, die glücklich und zufrieden dabei sind, ist es wohl ok. Das kann ich auch akzeptieren, aber meine Maßstäbe sind anders und zur zeit wäre ich froh, wenn mir wenigstens eine Person gefallen würde.

Gruss
Mirja

15.01.2003 00:37 • #3


E
Nochwas:

Will heißen: Schmerz kann sich lohnen. Wenn man ihn überlebt.

ganz meiner Meinung, nach meiner Erfahrung ist es möglich, Eifersucht zu neutralisieren. Und deshalb glaube ich auch daran, daß man auch in einer Ehe oder festen Beziehung bei Bedarf nichts vermissen muß, wenn man nur tolerant genug ist. Es gibt Fälle, wohl die meisten, wo der Wille nach Abwechslung nicht genug bedacht und reflektiert wird, wo es nicht nötig sein müßte wenn man bewußter wäre, aber auch Fälle, wo es der Beziehung sogar besser täte. Es kommt immer auf den Einzelfall an. S. Treue sollte der Wunsch beider sein, aber keine verordnete Pflicht. Jeder sollte selbst für sich entscheiden können, ob er dem anderen das zumuten kann oder will. Eigenverantwortlich, ohne Druck. Meistens geschieht ein Wunder und es passiert... gar nix!

cu

15.01.2003 01:57 • #4


E
... und ich will mich lieber erst gar nicht zu homos.uellen Beziehungen äußern ... :(

Nur so viel Grundsätzliches: für mich ist die Monogamie zwar eine gesellschaftlich auferlegte, aber persönlich als einzig weiterbringende Form des menschlichen innigen Zusammenseins. Klingt zwar stockkonservativ, aber das darf ich in meinem Alter auch ruhig sein, gell? ;D

Ralf

15.01.2003 08:46 • #5


K
Hallo,

also das wär auch nicht grade meins. Mein Ideal ist eher die monogame Beziehung.

@Ralf
Irgendwie kommen mir die Jüngeren eher spiessig vor. Ich hab so den Eindruck, dass es mit Mitte 30 erst anfängt  ;)


Nachvollziehbar ist jedenfalls der Wunsch nach was Neuem wenn man in einer langen Beziehung ist, aber ich weiss nicht, ob meine Lösung fremdgehen oder eine Zweitbeziehung wäre.

Vielleicht kann man sich eine Beziehung lebendig erhalten, indem man sich gelegentlich für einige Zeit räumlich trennt? Und indem man seine eigenen Hobbies und Freundschaften pflegt. Und indem man eine große Wohnung oder ein entsprechendes Haus hat, in dem jede/r Platz für sich hat den dann er/sie allein gestalten kann.
Vielleicht kriegt man so nicht genug voneinander?

Ganz abgesehen davon, denke ich sowieso, dass Dinge/Menschen kommen und gehen. So auch Beziehungspartner. Ich kann mir nur vorstellen, dass man die Lebenskraft einer Beziehung verlängern kann, indem man möglichst wenig schädliche Dinge tut.

Kathi

15.01.2003 09:24 • #6


E
Hallo Kathi,

Irgendwie kommen mir die Jüngeren eher spiessig vor. Ich hab so den Eindruck, dass es mit Mitte 30 erst anfängt  ;)

Volltreffer. Auch ich habe den Eindruck, daß die Jüngeren heutzutage ganz schön spießig sind. Meine Tochter ist 19, ihr Freund 21, mein Sohn 16 und die schütteln oft den Kopf, wenn sie meine Geschichten so mitkriegen... Aber ab und zu kommt ein breites Grinsen in ihr Gesicht wo sie sagt: Du bist schon ein verrückter Daddy! Lass uns mal wieder ein Pfeifchen rauchen und zusammen weggehen:-)
Mit 37 fühlte ich mich noch richtig alt, aber ab 40 gings dann rapide bergauf, da ist es einem völlig egal was andere dazu sagen wenn man eher jugendlich drauf ist...

