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Ex-Freund ignoriert meine Fragen

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Hey liebe Community,

ich hätte nicht gedacht, dass ich noch in diesem Jahr schon wieder auf dieses Forum komme aber aus gegebenen Anlass bin ich wieder mal hier... Gut, dann fang ich mal an

Im Dez. 2014 hat sich mein Exfreund (L. Alter: 22) von mir (w 19) getrennt. Ich war, wie sich jeder denken kann, am Boden zerstört aber wurde durch einen guten Kumpel (S.) von mir sehr gut aufgefangen. Seit dieser Trennung habe ich Veränderungen an mir erkannt und diese Veränderungen wurden immer schlimmer. Ich habe Depressionen entwickelt, die dann im Sommer 2015 ihren Höhepunkt gefeiert haben und ich so verzweifelt war, dass ich mir das Leben nehmen wollte. Mit meinem Kumpel S. bin ich dann im März auch zusammengekommen, nachdem er mich immer wieder super aufgefangen hat und sehr stark um mich gekämpft hat. Durch meine psychische Erkrankung war aber unser Zusammensein immer ein wenig angestrengt.

Ich habe immer von ihm erwartet, dass er mir einen Halt gibt im Leben, da ich von meiner Familie keinen Rückhalt bekomme und sich fast alle meiner Freunde von mir distanziert haben, nachdem ich ihnen von meiner Krankheit berichtet habe. Ich fühle mich schon seit Monaten sehr alleine auf dieser Welt und die Bewältigung des Alltags fällt mir zunehmend immer schwerer. Seit Ende August bin ich aber in psychologischer Betreuung und mein Therapeut tut mir wirklich sehr gut. Ich habe von S. immer nur erwartet, dass er mich Liebe, Geborgenheit und Halt gibt (eigentlich Dinge, die ich in einer vernünftigen, erwachsenen Beziehung voraussetzen würde) aber er wollte es mir nicht geben. Wir haben uns sehr unregelmäßig getroffen obwohl wir nur 30km auseinanderwohnen, haben wir uns teilweise wochenlang nicht gesehen und mir hat das schon immer ziemlich weh getan. Er hat sich immer rausgeredet, dass er eben seine Hobbys hat und seine Zeit einteilen muss und dass ich eben nicht an erster Stelle stehe. Ich musste immerzu konkurrieren zwischen seinen Freunden und seinen Hobbys.
Um dieses fehlende Beisammensein auszugleichen, wollte ich regelmäßig Kontakt über WhatsApp und FB. Ich bin ein sehr kommunikativer Mensch und ich wollte eben mit meinem Freund, den ich liebe wenigstens so in Kontakt bleiben, wenn er schon nicht genügend Zeit für mich opfern wollte..

Ende August hatten wir dann ein sehr nervenaufreibendes Gespräch darüber, dass ich so nicht mehr weitermachen kann, weil er mir einfach keinen Halt geben wollte aber mir dieser Halt so unfassbar wichtig war. Ich hatte das Gefühl, dass ich frei in der Luft schwebe und wenn ich gehen würde, dann würde es niemanden interessieren. Ich hatte einen ziemlich starken Nervenzusammenbruch an diesem Tag und habe in seinem Gesicht den Schmerz, den es ihm verursacht hat, ablesen können und gab ihm eine zweite Chance.

Die nächsten Wochen verbesserte sich natürlich nichts an unserer Situation. Er beachtete mich immer noch wenig, aber wenn wir zusammen waren, dann war ich der glücklichste Mensch auf dem ganzen Planeten. Er war dann immer so lieb und einfühlsam und ich habe mich immer so geborgen gefühlt

Jetzt am Wochenende hatte ich einen Heulkrampf und habe ihn vor die Wahl gestellt, dass er entweder um mich anfängt, zu kämpfen oder dass er mich gehen lassen muss, weil sonst meine Krankheit immer schlimmer wird. Er hat sich dafür entschieden, dass er mich gehen lässt. Er wollte dann auch nicht mehr mit mir persönlich reden und er servierte mich über WhatsApp ab.

Seit Dienstag nehme ich auch Beruhigungsmittel, damit ich vielleicht wieder auf die Spur komme. Nach dem Arzttermin spürte ich sowas wie neue Hoffnung und schlug ihm eine Beziehungspause vor, die er aber ablehnte, weil er meinte wenn man sowas schon braucht, dann ist die Beziehung nix und dann kann es auch nicht funktionieren. Ich kämpfte wie eine Löwin, doch er wollte nicht nochmal mit mir persönlich darüber reden und so endete unsere Beziehung nach nur 7 Monaten.

