Es war richtig- und dennoch tut es weh

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Ichbinmirbewusst
Hallo zusammen
ich bin durch den Liebeskummer-Lösch Knopf auf diese Seite gekommen.
Und da ich nach 4 Monaten Trennung doch immer mal wieder aus Sentimentalität unter der Trennung leide, versuche ich hier meinen Entscheid durch das niederschreiben zu bestätigen.

Ich war 10 Jahre lang mit dem Vater meiner drei Kinder verheiratet und die Ehe war trotz grosser Verliebtheit am Anfang, sehr lieblos. Ich muss dazu sagen, dass er nach herkömmlichen Begriffen wohl als Alk. gilt und entsprechend eine Persönlichkeit hat, die nicht viel Platz für eine Familie, Frau oder Liebe gelassen hat.
Aber das war nur die Vorgeschichte:
Nach dreijährigem Kampf um an dieser aussichtlosen Situation aus Vernuftsgründen festzuhalten bin ich mit meinen Kindern (damals 3, 10 und 12) zurück in meine Heimtastadt gezogen.
Da ich wusste, dass ich mich auf den Vater meiner Kinder als mit-Ernährer wohl nicht verlassen kann, habe ich schnell zu arbeiten angefangen.
Das war auf die Eine Seite mein Glück, da ich zumindest wirtschaftlich keine Probleme hatte aber zum Anderen ein grosses Unglück, da ich den Bezug zu den wahren Werten im Leben vor lauter Arbeit, Familie Ernähren und gleichzeit Kinder Erziehen schlichtwegs verloren hatte.
Dazu kam noch eine unglückliche Beziehung zu einem verheirateten Arbeitskollegen.
Das alles hat mich irgendwie in die Arme meines 2. Mannes getrieben mit dem ich nun 8 Jahre zusammen war und von dem ich mich innerhalb eines Tages! Knall auf Fall getrennt habe.
Natürlich stimmt das so nicht ganz. Es gab da schon Vorkommnisse die dazu geführt haben. Aber es ist Tatsache, dass ich ihn mitten in der Nacht gefragt habe ob es in seinem Leben eine andere Frau gäbe, er das mit ja, seit 2 Wochen bejat hat und ich darauf hin gesagt habe, dann wolle ich die Trennung.
Woraufhin er ausgezogen ist (mitten in der Nacht) und wir uns seither ein einziges mal gesprochen haben.
Und seither nie, nie über die Gründe der Trennung gesprochen haben.

Wie kann das sein?
Tja.... wie schon erwähnt: die Umstände haben mir einen Mann als meinen Traummann vorgekaukelt der (nach heutiger Erkenntnis) ein Borderliner ist.
Das heisst: die ganze 8 Jahre Ehe waren geprägt von seinem Emotionalen Verhalten.
Und das ist das Schlüsselwort: Emotionen! Ein grosser starker Mann, der mich auf Händen trägt (solange es ihm gut geht), der aber ebenso schnell in Tränen ausbrechen kann und mich als seine Stütze im Leben bezeichnet, mich braucht, der mich jahrelang mit seiner Liebe erpresst ich tu dir nicht gut aber ich liebe dich so sehr, dass ich dich nicht verlassen kann und der gleichzeitig ständig nach liebe mich schreit hat mich emotional so sehr berührt, dass ich mich hoffnungslos in ihn verliebt habe.
Diese gefühlsmässige Achterbahnfahrt war Leben, Liebe, Glücklich sein aber auch grosse Traurigkeit.
Und darum fällt es mir heute so schwer davon loszukommen.

Klar gibt es ganz klare Gründe weswegen ich heute sagen muss, ich kann, darf so einen Mann nicht lieben.
Neben seinen manisch Depressiven Anfällen hat er auch einen Hang zu körperlicher Gewalt. Ich selber habe sie....beinah nie...direkt zu spüren bekommen aber sie war immer präsent.
Ich muss dazu noch sagen, dass er vor mir bereits dreimal verheiratet war, daraus drei Kinder hat aber keinerlei Kontakt zu diesen Kindern will oder haben darf.
Auch da steht der psychologische Druck dessen er die (noch kleinen Kinder) aussetzt als Hinderniss im Vordergrund.
Dazu kommt noch, dass er mir während der ganzen Beziehung den Kontakt zu meiner Familie, sogar meinen Kindern...naja mehr oder weniger verboten, zumindest aber verunmöglicht hat.
Dieser Druck ist entgegen offensichtlichen Problemen sehr subtil.
Es heisst: ja, geh nur mit deiner Tochter einen Tag bummeln...ich würde da ja nur stören. Dann kommen alle 30 Minuten SMSen: lass Dich nicht stären ich wollte nur fragen ob es dir gut geht und dass ich dich liebe und vermisse.
Noch schlimmer war die Aversion die er gegen den jüngsten Sohn der noch mit uns zusammen wohnt, entwickelt hat. Da gab es Aussagen wie: wenn ich weiss dass Du zu Hause bist würde ich am liebsten nicht nach Hause kommen. Oder: ich kann deine dumme Visage am Tisch nicht ertragen, schau dass du mir aus dem Weg gehst.