Nachvollziehbar ist jedenfalls der Wunsch nach was Neuem wenn man in einer langen Beziehung ist, aber ich weiss nicht, ob meine Lösung fremdgehen oder eine Zweitbeziehung wäre.

Kathi, warum muß man das aber hinter dem Rücken des Partners machen, wenn man sonst doch alles mögliche teilt?

Vielleicht kann man sich eine Beziehung lebendig erhalten, indem man sich gelegentlich für einige Zeit räumlich trennt?

das ist bestimmt positiv, birgt aber die Gefahr, daß ein dritter reinkommt und die Beziehung gefährdet

Und indem man eine große Wohnung oder ein entsprechendes Haus hat, in dem jede/r Platz für sich hat den dann er/sie allein gestalten kann.

Das wäre die optimale Lösung, auch für mich. Ich kenne Leute, die das praktizieren und die sind sehr zufrieden damit.

Ich kann mir nur vorstellen, dass man die Lebenskraft einer Beziehung verlängern kann, indem man möglichst wenig schädliche Dinge tut.

Oder besser, indem man sich wirklich zusammenrauft, siehe weiter oben, wenn man das Leid gemeinsam durchschritten hat. Wie hieß es doch so schön in der Bundeswehrwerbung damals? Fußschweiß verbindet:-)

cu

15.01.2003 09:58 • #7


G
Hallo !



Zum Thema Dreiecksbeziehungen habe ich mir schon lange Zeit Gedanken gemacht . Ich bin zu der Überzeugung gelangt, daß es für mich eine einzige Dreiecksbeziehung gibt, die ich leben kann : Meine Frau , mein Kind und ich ! :P ...Allein die Vorstellung,was da an Liebe von einem zum anderen fließt -Wahnsinn! :D ....Desweiteren würde auch noch folgende Konstellation in Frage kommen: Meine Frau , mein Kind , mein Kind und ich !...Ok,das wäre dann die Viererbeziehung

Irgendwelche Fragen zur Fünferbeziehung? ;)



.... Gruß Dein_Engel !


15.01.2003 10:30 • #8


K
Hallo ,

Kathi, warum muß man das aber hinter dem Rücken des Partners machen, wenn man sonst doch alles mögliche teilt?

Ich möchte es weder allein machen noch teilen.  ;D

das ist bestimmt positiv, birgt aber die Gefahr, daß ein dritter reinkommt und die Beziehung gefährdet

Soviel räumliche Trennung hab ich auch nicht gemeint. Muss man halt herumprobieren, bis man die richtige Mischung hat. Und wenns echt einmal passiert, dann wird es vielleicht sogar zu überleben sein.

Oder besser, indem man sich wirklich zusammenrauft, siehe weiter oben, wenn man das Leid gemeinsam durchschritten hat. Wie hieß es doch so schön in der Bundeswehrwerbung damals? Fußschweiß verbindet

Schon, aber weil man verbunden ist, heisst das ja nicht, dass da nicht - zumindest manchmal - das Bedürfnis nach Abenteuer, Schmetterlingen usw. kommt. Das hat mit dem anderen ja nicht wirklich was zu tun, sondern liegt in einem selbst. Das müsste doch auch zu leben sein, deswegen meinte ich dass man viel Platz braucht, und auf die Weise nicht genug voneinander kriegt, zumindest halt nicht so schnell.

Kathi

15.01.2003 10:39 • #9


E
Hallo Kathi,

Ich möchte es weder allein machen noch teilen.  ;D

sooo hab ich das nicht gemeint, vielmehr, daß der Partner weiß, was Sache ist, und nicht hinters Licht geführt wird. Aber es mag schon sein, daß es für die meisten besser ist, den anderen nicht einzuweihen, weil sie nicht willens und fähig sind das zu verarbeiten. Ich z.B. würde mich durch das Vertrauen, das mir entgegengebracht wird, eher zu meiner Partnerin hingezogen fühlen, sodaß es mir nicht schwer fallen würde, eine Affaire zu akzeptieren. Und sie bräuchte kein schlechtes Gewissen zu haben. Das letztere dürfte einer der Hauptgründe sein warum ich Transparenz für besser halte als das Verschweigen. In irgendend einem Buch hab ich allerdings mal gelesen, daß derjenige, der den Partner einweiht, sich nur aus der Verantwortung ziehen will und ihn nur unnötig verletzt. Das klingt auch plausibel. Jedenfalls weiß ich für mich, daß ich damit umgehen kann, wenn so was passiert.

