Hey ihr Lieben,
ich bin am Sonntag vor sieben Wochen von meinem Freund nach 9 Jahren Beziehung verlassen worden. Wir hatten zwar unsere Differenzen in den letzten drei Monaten unserer Beziehung, aber ich hab unsere Beziehung nie in Gefahr gesehen – er wohl schon, sodass er sich getrennt hat. Nach unserer Trennung hatten wir noch 3 ½ Wochen über SMS und per Telefon Kontakt, da wir fünf Jahre zusammen gewohnt haben und wir noch mit der Wohnung einiges zu klären hatten. Ich bin letzten Oktober arbeitsbedingt in eine eigene Wohnung gezogen, jedoch war ich fast jedes Wochenende in unserer gemeinsamen Wohnung und wir haben fast jedes Wochenende zusammen verbracht. Nachdem jedoch Schluss war, haben meine Eltern und ich uns bemüht relativ schnell einen Schlussstrich unter die Sache zu ziehen und somit meine restlichen Sachen und Möbel aus der Wohnung geholt. In dieser Zeit hatten durch die Wohnung mein Freund und ich immer noch Kontakt, nicht oft, einmal am Tag vielleicht, aber der Kontakt war da. Als letztes hat er dann noch seinen Schrank aus meiner Wohnung geholt, da haben wir uns lang und gut unterhalten, dann ist er gefahren, hat sich gemeldet als er gut angekommen war und dann erfolgte der Kontaktabbruch.
13 Tage habe ich durchgehalten, dann hab ich ihn angerufen (das war letzte Woche Mittwoch). In diesen knapp zwei Wochen hab ich jedoch sehr viel über mich nachgedacht, sehr viel selbstreflektiert und kann somit den Grund für die Trennung inzwischen nachvollziehen. Es wird wirklich einfacher, wenn man selbst anfängt zu verstehen, weil man den anderen doch irgendwie „verstehen“ kann. Nach 13 Tagen hab ich ihn angerufen, wir telefonierten 20 min und er meinte, dass er sich den nächsten Tag abends bei mir melden würde. Den nächsten Tag hat er mich angerufen und wir haben über 1 ½ Stunden telefoniert, man merkte auch, dass er Redebedarf hatte, noch nicht mal über uns, sondern eher über alltägliche Dinge. Wie gesagt meine ich in den Wochen nach der Trennung schon einiges verstanden zu haben und habe ihm gesagt, dass ich eine Art „Tagebuch“ geschrieben habe, er meinte, er würde es gern lesen, ich solle es ihm doch den nächsten Tag zu schicken, was ich dann auch tat. Er wollte mir darauf antworten, bisher hab ich leider noch nichts gekriegt, angeblich jedoch heute.
Sonst war es während dem Telefonat fast normal, nur dass natürlich keiner sagte, wie lieb er den anderen hat und wie er ihm fehlt. Am Ende sprachen wir auch nochmal eine viertel Stunde über uns und die Trennung und er meinte, er würde sehr oft an mich denken, aber nach neun Jahren vergisst man den anderen ja auch nicht einfach so leicht. Außerdem erzählte er mir, dass er etwas aus dem Haus seines toten Großvaters geholt hätte, was mir sehr gut gefallen hat, er aber total hässlich fand. Das waren schon so Momente, in denen ich stutzte – warum machte er so etwas und erzählte es mir auch noch?
