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Ich weiß nicht was ich machen soll!

L
Liebe Foris,


Ich bin hier schon einige Zeit zugegen, gebe ab und an mal meinen Senf dazu und lese mich, mal mehr, mal weniger so durch.
Meine Trennung liegt 1,5 Jahre zurück und war das bestialischste, was ich je erlebt habe.
Mir war bis dato nicht bewusst, dass diese Schmerzen so heftig, langanhaltend und fast zerstörend sein könnten.
Ich mag gar nicht mehr so sehr ins Detail gehen.
Mir geht es um das hier und jetzt.

Der Schmerz ist nach wie vor da, aber er ist anders.
Es verblasst, aber die Narben sind mein ständiger Begleiter.
Ich kann behaupten, dass ich es geschafft habe ins Leben zurückzukehren.
Ich lebe, esse, lache, schlafe, kann wieder TV gucken, mich aufs Wochenende freuen und Pläne schmieden.
All das war lange lange Zeit nicht gegeben.
Ich bin noch immer mitten in der Reflexion und dieser Weg ist verdammt hart.
Aber ich gehe ihn mit all den Konsequenzen und schmerzen, mit denen ich immer wieder konfrontiert werde.
Ich bin mir sicher, dass ich eines Tages am Ziel ankommen werde und mit stolz sagen kann, dass sich dieser Weg gelohnt hat und ich die Chance hatte, mein inneres Kind kennenzulernen, indem ich es endlich dann auch anfangen kann zu lieben und zu wertschätzen.

Soviel zur Einleitung und jetzt auf den Punkt kommend:

Letzter Kontakt war genau vor einem Jahr.
Er hat seitdem eine neue Partnerin und scheint glücklich. (Social Media ist ein A. !)
Soweit so gut.
Ich gehe ihm seither mit all meiner Macht aus dem Weg. Ich habe bisher alles konsequent gemieden, was Gefahr barg, ihm zu begegnen.
Mit Erfolg.
Leider aber musste ich deswegen im letzten Jahr auf einiges verzichten, wo ich eigentlich gerne hingegangen wäre.
Meine Angst war allerdings immer größer.
Freunde halten mich für verrückt.
Ich bin eine Lebefrau, habe gerne Spaß, gehe gerne aus.
Sobald eine Location in Betracht bezogen wird, die mir gefährlich werden könnte, bin ich raus.
Mittlerweile aber macht mich das wütend. Ich Schränke mich selber ein und das nervt mich gewaltig.
Heute ist eine Party. Es gehen viele Freunde hin. Sie ist Open air, wir haben freien Eintritt und sogar einen eigenen Tisch. Die Sonne brennt und der Abend schreit nach einem must have!
Ich mag eigentlich nicht verzichten.
Aber :

Es ist SEINE Stamm Location.
Er ist sehr oft dort, kennt den halben laden. Die Möglichkeit in heute zu sehen, besteht zu 95%.

Und jetzt seid ihr bitte bitte bitte am
Zug.
Ich möchte hin.
Ich möchte diese einzigartige Party erleben.
Ich möchte Spaß haben und tanzen.
Aber ich habe Angst.
Richtig Angst!
Ich weiß nicht was in mir passiert, wenn ich ihm und dann wahrscheinlich auch noch mit ihr, begegne.
Von seinen Freunden, ganz zu schweigen.

Ich kann meine Gefühle dahingehend null einschätzen.
Einerseits sage ich mir, dass es jetzt echt reicht und ich da drüberstehen sollte, vor allem nach so langer Zeit.
Ich zerbreche mir aber echt den Kopf.
Zurück möchte ich ihn nicht.
Nie und nimmer.
Aber ich habe Angst vor dem , was mit mir passiert.
In mir.
Ich darf keinen Flashback bekommen, denn nochmal solche Schmerzen wären echt fatal.

Mein Bauch sagt nein.
Mein Bauch will sich schützen und sagt ganz klar, dass ich es lassen soll.

Aber mein Verstand sagt, ich solle gehen. Mit all meinen Freunden Spaß haben.
Evtl ist es gar nicht soooo schlimm. Aber was wenn doch?

