Hallo liebe Forumsmitglieder,
ich tue mich sehr schwer hier zu schreiben, weil ich mich für die folgende Geschichte auch irgendwo schäme. Aber vielleicht finde ich hier Personen mit ähnlichen Erfahrungen oder zumindest Ratschlägen für meine Situation. Ich bin mit meinem Mann seit 4 Jahren verheiratet, wir haben Zwillinge von 2 1/4 Jahren. Da wir keine Verwandten in der Nähe haben waren die letzten Jajre mit Kindern und Arbeit natürlich sehr anstrengend, die Beziehung litt. Mein Mann steigerte sich mehr und mehr in unbegründete Eifersucht hinein. Zum Schluss wurde mir mit fast jedem Mann der freundlich grüßte (Nachbarn, Kita) etwas unterstellt. Vor wenigen Wochen dann die völlige Eskalation: er fragte mich ob ich schwanger sei (von einem anderen). Er glaubte mir ohnehin nichts mehr, weil er für rationale Argumente scheinbar gar nicht mehr aufnahmefähig war. Als wir dann zu seinen Eltern fuhren bogen er in einen dunklen Waldweg ab, bat mich mit aus dem Auto zu steigen. Ich ahnte schon dass etwas nicht stimmte, aber mit dem was folgte rechnete ich nicht: mein Mann würgte mich, holte ein Messer aus dem Auto. Das Messer kam zum Glück nicht zum Einsatz, weil ich es greifen konnte. Dann ließ mein Mann von mir ab und wir fuhren direkt zur Polizei und zeigten die Tat an. Zu körperlichen Gewalt kam es in der Beziehung vorher nie. Der Vorfall wurde vorerst als häusliche Gewalt gewertet, der Tatvorwurf Körperverletzung ( das er selbst aufgehört hat kein Tötungsvorwurf). Gegenüber den kindern war er nie aggressiv. Wir sind jetzt räumlich getrennt. Er will natürlich die Kinder sehen. Bisher haben wir es so geregelt, dass die Kinder manche Wochenenden bei ihm und den Schwiegereltern zusammen waren ( er war also nie allein mit den Kindern). Langsam fängt mein Mann aber an den Vorfall zu relativieren. Von einer intensiven Therapie wie am Anfang versprochen ist keine Rede mehr. Keiner weiß was man Mann hat (Psychose oder was auch immer). Ich bekomme langsam Angst um die Kinder. Da er nichts unternimmt fürchte ich dass sich vielleicht irgendwann etwas an den Kindern entladen könnte. Andererseits möchte ich natürlich auch den Kinderm den Vater nicht wegnehmen. Telefoniere kann ich mit dem Vater ganz gut, persönlicher Kontakt ist schwierig ( gestern fragte er bei der Übergabe : Bist du schwanger? Da kam natürlich meine geballte Angst wieder hoch und schrie ihn vor den Kindern an - das sollte natürlich niemals passieren, fühle mich total schlecht deswegen, aber es zeigte mir auch dass er nichts verarbeitet hat und immernoch diese Paranoia hat). Es fällt mir alles so schwer, ich liebe ihn so sehr, gegen diesen Kummer muss ich auch nich ankämpfen- ein kleiner Teil von mir hätte ihn am liebsten zurück. So. langer Text. ich hoffe ihr habt Rat.
14.03.2020 09:56 •
#1