Nach dem Telefonat hatten wir bis Sonntag keinen Kontakt. Dort hab ich ihm dann morgens eine Sms geschickt, wie sein Wochenende war und er hat mir abends lang geantwortet. Montag haben wir auch wieder geschrieben, einmal am Tag hin und her. Dienstagabend war ich dann irgendwie wieder so durch, dass ich es nicht ausgehalten habe, sodass ich ihn angerufen habe. Das sind so Aktionen, für die ich mich im Nachhinein in den Hintern beissen könnte, aber ich kann es nicht ändern. An unserem Telefonat den Mittwoch davor meinte er, dass wir gern wieder Kontakt haben können, das es nur für uns beide in Ordnung sein muss die Häufigkeit des Kontaktes. Den Dienstag hab ich ihn dann angerufen, weil ich mir jedes Mal, wenn ich ihm schrieb extrem darüber Gedanken mache, ob ich ihn jetzt bedränge würde. Man muss dazu sagen, dass er Schluss gemacht hat, weil ich teilweise in bestimmten Situationen sehr geklammert habe, nicht immer, es war in Situationen, wenn er abends (ewig) weg war und er sich gar nicht bei mir meldete. Wie gesagt – ich habe Fehler gemacht. Somit habe ich ihn dann Dienstag angerufen und ihm gesagt, dass er ja meinte der Kontakt sollte für uns beide in Ordnung sein und, dass ich mir die ganze Zeit darüber Gedanken machen würde, dass ich ihn mit einer SMS am Tag schon wieder einenge oder ähnliches – ich hatte einfach extrem Angst. Er meinte, nein, das würde ich nicht tun und er würde es mir auf jeden Fall sagen, wenn ihm der Kontakt zu viel werden würde. Zusätzlich hab ich ihn noch etwas gefragt, er hat zu mir von Anfang an nach unserer Trennung gesagt, dass er mir weder ja noch nein sagen kann, ob wir nochmal eine Chance haben und es brannte einfach in mir, weil er auch sonst teilweise so Aussagen getätigt hat, die auf mehr als nur „freundschaftlichen Kontakt“ schließen lassen, er meinte auch immer, dass ich ihm ja auch noch was bedeuten würde und dann hab ich ihn gefragt, ob ich ihm in der Art etwas bedeuten würde wie sein bester Freund oder mehr und er meinte „eigentlich schon mehr“… In diesem Moment möchte man am liebsten sofort zurück, aber es wird wohl wachsen müssen, wenn wir nochmal eine Chance haben wollen. Mittwoch und Donnerstag haben wir dann wieder einmal am Tag SMS geschrieben, jedoch geht die Initiative eigentlich immer von mir aus, also er antwortet immer, aber ich hab am Sonntag ihn als erstes gefragt, wie sein Wochenende war und dann antwortete er und hat Sachen gefragt auf die ich ihm am nächsten Tag geantwortet habe. Das „Problem“ ist, er schreibt mir eigentlich auch immer erst abends so zwischen 19 und 21 Uhr und ich halte es nicht aus ihm dann den ganzen Tag nicht zu schreiben. Meine Eltern meinte auch schon zu mir, wenn ihm wirklich noch was an mir liegt, dann meldet er sich auch von sich aus und diese ganzen schlauen Sprüche „Willst du gelten, mach Dich selten“ hab ich auch schon gelesen, aber es ist so unglaublich schwer, auch wenn ich vom Kopf her weiß, dass es das Richtige ist, hält es das Herz nicht aus. Er fährt heute nachhause zu seinen Eltern, weil sein Onkel am Wochenende 60 wird und er meinte, er schickt mir heute seine Gedanken, die er sich in letzter Zeit gemacht hat und jetzt hab ich mir eigentlich vorgenommen mich nicht bei ihm zu melden bis er mir von sich aus heute mal schreibt.
Und das „schlimmste“ ist diese Hoffnung, er empfindet noch mehr für mich, er meinte auch zu mir, weil wir damals als wir zusammen gekommen sind viel per ICQ (ja damals ) geschrieben haben, dass wir ja einfach wieder mehr abends in Skype schreiben können und das es doch schon einmal funktioniert hat. Er weiß selbst nicht was er will. Wir haben die letzten drei Monate unserer Beziehung oft gestritten, weil ich in diesen bestimmten Situationen so geklammert hab und geradezu „Aussetzer“ hatte und ich hab das Gefühl, er mag mich noch, aber ihm ist das streiten zu viel geworden und er möchte jetzt „sehen“, ob wir noch normal miteinander können und ob ich mich auch wieder mehr auf mich selbst konzentrieren kann, weil ich mich selbst auch über uns vergessen habe. Seit letzter Woche mach ich wieder meinen absoluten Lieblingssport und ich muss sagen, mir war gar nicht bewusst, wie sehr mir das gefehlt hat…ich muss ihm fast ein Stück weit dankbar sein, dass er Schluss gemacht hat, weil ich seit dem wieder viel ausgeglichener bin seit ich wieder Rudern gehen. Aber ich möchte ihn trotzdem zurück und er möchte ja vielleicht auch zurück – er muss sich darüber bewusst werden, was er will, weil eine reine Freundschaft wird es mit mir wahrscheinlich nicht geben, weil ich es nicht kann. Ich hab ihm das auch schon gesagt, dass ich einfach mehr als Freundschaft für ihn empfinde und dieses rein freundschaftlicher auf Dauer nicht kann und möchte, dazu reicht meine Kraft nicht und es wäre eine ewige Quälerei für mich.
Jetzt ist das hier doch ziemlich lang geworden und wahrscheinlich auch teilweise etwas wirr – das tut mir leid. Ich musste das aber einfach loswerden und mein Ziel ist auch hier zu schreiben, wenn ich wieder das Bedürfnis habe ihm von mir aus zu schreiben bevor was von ihm kam oder auch unseren Kontakt hier zu dokumentieren. Die Hoffnung stirbt nun einmal zu Letzt.
Dankeschön schon einmal für euer Interesse .
Eure Luzifel
16.09.2016 09:53 •
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