Hallo ihr Lieben,
ich muss mir einfach mal alles von der Seele schreiben, was mich in der letzten Woche so unglaublich beschäftigt und traurig gemacht hat.
Fangen wir mal mit der Vorgeschichte an:
Mein Freund und ich haben uns im Sommer 2011 durch ein Forum bzw über 10 Ecken kennen gelernt.
Es hat einfach alles gepasst, wir haben und ergänzt und ich habe mich noch nie bei einem Mann so extrem geborgen gefühlt wie bei ihm.
Doch leider hatte er eine sehr dunkle Vergangenheit und teilweise aus noch Gegenwart....dunkel im Sinne von Depression und einer Angsterkrankung.
Nach ca. einem halben Jahr Fernbeziehung ist er zu mir gezogen und wir richteten uns unser Nest ein.
Alles war toll, wir haben viel gelacht, konnten uns gegenseitig gut zuhören und haben uns wohl gefühlt.
Er hat einen Job gefunden, der ihm Spaß machte und wo er mit allen Kollegen super gut auskam.
Doch dann zogen dunkle Wolken auf.
Er hatte Angst, dass er uns nicht ernähren kann...mir kein schönes Leben bescheren kann..ect.
Ihm ging es immer schlechter, sodass er keinen Mut mehr hatte auf die Arbeit zu gehen, es nicht immer schaffte aufzustehen und letztendlich überhaupt nicht mehr vor die Tür ging.
Monatelang wurden die Rollläden nicht geöffnet, da er sich so unwohl fühlte.
Ich war vollkommen ratlos und wollte ihn auch nicht zu sehr unter druck setzen (Ich bin selbst psychisch sehr instabil und neige zu Depressionen), denn das hat ihn immer weiter zurück geworfen.
Irgendwann konnte er sich dann aufrappeln und ist sechs Wochen in stationäre psychologische Behandlung gegangen.
Nach dieses Zeit lief es wieder wie vorher....doch nach ein paar Wochen ging es ihm wieder nicht wirklich gut.
So beschlossen wir im Herbst 2013 in seine alte Heimat zu ziehen...also 600 km von unserem damaligen Wohnort entfernt.
Dort konnten wir vorerst in einem alten Bauernhaus, welches seiner Familie gehört wohnen, da unsere Wohung (die eigentlich seit November bezugsfertig sein sollte) noch im Rohbau stand/steht.
Ohne Heizung (nur mit Kohleofen im Wohnzimmer) und sonstigen Angenehmlichkeiten wohnten wir nun dort.
Durch die kälte und die feuchtigkeit in diesem Haus wurde ich krank (Rheuma...mit 26) und fühlte mich von Tag zu Tag unwohler in meiner neuen Umgebung.
Er hatte Angst sich zu bewerben, da er Absagen nicht hätte verkraften können....und irgendwie hab ich mich so unglaublich perspektivlos gefühlt.
Er sprach immer von einer Familie und Kindern....aber je länger ich mit ihm zusammen war, wurde das Bild einer gemeinsame Zukunft immer unschärfer und ich immer trauriger.
Ich vermisste meine Freunde und meine Familie...und hatte unglaubliches Heimweh.
(Wahrscheinlich wäre diese Sehnsucht nach der Heimat nie so groß geworden, wenn ich mich wohl gefühlt hätte.)
Weshalb ich letzte Woche beschlossen habe, wieder nach Hause zu gehen.
Ich liebe diesen Mann abgöttisch und bereuhe meine Entscheidung so sehr....aber ich hatte einfach keine Kraft mehr, ihn durchs Dunkle zu leiten...evtl. die Chance auf Kinder zu verspielen und mit unter zu gehen.
Für ihn ist das Thema durch, da er Angst hat...das ich nochmal gehen könnte.
Aber ich versuche zu kämpfen, weil ich uns...trotz der extrem unsicheren Zukunft...nicht aufgeben möchte.
Ich möchte so gern, dass wir beide gemeinsam unser Leben in Angriff nehmen....und gegenseitig stützen und Mut machen....und auch, dass ich nicht immer die Starke in der Beziehung sein muss...sondern das ich auch mal schwach sein darf.
Er fehlt mir so sehr und ich weiß nicht, was ich tun soll.
Sorry für den langen und vielleicht auch etwas verwirrenden Text, aber ich hab einfach alles geschrieben, was mir momentan in den Kopf kam.
Liebe Grüße,
FrauHerzvoll
29.01.2014 20:08 •
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