Und wenns echt einmal passiert, dann wird es vielleicht sogar zu überleben sein.

klar, in Deinem Alter schon. Aber nicht, wenn man sich in einer Lebensgemeinschaft befindet, wo alles Mögliche dranhängt. Kinder, Haus, Finanzen etc. Das wäre wirklich bitter, wenn wegen ein paar Schmetterlingen alles aufs Spiel gesetzt würde.  Aber das begreift man wohl erst, wenn man das schon mal erlebt hat.

Das hat mit dem anderen ja nicht wirklich was zu tun, sondern liegt in einem selbst.

Klar. Ich habe da anscheinend eine etwas unkonventionelle Einstellung: Ich sehe sowas als eine Art Vergnügen, was man sich leistet, ähnlich wie ein Abenteuerurlaub. Man kann das auch zu zweit machen, oder der eine macht das und der andere jenes, jeder für sich. Ich fände es halt aufregender, mit der Frau die ich liebe und mit der ich mein Leben zusammen sein will, diese Dinge zu teilen. Es ist etwas ganz anderes, wenn man seinen Partner nur als Lebensabschnittsgefährte versteht, in dem Fall wäre es wohl besser, den anderen nicht mit hinein zu ziehen.

und auf die Weise nicht genug voneinander kriegt, zumindest halt nicht so schnell.

es gibt sooo viele Möglichkeiten, Abwechslung zu haben. Zum Beispiel, indem man seinen eigenen Freundeskreis, seine Hobbies, seine Arbeit nicht vernachlässigt. Das wäre schon ein guter Anfang. Viele machen den Fehler. Man kann sich auch privat oder über Internet weiterhin mit Menschen austauschen, die einem wichtig sind, die einem etwas geben was der Partner nicht kann, als Menschen, nicht als S.. Man braucht dazu allerdings ein gewisses Maß an Distanzfähigkeit, die nicht jeder hat, so daß auch das ein Problem werden könnte. Ich will gar nicht wissen, wie viele Trennungen durch Kontakte im Netz verursacht werden, wo am Ende nur die Neurose hängen bleibt.
Es ist nicht immer so, daß eine Beziehung nichts taugt wenn ein Dritter reinkommt, manchmal spielt da das Wunschdenken des Suchenden eine zu große Rolle und man ärgert sich im Nachhinein, was man wegen einer Vision weggeworfen hat...

Nochwas: Der S. mit dem eigenen Partner muß nicht langweilig werden, wenn er schon mal aufregend war. Oft liegt es nur an den Mauern zwischen den Partnern, Achtungsverlust, Sorgen, auch finanzielle, die guten S. verhindern. Je mehr schlechte gedanken desto weniger erfüllenden S.. Aber daran kann man arbeiten.

cu

15.01.2003 11:40 • #10


K
Hallo ,

oioioioi, heute drücke ich mich scheinbar echt schlecht aus.

Und wenns echt einmal passiert, dann wird es vielleicht sogar zu überleben sein.

klar, in Deinem Alter schon. Aber nicht, wenn man sich in einer Lebensgemeinschaft befindet, wo alles Mögliche dranhängt. Kinder, Haus, Finanzen etc. Das wäre wirklich bitter, wenn wegen ein paar Schmetterlingen alles aufs Spiel gesetzt würde. Aber das begreift man wohl erst, wenn man das schon mal erlebt hat.

