Endlich DER Geheimtipp um loszulassen!

Meine lieben Foris,

ich kaufte mir ein fettes Buch eines renomierten Menschenkenners und Schriftstellers, der behautptete, in diesem Buch u.A. das Geheimnis des erfolgreichen Loslassens von einem geliebten Menschen preis zu geben. Es klang vielversprechend!
Ich arbeitete mich also durch 200! Seiten durch, in welchen er erstmal seine Glaubwürdigkeit anhand etlicher wissenschaftlicher Untersuchungen kund tun wollte. So. Dann verkündete er auf den letzten 3 Seiten wie das Loslassen funktioniert. Und jetzt die Lauscher aufstellen Leute!: all unsere Sorgen, Schmerzen, vergeblichen Versuche waren umsonst denn es geht soooo einfach! Man schreibe den Namen der Liebsten/des Liebsten auf einen Zettel, stecke ihn in einen Umschlag und? Fertig! Für die ganz harten Fälle schlägt er vor, den Umschlag zu verbrennen!
Warum schwer, wenn es auch einfach geht?

Ich selbst möchte, muss übrigens niemanden loslassen aber ich dachte, wenn der Typ so einen Bombenerfolg hat, wenn er Professor Dr der Psychologie usw. ist, dann wird für mich vielleicht etwas spannendes über die menschliche Seele bei raus springen. Nada Leute!

Naja aufjedenfall der absolute Brüller!

Einen schönen Samstag an alle glücklich und unglücklich Verliebten!

Na prima gerade beschäftige ich mich mit dem Thema loslassen. Ich habe mich im Dezember im Urlaub verliebt bis über beide Ohren. Wir waren beide in einer Beziehung und es hat einfach geknallt. Beide haben wir uns direkt danach von unserer Beziehung getrennt und es folgten Wochen der stundenlangen whatsapp Chats, mit Liebesschwüren, rosarot und voller Herzchen bis zum Wiedersehen vor 3 Wochen am selben Ort. Die Erwartungshaltung war riesengroß, die Sehnsucht ebenso - ich dachte beiderseitig.
Nach ein paar Tagen häuften sich die Gespräche seinerseits über Enge, Beziehungsunfähigkeit und traumatischer Ehe, bis zu .... Das war doch klar dass das aufgrund xyz nichts Ernstes werden kann und ich will mich nie wieder fest binden. Zu tiefst gekränkt habe ich wie eine Löwin gekämpft ihn im Urlaub zurückzugewinnen - ist mir zumindest was die körperliche Nähe anbelangt auch gelungen. Es folgte ein tränenreicher Abschied mit 'ich hab Dich sehr lieb' und das war vor einer Woche.

Seither sitze ich paralysiert vor whatsapp, prüfe seinen online Status, breche ich Tränen aus, wenn er mir einen Tag lang nicht antwortet. Inhaltlich kommen von ihm eher Statusberichte, die so aussehen, als hätte er oben nur 'hallo Kleine' reinkopiert und der Rest ging noch an 10 andere. Alle meine Freundinnen sagen ich soll sofort loslassen! Das sei doch eindeutig! Und bei 700km sowieso unmöglich. Und was mache ich? Ich klammere mich wie eine Ertrinkende an jeden Strohhalm. Wahrscheinlich war es ihm zu eng, wahrscheinlich hab ich ihn bedrängt, ich muss cooler, toller, selbstbewusster sein. Stattdessen schreib ich dümmliche sehnsuchtsvolle Texte (wie vorher auch) bekomme aber keine Antwort.

Gestern hab ich in meinem Frust zu viel getrunken und ihn angerufen. Weil er nicht hingegangen ist, hab ich ihm gleich noch 10 Texte hinterher gejagt
Das mit dem Loslassen wird immer schlechter, je mehr er mich ignoriert. Es wird schlimmer statt besser Und ich soll was machen? Den Namen auf nen Zettel schreiben?

Loool!

Ich möchte diesen Mann zum Ritter schlagen!