Ich weiss was ihr nun alle denkt: das geht gar nicht! Und damit habt ihr recht.
Dennoch tut es weh.
Naja...es gäbe noch viel zu sagen aber zumindest ist nun ein erster Druck raus...vielen Dank liebes Forum
17.02.2015 12:21 •

Tsumitsuki
Hallo ichbinmirbewusst,

ich bin auf dein Thema aufmerksam geworden, weil ich ähnliches durchgemacht habe. Jedoch nicht als Mutter, sondern als Tochter.Ich schilder dir einfach mal wie ich die Dinge wahr genommen habe, vielleicht hilft es dir ja irgendwie weiter.
Mein Vater ist auch ein schlimmer Alk.. Das und noch andere Dinge führte dazu, dass die Ehe meiner nach fast 25 Jahren in die Brüche ging. Ich war damals 11 Jahre alt /heute 23) Ich habe die Trennung eher als Erleichterung empfunden. Meine Eltern stritten sich nur und eine wirklich heile Familie waren wir nie. Mein Bruder (damals litt sehr unter der Situation.
Wir zogen sehr schnell aus, noch bevor die Scheidung durch war. Schon da hatte mein Vatter Haus und Hof versoffen. Wir haben alles verloren und Unterstützung kam auch nicht von ihm.
Meine Mutter bei der wir beide blieben, hatte ziemlich schnell die nächste Beziehung, die aber auch nicht wirklich gut lief. Wir zogen ziemlich schnell dort ein. Auch er hatte zwei Kinder. Der neue Partner hat meinen kleinen Bruder nicht akzeptiert und ihm verbal auch sehr schlimme Dinge an den Kopf geworfen. Dabei hing der kleine sehr an ihm und hat ständig um Aufmerksamkeit gebuhlt. Meine Mutter hat es einfach überhört, weil sie nicht damit umgehen konnte. Heute bereut sie es zutiefst, da ihr Sohn ihr nach und nach entglitt. Er baute sehr viel Mist als er älter wurde.
Ich konnte dem aus dem Weg gehen, da ich mich vollkommen zurück gezogen habe. Leider habe ich sehr viele negative Dinge aus der Zeit mitgenommen, an denen ich teilweise immer noch zu kämpfen hatte.
Nach 10 Jahren kam auch hier die Trennung. Die Umstände waren katastrophal, aber dennoch schafften wir es.
ZU meinem Vater habe ich kein sehr gutes Verhältis. Er lässt uns nach wie vor Komplett im Stich. Wir haben es auch ohne ihn geschafft auch wenn es eine sehr schlimme Zeit war.
Deshalb sage ich dir, dass es auf jeden Fall das richtige war sich zu trennen, auch wenn es sehr schwer fällt. Denk vor allem an deine Kinder. Meine Mutter ist tod unglücklich wenn sie daran denkt, was ihrem Sohn angetan wurde. Das kann nicht rückgänig gemacht werden.
Versuche nach vorne zu schauen. Jede Trennung tut weh, egal wie schlimm die Umstände waren. Ich rede da leider aus Erfahrung. Lass dir Zeit mit dem Verarbeiten und setze dich nicht unter Druck. Jeder geht anders damit um.
Ich weiß nicht so recht, ob ich dir hiermit jetzt wirklich geholfen habe oder nicht. Fals du irgendwelche Fragen an mich haben solltest, stell sie einfach. Ich helfe so gut ich kann.

Ansonsten Kopf hoch und nach vorne schauen, so aussichtslos auch alles erscheinen mag.

LG Tsumi
17.02.2015 15:01 •



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