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Erinnerungen, Realität, Sehnsucht, Schuld- Briefform

K
Liebe Community,
wollte mir das von der Seele schreiben. Ich bin verlassen worden, vor beinahe einem Jahr.

Hallo Du!

In letzter Zeit musste ich wieder sehr oft an Dich denken. Ich erinnere mich, wie du hier neben mir gelegen hast. Dein Gesicht sah so unglaublich friedlich aus, da ich Dich nicht wecken wollte, habe ich Dir einen sanften Kuss auf die Stirn gegeben und Dir schöne Träume gewünscht. Es macht mich sehr traurig zu wissen, dass ich dieses wundervolle Gesicht nicht wieder sehen kann. Das Du nie wieder lachen wirst, wenn ich Dich wie früher versuche aus dem Bett zu bekommen.

Ich habe wohl versucht Dich zu vergessen ... dabei will ich Dich doch eigentlich nur zurück
Es zu verstehen versuche ich, immer wieder fallen mir Details ein und ich grübele ... was hätte ich tun können, war ich egoistisch, habe ich Vorwände benutzt? Habe ich die letzte Hoffnung zerstört, als ich nicht zu Dir wollte um meine Sachen abzuholen? Oder als ich Dir die für Dich sehr wichtigen Kindheitserinnerungen zurückgeschickt habe? Du hast mir einmal gesagt wie viel er Dir bedeutet hat .. es wäre mir falsch vorgekommen ihn und die Anderen Dinge von Dir zu behalten. Warum musstest Du mir die Jahrestags und Geburtstagsgeschenke zurückschicken? Ich habe Monate gespart. Du hast Dich gefreut! So sehr! Warum? Es tut mir unendlich weh! Wenn Du mir wehtun wolltest, das hast Du! Trotzdem kann ich Dich nicht hassen. Es ist, als ob ich etwas vergessen hätte ... einen vernünftigen Grund. Ja ich habe manchmal überreagiert ... warum? Weil meine Probleme auf der Arbeit mich fertig gemacht haben. Du weißt nicht wie es ist, so auf er Arbeit behandelt zu werden. Du wusstest, dass ich das bald hinter mich bringe ... doch Du hast falsche Schlüsse gezogen. Du wolltest mich nicht mehr, weil ich krank wurde und Dich verletzt habe. Warum hast Du gesagt: Ich will immer bei Dir sein? Warum hast Du mir immer gesagt: Wir können gemeinsam alles schaffen? Nach der Trennung, warum warst du so kalt, als ich Dir schrieb? Warum wolltest Du nie reden? Keine Erklärung, keine Gefühle. Du sagtest, Du wolltest Zeit. Wofür? Es scheint, als ob Du genau wusstest, dass Du mich nicht mehr wolltest.
Meine Erinnerungen quälen mich, ich will sie nicht ... dein schönes Lachen, deine Umarmung, deine tiefen Augen. Dein Selbstbewusstsein, meine Bewunderung für all Das. Dafür das Du wusstest, was Du mit deinem Leben anfangen willst, dafür, dass Du so oft so stark gewirkt hast, dafür dass Du deine Meinung vertreten hast, niemand konnte Dich umstimmen. Ich fühle mich wie ein Nichts. Du hast vielleicht versucht, Dich schlecht aussehen zu lassen, indem Du mich so behandelt hast. Aber das warst Du nie. Ich habe dein Gesicht gesehen, ich erinnere mich wie Du: Nein sagtest. kein zurück, keine Versuche ... was macht das leichter? Ich habe Dich angeschrieben, Dich angerufen ... Du hast mich weggedrückt und schlussendlich ignoriert. Warum hast Du nicht gesagt, dass ich Dreck bin?! Warum hast Du mir nicht gesagt, dass ich ein Versager bin?! Das bin ich! Dann hätte ich wenigstens gewusst, dass Du das auch von mir denkst! Du hast mir gesagt Du würdest mich noch lieben! Nachdem Du Dich getrennt hast... warum? ich habe immer daran geglaubt, dass wenn man an eine Beziehung glaubt sie jedes Hindernis überwinden kann. Liebe findet immer einen Weg... ich bin naiv, kindisch und wechselhaft, interessiere mich nur für Bücher und Anderen unwichtigen Kram ... aber ich hatte ein Herz! Nach Allem was wir durchgestanden haben, tust Du das. Irgendwo in mir versteckt sich immer wieder ein Samen Hoffnung, der nur darauf wartet, dass ich mich an Dich erinnere. Es ist ein Jahr her und Du scheinst nie an Deiner Entscheidung gezweifelt zu haben. Es ist erbärmlich immer wieder angekrochen zu kommen, zu erklären, dass ich naiv bin und an die Endlosigkeit eines Gefühles glaube. Ja. Das. Bin. Ich. Stolz verliert seinen Wert, wenn man weiß, dass das einzige was man wirklich beschützt hat und schützen will von einem genommen wird. Wozu lohnt es sich zu kämpfen, wenn nicht für ein wir? Jahrzehnte wurde mir immer wieder gezeigt, dass ich nichts bin. Doch Du hast mir etwas geschenkt. Das Gefühl der Geborgenheit, mehr zu sein, als Nichts. Ich versuchte Dich zu vergessen, Andere zu verachten, doch in meinem Inneren sitze ich (bildlich) in den Ruinen des Hauses, dass unsere Beziehung repräsentiert hat. Ich will diese Ruinen nicht verlassen. Es geht nicht Anders. Ich weiß es besser. Ich muss loslassen, oder ich gehe daran zu Grunde. Wie können da noch Gefühle sein? Während ich schreibe muss ich immer wieder weinen. Wo kommt das her? Sonst fühle ich immer nichts, egal was ich tue. Ich weine nicht, als ob mein Körper es nicht mehr könnte. Doch nun wo ich schreibe und mich an All dies erinnere, ist es wie eine Welle aus dem Nichts.

