Fernbeziehung mit vielen Merkwürdigkeiten (oder nicht?)

N
Guten Abend,
ich versuche mich mal aufs Wesentliche zu beschränken und kurz zu fassen.
Ich habe eine Fernbeziehung. Eigentlich ist es keine echte Fernbeziehung, man könnte sich viel öfter sehen, aber die Umstände mit Job und Hobbys machen es faktisch nicht entspannt möglich. Also zu Beginn waren wir jedes Wochenende zusammen. So wie das normal ist, hat man sich erst mal selbst und braucht auch niemand anderen. Es geht mir heute noch so, dass ich total verliebt bin und sie am liebsten immer um mich haben will.

Heute weiss ich, dass es ihr auch so geht, aber sie scheint in der Vergangenheit mal unheimlich verletzt worden zu sein, sie spricht fast nie über emotionale Dinge, Gefühle oder dergleichen. Sie hatte auch lange keine Beziehung mehr, was ich meine, in manchen Eigenarten zu bemerken.

Ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, wo man dann nach wenigen Wochen oder Monaten beginnt, Freunde und Familie vorzustellen, gab es bei uns einen total unnötigen Krach. Es wurde zu diesem Zeitpunkt sehr sehr stressig und ich glaube wir beide merkten, dass das dauerhaft fast unmgöglich ist SO aufrecht zu erhalten. Das machte uns beide unzufrieden.

Wir trennten uns, wobei von Trennung kaum eine Rede sein kann, wir schrieben und telefonierten ständig. Aber wir sahen uns nicht mehr und wir merkten beide, dass es nicht ohne geht. Ich vermisste sie unglaublich und ärgerte mich über mich selbst, dass ich das nicht besser hin bekam.

Wir starteten fünf Monate später einen zweiten Versuch, eigentlich war das meiner Ansicht nach bereits viel zu spät. Wir haben ausserdem - auch meine Meinung - den entscheidenden Fehler gemacht, dass wir nie gegenseitig Freunde und Verwandte vorgestellt haben. Doch das war und ist zeitlich einfach ein Spagat. Meistens macht meine Freundin oder ich selbst spontan was mit Freunden, was nie ist etwas fest geplant, so dass man sagen könnte, pass auf, in drei Wochen wollen wird dieses oder jenes machen.

Das Resultat dessen: Keiner kennt das Umfeld des anderen und jeder hat eine völlig falsche Vorstellung vom Alltag und Leben des jeweils anderen.
Während mein Hobby größtenteils aus Autotuning besteht, was ich eben mit Kumpels oder alleine mache, geht sie gern weg feiern und ist auch gern auf Kurztrips auf den Balearen. Und das Problem auch hier: Es ist fast immer Kerle mit dabei bei ihr. Langjährige Freunde sagt sie, ich kenne keinen einzige von denen und soll trotzdem Vertrauen haben. Das habe ich auch. Umgekehrt tut sie sich deutlich schwerer, wenn ich mal mit einer Freundin was trinken gehe.

Da wir uns nur alle 3 Wochen sehen, und dann auch nur fürs Wochenende, ist ja genug Freizeit da, die auch gefüllt sein will und ich will auch soziale Kontakte pflege, so wie sie auch.

Das ist meiner Ansicht nach das Hauptproblem. Bis heute haben wir es nicht auf die Reihe bekommen, mal gemeinsam mit Freunden etwas zu unternehmen, da sie von Anfang an skeptisch war, ob es passt, aber sie stellt sowieso fast nie jemanden ihren Freunden vor und war auch bei mir skeptisch, also es hängt scheinbar eher nicht mal an der Person oder mir, sondern daran, dass ihre Freunde (die ich ja nicht kenne) entweder extrem kritisch oder ablehnend oder total merkwürdig sind.

Nun passen zwar auch andere Dinge nicht, das sind aber diskutierbare Kleinigkeiten. Nun würde ich das Verhältnis bei uns als stark angespannt und Reparaturbedürftig beschreiben. Wir verstehen uns toll, können aber auch unglaublich heftig streiten und das geht mir auch auf die Nerven. Es sind genau die Dinge wie oben beschrieben.

Uns fehlt der Alltag, der vieles entspannt, wir machen zusammen keinen Sport, gehen nie essen oder ins Kino, weil wenn sie mal da ist, genieße ich die Zeit mit ihr auf dem Sofa oder wenn ich bei ihr bin, eben entsprechend genauso. Und das ist toll.

Wir haben uns ausgesprochen, ich bin mir nicht sicher, ob sich etwas verändert. Das Fatale ist, es soll sich was ändern unbedingt, dringend, ich will sie nicht verlieren und sie mich auch nicht, sagt sie zumindest. Aber ich weiß nicht, wie lange ich noch warten soll, der Sache eine Chance geben soll

02.08.2014 20:10 • #1


P
Hey Nutzernahme,

Zitat:
Das ist meiner Ansicht nach das Hauptproblem. Bis heute haben wir es nicht auf die Reihe bekommen, mal gemeinsam mit Freunden etwas zu unternehmen, da sie von Anfang an skeptisch war, ob es passt, aber sie stellt sowieso fast nie jemanden ihren Freunden vor und war auch bei mir skeptisch, also es hängt scheinbar eher nicht mal an der Person oder mir, sondern daran, dass ihre Freunde (die ich ja nicht kenne) entweder extrem kritisch oder ablehnend oder total merkwürdig sind.


Ich scheine Deiner Freundin sehr zu ähneln Habe mit meinem Partner genau das gleiche Problem. Ich habe einfach keine Lust, etwas gemeinsam mit Freunden und ihm zu unternehmen und er will es nicht begreifen. Ich treffe auch Freunde nie in der Gruppe, sondern jeden einzeln. So bin ich einfach. Mir sind Pärchenabende ein Graus! Ich würde, wenn es ihm eine Herzensangelegenheit wäre, seine Familie kennenlernen aber ihm meine vorstellen? Muss nicht sein. Alltag, gemeinsame Hobbies, Geselligkeiten...muss nicht sein...Ich weiß, dass viele Leute diesbezüglich ganz andere Vorstellungen haben aber ich würde mich verbiegen wenn ich so eine Beziehung führen würde. p.s. ich bin treu. Heißt, mit anderen Männern hat das nichts zu tun. Er ist aber sehr misstrauisch. Du musst halt für Dich entscheiden, ob Du so eine Beziehung führen möchtest oder nicht. Aber vielleicht gehts bei euch auch um etwas ganz anders....Vielleicht will sie sich nicht ganz auf Dich einlassen...Ich weiß es nicht.

liebe Grüße

02.08.2014 21:47 • #2




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