Damit wollte ich zum Ausdruck bringen, dass eine Beziehung vielleicht sogar das überstehen kann, obwohl ich mir im Moment nicht vorstellen kann, dass ich mich gut dazu eigne, betrogen zu werden, und deswegen wohl fürs Erste oder überhaupt flüchten würde. Ich weiss es nicht.
Mir ist das sogar schon einmal passiert, wir haben sogar zusammen gewohnt, ich hab ihn nicht gleich verlassen weil ich damals nicht in der Lage dazu war , dafür aber später, aber nicht mehr deswegen.
Ich habe es nicht für gut befunden wegen ein paar Schmetterlingen eine Affäre anzufangen.


Das hat mit dem anderen ja nicht wirklich was zu tun, sondern liegt in einem selbst.

Damit wollte ich ausdrücken, dass das Bedürfnis nach Schmetterlingen in jedem Menschen selbst drin ist, und nichts mit der Qualität der Beziehung zu tun haben muss. Und damit man sich, obwohl man sich ja miteinander wohl fühlt und alles fein ist, gegenseitig auch noch manchmal Schmetterlinge geben kann, braucht man halt viel Platz usw.

Und ich vertrete eigentlich gar nicht die Idee vom Lebensabschnittspartner. Ich vertrete jedoch auch nicht die Idee, dass die 'große' Liebe für immer dauert. Das gibt es vielleicht auch, ist aber nicht unbedingt das höchste Ziel. Alles hat seine Zeit und seine Lebensdauer.
Ich vertrete die Idee der Liebe und die kann man nicht erzwingen und nicht erkämpfen. Und wenn sie eines Tages weg (das geht sowieso nicht von heut auf morgen, und man kann sie ja auch pflegen) ist, dann kann man ja erwägen die Beziehung weiterzuführen (weil man zB schon alt ist) oder man trennt sich in Frieden. Amen ;)

Kathi

15.01.2003 12:12 • #11


E
Hallo ihr Lieben,

danke für eure Beiträge. Steht doch jeder von uns auf Monogamie, outet sich niemand für ein Liebesnetzwerk.
Angesprochen werden Experimente, Abwechslung und Phantasien wie z.B. die Haremsfantasie, die Begierde der Frau
zu befriedigen.
Es gibt also eine gesellschaftliche Form, die jeder von uns als
Ideal in die Zukunft trägt, die Monogamie.
Aber in Wirklichkeit um die Geheimnistuerei weiß und warum
man Dinge genießen und für sich behalten muß, dem Partner verschweigen. Aus Gesellschaftspflicht?
Als Lösung seiner ach so egoistischen Individualbedürfnisse.

Von Phantasie ist da die Rede und deren Erfüllungen werden tolleriert, aber wie sieht es um das Individuum aus, wenn es fremd geht?
Da wird doch dann die Schublade aufgemacht und ab rein damit.
Sie hat ihn weggedrängt mit ihrer Eifersucht, er ist ja nur ein
Mann, heißt es. Die Geliebte wurde nur benutzt, und fertig damit.
Eigentlich sind es nicht die Frauen sondern die Männer, denen man S. nachsagt. Von *beep* reden die Spießer, wenn sie gucken, wer als Nächstes kommt. Zauberwort ist hier die Heimlichtuerei. Der/die Geliebte. Frauen, die einen Mann für S. nicht abkassieren, müßten doch dumm oder Freiwild sein und die Anderen als Nutten deklariert werden, oder?
Das kann man dann noch nachvollziehen. Begreifen. Geht man von der Monogamie aus, der Partnerschaft.

Tja, nicht alle Menschen scheinen Probleme mit Gefühlen
wie Neid und Eifersucht zu haben.
Sind das dann die deren Schicksal ist, nur benutzt zu werden?
 
Es gibt auch Menschen, die wollen gar keine Partnerschaft, sondern lieber alleine leben.
Wirklich?!

