Hallöchen! Erstmal willkommen hier - auch wenn der Anlass nicht schön ist....
Ich war vor ein paar Monaten in einer ähnlichen Situation wie du, daher kann ich deine, sagen wir mal Verwirrung, nachvollziehen.
So wie es in deinem Text klingt, ging es deiner Ex etwas wie meiner, wenn auch aus anderen Gründen. Erstmal ist es wichtig zu erkennen, dass sie sich nicht wirklich bewusst trennen wollten, sondern eher, dass sie irgendwann erkannt haben, dass sie dazu gezwungen sind. Meine Ex hatte die Trennung damals fast noch härter aufgenommen als ich - sie hatte die Liebe zu mir verloren ohne das zu wollen und da ist sie erstmal dran verzweifelt. Deine Ex hat ja auch noch lange gekämpft - von November letzten Jahres bis jetzt im Juli ist eine sehr lange Zeit. Wahrscheinlich hat sie die ganze Zeit ausgehalten, gehofft dass diese Phase vorbeigeht und alles wieder wie früher ist. Und erst mit der Zeit wird sie gemerkt haben, dass da irgendwas schief gelaufen ist, was nicht mehr von selbst gerade gerückt werden kann. Ich fand es damals wichtig zu begreifen, dass wir beide Opfer sind und nicht nur ich.
Ich will damit auch bloß sagen, dass sie die Beziehung sicherlich nicht einfach so weggeworfen hat, sondern schon lange dran zu knabbern hatte, was sie tun sollte.
Dass sie mal einen Antrag von dir wollte (wann? vorm November?) hat ja jetzt leider nichts mehr zu sagen. Es ist ne harte Wahrheit, aber Gefühle sind nicht beständig, sondern sehr zerbrechlich. Zumindest wenn man noch keine 10 Jahre zusammen war, und selbst danach ist es noch lange nicht in trockenen Tüchern. Meine Ex hat auch schon Kindernamen mit mir ausgesucht - hat mir im Endeffekt dann auch nichts genützt^^
Zitat von Kanu:Sie muss ja davon überzeugt sein, dass sie einen menschen trifft, mit dem sie mindestens genauso glücklich sein wird.(Soll nicht überheblich klingen)
Hmmm... jaein. Also klar hofft man drauf, noch mal jemanden zu finden, mit dem es genauso wird, aber das würde ich nicht Gewissheit nennen.
Ich kann natürlich nur von meinem Fall ausgehen, aber vielleicht ist es bei euch ja ähnlich: Ich hatte vor ein paar Wochen noch mal mit meiner Ex gesprochen und da hatte sie mir von ihrer Angst erzählt, dass sie nie wieder jemanden kennenlernt, der so zu ihr passt wie ich. Was ich damit sagen will: sie haben Schluss gemacht, weil es nicht mehr ging. An die Zukunft haben sie deshalb nicht automatisch aktiv gedacht. Manchmal hat es menschlich gepasst, und durch irgendeinen dummen Zufall wird die Liebe so fundamental erschüttert, dass es dennoch einfach nicht mehr geht. Das ist natürlich dann immer umso schwerer für beide, da es menschlich durchaus gepasst haben kann und eventuelle Nachfolger es dann schwer haben, unseren Platz zu erobern.
Selbst jetzt vier Monate nach der Trennung kann ich das schlecht in Worte fassen. Ich versuche es mal mit einer Metapher... sorry im Voraus, aber sie passt irgendwie ganz gut.
Stell dir vor, du hast eine Wunde am Unterarm bekommen, die sich infiziert hat. Um deinen Oberarm zu retten, musst du dir den Unterarm amputieren. Du willst es natürlich nicht, da Ober- und Unterarm perfekt zueinander passen, aber du hast kaum eine Wahl, also tust du es. Wie es weitergeht ist zweitrangig - es kann sein, dass du eine richtig schöne Armprothese bekommst, die fast perfekter ist als dein richtiger Arm.. oder es kann sein, dass du eine richtig schöne bekommst, die du aber nicht mehr so gut steuern kannst... oder du suchst jahrelang und findest doch bloß welche aus Holz. Oder vielleicht denkst du den Rest deines Lebens an deinen richtigen Unterarm und verfluchst diese eine verhängnisvolle Wunde....
Da hast du dir vor der Amputation aber keine Gedanken drüber gemacht, da du eh keine Wahl hattest.
lol, sorry... meine Metaphern sind irgendwie immer ein bisschen abwegig, aber vielleicht kommt so am besten rüber, was ich meinte...