Hallo!
Mein Freund (24) und ich (23) haben uns vor einer Woche nach 3 1/2 Jahren getrennt, bzw. er hat es ausgesprochen. Es gab schon 4 Wochen lang ein hin her, wo er auch schon aus unserer gemeinsamen Wohnung ausgezogen ist, aber wir gemeint haben, dass wir uns Zeit geben und weitersehen. Ich konnte aber mit dieser Ungewissheit nicht leben und habe ihn bei jedem Treffen gefragt wie es aussieht, hab ihn total unter Druck gesetzt. Mir ging es sooo schlecht.
Aber ich fange am besten beim Anfang dieser Sache an.
Als wir uns kennengelernt haben, war ich gerade 19 Jahre alt, frisch aus der Schule hinaus und wollte unbedingt Medizin studieren (bin aus Ö, deswegen muss man da einen Aufnahmetest machen, das hat nichts mit dem Notendurchschnitt vom Abitur/Matura zutun). Also habe ich sehr viel gelernt und wollte in der Zeit auch keinen Freund etc. Aber dann lernte ich ihn aus Zufall kennen und er gab sich mega viel Mühe, also verliebte ich mich in ihn und wir kamen zusammen. Wir verstanden uns so gut, uns gingen nie die Gesprächsthemen aus und wir waren von Anfang an sicher, dass wir zusammen gehören.
Er zog dann in eine WG in die Stadt, in der er studierte. Ich habe ihn dabei unterstützt und wir verbrachten eine wunderschöne Zeit. Nach einem Jahr zog er wieder zu seiner Familie, da die Mitbewohner sehr rücksichtslos waren und er so nicht genug Zeit fürs Lernen hatte (haben mitten in der Nacht gekocht etc.)
Schließlich beschlossen wir uns eine eigene gemeinsame Wohnung zu suchen. Aber ehrlich gesagt war ich für diesen Schritt noch nicht wirklich bereit und habe lange und viel drüber nachgedacht und dann doch zugestimmt. Wir fanden eine und mussten aber noch 10 Monate warten, bis wir einziehen konnten. Er war total euphorisch und machte sich die schönsten Vorstellungen, wie wir dann gemeinsam leben würden etc. Ich war da eher skeptisch, da es für mich das erste mal Ausziehen von Zuhause war und meine Mutter wirklich ALLES für mich getan hat. In diesen 10 Monaten war ich schon oft davor die Wohnung doch abzusagen. Aber dann war ich doch auch dafür, da ich merkte wie sehr er es wollte. (wir haben aber nie über meine Gedanken geredet, aber er hat es sich gedacht).
Ich begann, als es ernst wurde, immer kühler zu ihm zu sein. Er gab sich weiterhin Mühe. Ein Monat nachdem wir eingezogen waren, ging es mir sehr schlecht und ich war mehr bei meinen Eltern als in der neuen Wohnung. Er fühlte sich vernachlässigt und ausgenutzt, da er den kompletten Haushalt alleine schmeißen musste. Dann wollte er mit mir darüber reden und meinte, er hielt das bald so nicht mehr aus. Wir redeten 3 Stunden und hatten den Beschluss, dass wir dafür kämpfen wollten. Ich begann ihm alles recht machen zu wollen, da ich angst hatte ihn zu verlieren. Ich war gar nicht mehr ich selbst. Eine Woche später meinte er plötzlich, dass er nicht glaubt, dass es wieder wird. Ich hab ihm dann gesagt, dass wir uns jetzt entweder zusammenreißen oder es gleich sein lassen, da ich kein hin und her will. Also rissen wir uns zusammen und es wurde langsam besser, obwohl ich immer noch nicht Ich selbst war. Im Juli begann dann alles bergab zu gehen. Wir stritten total viel. Also machte er Schluss. Am nächsten Tag wollte er mit mir reden und wollte der Beziehung doch noch eine Chance geben.
Ich war überglücklich und war auch dafür. Die nächsten Wochen waren total schön, wir verstanden uns wieder wie früher. Wir waren gemeinsam im urlaub, auf einem Festival und generell viel unterwegs. Aber dann begann die Uni wieder und er hatte eine Projektarbeit, die er dauernd zur Verbesserung zurückgeschickt bekommen hatte und er ewig dran saß und sie aber trd nie fertig wurde. Er war schon total genervt und gestresst. Generell machte er sich immer viel Stress mit der Uni, wollte immer einer der besten sein.
Wir begannen wieder nur mehr zu streiten - über die banalsten Dinge wie Haushalt usw. Also beschlossen wir Anfang Oktober, dass er für eine Zeit zu seiner Familie zurückzog, damit wir uns beide beruhigen konnten. Und wie schon oben beschrieben hielt ich das nicht aus und wollte ihn sofort wieder zurück, aber er meinte er braucht Zeit.
Letzte Woche merkte ich schon wie körperlich distanziert er mir gegenüber war. Er schrieb mir nicht mehr, wollte mich nicht mehr anfassen. Am Sonntag meinte er dann dass es für ihn keinen Sinn mehr macht, aber wir in einem Monat vielleicht nochmal reden werden, wenn sich der erste Frust gelegt hat. Er meinte auch, dass er noch genug Gefühle für mich hat, aber zur Zeit geht es einfach nicht. Da es meine Wohnung ist (meine Eltern haben sie bezahlt) nahm er dann schon den Großteil seiner Sachen mit und wollte, dass ich mich die Woche melde, damit er den Rest abholen kann. Er meldete sich dann und ich sagte ihm, er kann gerne seine Sachen holen aber ich werde nicht dabei sein. Als er dann seine restlichen Sachen geholt hatte, schrieb er mir, dass er mir eine Liste dagelassen hat, wo daraufsteht, was er bezahlt hat (das haben wir uns ausgemacht, dass ich ihm das bezahle, da ich in der Wohnung bleiben werde). Da stand dann, dass er mir die Schlüssel erst geben werde, wenn ich ihm das Geld bezahlt hab.
Was ich noch dazusagen muss ist, dass ich oft sehr aufbrausend bin und ihm manchmal nicht gerade nett begegnet bin.
Aber was denkt ihr? Haben wir noch eine Chance? Wir haben zur Zeit keinen Kontakt, ausser über das organisatorische.
10.11.2018 13:18 •
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