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Ex hat einen Neuen

Z
Nun ist es passiert. Meine Ex hat einen Neuen.
Wir sind seit wenigen Monaten geschieden und irgendwann hat es natürlich so kommen müssen. Wir waren 22 Jahre zusammen, 17 Jahre verheiratet, wenn auch die letzten drei davon nur noch auf dem Papier und haben zwei Kinder.
Die Bombe ist jetzt geplatzt und es zieht mir gerade die Füße weg. Trotz dieser Zeit der Trennung und der zwischenzeitlichen Scheidung.
Das Haus hat sie der Kinder wegen behalten (so war die Abmachung, die sie ganz stark getrieben hat). Mittlerweile habe ich erfahren, dass er gerstern bei ihr und in dem früher gemeinsamen Haus war.
Viele von Euch werden sich jetzt vielleicht fragen, warum ich hier schreibe. Die Trennung ging damals von ihr aus und die Zeit müsste wenn auch nicht alle, aber doch viele Wunden geheilt haben. Leider sind bei mir aber noch so einige Wunden übrig geblieben. Deshalb schmerzt es wohl auch gerade so sehr, da ich sie immer noch sehr mag, auch wenn ich von ihr in letzter Zeit v.a. viel Kälte erfahren musste.
Ich musste diese wenigen Zeilen einfach nun los werden. Vielleicht mag ja jemand von Euch kommentieren und schreiben, was Euch in so einer Situation geholfen hat.
M47

28.09.2020 19:14 • x 2 #1


Heffalump
Du, mein Exmann ist auch schon wieder verheiratet. So ist das eben.

28.09.2020 19:17 • x 2 #2


A


Ex hat einen Neuen

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tlell
Ich denke es ist total normal. Ich bin jetzt 5 Jahre getrennt. Längst wieder glücklich vergeben. Trotzdem wenn ich manchmal mitkrige das bei meinem Ex Taufe war oder wieder ein Kind geboren ist , kommt dieser was wäre wenn gewesen Teufel raus . Ich frage mich unweigerlich, wenn wir uns nicht getrennt hätten.....Der Gdanke tut weh. Für mich ist das Teil des verabeitens. Du bearbeitest es, verstehst es und lässt wieder ein Stück los. Tu dir war gutes , wenn es zuviel wird. Denk nicht zuviel dran. Lebe nicht in der Vergangenheit. Alles gute dir. Auch du packst das!

28.09.2020 19:21 • x 4 #3


Z
Danke tlell.
Natürlich hast Du recht und auch die von Dir gewählten Worte sind absolut richtig. Es tut gut, diese auch von anderen zu lesen. V.a. auch das mit der Vergangheit ... vielen Dank!

28.09.2020 19:43 • x 2 #4


T
Ich verstehe Dich sehr gut. Bei mir ist es eine andere Zeitspanne, aber die aktuelle Situation die mich wütend und traurig macht. Kurz zusammengefasst...

Ich (M, 38) habe mit meiner Ex (W, 31) nach 7 Jahren Beziehung (es war meine erste Beziehung überhaupt) eine tolle Tochter bekommen. Die Trennung hatte sie diesen März ausgesprochen. Ich liebe sie und das, wenn auch nicht leichte, Leben unserer kleinen Familie. Die Trennug wollte ich nicht wahr haben und habe gekämpft. Sie nicht. Ich habe 3-4 Monate gebraucht einen Weg für mich zu finden, wie ich mit dieser Situation umgehen kann. Die Hoffnung, dass wir unsere Familie weiterführen können, war trotzdem immernoch da.

Ende Juni begann sie plötzlich und heimlich an im Internet zu daten. Ich bekam es durch den gemeinsam genutzten Laptop mit, stellte sie aber nicht zur Rede, da meine alleinige Urlaubsreise an die Ostsee anstand. Mit dem Gedanken Das darf jetzt nicht ihr Ernst sein verbrachte ich meinen Urlaub, bevor ich Mitte Juli mit meiner gemeinsamen Tochter wieder nach Hause kam. Sie führte ihren Urlaub mit unserer Tochter weiter, ich bekam aber heraus, dass sie sie seit Anfang Juli sich mit jemanden getroffen hatte, den sie auch jetzt noch nach meiner Rückkehr heimlich traf. Ich sollte davon nichts mitbekommen. Ich konnte das Spiel 2 Wochen lang aushalten, bevor ich sie zur Rede stellen musste.