Die nächste frage ist, wie ich mich verhalten soll im Falle des Falles?
Kurz Grüßen?
Freundlich?
Monoton?
Oder ignorieren?

Ihr merkt, ich bin noch nicht durch.
Leider noch immer nicht.
Aber es war echt intensiv und endete sehr, sehr hässlich, wo ich zuguterletzt leider nicht ganz unbeteiligt dran war.

Ich kann da halt irgendwie noch immer nicht mit umgehen und es beschäftigt mich.
Könnt ihr mir einen Rat geben?
Sonnige Grüße

26.07.2019 12:51 • #1


A
Hallo Lena, ich verstehe Deine Lage und Deine Befürchtungen sehr gut. So ging es mir auch lange Zeit. Aber lass' Dir gesagt sein: Du hast Angst vor Deiner Angst. Deine Angst redet Dir ein, dass es ganz fürchterlich wird. Vermutlich wird es aber gar nicht so schlimm - merkwürdig, ja vielleicht. Etwas unwohl wirst Du Dich vielleicht fühlen. Aber um mich nicht weiter einzuschränken würde ich hingehen, um mich der Situation zu stellen. Mach Dich hübsch, so dass Du selbstbewusst auftreten kannst. Er weiß nicht, was Du für innere Kämpfe führst. Für ihn wird es eine Begegnung mit einer Ex von vor 1,5 Jahren sein.

Morgen wirst Du stolz auf Dich sein, endlich diesen Schritt getan zu haben. Ich drücke Dir die Daumen.

26.07.2019 13:04 • x 1 #2


A


Ich weiß nicht was ich machen soll!

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Zitat von Anis17:
Hallo Lena, ich verstehe Deine Lage und Deine Befürchtungen sehr gut. So ging es mir auch lange Zeit. Aber lass' Dir gesagt sein: Du hast Angst vor Deiner Angst. Deine Angst redet Dir ein, dass es ganz fürchterlich wird. Vermutlich wird es aber gar nicht so schlimm - merkwürdig, ja vielleicht. Etwas unwohl wirst Du Dich vielleicht fühlen. Aber um mich nicht weiter einzuschränken würde ich hingehen, um mich der Situation zu stellen. Mach Dich hübsch, so dass Du selbstbewusst auftreten kannst. Er weiß nicht, was Du für innere Kämpfe führst. Für ihn wird es eine Begegnung mit einer Ex von vor 1,5 Jahren sein.

Morgen wirst Du stolz auf Dich sein, endlich diesen Schritt getan zu haben. Ich drücke Dir die Daumen.


Liebe Anis,

Danke für deine Antwort.
Du triffst es auf den Punkt.
Ich habe Angst vor der Angst.
Im Grunde könnte es ja auch so verlaufen, dass ich heute mal wieder verzichte und ihm morgen mit ihr sonst wo begegne.
Dann wäre der heutige Verzicht für die Katz.

Wie genau war es denn bei dir? Möchtest du erzählen wie es verlaufen ist?

26.07.2019 13:12 • x 1 #3


A
Zitat von Lena737800:

Liebe Anis,

Danke für deine Antwort.
Du triffst es auf den Punkt.
Ich habe Angst vor der Angst.
Im Grunde könnte es ja auch so verlaufen, dass ich heute mal wieder verzichte und ihm morgen mit ihr sonst wo begegne.
Dann wäre der heutige Verzicht für die Katz.

Wie genau war es denn bei dir? Möchtest du erzählen wie es verlaufen ist?


Ich war vorbereitet, weil wir Dauerkarten im Stadion haben. Zu meiner inneren Beruhigung hatte ich einen Freund dabei. Und dann war die Begegnung gar nicht so schlimm, wie ich sie mir vorher ausgemalt habe. Im Gegenteil: ich hab mich gefragt, warum zur Hölle ich so lange damit gewartet habe, denn ich wunderte mich tatsächlich, was ich in ihm gesehen habe. Alles, nagut: fast alles, war vorbei - auf jeden Fall aber die Angst.

26.07.2019 13:22 • #4