Ich habe ihn nach 9 Jahren verlassen

M
Hallo zusammen,
ich hoffe das ich hier ein paar gute Ratschläge bekomme wie ich mit der Situation am Besten umgehen kann.
Ich werde jetzt nicht unsere komplette Geschichte erzählen, das sprengt den Rahmen. Versuche mich kurz zu halten + die Fakten aufzuzählen wie es letztendlich zu der Trennung kam..

Wir waren 9 Jahre zusammen. Er war 18, ich 21 als wir uns kennenlernten.
Nach 1,5 Jahren machte er Schluss. Offensichtlich war er sich nicht sicher ob da wirklich noch Liebe ist, weil die Verliebtheit weg war.. (normal- aber wie gesagt, wir waren jung!) Er machte damals schon sehr viel mit seiner Clique und bezog mich nicht wirklich mit ein. Das Ganze nahm da Überhand + ich maulte natürlich das wir zu wenig Zeit miteinander verbrachten.
Wir hatten nach der Trennung noch Kontakt.
Ich lernte einen Anderen kennen damals, oder es waren sogar 2 oder 3.. ich flirtete natürlich was das Zeug hält. War ja wieder frei...
Mein Exfreund konnte das nicht ertragen, er war sehr eifersüchtig. Suchte immer wieder den Kontakt und wollte mich schließlich zurück haben. Nach 6 Monaten waren wir wieder ein Paar.
Danach fing ich an mich ihm anzupassen- wollte nicht mehr verletzt werden, machte auch viel mit meinen Mädels, wurde egoistischer, ja manchmal sogar regelrecht zum Ar.. Treue war mich nicht mehr das höchste Gut. Ich habe damals auch das ein oder andere Mal (zumindest fremdgeknutscht). Irgedwas ist nach der ersten Trennung bei mir passiert.. ich glaube ich hatte einfach Angst noch mal verletzt zu werden, also war ich lieber selber das Ar..
Ansonsten lief unsere Beziehung seitdem recht passabel. Er hatte genug Freiheiten, ich auch und wir verstanden uns auf der Basis.. aber irgendwas fehlte mir immer + ich machte mir oft Gedanken weshalb ich mich verändert hatte.
Dazu kommt auch das er Moslem ist. Er ist deutsch aufgewachsen und auch absolut deutsch eingestellt, aber seine Familie ist sehr gläubig. Seine Familie hat mich nie akzeptiert. Wir dachten immer wir können damit umgehen. Er sagte immer ihm wäre es egal. WIR sind zusammen und nicht wir und seine Familie. Er meinte das sei alles kein Problem. Im Hinterkopf hatte ich aber natürlich immer Angst das wir vielleicht keine Zukunft haben könnten...
Nach wiederrum 4 Jahren trennte ich mich! Ich hatte einen Mann kennengelernt in dem ich glaubte das alles gefunden zu haben was mir gefehlt hat. Gemeinsamkeiten, Familie, Planung, Zukunft.. Ich traf mich mit ihm, stellte aber auch schnell fest das ich mich verrannt hatte denn er hatte andere schwerwiegende Probleme (Alk.).
Mein Exfreund hat nie locker gelassen, wollte mich wieder zurück, sagte wir machen alles besser, er würde erwachsen werden + ich hoffentlich auch seine Familie kennenlernen.
Also kamen wir wieder zusammen. Für weitere 4 Jahre... bis vor 4 Wochen genau.
Geändert hatte sich wenig. Wir hatten immer noch getrennte Freundeskreise, ich kannte seine Familie nicht, zusammengezogen waren wir bis heute nicht (obwohl er mir jetzt erzählt das er es fest vorhatte Ende diesen Jahres). Ich habe einfach immer eine Teenie-Beziehung gelebt. Wir haben uns irgendwie immer geliebt, das war nie das Problem! Aber ich war unterbewusst einfach oft traurig weil ich mir einen Mann wünschte der mit mir wirklich Zukunftpläne schmiedet, der verantwortungsvoll ist.. und bei dem ich einfach das GEfühl habe mehr ein Teil seines Lebens zu sein. Wir haben einfach nur nebeneinander her gelebt + uns wenn Zeit war irgendwie in der Mitte getroffen. Wisst ihr wie ich meine? Irgendwie gab es nie wirklich ein uns.
Ich bin jetzt 31! Meine Uhr tickt auch..
Er beichtete mir vor 4 Wochen einen Seitensprung- wüsste nicht wie das passiert sei. Es sei der größte Fehler gewesen u.s.w und sofort..
Naja ich habe mich getrennt.. Und ich tendiere dazu dabei zu bleiben. Gar nicht mal nur wegen dem Seitensprung- in einer stabilen Beziehung gibt es sicher Möglichkeiten es zu überwinden.. aber wie viel wollen wir uns noch antun an Verletzungen? Wie lange will ich noch das Gefühl haben das ich vielleicht keine Zukunft haben kann wie ich mir das wünsche...
Er versteht es nicht das ich die Trennung durchziehen will, er will eine weitere Chance, er will sich ändern. Wie immer- aber ich glaube einfach nicht mehr Und irgendwie weiß ich nicht mal ob meine Gefühle dafür noch reichen...
Was ich sagen kann ist das ich trotzdem leide! Ich vermisse Augenblicke mit ihm wo wir glücklich waren, ich denke oft an ihn. Merke immer noch die Einsamkeit wenn ich nach Hause komme.. wir haben immer zusammen gekocht, gekuschelt. Sein Lachen.. das alles wird mir so sehr fehlen. Aber ich kann einfach nicht mehr.
Ist es normal das man trotz das man sich einer Trennung eigentlich sicher ist- leidet? Er sucht den Kontakt zu mir. Das Ganze tut mir natürlich auch sehr weh weil ich merke wie sehr er leidet.
Ich danke euch fürs Zuhören!