Hab' grad keine Zeit viel zu schreiben .... muss hektisch nach Zettel und Umschlag suchen

Flavia

Hahaha@lol!

Gehört habe ich auch schon von diesem Ritual.
Allerdings amüsiert mich der Sarkasmus des TE
mehr als der eigentlich traurige Grund des ganzen.

Und was macht man mit dem Umschlag, falls man ihn nicht verbrennen will? *amKopfkratz*

So einfach ist das also?


Ich danke dir trotzdem für deinen Beitrag! Er hat mir grade bei dem ganzen Gefühlschaos zumindest ein kleines Schmunzeln auf die Lippen gehaucht

Im Ernst ich werde es ausprobieren!

Hi zusammen! :D

Ne Leute, das ist kein Sarkasmus. Das war Fassungslosigkeit :mrgreen: Das Buch hat geschlagene 400 Seiten und ich dachte, ich könne etwas über die Liebe, den Umgang mit Beziehungen, Trennungen, Sehnsucht lernen...ackere gestern Nacht bis vier Uhr früh dieses Buch durch, denke JETZT kommts! Und dann so läppische Ratschläge :roll: Aber lachen musste ich schon.

@Tulipan
Das habe ich mich auch gefragt. Wohin mit dem Umschlag? :roll: Schreibt der nichts zu.

@Joros
immerhin :) Mir selbst tat`s in Kummerzeiten manchmal total gut über eine blöde Sache zu lachen. Am besten über mich selbst. Man betrachtet die Welt in Liebeskummerzeiten ja mit einer Art Chirurgenblick. Alles wird bitter ernst genommen. Mir ging es jedenfalls so. Mir ging alles so verdammt nah.

@lol
:mrgreen: Gib bitte durch ob`s funktioniert hat.

@Flavia
Der Autor hat auch für Deinen Fall einen guten Ratschlag. In einem Kapitel geht es um unerfüllte Sehnsucht. Er beschreibt genau die Szenarien, die Du zur Zeit durchleidest.

Kurzer Exkurs: was ich sehr interessant fand war dass er als erfahrener Psychologe sagt, dass diese fast schon an eine Krankheit erinnernde Sehnsucht und Liebesverrücktheit ganz normal sei. Hier wird es ja zuweilen manchmal schon als pathologisch dargestellt (Abhängigkeit etc.). Ich war auch schon von derartigen Gedanken angesteckt und dachte: okay, passiert mir nie wieder...Ein bisschen mehr Selbstliebe und ich bin gewappnet :D Ist wohl eine Illusion. Na wie auch immer.

Zurück zu Deiner Geschichte. Der Autor schreibt, dass er in tausenden von Studien untersuchte, warum gerade unerreichbare Menschen (aus Gründen x,y,z) die intensivste Liebe auslösen (das ist wohl tatsächlich so) und kommt zu dem fragwürdigen Schluss, dass unser Körper in Frustmomenten eine Art Verzweiflungshormon oder auch Wuthormone (oder was auch immer) ausschütten. Denn wir werden mit einer Situation konfrontiert, die uns ärgert (wir dürfen unseren Süßen nicht berühren, unsere Liebste ruft nie zurück weil sie verheiratet ist etc.).

Normalerweise halten wir uns von Menschen fern, die bei uns negative Körperreaktionen/Gefühle auslösen. Haben wir einen Freund, der immer schlechte Gefühle hinterlässt, werden wir ihn wohl kaum noch besuchen wollen.

In der Liebe nun- so der Autor- verhält es sich genau umgekehrt. Diejenigen, die uns schlechte Gefühle (z.B. durch Ignoranz) verursachen, nach denen lechzen wir. Angeblich ein weit verbreitetes Phänomen. Er kommt zu dem Schluss, dass es daran liegt, dass wir Körperreaktionen wie Herzflattern, Schweißausbrüche, einen verbissenen Kiefer, geballte Fäußte etc. immer entsprechend einer gegebenen Situation interpretieren. Eigentlich also sind wir stinksauer. Da wir dazu aber ein Liebesbild im Kopf haben, dichten wir die Wut in Leidenschaft um. :roll:
Flavia, Du bist also angeblich nur stinksauer und meinst es wäre Leidenschaft :herz:

Haben wir haargenau die gleiche Körperreaktion und uns überfährt gerade fast ein Auto, so ordnen wir die Reaktion aufgrund des Gedankens dazu (Ar.***kann der nicht mal aufpassen?!) der Wut zu.

