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Ehe am Ende Theater für das Kind

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Hallo liebe Forumsmitglieder,
ich heiße Michael, komme aus dem Allgäu und bin 43 Jahre alt. Seit neun Jahren bin ich mit meiner Frau zusammen, seit 6 Jahren verheiratet.
Meine Frau leidet an einer multiplen Persönlichkeitsstörung (Borderline) und war fast vier Jahre in Behandlung. Die Zeit mit ihr war teilweise die Hölle, aber ich habe sie wirklich geliebt. Als ich sie kennenlernte ahnte ich natürlich nicht, was da auf mich zukommen würde. Wer mit Borderlinern zu tun hat, weiß, daß die Krankheit manchmal sehr gut versteckt wird. Um es kurz zu machen, nachdem die Krankenkasse eine weitere Behandlung ablehnte, mit der Begründung, daß ein Therapieerfolg praktisch ausgeschlossen ist, drehte sie durch. Ihre älteste Tochter, meine Stieftochter, jagte sie vor einem Jahr mit 17 aus dem Haus. Sie lebt jetzt bei ihrem Freund. Ich würde auch am liebsten abhauen, halte aber durch, wegen meiner kleinen Tochter (5 Jahre). Sie hängt sehr an mir und erzählt mir oft, daß sie Angst hat vor ihrer Mutter, weil sie manchmal so Böse ist. Nun hat meine Frau (40) eine Beziehung mit einem Arbeitslosen 55 Jährigen angefangen. Der habe immer Zeit für sie und sei ihr Seelenverwandter. Andererseits, will sie angeblich keine Scheidung, weil sie als ungelernte Servicekraft Teilzeit bei BK arbeitet und nur ein paar Euro verdient und der Typ ja demnächst in Hartz IV kommt. Er will übrigens gar nicht arbeiten und hat bereits mehrere Jobs abgelehnt......
Das heißt, auf dem Papier sind wir verheiratet, sie ist aber nur noch dann zu Hause, wenn ich arbeite, um auf die Kleine aufzupassen. Sobald ich nach Hause komme geht sie zu ihrem Lover und auch die WE´s verbringt sie dort. Am Morgen, bevor ich zur Arbeit muß, kommt sie wieder, um die Kleine in den KiGa zu bringen, weil ich schon um 5:30 los muß. Auf gut Deutsch, sie so etwas wie ein (gut) bezahlte Nanny. Ich bezahle ihr Auto, habe auf Steuerklasse IV Faktor gewechselt, damit sie mit ihrem Mickerlohn nicht auch noch Steuern zahlen muß. Das bedeutet ich zahle genau so viel wie in Steuerklasse I.
Da sie mit Geld nicht umgehen kann, muß ich immer wieder Rechnungen von ihr übernehmen.
Dazu kommen noch Schulden aus der Zeit als sie auf einen Vertreter der Deutschen Vermögensberatung reingefallen ist. Die zahle ich auch noch bis 2016, weil sie sonst vor Gericht gezerrt worden wäre.

Ich weiß, daß die logische und einfachste Lösung wäre, sie rauszuschmeißen und sie den ganzen Mist alleine ausbaden zu lassen, aber ich habe Angst wegen meiner Tochter. Sie hat mir schon mal gedroht, daß sie die Kleine mitnimmt und ich dann richtig Kohle abdrücken muß, weil das Jugendamt immer für die Mutter entscheidet. Leider zeigen ja alle Internetforen, daß sie da recht hat. Die Jugendämter sind eindeutig Mütterlastig.
Ich bin irgendwie echt am Verzweifeln. Seit Neuestem nimmt sie, wenn ich arbeiten bin, unsere Tochter mit zu ihrem Lover. Die Kleine hat mir erzählt, daß ihre Mutter zu ihr gesagt hat, sie soll doch mal mit ihm Kuscheln. Sie mag das aber nicht und sie findet Mamas Freund doof. Außerdem will er das auch nicht, hat sie mir erzählt. Das sind zwar nur Kindererzählungen. Aber es macht mir trotzdem Angst. Für mich sieht es so aus, als ob sie versucht, die Kleine auf den neuen Papa einzustimmen.
Allmählich fühle ich mit nicht mal mehr Deprimiert, ich fühle fast gar nichts mehr, außer wenn es um meine Tochter geht. Auch das macht mit Angst. Hat jemand ähnliche Erfahrungen / Erlebnisse ? Wie kann man mit der Ungewissheit und dem Risiko sein Kind zu verlieren umgehen ? Vielleicht kann mir jemand Denkanstöße geben, oder hat einen Tipp für mich.
Vielen Dank
Michael

27.08.2014 20:26 • #1


M
Hallo Michael,

es tut mir leid, Dich unter solchen Umständen in diesem Forum zu lesen. Deine Situation ist wirklich nicht wünschenswert.

Zitat von papadonkey:
Vielleicht kann mir jemand Denkanstöße geben, oder hat einen Tipp für mich.


Naja, ich denke, Du solltest erst einmal herausfinden wie Du zukünftig weitermachen willst und auch kannst. Da Du ja jetzt in dieses Forum geschrieben hast ist anzunehmen, daß Du diese Konstellation nicht länger mittragen willst, aber nur wegen der Kleinen und der Angst vor den Konsequenzen ausharrst.

Zunächst einmal einfach die Frage in den Raum geschmissen: Wie stellst Du Dir das vor, wenn Du alleinerziehender Vater wärst? Wie wäre das praktikabel?

Das sind, denke ich, die Hauptfragen, die mich beschäftigen würden. Wenn ich dafür eine Lösung hätte, dann würde ich mir überlegen, wie ich diese Situation herstellen kann: Alleinerziehender Vater.

Dafür würde ich sowohl das Jugendamt als auch einen Anwalt konsultieren.

MfG
Manfredus

28.08.2014 06:43 • x 1 #2