30.10.2012 14:55 • #1


R
Hallo Maracuja31

Zitat von Maracuja31:
Ich habe einfach immer eine Teenie-Beziehung gelebt.


Tröstet es dich ein wenig wenn ich dir sage, dass ganz viele Jugendlieben beim Erwachsenwerden auseinandergehen? Selbst in sehr verbindlichen und innigen Beziehungen passiert es häufig, dass Liebende sich in dieser Lebensphase, in der so wichtige Weichen für die Zukunft gestellt werden, auseinanderentwickeln.

So wie du es beschreibst, war eure Beziehung nie von großer Tiefe und Verbindlichkeit geprägt. Dieser Situation bist du nach und nach entwachsen, hast angefangen, andere Ansprüche an eine Partnerschaft zu stellen, die dein Freund nicht erfüllen konnte.

Nun hast du sein Fremdgehen als Anlass genommen, selbst die Verantwortung für die Erfüllung deiner Ansprüche zu übernehmen. Ich finde das gleichermaßen konsequent wie mutig.

Zitat von Maracuja31:

Ist es normal das man trotz das man sich einer Trennung eigentlich sicher ist- leidet?


Ja, das ist total normal, schließlich hast du diese Entscheidung ja nicht getroffen, weil du deinen Freund schon immer doof fandest und endlich loswerden wolltest. Du gibst das Zusammensein mit jemandem auf, den du sehr gern hast und mit dem dich eine lange gemeinsame Vergangenheit verbindet - für die Hoffnung auf eine bessere Partnerschaft in einer ungewissen Zukunft. Es ist doch ganz logisch, dass dich das verunsichert und schmerzt. Und es spricht sehr für dich, dass dich der Kummer deines Exfreundes nicht kalt lässt.

Gönn dir ruhig die Zeit zum Trauern, zum Verabschieden und Loslassen. Du hast bereits vor der Trennung angefangen darüber nachzudenken, was du dir von deiner Zukunft wünschst - du wirst schon spüren wenn die Zeit gekommen ist, altes ruhen zu lassen und neue Taten zu tun

01.11.2012 00:52 • #2




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