Schaue ich in mich, dann sehe ich mich vor Heulkrämpfen schütteln, ich flehe, dieser Schmerz soll aufhören. Doch schaue ich im selben Moment in den Spiegel, sehe ich nichts.
Als ob ich mir diesen Schmerz nur einbilden würde.

Was Du wohl gerade tust? Ich sollte nicht an Dich denken. Aber ich kann nicht anders. Du warst für mich so lange Zeit, dutzende Jahre von solcher Bedeutung ... mein Kopf sagt mir, er wüsste genau, dass Du mich niemals wiedersehen wirst willst, wie Du es gesagt hast. Mein Herz will das nicht. Mir kommen Gedanken. Ich könnte dir einen Brief schreiben, ich könnte an unserem Jahrestag zu Dir kommen ... doch das Alles wäre falsch. Ich sollte Dich in Ruhe lassen. Ob du auch manchmal gerne anrufen würdest? Wahrscheinlich nicht. Du hast bis jetzt nichts mehr von Dir hören lassen.

Ich will in der Gegenwart leben, mache mir selbst etwas vor. Schöpfe Hoffnung. Aber, wenn ich aufwache und von Dir geträumt habe, die Straße hinunterschaue, daliege und die Stelle anstarre an der Du immer gelegen hast ... werde ich wieder schwach, habe wieder das Gefühl Dich nicht verdient zu haben. Obwohl Du mir das niemals gesagt hast. Ich beginne mich zu hassen, dafür das ich Dich verloren habe.

Dein Kini

Das war vorerst Alles ... wenn Jemand kommentieren möchte, ist er hiermit gebeten dies zu tun.
Ich habe den Titel eines Liedes hinzugefügt, es beschreibt ziemlich gut was ich fühle. Manchmal kann das, was ich schreibe verwirrend sein, also habe ich es beigefügt.

Grüße

Kini

Lied: Icon For Hire ~ Hope Of Morning

13.11.2015 22:35 • x 1 #1


L
Ich fühle ja so dermaßen mit dir! Du beschreibst genau das was auch in mir vorgeht.
Bei mir jährt sich die Trennung auch bald. Und so wie bei dir war das Verhältnis zwischen ihm und mir. Er hat nicht nachvollziehen können was ich durchmache und dass ich leider vieles an ihm ausließ. Und er gab mir keine 2 . Chance.

In Gedanken bin ich bei dir und drücke dich Kini

14.11.2015 09:25 • #2