Ich finde das nicht so plausibel, wenn auch interessant.
Er sagt: erst ist die Körperreaktion da, dann der Gedanke, dann erst das Gefühl und widerspricht damit bewusst herkömmlichen psychologischen Theorien, die etwas anderes behaupten: Gefühl- körperl Reaktion-Gedanke.
:herz:

Also ich hab mal versucht, mir das ganze vorzustellen: ich gehe auf der Straße...Ein Auto fährt mich fast über. Instinktiv schnellt mein Adreanalin hoch, ich fühle Angst, renne und dann kommt der Gedanke.
Der Autor behauptet aber, das sei nicht so :roll:
Naja, wer weiß...

Aber er schreibt auch noch etwas spannendes.
Experiment mit Männern :mrgreen:
Man schnappt sich einen Haufen Männer. Alle Männer gehen nacheinander über eine ruhige, idyllische Brücke und begegnen einer sehr reizvollen Frau.
Im zweiten Experimentschritt gehen diese Männer über eine etwas gefährliche, wankende Brücke und treffen wieder eine reizende Frau.
Alle Männer waren heißer auf die Frau wenn sie über die wankende Brücke gingen (körperlich gemessen und die Männer nach ihren Gedanken gefragt).
Und das angeblich weil sie ihre Körperreaktion (die eigentlich durch die unsichere Brücke verursacht wurde) gedanklich auf die hübsche Frau beziehen. Eigentlich haben sie Angst aber sie interpretieren die Angst als Lust.
:roll:

Genau das gleiche hat man mit Männern gemacht, die man in eine Achterbahn setzte. Alle Versuchsteilnehmer fanden NACH dem Achterbahnbesuch eine attraktive Frau wesentlich attraktiver als vorher.

Der Autor rät also bei gleichgültigen Männern: ab ins Abenteuer! :mrgreen:
Denn Langweile sei der Hauptscheidungsgrund.

Hmmmm, vielleicht sollte man seinem eingeschlafenen Ehemann mal etwas Angst machen? :mrgreen: Sich als Zombie verkleiden und danch fix die Hüllen fallen lassen damit er den Adrenalinkick seiner Frau zuordnet? :mrgreen:

Also Ladies, macht euren Männern die Hölle heiß, schickt sie zum Marathon, schockiert sie etc. und dann schnell ein Gedankenbild dazu liefern damit er die Körperreaktionen auf euch bezieht :roll: :P

Gerade fällt mir auf, dass der Autor von keinen solchen Experimenten mit Frauen schreibt :roll:

@Flavia

Zitat:

Das war doch klar dass das aufgrund xyz nichts Ernstes werden kann

welche Gründe nannte er denn?

Zitat:

und ich will mich nie wieder fest binden.

Warum fiel ihm das nicht vor eurem Wiedersehen ein? Da wollte er sich noch binden?
Oder wie war das? Er ha sich doch wegen Dir getrennt oder?

Das Stockholm-Syndrom interpretiert er übrigens auch so: eigentlich bedeuten die Körperreaktionen Wut. Da die Wut aber nicht lebbar ist, interpretiert der Kopf es in Leidenschaft um.

@ Fidibus...

es gibt auch einen Geheimtipp gegen Wut...


.... Voodu - Puppe ...


VG Holzer

Hi Holzer!

Ne, dafür habe ich doch euch Männer
Tut nicht nur mir selbst gut (Dampf ablassen), sondern ja offenbar auch euch denn ihr interpretiert Stress-Situationen als Leidenschaft um ....
Immer den direkten Weg wählen Mädels!
Die Männer brauchen das. Geisterbahn-Ersatz