Hallo zusammen,
ich habe nach einem Ort gesucht an dem ich mal meine Geschichte erzählen kann und evtl. ein paar neutrale Meinungen dazu lesen darf.
Ich schreibe es einfach mal runter:
Ich bin 26 Jahre alt. Mein Ex-Partner ist 25 Jahre alt. Wir waren seit Februar 2009 zusammen und wohnen seit April 2009 zusammen. Es ging also alles ziemlich schnell.
Da mein Ex eine sehr schwere Vergangenheit hat begann auch unsere Beziehung mit Problemen. Schulbildung musste nachgeholt werden, finanzielle Probleme usw. Nach etwa einem Jahr hat er mich auch betrogen und zog vorübergehend aus. Ich nahm ihn aber wieder zurück und wir bauten uns weiter etwas auf. Nach insgesamt 3 Jahren sind wir auch in eine größere Wohnung gezogen. Wir waren unzertrennlich, haben einfach alles miteinander gemacht. Dann, vor etwas über 2 Jahren gab es nochmal einen Seitensprung seinerseits. Ich war natürlich am Boden zerstört weil ich dachte, dass endlich alles gut werden würde. Er zog aus, ich kam aber nicht von ihm los und nach ein paar Monaten zog er wieder ein, nachdem er auch sehr um mich gekämpft hatte. Es war sehr schwer alles wieder ins reine zu bekommen, aber irgendwie hat es funktioniert. Da er danach auch eine Therapie gemacht hatte usw. veränderte er sich enorm. Er war dann einfach der beste Mann der Welt für mich.
Ich dachte, wir hätten also alles schlimme der Welt überstanden. Wir sprachen übers Heiraten, träumten von Häuschen und der Zukunft. Er hat dann im Sommer letzten Jahres auch seine Traumausbildung anfangen können und kam so zu seinem neuen Hobby - freiwillige Feuerwehr. Ich fand es toll, wie er sich durch die neue Verantwortung veränderte. Ich war einfach nur noch glücklich in den letzten 2 Jahren. Man hat uns nicht mehr auseinander bekommen. Wenn ich an diese schöne Zeit nur denke fange ich an zu weinen. Ich war fest davon überzeugt, dass wir uns endlich ein friedliches Leben verdient hätten und ich dachte wir beide sind gemeinsam einfach unschlagbar. Das setzte sich dann in diesem Jahr so fort. Alles bestens. Anfang April hatten wir Urlaub und da machte er dann auch seinen Führerschein, was wir uns endlich leisten konnten. Dann begann ein Lehrgang von der freiwilligen Feuerwehr. 4 Wochen jeden Abend. Es war die Hölle für mich weil ich es nicht gewohnt war so viel alleine zu sein. Die ersten zwei Wochen waren noch okay, aber dann wurde es immer schlimmer für mich. Sein Verständnis dafür wurde leider auch immer weniger. Seid diesem Lehrgang hat sich viel verändert. Da wir danach ein zweites Auto für ihn gekauft haben war er nun nur noch unterwegs. Der Abend für die Feuerwehr war immer montags. Zu dem Montag kam dann noch der Donnerstag, wo er in der Jugendfeuerwehr half. Dazu kam dann noch der Sonntag, wo er mit den Jungs aus der Feuerwehr schwimmen ging. Ich war ziemlich vor den Kopf gestoßen, weil ich das in den 6 Jahren halt nicht kannte. Ich freundete mich dann damit an, aber er machte immer weiter. Plötzlich war er 4 Tage die Woche dort, dann 5 Tage. Und immer ungeplant und spontan. Wenn ich was dagegen sagte gab es Stress. Das schaukelte sich dann immer höher. In unserem dreiwöchigen Sommerurlaub war ich die ersten zwei Wochen fast ausschließlich alleine Zuhause. Er war immer mit diesen Leuten unterwegs und saß in der Wache oder war schwimmen. Nicht feiern oder so, aber immer war was anderes.
Haben dann geredet und er hat sich eingeschränkt. Aber ich habe deutlich spüren können, dass er das nicht wollte. Es wurde immer krampfiger zwischen uns, er wollte einfach nicht Zuhause sein.
Alles schaukelte sich weiter hoch. Ich war nur noch traurig.
Dann machte er Schluss. Das war Donnerstag vor einer Woche. Wir hatten uns eigentlich darauf verständigt, dass ich ihn den ganzen August machen lasse was er will ohne was dazu zu sagen. Aber eine Träne konnte ich mir nicht verkneifen und dann war Schluss.
Er meinte schon öfter in letzter Zeit dass er selber nicht wüsste was mit ihm los sei, dass er nicht mehr weiss wer er ist und wo er hingehört. Er meinte er genießt es so endlich mal gute Freunde gefunden zu haben und will denen nicht absagen. Er meinte immer, er merkt ja wie sehr ich leide, aber er fühlt sich machtlos was daran zu ändern.
Nun ist eben Schluss und das der Grund. Er sagt er liebt mich immer noch über alles. Ich wäre der wichtigste Mensch in seinem Leben, seine engste Vertraute und es ginge auch absolut nicht um seine Gefühle, er weinte als er das sagte. Aber er meint er könne so nicht weitermachen weil er sich selber so unglücklich machen würde. Er muss erstmal wissen wer er ist und wie ich in sein neues Leben passen würde. Er meinte alles hätte sich verändert und er weiss nicht ob ich noch hineinpasse, weil er sich nicht ständig schuldig fühlen will.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass er dabei absolut nicht sieht, dass ich mich an einen Großteil, sagen wir 3 Tage die Woche, absolut gewöhnt hatte. Nur 5-6 Tage sind mir einfach zu viel.
Naja nun sitze ich hier und weiss nicht ganz weiter. Wir wohnen noch zusammen weil er noch keine Wohnung hat, aber ehrlich gesagt sucht er auch nicht so richtig. Er ist nun fast jeden Tag unterwegs mit seinem Hobby. Das Wochenende ist er ebenfalls nicht da. Wir haben uns zwar in der letzten Woche oft gestritten, aus Angst vor dem Neuen, aber wir wollen weiterhin gut miteinander umgehen. Ich weiss nur nicht wie lange ich das will.
Ich kämpfe mit meinen Hoffnungen. Habe ihm gesagt er soll mir keine machen, da hat er mir auch nochmal klar und deutlich gesagt dass es vorbei ist, definitiv. Aber er sagt immer, dass er ja nicht weiss was die Zukunft bringt und dass er das nicht ausschließen würde. Da weiss ich dann nie ob er das nur so sagt um mich nicht weiter zu verletzten. So dumm wie ich bin, sind wir natürlich auch wieder im Bett gelandet. Aber kein Wunder, ich will ja nunmal gar nicht dass er geht. Ich möchte ihn behalten. Ich will das alles wieder hinbekommen. Aber er ja scheinbar nicht.
Wenn er unterwegs ist schreibt er mir ständig. Es vergeht kein Tag ohne mehrere Nachrichten.
Ich kann einfach nicht ohne ihn und ich will einfach nicht ohne ihn. Die Wochentage sind okay aber an den Wochenenden leide ich. Komme nicht mal vor die Tür. Und das schlimmste ist, dass ich verdränge dass er wirklich gehen wird. Ich belüge mich ständig selbst weil ich so sehr hoffe dass er bei mir bleibt.
Habt ihr zufällig einen Rat für mich nach meinem ganzen Drama?
LG Katja
15.08.2015 16:23 •
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