Er holt Sachen - ich habe Angst davor!

Charlotte12
Liebe Alle,

vor sieben Wochen hat mich mein Mann verlassen, nach fast 14 Jahren Beziehung (davon 7 verheiratet). Der schlimmste Schock ist vorbei. Ich muss zum Beispiel nicht mehr darüber weinen, auch jetzt nicht, während ich dieses schreibe. Mein Herz hat sich tatsächlich schon etwas daran gewöhnt, ohne Thomas zu leben.

In mir bin ich traurig, leer und verzweifelt. Haltlos. Über unsere Beziehung habe ich viel nachgedacht, warum er sich verliebt hat, warum unsere Beziehung so schwierig war (er hatte unverarbeitete Altlasten, die er auf mich projizierte und therapeutisch bearbeitete), warum ich so viel Schwieriges so lange mitgetragen habe und was für Fehler ich gemacht habe. Dazu habe ich zwei Trennungsbücher durchgearbeitet, viel Sport gemacht und neue Leute kennengelernt.

Dennoch bin ich in mir wackelig und ohne Halt. Wie auf einem Schiff, das immer noch schaukelt, obwohl der Tsunami sich schon gelegt hat. Sind ja auch überall noch Trümmer. Deshalb kann ich auch nicht in unserer Wohnung (in der er schon seit 9 Wochen nicht mehr gewesen ist, er hat eine eigene in einer anderen Stadt) übernachten. Sondern schlafe bei Freunden. Ich bin jeden zweiten Tag für ein paar Stunden zwar da (weil ich auch künftig in dieser Wohnung alleine leben will, will ich üben, diese Räume auszuhalten), aber ich kämpfe dann gegen Herzrasen, Sehnsucht und schmerzende Erinnerungen an, fruchtbar! Ich sehe ihn durch die Räume gehen, höre seine Stimme, sehe seine Bücher, seine Kleidung - und dann rast mein Herz wieder so, dass ich schnell gehen muss.

Ich habe in den sieben Wochen Trennungszeit nichts mehr von ihm gehört (bis auf zwei sachlich-kühle Mails). Und ich selbst bin auch souverän geblieben und habe keinen Kontakt zu ihm aufgenommen (obwohl mein Herz was anderes will, am liebsten hätte ich ihn gestalkt, per WA terrorisiert, laufend angerufen, seiner neuen Freundin aufgelauert etc.) Ich bin so vernünftig, weil ich ihn, tief in meinem Herzen, mit all seinen Fehlern und Problemen liebe und ihn so gerne zurück hätte. Aber weil ich ihn liebe, will ich auch sein neues Leben respektieren und ihn loslassen. Aber vllt kommt er dann ja eines Tages zurück ... ach, was für ein widersprüchliches Denken in mir. Dabei habe ich auch so unter seinen Projektionen gelitten, er war dann wie Ar. zu mir, auch gewalttätig, und ich war in den letzten 14 Jahren oft so verzweifelt über seine Psychomacke.

Seit drei Tagen läuft mein Herz wieder Amok: Er mailte mir (sachlich-kühl), dass er am nächsten Freitag ein paar Sachen holen will, im April auch ein paar Möbel. Ich drehe seitdem innerlich durch, mein Schiff schwankt gefährlich mit Er meint es im ernst, Er will mich endgültig verlassen, Er liebt mich nicht mehr und Warum bin ich nicht mehr wichtig? Kennt ihr das?

Meine Fragen:
Soll ich da sein, wenn er kommt? (Er hat noch einen Schlüssel, nötig ist meine Anwesenheit nicht.) Wahrscheinlich bin ich nicht dazu in der Lage, ihn zu sehen - ohne in Tränen auszubrechen. Aber egal, ob ich dabei bin oder nicht: Er soll nicht sehen, dass ich gar nicht da übernachte. Er soll nicht wissen, dass ich so leide, und haltlos bin. Soll ich alles in der Wohnung so aussehen lassen, als würde ich da leben (fast leeres Weinglas auf dem Tisch, Blumenstrauß, voller Kühlschrank, verwuseltes Bett, noch warmer Kaffee in der Kaffeemaschine, voller Mülleimer, nasses Duschhandtuch im Bad)? Ist das kindisch?

Danke für eure Antworten. Lg.

23.02.2015 15:04 • #1


G
Hallo,
ich würde einen guten Freund oder jemanden von deiner Familie involvieren, so dass jemand in der Wohnung ist. ich würde post-it's auf die Sachen kleben die er mitnehmen kann. ich würde ihm auch auf seine mail antworten, dass er zu der und der Uhrzeit da sein möchte und die Möbel bis April bitte mitnehmen möchte und diese anderweitig unterbringen soll.

dann würde ich an deiner stelle in die Wohnung und wirklich alles von ihm entfernen und anfangen die Wohnung zu deiner Wohnung zu machen.

du wirst merken, wenn du umdekorierst, streichst etc. wird es immer mehr deins und nicht mehr euers und dann kannst du es auch besser in der Wohnung aushalten.

alles gute dir!

23.02.2015 15:11 • #2