Ich will leben auch ohne ihm

E
hallo ihr lieben,
seit meine trennung sind fast 5 wochen vergangen. es war eine schwere zeit für mich.
ich habe die hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, aber ich komme auch sehr gut ohne ihn klar.
aber durch die schmerzliche zeit, habe ich sehr viel positives erlebt.
ich habe 10 kg abgenommen.
bin sehr sentimental geworden und offen für  alles was mir gut tut.
ich werde mit meinem sohn mit paar leuten aus dem kinderladen im sommer nach frankreich fahren und nicht wie bis jetzt zu meinen eltern nach kroatien.
im januar fange ich ein englischkurs an.
habe viele neue nette menschen kennengelernt, die für mich wirklich da sind.
meine arbeit als krankenschwester macht mir viel mehr spaß.
mit meinem ex-mann, von dem ich schon fast 7 jahre geschieden bin, habe ich ein viel besseren kontakt, ich kann mit ihm über alles reden, er hilft mir wo er kann.
habe auch viele verehrer, vorher habe ich mich wie aschenputtel gefühlt und dazu noch die drei kinder.
mein ex glaubt, das alles mache ich wieder nur wegen ihm, aber das stimmt nicht ganz. ich möchte an mir arbeiten, damit diese trennung ein sinn hat.
es ist schon seltsam, daß man ganz ganz unten sein muß um einen anderen weg zu gehen, den man bis jetzt gegangen ist.
klar, liebe ich meinen ex, habe aber auch eingesehn, daß ich auch unzufrieden war, viellecht hat er den ersten schritt gemacht. irgendwie war ich während der beziehung gelähmt für neue sachen. habe die hoffnung nicht aufgegeben, aber ich weiß, er muß an sich auch arbeiten und das glaube ich macht er nicht, er lebt sein leben passiv weiter.
ich werde mit ihm nochmal über uns reden, aber erst wenn ich den wirklichen abstand von ihm habe und wenn ich ihn dann noch will.
hätte mir das jemand vor 5 wochen gesagt, das auch was positives dabei für mich rauskommt, hätte ich ihm nie geglaubt. und was sind schon 5 wochen...
ich habe keine angst mehr von der zukunft.
das reicht für heute.
auf eine antwort von euch, würde ich mich sehr freuen.
gruß
mirja

22.11.2001 01:14 • #1


E
Hallo Mirja,

ich glaube, es geht dir momentan wirklich ganz gut und du kannst die situation gut annehmen. es ist manchmal wirklich besser den ersten schritt in ein neues leben zu gehen, als am alten festzuhalten, wenn man sich in dem nicht wohlfühlt. angst zu haben vor dem neuen, gerade wenn auch kinder betroffen sind, ist ganz normal und auch wichtig. den diese angst zwingt einem ja, sich ganz intensiv den neuen schritt zu überlegen mit allen konsequenzen. ich finde es super mutig von dir !!!

auch ich habe einen solchen schritt bereits hinter mir. denn ich war auch bereits einmal verheiratet und mein ex-mann und ich hatten uns gerade ein haus gebaut. alle meine wünsche und träume waren mit diesem haus in erfüllung gegangen (glaubte ich). leider hatte mein ex-mann ein suchtproblem, welches er nicht in den griff bekam, solange wie ich an seiner seite war (das stellte sich aber erst später raus). ich für mich konnte diese ehe nicht mehr ertragen. ich fühlte mich so schrecklich einsam und allein. auch ich hatte angst einen schlußstrich zu ziehen denn ich wußte nicht wie es weitergehen sollte, mit dem haus, mit mir und meiner tochter. aber ich setzte mich mit allen möglichkeiten auseinander und mit hilfe von den banken, mit hilfe von freunden und mit der hilfe meines arbeitgebers habe ich alles in den griff bekommen und mir ging es sehr gut dabei - wie auch dir jetzt.

ich habe dann auch einen englischkurs angefangen und hatte auf einmal auch den ein oder anderen verehrer (nach 12 jahren partnerschaft und ehe) ich fühlte wieder leben in mir.

ich denke, bei uns war einfach die verantwortung den kindern und auch uns selbst gegenüber größer, als in einer beziehung zu bleiben, die uns nicht glücklich machte. das kann uns so gar nicht unbedingt bewußt gewesen sein, aber irgendwo kam ja der mut her, diesen schritt zu machen - oder ?

als ich meinen ex-mann damals verließt, fiel er noch tiefer in seine sucht. aber dann wurde ihm auch klar, dass es für ihn so nicht weitergehen kann, da er so nicht in der lage war, sich um seine tochter (wenn auch nur am wochenende) zu kümmern. dies und auch aus der hoffnung heraus mich zurückzubekommen hat ihn dazu bewegt, eine therapie zu machen. er ist bis heute nicht mehr rückfällig geworden.

wir sind nicht mehr zusammengekommen, da das gefühl für ihn keine liebe mehr war, aber wir sind freunde geworden und er ist da für mich, wenn ich ihn brauche.

ich denke, du bist auf dem richtigen weg.

alles gute
Jacqueline

22.11.2001 11:19 • #2




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