Als ich ihr klar machen wollte, wie verletzend und schlimm das gerade ist für mich, da ich gerade auf dem Weg dabei war einen Weg für unsere gemeinsame Trennung mit Kind zu finden, meinte sie nur lapidar was sie denn tun solle? Soll ich mich von ihm trennen? Es hat mir den Boden unter den Fußen weggezogen.

Es war der allererste, den sie aus dem Internet live getroffen hat. Da bin ich mir sicher. Kennengelernt auf einer Plattform für Alleinerziehende Mütter und Väter (er, 31, hat auch ein Kind, fast im gleichen Alter wie meine Tochter). Ich hatte sie beide sogar auf der Startseite entdeckt, da dort die Profile der neuen Mitglieder präsentiert wurden. Den Namen konnte ich dadurch zuordnen.

Bitte helft mir. Wie kann man damit umgehen, dass insgesamt 10 Jahre Beziehung innerhalb von ca. 2 Wochen Internetdating so unglaublich wertlos dastehen?!?

Wozu diese ganze Mühe (es gab und gibt nebenher so einige Baustellen, die nichts mit unserer Beziehung zu tun hatten, auf die wir keinen direkten Einfluss hatten, aber die trotzdem in die Beziehung geflossen sind und viel Kraft gekostet haben)? Ja, sogar die Frage... wieso ein Kind?

Ich bin nicht der Typ Mensch, der ein Kind in die Welt setzt, um dann trotzdem keine Familie mehr haben zu dürfen, auf die man so stolz war. Ich war stolz auf unsere kleine Familie, trotz der Nebenschauplätze die es nicht einfach gemacht haben.

Und auf der anderen Seite meine Ex, die das, inklusive ihrem Neuen, als das selbstverständlichste auf der Welt ansieht? Sie sagte mir, ich müsse damit klar kommen. Sie will glücklich sein. Sie nahm nur teilweise Rücksicht und war enorm naiv. Glaubte sie tatsächlich, wenn sie alle ihre Internetseiten samt E-Mail Postfach offen hält, dass ich nichts mitbekommen würde? Ich musste mich ja nicht mal sonderlich bemühen.

Erst kamen Spekulationen... eines Tages dann eine E-Mail von ihm mit Hey meine Süße, kannst Du mir das blabla ausdrucken blabla. Da wusste ich, da läuft mehr und nach der zur Rede Stellung ja die Bestätigung soll ich mich etwa von ihm trennen?.

Ab dem Tag, wo es raus war, fanden die abendlichen Telefonate, die auch mal 1-2 Stunden gehen konnten, in unserer Wohnung statt. Meistens im Nachbarzimmer. Aber natürlich wusste ich, dass sie die ganze Zeit mit ihm sprach... und man bekommt Kopfkino. Und man bekommt Wortfetzen mit wie .... aber Du bist nicht da, ich wäre jetzt so gerne bei Dir.... Und ich selber bin mit unserem Kind in der gemeinsamen Wohnung und muss es ertragen.

Noch weiter ging es... neue Reizwäsche wurde online gesucht von ihr. Die Tabs natürlich offen gelassen.... damit ich es auch mitbekomme? Oder einfach nur naiv? Ist es Absicht um mir richtig weh zu tun? Noch mehr als sowieso schon? Und sie weiß, dass ich sie noch liebe.

Dann kommen die Wochenenden. Immer super Wetter. Sie ab Freitag Nachmittag bis Sonntag oder gar Montag bei ihm. Mal mit unserem Kind, mal ohne. Zurück kommt sie und ich darf mir ihren Wäscheberg betrachten mit der getragenen Reizwäsche, die sie eigentlich immer für mich getragen hatte in unserer gemeinsamen Zeit. Ich darf diese Wäsche später aus der Waschmaschine holen und dabei entdecken, was sie alles so schönes anhatte am Wochenende (ich bin im Home Office und hatte diese Haushaltssachen übernommen.... bis zu diesem Punkt... ab da an war nur noch getrenntes Wäschewaschen angesagt). Getragene Reizwäsche hatte ich trotzdem noch ein paar Mal mal entdeckt, was sich schlecht vermeiden lässt, wenn man eine gemeinsame Wäschetrommel hat.

