Gedanken und Gefühle

U
4 Jahre. Jede Nacht schlief ich neben dir ein, und jeden Morgen wachte ich neben dir auf.
Wir hielten uns voller Liebe. Unsere Gespräche waren etwas Besonderes. Niemand verstand den jeweils anderen besser als ich bzw. du. Wir lachten und weinten gemeinsam. Und ich offenbarte mein Innerstes vor dir, weil du es mir wert warst. Deine Kinder wurden zu meinen.

Du hast mich verlassen, und seit der Zeit hast du nicht einmal „Danke“ gesagt, dass ich deine Kinder mit Liebe und Respekt umsorgt habe. Jeden Tag habe ich die Kleine ins Bett gebracht, ihr vorgelesen, sie zum Lachen gebracht, sie geküsst und ihr süße Träume gewünscht.
Ich war nicht finanziell unabhängig, und das war dir irgendwann zuviel. Dass ich als Hausmann auch gearbeitet habe, und dass ich auch Verantwortung trug, nämlich für 2 Kinder....das ist in deinen Augen zu wenig, und nicht der Rede wert.
Wahrscheinlich war ich irgendwann nicht mehr attraktiv genug für dich.
Du hast ja schließlich dreimal das Bett mit deinem Ex geteilt, was ich im Nachhinein erfahren durfte, und hast dir ein paar Wochen vor unserer Trennung einen Schwarm aus dem hohen Norden angelacht, den du nie persönlich getroffen hast. Aber er war es immerhin wert, dass du ihn, in der Zeit, in der du die Auszeit und den Abstand zu mir suchtest, um dir klar zu werden ob du mich noch willst, weiterhin kontaktiertest.

Liebe kann man nicht erzwingen, aber Respekt darf man erwarten. Ich fühle mich gedemütigt von dir, und ertränke diesen Schmerz in Alk., obwohl es mir nicht hilft.
Neben dem Verlust der Liebe, erfahre ich den Verlust der Anerkennung für mich als Person und für meine Taten.
Früher warst du so dankbar und liebevoll. Jetzt ist alles ins Gegenteil verkehrt, und ich verstehe nicht warum. Ich kann nicht glauben, dass ich mich jahrelang in dir getäuscht haben soll. Das kann nicht die Wahrheit sein. Ich weiß, dass du eine schöne Seele bist. Das wusste ich damals, und das weiß ich noch heute.
Aber du verhältst dich jetzt anders. Ich kenne dich, oder doch nicht?
Und dieser Typ, den du da kennengelernt hast, ist es also wert? Du magst ihn jetzt mehr als mich, nach all der Zeit? Einen Mann, den du nie getroffen hast? Das bin ich noch für dich, mehr nicht?
Ich hasse dich und liebe dich gleichzeitig. Im fliegenden Wechsel. Diese verdammten Gefühle, die ich nicht kontrollieren kann. Dieser fürchterliche Schmerz, der mich zerreißt. Und die immerwiederkehrende Frage ob du es überhaupt verdient hast, dass ich für dich so sehr leide. Ich wünsche mir es wäre so, damit ich mich nicht völlig sinnlos verausgabe.

Ich will dich zurück, obwohl du mich verletzt. Letzten Endes verletze ich mich selbst. Vielleicht bin ich verrückt. Gesund ist das auf jeden Fall nicht. Ich bin Opfer meiner Gedanken und Gefühle geworden. Als würde es nicht schon reichen, dich verloren zu haben, verliere ich mich auch noch selbst. Ich komme mir wie ein Versager vor, obwohl eigentlich du diejenige bist, die in der Liebe versagt hat. Ich suche ständig den Schalter, der dieses Drama endlich beendet, aber ich finde ihn nicht. Wochenlang, monatelang leide ich wie ein Straßenköter, der nichts zu fressen kriegt. Ich nage am Hungertuch der Liebe.

Ich bin ein Egoist, weil ich dich brauche. Weil ich deine Liebe will, weil ich deine Präsenz will und deinen Körper. Weil ich dich einfach nicht gehen lassen kann ohne dabei zu verzweifeln. Ich müsste mich für dich freuen, dass du dir dein Glück suchst, selbst wenn ich dabei der Verlierer bin. Das wäre wohl wahre Liebe.
Aber warum denke ich, dass ich dich wirklich geliebt habe? Warum habe ich es genau so empfunden? Ich frage mich wer ich bin, und was Liebe ist.
Jetzt hänge ich hier und will dich noch mehr lieben als ich es je getan habe. Ich will dich ultimativ lieben können, obwohl ich nichts zurückbekomme, und liebe mich dabei zu wenig. So ist es wohl. Ich sollte mich selbst mehr lieben als dich. Das wäre meine Befreiung. Aber ich kann es nicht, und deswegen leide ich.
Warum liebe ich dich nur so sehr? Sollte ich es nicht besser sein lassen? Aber wie soll das gehen?

Ich liebe dich nunmal, du wunderschöner Mensch, der mich quält.

31.12.2011 11:48 • #1


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31.12.2011 19:07 • #2




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