Da kommt dann der Part des Geliebten mit in die Beziehung rein. Einer stillt sich seine Bedürfnisse und Wünsche außerhalb der Beziehung. Wenn er damit fertig ist, geht er wieder.
Dann bewahrheitet sich wieder Omas Spruch:
Männer wollen nur das eine!
Oder:
Der, der Dich wirklich liebt, wird alle Hürden meistern.
Oder:
Es kommt nur darauf an, den einen Richtigen zu finden.
(Also alle anderen sind dann nicht richtig in der Hose, oder wie?! ;D :-[
 
Der alte Partner sitzt zuhause und leidet, kocht und will auch nicht versauern. Und trotzdem: niemand hat das Recht einem anderen weh zu tun! Eigentlich. Kann aber dem anderen seine
Gefühle nicht aufstülpen. Kein Besitz. So?!
Jeder ist einsam auf die Welt gekommen, soll zweisam nicht dreisam zufrieden sein. Bis dann das Funkeln eines Lichts in den Augen zwei Menschen, die sich treffen, erwischt!
Ob sie wollen oder nicht.
Und dann?

Am Ende kippen solche Dreisamkeiten und man steht eventuell
alleine da, und unglücklich. Erst zuviel Glück, dann zuviel Unglück?

Was mich wurmt ist die Entschuldigung der Männer in Sachen S., sie seien genetisch dazu bestimmt, möglichst viele Kinder auf die Welt zu zeugen, dahei sei das nicht so schlimm und Frauen würden sich den besten Kandidaten aussuchen.
Wie kommt es eigentlich, daß es Differenzen gibt in der Definition von Liebe und S.?
In anderen Kulturen, wo Frauen jungfräulich in die Ehe gehen,
würde keine Frau der Welt auf die Idee kommen zu sagen,
oh das ist nur S., ich liebe meinen Mann nicht.

In anderen Kulturen wird einmal geheiratet, und da ist S. Liebe. Das wars dann. Harems werden entschuldigt damit, Männer dürften mehr Frauen lieben, wenn sie sie ernähren können. Und Frauen?

Man redet von S., aber nicht von körperlicher Liebe.
Da wird es dann gefährlich für die Geliebte, wenn sie auf der
Strecke bleibt.
Denn für Frauen ist körperliche Liebe KEIN S.!

Wieso wird eigentlich so um Liebe gekämpft, wenn Liebe frei ist?
Wieso hängt keiner zu hause an dem Kühlschrank
Honey, heute nacht schlaf ich nicht bei Dir sondern bei
meinem anderen Schatz?!
Und Dein Nugget fragt am nächsten
Tag ganz freundschaftlich falls keine Notiz der seelischen Treue(?)(wie geht das wenn S. im Spiel ist?) am Kühlschrank war:Na, wie war Deine letzte Nacht?
Antwort? Boah, hab ich *beep*. Schöne Grüße. Ob es jetzt besser klappt im Bett....
Da wird lieber in die Mars-Venus-Bücher die Nase gesteckt,
und Frauchen lernt, wie man es schafft auf den S. zu verzichten, und sich sonst irgendwas selbst in die Tasche
zu lügen.

Entweder der Partner ist sich selbst genug und stark, oder
eben nicht.
Der steht dann auf Treue, und ist stolz darauf. Basta!

Wieso können in anderen Kulturen Menschen mit Jungfräulichkeit in die Ehe gehen, und damit ein Leben lang zufrieden sein? Warum ist dort Liebe und S. das Gleiche?
Weil sie stolz darauf sind.
Die wollen nicht ohne ihren Stolz leben. Basta!

Also, ich finde es herrlich solche Texte ausfindig zu machen,
und sich was Wahres daraus zu ziehen. Eine Erkenntnis.

Hat Liebe tatsächlich etwas mit Mangel zu tun?

Warum wird differeziert zwischen jemand begehren und
jemand lieben? Erklärt mir mal jemand, hat das was mit Trugschluß zu tun?

Ich denke, das stimmt. Da kann es sich um einen Trugschlauß handeln, oder?

Es kann aber auch passieren, was nicht sein darf.
Ein liebender Mensch wird vom Licht Gottes gestreift und
DANN PASSIERT, WAS NICHT SEIN DARF.

Was meint ihr?


Lieben Gruß
wilde Flocke


 

15.01.2003 12:17 • #12


E
Hallo Kathi,

ich will nicht unbedingt das letzte Wort haben (kennt ihr das: Meine Frau hat immer das letzte Wort:
Entschuldigung Liebling

:-))

auch wenn echt einmal passiert, dann wird es vielleicht sogar zu überleben sein.  