Dann der erste Tag der Begegnung mit ihm. Der erste Schwung des Umzugs ihrer Sachen, nachdem sie endlich eine Wohnung gefunden hatte. Ich war zurückhaltend und ruhig wie es nur irgendwie ging, obwohl mir innerlich schwindlig war. Habe ihm die Hand gegeben. Er, genauso wie sie, so entspannt, gut gelaunt und ausgeglichen, wie es eigentlich gar nicht sein kann. Als ob es selbstverständlich ist, dass die ersten Kisten und Möbel aus dem Kinderzimmer meiner Tochter von ihm rausgetragen werden, in die neue Wohnung meiner Ex. Meine Tochter ist auch anwesend und es fallen Sätze wie bringen wir jetzt in dein neues Kinderzimmer. Ich reiße mich zusammen, da eine Eskalation ein Bild verursachen würde, welches meine 3 1/2 Jahre alte Tochter nur schwer vergessen hätte können.

Einen Tag vor dem großen Umzug kommen sie nochmal zu zweit. Sie packt noch ein paar Kisten im Wohnzimmer, während ich im Nachbarraum noch arbeite. Als ich fertig bin komme ich ins Wohnzimmer und er sitzt auf der Couch, liest meiner Tochter aus einem Buch vor und sie hat ihren Kopf auf seiner Schulter abgelegt. Ich bin innerlich wie versteinert, gehe in die Küche und gieße mir was zu trinken ein. Weiß nicht was ich in dieser Situation tun kann. Erneut wie gelähmt reiße ich mich zusammen, schließlich ist meine Tochter da. Was soll ich empfinden? Soll ich es etwa toll finden, wie er ihr aus dem Buch vorliest?

Das, worauf ich so stolz und glücklich war, unsere kleine Familie, sehe ich jetzt mit meinen Augen vor mir, wie dieser Traum von einem anderen gelebt wird. Jemanden, den sie innerhalb von 2, maximal 3 Wochen kennengelernt hat.

Wo ist da der Eigene Wert?

Jetzt ist sie ausgezogen. Das Kind wird die meiste Zeit bei ihr sein. Am Umzugstag bin ich mit meiner Tochter weggefahren und habe die Wohnung so überlassen. Vorher wurde alles geregelt. Es wurde sich auch daran gehalten. Ich konnte und wollte es nicht mit ansehen, wie mein geliebtes Leben aus der Wohnung getragen wird.

Jetzt sitze ich seit gut einer Woche in der halbleeren ehemaligen gemeinsamen Wohnung. Jeder Abend wird gefühlt schwerer, wenn es so ruhig ist und mein neues Leben hasse ich.

Meine Tochter ist ein paar Tage Abends hier gewesen. Ich bringe sie morgens in die Kita. Es sind die Tage wo meine Ex es nicht schafft sie zu bringen oder abzuholen. Ich mache alles nur für unsere Tochter. Schlucke so vieles in mich rein, merke aber, wie es mich immer weiter zerstört.

E muss aufhören und besser werden.

Was kann man tun?

Alles, für was wir standen, wurde innerhalb von wenigen Wochen zerstört.

Mein Wunsch war es, nachdem ich einen Weg für die Trennung für mich gefunden habe, dass die räumliche Trennung auch eine Chance sein kann. Dass man die Woche über Abstand voneinander gewinnt. Jeder seinen Alltag hat und einen Tag am Wochenende macht man etwas gemeinsam als Familie. Vielleicht kommt man sich mit der Zeit wieder näher? Und wenn nicht, dann hatte wenigstens jeder die Möglichkeit Zeit zu bekommen, um sich gütlich zu trennen. Als Paar getrennt, als Familie zusammen. So hatte sie es sich mal gewünscht, als sie die Trennung formulierte. Erst habe ich dagegen gekämpft. Wollte es nicht. Jetzt war es ein Weg, den ich gehen wollte. Gemeinsam.

