Hallo liebe Community,
ich bin seit 3,5 Jhn. mit meinem Freund zusammen, oder besser gesagt: war. Nach einer monatelangen Krisenzeit habe ich mich vor zwei Wochen von ihm endgültig getrennt und, anstatt eine Erleichterung zu verspüren, ging es mir (naturgemäß) viel schlechter als vorher...
Kurz zur Vorgeschichte: mein Freund und ich hatten leider nie viel Gemeinsames: während meine Eltern geschiedene Akademiker sind, die ständig mit ihren eigenen Sinnfragen beschäftigt sind, kommt er aus einer nahezu klischeehaften, stabilen Arbeiterfamilie; ich strebe eine akademische Laufbahn an, er hat einen praktischen Beruf. Keiner von uns hatte Ahnung von den Interessen des anderen, obwohl wir uns echt Mühe gaben, das zu ändern. Ebenso konnte sich keiner von wirklich erfolgreich in den Freundeskreis des jeweilig anderen integrieren. Und dennoch hatten wir eine glückliche gemeinsame Zeit, hatten viele schöne Momente zusammen usw. Er versuchte mich immer und in jeder Hinsicht zu unterstützen. Irgendwann fühlte ich mich jedoch bevormundet und kontrolliert. Ich konnte nicht mehr klar zwischen Überwachung uns Sorge bzw. Aufmerksamkeit unterscheiden. Er wiederrum hatte Probleme mit meinem Streben nach mehr Freiraum.
Ich habe beschlossen, michvon ihm zu trennen. Es gab natürlich auch viele andere Faktoren, vor allem, weil ich glaube, ein ungewöhnlich großes Interesse an einem alten Bekannten zu entwickeln. Er steht mir schon lange nah und hat auch Gefühle für mich (wir haben bereits vor Monaten offen darüber geredet). Wir sind uns sehr ähnlich, sowohl was die Interessen, als auch die charakterlichen Eigenschaften anbelangt.
Eigentlich weiss ich, dass mich mit keinem der beiden richtig glücklich sein werde. Ich erhoffte mir, dass die Trennung etwas Klarheit bringen würde. Aber mein (ex-) Freund will nicht loslassen. Er findet immer die richtigen Worte, trifft immer meine schwächsten Stellen und bringt mich durcheinander. Nun möchte er auf einmal alles tun, alles ändern. Ich weiß, dass er es vielleicht einigermaßen konsequent duchziehen würde, aber gleichzeitig auch, dass ihn das alles auf Dauer wahrscheinlich nicht sehr glücklich machen kann. Mir tut das alles verdammt weh und ich spiele ständig mit dem Gedanken, zurück zu ihm zu gehen... Finde das aber zugleich falsch...
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht und könnt ihr mir davon berichten? Vielen Dank im Voraus!