Ok, mißverstanden

Ich habe es nicht für gut befunden wegen ein paar Schmetterlingen eine Affäre anzufangen.

das ist natürlich das Beste, wenn man die Selbstdisziplin dazu hat., und man genau abwägen kann ob es wiklich wichtig für einen ist oder nicht.

Und damit man sich, obwohl man sich ja miteinander wohl fühlt und alles fein ist, gegenseitig auch noch manchmal Schmetterlinge geben kann, braucht man halt viel Platz usw.

Ganz meine Meinung. Platz, Freiraum, Ausgeglichenheit, Gleichberechtigung, Interesse, Spontanität, Neugier, nicht zu viel selbstverständliche Sicherheit und ganz wichtig: Achtung.

Das gibt es vielleicht auch, ist aber nicht unbedingt das höchste Ziel.

Mein Vorstellung ist so zu leben wie ich es brauche, als ob ich alleine wäre, aber gemeinsam mit einer festen Partnerin, Freundin das Leben nicht nur zu teilen, sondern auch zu bestreiten. Ich verweise auf das Buch: Liebe macht stark, von der Abhängigkeit zur engagierten Partnerschaft (gleichgeschlechtlich und Kathlyn Hendricks) ISBN 3-576-10092-X
Es zeigt auf, das man seine Kräfte durch Machtkämpfe nicht gegeneinander verschwenden muß, sondern sie zu einer großen Kraft und Einheit bündeln kann. Damit wird es für jeden leichter und das bedeutet schlicht und einfach mehr Glück für BEIDE.

cu

15.01.2003 12:39 • #13


E
Hallo Flocke,

wow, viele Fragen, interessante Sichtweisen,
und viele Vorwürfe gegen die Männer

NEIN, wir Männer sagen das nicht sondern die Evolutionspsychologen. Wir wollen nicht möglichst viele Frauen begatten. wir wollen den Frauen ihre körperliche Liebe nicht wegnehmen. Wir wollen das gleiche wie ihr. Wir können lieben, wir können treu sein. Wir verhalten uns aber dummerweise oft anders, genau wie ihr

Also, nach dem Sortieren Deiner Gedanken kommt mir nur der Schluß, daß Du - eigentlich sehr begrüßenswert! - so frei sein kannst, völlig unrealistisch und ideell zu denken. Wir leben aber in unserer Gesellschaft, nicht auf einer einsamen Insel zu Zweit.

Erstens sehe ich bei uns nicht die geringste Chance, daß Liebe unabhängig von allem Anderen gemacht werden kann, deshalb suchen wir alle nach Lösungen für diese Welt, nicht den Himmel.

Zweitens weiß ich nicht, ob diese Jungfrauen wirklich so glücklich sind wie wir vermuten. Scheinbar ja. Vielleicht schon, weil sie dumm gehalten werden, unterdrückt, weil sie ihre Kreativität nicht entfalten dürfen, was weiß ich. Das ist ja das Problem mit der Aufklärung: Das Verlangen nach mehr wird immer stärker, und damit wächst die Unzufriedenheit wenn man es nicht bekommt. Aber was willst Du dagegen machen? Ich sehe die einzige Chance in dem Erlangen von mehr Bewußtheit. Man versucht einfach, den Status der einsamen Insel mitten in unserer Gesellschaft zu erreichen, und manche Menschen sind da schon ziemlich weit gekommen. Es ist aber unglaublich schwer wenn man nicht so denkt wie Du, Flocke. Insofern bist Du eine der besten Kandidatinnen für so ein Experiment. Leider fehlt Dir in Deiner Konsequenz aber die Möglichkeit, das jetzt und hier umzusetzen weil Du den Bezug zur brutalen Realität nicht hast. Du bräuchtest also einen Menschen, der das für Dich erledigt und mit sich auf die Insel zieht, der Dir alles abnimmt was Dich belasten könnte. Glaubst Du wirklich, daß dieser Mann dann noch so sein könnte wie Du ihn Dir wünschst?