So wie es nun gekommen ist, so wird es diesen Weg nicht geben. Die Wochenenden wird das Kind auf die Eltern aufgeteilt. Sie verbringt jedes Wochenende mit ihm. Mein Wert ist gleich null. Ich bin derjenige, der Unterhalt überweisen kann und ab und zu das Kind hat, so oft es mir überhaupt möglich ist, was nicht so leicht ist wegen meinem 40 Stunden Job.

Die Wunden sind unheimlich tief. Wie sieht der Weg aus, der sie heilen kann. Noch fehlt mir dafür jegliche Fantasie.

Habt ihr Ratschläge?


(.... war jetzt wohl doch nicht so kurz zusammengefasst )

05.10.2020 21:15 • x 3 #5


BlueApple
Zitat von TheListener:
Ich verstehe Dich sehr gut. Bei mir ist es eine andere Zeitspanne, aber die aktuelle Situation die mich wütend und traurig macht. Kurz zusammengefasst... Ich (M, 38) habe mit meiner Ex (W, 31) nach 7 Jahren Beziehung (es war meine erste Beziehung überhaupt) eine tolle Tochter bekommen. Die Trennung hatte sie diesen März ausgesprochen. Ich liebe sie und das, wenn auch nicht leichte, Leben unserer kleinen Familie. Die Trennug wollte ich nicht wahr haben und habe gekämpft. Sie nicht. Ich habe 3-4 Monate gebraucht einen Weg für mich zu finden, wie ich mit dieser Situation umgehen kann. Die ...


Nicht böse gemeint, aber bitte mache deinen eigenen Thread auf, damit dir dort ganz konkret geholfen werden kann.
Hier geht es um den TE

05.10.2020 21:35 • x 3 #6


T
Zitat von BlueApple:


Du hast vollkommen Recht. Entschuldigung. Das habe ich nun getan. Leider kann ich meinen Beitrag gerade nicht editieren? Ich versuche es....

Bitte zurück zum TE. Ich kann sehr gut nachvollziehen, was er gerade empfindet. Eine schwierige Situation.

