Ende nach fünfzehn Jahren Beziehung - Welt in Scherben

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Danke für dieses Forum! Ich habe die letzten zwei tage (seit der Trennung) viel hier gelesen und Trost gefunden oder auch gute Gründe wieder loszuheulen... Das passiert im Moment einfach !immer wieder! und tut von Zeit zu Zeit auch ganz gut. Loslassen und weinen zu können.

Wir haben uns vor fünfzehn Jahren kennengelernt und seither sehr harmonisch zusammengelebt. Wir haben schwere Zeiten gemeinsam durchgestanden und ich habe momentan das Gefühl, dass meine ganze Welt zusammengebrochen ist. Nächstes Jahr wollten wir heiraten. Sie war für mich die Eine und jetzt das Ende...
Vor acht Wochen fing alles nach einem wunderschönen kurzen Urlaub an:

Sie zweifelte auf einmal (für mich aus heiterem Himmel) an unserer Beziehung. Sie sieht keine Zukunft mehr für uns. Heute glaube ich, dass sie uns bereits in dem Moment aufgegeben hatte. Ich habe noch ganz viel versucht an mir zu arbeiten und alle Vorwürfe wieder gut zu machen.
Leider waren die Vorwürfe/Probleme so konfus und viel, dass ich sie nicht verstanden habe. Ich kämpfte also gegen Windmühlen und hatte die gesamten acht Wochen jeden Morgen beim Aufwachen Angst davor, dass wir abends nicht mehr zusammen sein werden und sie sich von mir trennt. Vielleicht kann ich auf Grund der langen harten Vorbereitung auf eine mögliche Trennung bereits heute einigermaßen reflektiert darüber nachdenken, keine Ahnung...
Am letzten WE während eines Gespräches habe ich ihr dann gesagt, dass ich diese Situation nicht mehr aushalte und auch nicht mehr alleine für uns kämpfen kann. Sie befindet sich (genau wie ich) in einer beruflichen Umbruchphase und benötigt gerade alle Energie für Ihre Arbeit und kann mich und unsere Beziehung nicht mehr gebrauchen und vor allem keine Kraft mehr dafür aufbringen. ( Ihre genauen Worte waren: Du bist ja schließlich nicht mein Kind oder mein Pflegefall...)
Sie machte mir sehr viel Vorwürfe, dass sie immer Angst gehabt hätte ich würde ihr etwas antun oder den Menschen, die sie mag und sich deswegen immer weniger getraut hat rauszugehen und neue Menschen kennenzulernen... (Ich heiße zwar nicht Dalai Lama, aber ich glaube im Bereich des Pazifismus können wir beide viel voneinander lernen - ich bin der friedliebendste, harmoniebedürftigste Mensch, den man sich vorstellen kann. Auch wenn ich vielleicht auf Grund meiner Proportionen wie Samson aus der Sesamstraße aussehe, bin ich eher die Tiffi in der Beziehung...) Das war für mich der letzte Grund, den ich noch brauchte auch nicht mehr an die Beziehung zu glauben und die Hoffnung auf Besserung aufzugeben.
Meine Liebe zu ihr hat leider keinen Schaden genommen, ich gleube sonst wäre es in meinem Kopf jetzt nicht so wirr und in meinem Herzen leerer.
Ich habe die letzten zehn Jahre nur noch für uns und nicht mehr für mich geplant oder gelebt. Ich weiß auch nicht, ob ich das überhaupt kann... Ich bin jetzt 32 und habe die letzten 18 jahre permanent in Beziehungen gelebt. Ich weiß nicht wie ein one night stand geht, ich weiß nicht wie ich jemals wieder eine Frau kennenlernen soll, ich weiß nicht ob ich jemals wieder eine Frau lieben kann, ob ich jemals wieder vertrauen kann, ob ich jemals wieder eine Zukunft planen kann ohne mir sicher zu sein, dass das nach x Jahren wieder in die Brüche geht, ich weiß nicht ob...
Das ist alles nicht fair und ich hasse dieses Leben gerade abgrundtief! Ich weiß nicht mal mehr, wer ich selber bin. Die letzten fünfzehn Jahre meines Lebens bestanden nur für das Wir und das Uns...
Ich war bevor Ihre Zweifel anfingen super glücklich und zufrieden.Aber sie war es anscheinend nicht mehr... Die Früchte unserer Arbeit waren bald erntereif (Wir stehen beide kurz vor dem Einstieg in absehbar sehr gute und gutbezahlte Jobs).
Zur Erlangung dieser Jobs war eine räumlich Trennung (250 km) notwendig. Wir hatten schon phasenweise Fernbeziehung geführt. Waren uns also bewußt, dass es nicht leicht werden würden. Ich für meinen Teil fand, dass wir auch das echt gut gemeistert haben. Bis zum Tag X...
Ich glaube ich brauche noch sehr viel Zeit um zu verstehen, was hier eigentlich gerade passiert. Ich bin mir sicher, dass es kein Zurück mehr in die Beziehung gibt! An meinen äußeren Lebensumständen hat sich bisher durch die räumliche Trennung noch nicht viel verändert. In mir drinnen sieht es aber ganz anders aus... Ich schaffe es die acht Stunden auf der Arbeit Ar. und Zähne zusammenzukneifen und ohne zu heulen (toitoitoi) durch den Tag zu kommen. Die Heulphasen hole ich dafür morgens und abends doppelt und dreifach nach.
Boah, was für ein Riesenscheißtrümmerhaufen!:weinen:
Und wie weh Gefühle tun können!
Das ist doch alles perv.!
Wie soll ich das jetzt nur alles alleine schaffen. Im Moment kann ich weder essen noch schlafen (was zwar gut gegen samsonähnliches Äußeres ist, aber heute die ersten Schwindelanfälle auf der Arbeit ausgelöst hat...)
Ich habe keine Ahnung wie lange ich diese Situation noch aushalte. Meine Freunde und Familie wohnen alle 400 km weit weg und ich bin hier grad ganz alleine und fühle mich auch vollkommen alleingelassen und einsam, auch wenn sich alle aus der Ferne rührend um mich kümmern. Das was Sie mir bedeutete können sie doch nicht ersetzen. Ich telefoniere viel und auch das Aufschreiben / Gedanken sortieren tut mir grad gut...
Muss jetzt aber noch ein bisschen weinen gehen, damit ich morgen wieder irgendwie durch den nächsten Tag komme.
Bis morgen Welt...

27.09.2011 23:06 • #1


Sanja
Äh, déja-vu?

Ich habe Dir ja bereits geantwortet

28.09.2011 00:24 • #2




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