cu

15.01.2003 13:22 • #14


E
Hallo ,

ein Mann wie ich ihn mir wünsche?
Ist ein Mann, ein Wort. Charmant. Würde sich
lieber die Zunge abbeißen als ohne die Fantasie eines Schauspielers aus nem 1001 NACHT Märchens auskommen
zu wollen, wenn ihm was so garnicht paßt. Ist wahrscheinlich ein totaler Chaot, aber dennoch perfekt für MICH.
Jemand, auf den ich stolz sein kann, weil er er absolute beste Part in meinem Leben ist.
Hauptsache es gibt da was, was uns verbindet. Gemeinsamkeiten sind mir sehr wichtig, nicht die äußere Attraktivitat. Es zeichnet sich in leuchtenden Augen aus. Zaubert auch mit der Zeit noch ein Lächeln auf seine Lippen, wenn man den anderen nur ansieht, fühlt man sich gleich wieder wohl. Er würde mich auch dann lieben und wollen, wenn es ihm garnicht gut geht. Er würde mich brauchen. In seinem Herzen. Wie die Footprints im Sand auf seiner Reise durchs Leben. Glücklich sein, mich in seinem Leben gehabt zu
haben. Sich eine Zukunft vorstellen können mit mir, so daß er
wenn er sich seinen letzten Atemzug vorstellt, weiß, daß er mich dann an seiner Seite wissen will.
Weil ich ihm etwas bedeute, warum er immer dieses warme Gefühl im Herzen spürt, wenn er mich ansieht, mit mir spricht oder an mich denkt. Mit mir etwas erlebt, oder etwas durchsteht.
Hauptsache man hat was zu lachen!
Er ist der schönste Mann auf der ganzen Welt. Für mich.
Eigentlich meine ich das nicht auf Äußerlichkeiten bezogen,
sondern ich sehe in ihm mich. Den Vater meiner Kinder!
Den besseren Part oder den anderen Part meiner selbst.
Sieht mich so wie ich bin, und empfindet einen Knoten im Hals
falls das, was er denkt, eher negativ ist. Weil er sich dann vor sich selbst schämt. Kennt mich vielleicht sogar besser als ich mich selbst. Was findet er bloß an mir, habe ich mich oft gefragt, als ich mal RICHTIG GELIEBTwurde.
Kann das sein?
Er hat leuchtende Augen. Hält, was er verspricht. Ist ein richtig toller Mann. Auf den Verlaß ist. Bei dem man weiß, woran man ist. In Sicherheit! Geborgen.
Draußen die Hölle, zu hause das Paradies. Zu hause die Hölle, nix gut ein Knast! Man könnte für ihn die Hand ins Feuer legen, so gut kennt man sich aus mit ihm.
Er ist jemand, der Dir aus der Klemme hilft, falls Du mal wieder
an einer Gabelung stehst und nicht weiter weißt, eine Abzweigung entdeckst anstelle den Autopiloten einzuschalten. Hi hi (kann sich jemand an gestern abend
Coupling erinnern? Schmunzel ::)
Eine Ergänzung.
Ein Familienmitglied. Egal jetzt ob verheiratet oder nicht.
Er muß rein sein. Rein im Sinne von wahrhafter Liebe. Wie von
Gott gemacht für Dich.
Wenn Adam sich schon Eva ins Leben geträumt hat,
wieso sollte Julia für Romeo sterben?
Er kann alles sein: wie mein Bruder, wie mein Vater, wie mein
Boss, wie mein Lover. Eben MEIN Freund.
Aber eins steht fest: er liebt mich durch und durch, und fühlt sich auch noch klasse dabei! Glücklich.
Zumindest ich habe das schon so erlebt. Das ich noch heute
für jemand die Hand ins Feuer legen könnte, weil ich weiß, daß
er mich wirklich geliebt hat.
Nur heute bin ich reifer und mir bewußter, was ich will.
Und was ich nicht brauche.

Lieben Gruß
wilde Flocke

15.01.2003 14:43 • #15


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