05.10.2020 22:19 • x 1 #7


jimmylight69
Hallo
Gerade frisch ins Forum eingestiegen und der erste Beitrag, den ich lese, gleicht schon so meiner eigenen Geschichte, dass ich direkt mal antworte. In Kürze: Ich war ebenfalls 17 Jahre mit meiner Ex zusammen ( 10 Jahre verheiratet, 3 Kinder). Die letzten beiden Jahre auch in meiner Beziehung nicht mehr wirklich eine Partnerschaft. Dann kommt die Trennung ( nicht völlig unerwartet), es ist natürlich auch schmerzhaft aber keine tiefe Krise und dann denkt man, man verarbeitet es und plötzlich hat die Ex-Frau einen Neuen und es bringt einen völlig aus der Spur. Man fragt sich, warum man statt Fortschritte zu machen, plötzlich gefühlt Rückschritte macht oder in diesem Schmerz festhängt.
Was mir in der Situation geholfen hat ist, natürlich nicht abschliessend zu beantworten, weil ich ja auch noch mittendrin stecke im Trennungschmerz aber mal ein paar für mich hilfreiche Gedanken:
zum einen hilft natürlich reden und ehrlich sagen, wie es einem gerade geht. Am besten mit echten Freunden/Freundinnen bei denen nicht unbewusst die neue Partnerin gesucht wird und man schonungslos offen sein kann und natürlich auch, was du ja getan hast,sich in einem Forum auszutauschen
Was auch hilfreich ist, ist zu wissen, dass solche Trennungsschmerzen nicht nach paar Monaten vorbei sein müssen. So was kann auch mal gern ein Jahr und länger dauern ( Experten nennen 1 Jahr als Durchschnittswert). Das will man natürlich nicht aber es hilft doch, zu wissen, dass man nicht unnormal ist, wenn die Verarbeitung dauert und dass man sich keinen Druck machen muss und nicht denken muss, dass da was mit einem überhaupt nicht stimmt und du hast wahrscheinlich verzögert mit der Verarbeitung begonnen, weil du dir, wie ich auch, Anfangs nicht recht eingestanden hast, wie sehr es dir doch an die Nieren geht. Und dann kommt die neue Liebe deiner Ex-Frau und plötzlich funktioniert keine Verdrängung mehr und alles bricht auf. Aber das ist jetzt, bei allem Schmerz eben auch die Chance, es wirklich zu verarbeiten.
Mir hilft es zur Zeit, die Gefühle ehrlich zu erkennen und dazu zu stehen, sie anzunehmen, nicht die Rolle des Souveränen zu spielen, sich nichts mehr vorzumachen. Das ist manchmal ein ziemlich fieser und schmerzhafter Prozess und es geht einem auch nicht sofort besser aber ich denke, das ist hilfreich, um letztlich zu erkennen, was so ein Schmerz auch mit einem selbst und nicht nur mit der Ex-Frau zu tun hat.
Bist du zum Beispiel Jemand, der sich generell unvollständig fühlt, wenn er keinen Partner hat, der sich eigentlich im wesentlichen durch seine Partnerschaft definiert? Bei mir gab/gibt es solche Anzeichen und das zeigt mir grad, dass da einiges zu tun ist, jenseits von alter oder neuer Beziehung. Es gibt da noch einiges zu sagen und auch gute Literatur zu dem Thema.
Wenn du da noch was wissen möchtest, kannst mir gerne schreiben, auch, wenn du selbst etwas gefunden hast, das dir besonders gut hilft!
Am Ende haben aber nahezu alle den Schmerz überwunden, auch wenn es einem zeitweise so vorkommt, als wird nix leichter, irgendwann ist man dann doch raus. Da gibt es auch belegte Zahlen und ich hab die Erfahrung vor 20 Jahren auch schon mal gemacht! Und das ist doch tröstlich

05.10.2020 23:12 • x 2 #8


Zweizelgänger
Hallo,
ich möchte dir versuchen zu erklären was bei einer Beschreibung wie deiner bei mir für Gedanken und Gefühle entstehen.
Bitte verstehe es nicht falsch, denn ich hoffe, dass du dadurch etwas für dich rausziehen kannst.
Ich möchte damit auch nichl deinen Schmerz relativieren, denn ich weiß wie schrecklich sich dieser Gefühl anfühlt.

Vielleicht kann ich es am besten an einem Beispiel aus meinem Freundeskreis erklären, da die Situation ähnlich war.

Ich habe ca zwei Monate nach meiner Trennung eine alte Freundin auf einem Konzert getroffen die ich lange nicht gesehen hatte.
Mit 18 war ich schwer verlieb in sie, aber sie kam mit einem anderen zusammen, bekam in den folgenden Jahren 3 Töchter und einen Sohn mit ihm, kauften ein Haus und waren insgesamt ca 23 Jahre glücklich zusammen.
Auf dem Konzert erzählte sie mir, dass sie sich vor einem halben Jahr getrennt hatten und wie furchtbar das für sie ist.

Ich habe in diesen 23 Jahren 4 Beziehungen geführt und die letzte mehr geliebt als alle zuvor. Ich hatte mir immer eine Familie gewünscht und gehofft gemeinsam etwas aufzubauen.
Jede der 4 Trennungen war schmerzhaft, aber die letzte hatte mir den Boden unter den Füßen weggezogen.
Vielleicht nicht wegen der großen Liebe, sondern weil meine Hoffnung auf diese Form des Lebens verloren gegangen ist.
Somit war mein einziger Gedanke in dem Augenblick, dass ich dachte du durftest wenigstens eine Zeit deinen Traum leben.

05.10.2020 23:25 • x 2 #9


Z
Hallo,
vielen Dank für Eure Antworten.