Heute habe ich ihm dann nochmal eine Nachricht geschrieben, weil ich Anworten darüber haben wollte, wieso er nicht um mich gekämpft hat und mich so im Stich lässt, obwohl ich ja nichts dafür kann, dass ich krank bin. Ich wollte wissen, ob ich ihm überhaupt was bedeutet habe, ob es für ihn nur ein Spiel war und wieso er so kalt und herzlos zu mir sein kann, dass er nicht mal mit mir mehr persönlich darüber reden kann. Daraufhin kam von ihm Lasses gut sein jetzt, er blockierte mich auf WA und blockierte mich auf FB..


Ich werde einfach nicht schlau aus seinem Verhalten...
- Wieso lässt er mich so im Stich, obwohl er weiß, dass ich krank bin?
- Ist hat Liebe, Geborgenheit, Zeit und Halt nicht die Grundelemente einer Beziehung, wieso wollte er mir das nicht geben?
- Wie kann er nach unserer schönen gemeinsamen Zeit meiner Liebe so ein Ende setzen? Ich zweifle wirklich darüber, ob er mich jemals wirklich geliebt hat..

Ich kann es verstehen, dass er vielleicht überfordert war mit meiner Krankheit aber ich glaube gemeinsam hätten wir das schaffen können. Wieso lässt er mich so im Stich? Ich bin momentan total enttäuscht von seinem Verhalten und weiß nicht mehr was ich tun soll. Ich bin wieder in diesem freien Fall und stürze ungebremst zu Boden

Ich wollte nur dass er mich unterstützt und nicht mal das war ich ihm wert.. ich zweifle eh schon seit Monaten damit was mein Leben noch für einen Sinn hat und jetzt sehe ich überhaupt nichts mehr, wofür es sich wirklich zu kämpfen und zu leben lohnt...


Ich hoffe ihr könnt mir irgendwie helfen, dieses Verhalten zu verstehen.. war er einfach noch zu jung für so eine schwere Erkrankung? Hat er mich deshalb im Stich gelassen?


Lissy

09.10.2015 19:23 • #1


Sashimi
Zitat von Lissy378:
Ich kann es verstehen, dass er vielleicht überfordert war mit meiner Krankheit aber ich glaube gemeinsam hätten wir das schaffen können. Wieso lässt er mich so im Stich? Ich bin momentan total enttäuscht von seinem Verhalten und weiß nicht mehr was ich tun soll. Ich bin wieder in diesem freien Fall und stürze ungebremst zu Boden


Ihr hättet es eben nicht schaffen können. Schon aus dem Grund, weil Du ihn völlig mit Deinen Depressionen vereinnahmt hast. Das liest man auch gut in dem Thread raus:

Zitat:
Mit meinem Kumpel S. bin ich dann im März auch zusammengekommen, nachdem er mich immer wieder super aufgefangen hat und sehr stark um mich gekämpft hat. Durch meine psychische Erkrankung war aber unser Zusammensein immer ein wenig angestrengt.

Zitat:
- Wieso lässt er mich so im Stich, obwohl er weiß, dass ich krank bin?


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Zitat:
Er beachtete mich immer noch wenig, aber wenn wir zusammen waren, dann war ich der glücklichste Mensch auf dem ganzen Planeten. Er war dann immer so lieb und einfühlsam und ich habe mich immer so geborgen gefühlt

Zitat:
- Ist hat Liebe, Geborgenheit, Zeit und Halt nicht die Grundelemente einer Beziehung, wieso wollte er mir das nicht geben?


Sehr widersprüchlich.
Ich schreibe es mal ganz simpel und unverblümt. Eine Beziehung auf Augenhöhe ist nicht möglich. Du wirst immer versuchen ihn für Deinen Zustand -indirekt- mitverantwortlich zu machen. Er hat schlicht und ergreifend keine Kraft und auch nicht die Erfahrung da mitzuhalten. Selbst seinen Raum, den er in der Beziehung beansprucht, gewährst Du ihm nicht.
Das er sich getrennt hat, war allenfalls Selbstschutz.Ich rate Dir seine Entscheidung zu akzeptieren und Dich auch mal in seine Lage zu versetzen. Er hat über das Maß hinaus eine Menge schon mit Dir mitgemacht und Du dankst es ihm mit Unterstellungen und Vorwürfen.

09.10.2015 19:41 • x 1 #2