Ich hab mich getrennt und mir geht es grauenhaft

Guten Morgen zusammen.

Ich liege schlaflos und weinend im Bett. Ich habe gestern Abend meinen Freund verlassen. Ich hatte hier ja vorgestern geschrieben, dass er mit seiner alten Beziehung noch nicht im Reinen zu sein scheint und da noch viel zu verdauen hat.

Das hat mich furchtbar verletzt und viel an Vertrauen sterben lassen, zudem kommen schlimme Traumata, die ihn immer wieder einholen und mich jedes Mal mit reinzogen, weil ich oft durch gesagtes oder eine ganz unbewusste Handlung einer dieser vielen vielen Trigger ausgelöst habe. Und das immer Wut und Irrationale Folgen nach sich zog.


Ich bin also gestern Abend zu ihm gefahren, wir haben gesprochen, eigentlich ich. Ich musste wirklich weinen dabei weil es mir so leid tat und mir selbst schrecklich weh Tat, weil ich ihn sehr liebe aber diese Destruktivität und Verletzung nicht aushalte.

Er würdigte mich während dieses Gesprächs keines Blickes, sagte nur ich habe das gewusst und bestimmt wohl unterschätzt, was so ein Trauma mache und er könne mich ja nicht zwingen, da zu bleiben.

Das ganze Gespräch ging nur 20 Minuten, dann sammelte er völlig hektisch meine Sachen zusammen , schmiss sie mir in meinen Korb, wir haben die Schlüssel getauscht und uns nochmal umarmt und ich bin gegangen.

Nichtmal ne Stunde später, noch auf meiner Autofahrt kickt er alles aus Facebook raus, schreibt er schmeißt alles was er noch findet dann weg von mir wenn ich es eh nicht mehr brauche und dann ja. wars vorbei.


Dieser Schmerz ist grad so überwältigend für mich, trotz das ich gegangen bin, gehen musste.

In einer Woche hat er Geburtstag, es wäre mir aber verlogen und falsch vorgekommen, das noch abzuwarten und heile Welt zu spielen. Trotzdem frisst mich das schlechte Gewissen gerade auf.

Vor einem Monat erst hat er einen Großteil meiner Spirale gezahlt, gerne und freiwillig. Was mache ich mit dem Geld? Zurück geben?er will es nicht . Aber es fühlt sich sooo falsch an

Alles fühlt sich gerade falsch an. Hab ich das richtige gemacht? Würde es dann so weh tun?

Hallo Lillemor,
ist es nicht normal, dass man in einer Beziehung auch über die Ex oder den Ex spricht?
Wir haben dies auch getan, so hat mein Mann erfahren, wie ich über Betrug denke. Ich habe auch sehr viel erfahren, was ihn seiner vorherigen Ehe sehr verletzt hat.
Natürlich achtet man darauf, selbst nicht in diese Fußtapsen aus der Vergangenheit zu treten, damit es dem Partner gut geht.
Wir haben ohne Haß und Groll über die ehemalige Beziehung gesprochen, unsere Erlebnisse ausgetauscht. Es ist die Vergangenheit, die Jeder erlebt hat.
Natürlich ist es besonders tragisch, wenn es Punkte gibt, die besonders triggern. Aber auch darüber sollte man in Ruhe sprechen können.
Wenn der Partner jedoch in solchen Momenten ausfallend und beleidigend Dir gegenüber wird oder Dir wiederholt unterstellt auch so schlecht wie die Ex zu sein, dann ist die Trennung sicher richtig gewesen.
Du hast es nicht nötig, mit seinen negativen Erlebnissen verglichen zu werden.

Es tut noch eine Weile weh, Du hast ja auch Gefühle investiert.

Wegen des Geldes würde ich mir keine Gedanken machen, er hatte ja auch sehr viel davon.
Viele Partner übernehmen einen Teil des Geldes für die Pille.
Deswegen musst Du jetzt aber kein schlechtes Gewissen haben.

Alles Gute für Dich.

Guten Morgen,

ich befinde mich gerade in der gleichen Situation und kann nachfühlen, wie es Dir geht.
Es ist eben ein Prozess, das Loslassen. Dein Ex agiert da recht fix und konsequent, das wäre vielleicht auch für Dich eine Variante, wenn der erste, heftige Schmerz vorübergeht. Bei mir ist es jetzt genau eine Woche ohne Kontakt und ich merke, dass es wellenartig kommt, mal vermisse ich ihn schrecklich und dann denke ich mir wieder was will ich eigentlich, weiterhin auf und ab, weiterhin Unsicherheit? - das holt mich dann wieder runter.
Dir ging es nicht gut, Du hattest das Gefühl konkurrieren zu müssen - das ist nie gut. Ich im Übrigen auch, auch wenn er mir immer wieder sagte, es sei nicht so... da zählen eben die Taten als die Worte.

Gerade zur jetzigen Zeit ist es besonders schwierig damit gut umgehen zu können - zumindest geht es mir so, da ich ein Freund der Ablenkung bin. Aber vielleicht ist das ja gerade besonders gut, um besser verarbeiten zu können. Ich schaue jedenfalls seit gestern gar nicht mehr nach, wann er online war etc. *stolzbin*
Du schaffst das auch

Guten Morgen allerseits,

ich hab wirklich nicht gut geschlafen aber das ist wohl klar.

Ja, ich wusste dass er gestern verletzt und wütend war und einfach nur wollte, dass ich abhaue um alleine zu sein.

Es war richtig, ich weiß das. Nur tut es weh, wirklich richtig weh. Vorallem seine Kälte. Aber das ist wohl seine männliche Reaktion auf das alles. Dass er mich sehr liebt, weiß ich. Aber ja, er überträgt diesen alten Schmerz auf mich und das kann und will ich nicht mitmachen. Da habe ich einfach mehr verdient.

Das schlimmste an der ganzen Sache ist, ich habe zwei noch relativ kleine Kinder, die ihn sehr mögen und die auch er sehr lieb gewonnen hat. Das den Kindern zu sagen hat aber noch Zeit, denke ich.

Dieser Gedanke, ihn nicht mehr zu sehen, ist trotz allem der schlimmste von allen.

Tut mir leid, dass es doch zur Trennung geführt hat. Vielleicht magst du erst mal in dich reinspüren die nächsten Tage. Ich hatte dir noch etwas in Deinem ersten Thread geschrieben. Evtl. hilft dir ja ein Versuch des Perspektivenwechsels. Ich verstehe, wenn das jetzt noch nicht möglich ist. Aber kommt Zeit, kommt Erkenntnis.

Fühle dich umarmt.

Zitat von Tuvalu123:

Tut mir leid, dass es doch zur Trennung geführt hat. Vielleicht magst du erst mal in dich reinspüren die nächsten Tage. Ich hatte dir noch etwas in Deinem ersten Thread geschrieben. Evtl. hilft dir ja ein Versuch des Perspektivenwechsels. Ich verstehe, wenn das jetzt noch nicht möglich ist. Aber kommt Zeit, kommt Erkenntnis.

Fühle dich umarmt.

Das habe ich gelesen, danke. Ja ich vermisse ihn wahnsinnig und ich weiß, dass ich ihn jetzt sehr verletzt habe. Ich habe ihm gestern nochmal gesagt dass ich ihn trotzdem sehr liebe und er sagte er liebt mich auch, und dann bin ich gegangen.

Mir fällt dieser Perspektivwechsel sehr schwer weil ich meine eigenen Verletzungen so präsent sehe.

Ich weiß , dass das nie an seinem Verhalten lag, das war immer sehr verbindlich, gradlinig und fürsorglich, für uns alle drei.