@jimmilight69, Du sprichst mir in vielen Deiner Punkte wirklich aus der Seele. Ich habe bis zu meiner Trennung nach aussen immer versucht, mich stark und souverän zu geben. In meinem Innenleben war ich mitunter weniger souverän. Sich diese Schwäche auch nach aussen einzugestehen war für mich ein ungemein schwerer Schritt und Bestand i.W. darin, meiner Familie, dem engsten Freunden und auch auf Arbeit, dieses Scheitern peu a peu zu beichten. Es liess sich ja auch nicht mehr verbergen, da mein Auftreten und meine Arbeitsleistung sehr unter der Trennung gelitten haben.
Und ja, ich habe mich auch sehr über meine Familie definiert. Es war eigentlich immer klar, dass wir als Partner und Familie viele Dinge gemeinsam machen. Die Zeit war einfach verplant und ich empfand es als schön und leider im Nachhinein auch irgenwie als zu selbstverständlich. Dass es das nicht ist, musste ich leider erst später erfahren, als gemeinsame Aktivitäten zu viert nicht mehr möglich waren, da meine Ex sich dem rigoros verweigerte. Naja, jedenfalls war ich nun gezwungen, selbst viel aktiver zu werden, um meine Wochenenden als Single zu gestalten. Auch das fiel mir anfangs nicht leicht, aber mittlerweile hat sich das ganz gut entwickelt. Denn der Freundeskreis bestand ja i.W. aus Familien. Da sind die gemeinsamen Freizeitaktivitäten an Kinder freien Wochenenden ja nicht unbedingt identisch.
Du beschreibst es wirklich gut. Das Ganze ist jetzt ein Rückschlag, der mir aber hoffentlich, so schwer der Schmerz auch gerade wieder wiegt, helfen sollte, die Trennung nun endlich komplett zu verarbeiten. Denn vermutlich habe ich eine Rückkehr in die Beziehung nie ganz ausgeschlossen. Auch wenn es von ihrer Seite da nichts mehr zu rütteln gab. Aber mit dem neuen Partner sollte ich es nun wohl auch kapieren können.
Was mir persönlich die letzte Woche sehr geholfen hat, war zu wissen, dass es Menschen in meinem Umfeld gab, die mir zugehört haben und in dem Moment einfach für mich da waren. Auch Deine Antwort hat mich wirklich sehr berührt, da wir wohl so einige Parallelen haben. Vielen Dank dafür.

@zweizelgänger, ich verstehe sehr gut, was Du sagen möchtest. Es tut mir leid für Dich, dass Du dieses Ziel in Deinem Leben(bisher) nicht erleben durftest. So ganz hast Du aber scheinbar die Hoffnung auch noch nicht aufgeben, was ich jetzt mal positive bewerten und mit meinen besten Wünschen für Dich versehen möchte. Und ja, ich habe viele Gründe dafür dankbar zu sein. Bin ich auch. Nur ist ein leider nun eben auch Geschichte. Aber immerhin eben auch Geschichte mit zwei tollen Jungs, die daraus ertwachsen sind.

06.10.2020 21:12 • x 1 #10


Zweizelgänger
Ja natürlich geht unser Traum immer weiter und endet nicht einfach.
Natürlich hoffen wir immer auf eine beständige positive Entwicklung und geht es schief, ist es einfach sehr traurig.

Ich kann es natürlich nicht wirklich beurteilen, wie es ist, wenn dieser Traum auf halber Strecke zerbricht, aber ich denke, dass es zunächst das ganze eigene Leben auf den Kopf stellt.
Man hat eben doch gewisse Vorstellungen wie das Leben in der Zukunft aussehen soll, auch wenn man weiß, dass man das eben nicht wissen kann und der Einfluss maximal 50% ist.

Vielleicht wirst du so ein zwar anderes Leben führen als gedacht, aber vielleicht sogar mit noch mehr Eindrücken und positiven Erlebnissen.
Auch das wissen wir eben nicht.

Ich wollte zB immer mit meiner ersten großen Liebe alt werden.
Heute ist sie, seit insgesamt 30 Jahren, meine beste Freundin und wir werden gemeinsam alt, aber eben etwas anders als ich gedacht hatte.

Ich wünsche dir auf jeden Fall wirklich alles gute und dass ihr gemeinsam einen vernünftigen Weg geht und so auch die Kinder damit gut klarkommen.

Alles Liebe

07.10.2020 10:58 • x 1 #11


A


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