Hallo ihr Lieben,
ich bin nicht gut, meine Gefühle zu kommunizieren. Aber ich habe mich lange mit diesem Thema (zwangsläufig) auseinandergesetzt und mittlerweile weiß ich was in mir vorgeht oder vorzugehen scheint. Ich weiß nur nicht, wie ich damit umzugehen habe. Mein Kopf sagt mir ganz klar, es ist Zeit zu gehen. Aber das Herz sagt immer wieder was anderes. Wie es eben so ist.
Ich möchte die Lage schildern:
Also, wir haben uns vor etwas über einem Jahr kennengelernt, sie ist wesentlich jünger als ich, 16 und ich bin 21. Damals 15/20.
Allen, denen jetzt furchtbare Gedanken durch den Kopf schießen, weil ihnen der Altersabstand in diesem Bereich zu krass ist...
Ihre Eltern waren anfangs natürlich etwas skeptisch, aber mittlerweile mögen sie mich richtig gerne. Wir hatten auch keinen S., sie wollte es von ihr aus und wir hatten es nach ein paar Monaten probiert, aber sie war wohl verkrampft oder ähnliches, es ging nicht und da haben wir gesagt wir warten einfach. Das ist auch kein Thema in das sich ihre oder meine Eltern einmischen, weil sie wissen dass wir verantwortungsvoll sind. Sie nimmt die Pille, bei mir geht nichts ohne Gummi. Wir sind jetzt fast ein Jahr zusammen, wir hatten keinen S. und es fehlt mir nicht wirklich. Es geht auch überhaupt nicht um S.. Tatsächlich fehlt mir kaum mehr etwas...
Das Problem begann vermutlich bereits mit dem Anfang von allem. Sie war interessiert an mir, ich war anfangs nur genervt und wollte nach der Arbeit meine Ruhe. Sie blieb für eine Woche bei meiner Schwester, sie kommt ursprünglich von weiter her.
Sie scheinte aber recht aufgeweckt, schlagfertig und intelligent und vor allem überhaupt nicht wie der Rest ihrer Altersgruppe. Sie trinkt nicht, raucht nicht. Aber sie macht halt auch sonst nicht viel.
Und so habe ich mich halt drauf eingelassen und mich verliebt, ja ihr richtig Zuneigung gegeben, mit ihr pausenlos geschrieben.
Ich hatte am Anfang der Beziehung, die ersten Monate, nur Gelegenheit sei alle paar Wochen zu sehen, da sie weit weg wohnte.
Deswegen war die Vorfreude und das Vermissen auch sehr groß. Die rosarote Brille.
Ich beschloß im Laufe letzten Jahres, endlich studieren zu gehen. Habe als Studienort u.a. auch wegen meiner Freundin einen Ort gewählt, der viel näher an ihr dran ist. Jetzt sagt man sich vielleicht, bist du wahnsinnig, wie naiv. Ich weiß, aberr ich bereue es nicht, ich habe Studiengänge ausgewählt, die mir zusagen und das war in erster Linie auch mein Entscheidugnskriterium.
Ich bereue diese Entscheidung nicht. Es führe dann natürlich dazu, dass meien Freundin und ich uns regelmäßiger sahen.
Und es war der Start der großen Probleme.
Sie begann, sehr anhänglich zu werden. Wir konnten uns vorher nicht so oft sehen, da müssen wir uns doch jetzt jedes Wochenende sehen. Pläne mit anderen endeten anfangs darin, dass sie beleidigt war.
Sogar Dinge die mir wichtig waren, bspw. mein Sprachkurs, der auf einen Freitag fiel und deshalb unsere gemeinsame Zeit an einem Wochenende um ein paar Stunden schmälern würde, war ihr zuwider.
Ich trinke gerne mal ein Bierchen. Ich bin sehr zivilisiert was das angeht, die Ära des Weggehens ist bei mir großenteils vorbei, ich betrinke mich nicht (mehr ) auf's äußerste, schon lange bevor ich mit ihr zusammenkam.
Ich trinke eben manchmal gerne mit Freunden ein B., ihre Eltern schenken mir manchmal ein Weißb. ein oder ein Glas Wein, weil sie wissen, dass ich das gerne mag.
Wir hatten viele Diskussionen drüber, wie ich doch mein Leben zu leben hätte. Dass Alk. schlecht sei, dass ich lernen solle und nicht ins Kino gehen.
Sie war sofort beleidigt, wenn ich nicht auf gesehene Nachrichten sofort zurückschrieb, es war nur ok wenn ich vorher sagte ich habe Schule/Uni, ich kann jetzt nicht schreiben.
Dass andere Dinge mir wichtiger sind als sie, wenn ich sie nicht jedes Wochenende sehen wollte.
Streits entstanden, sie ist sehr stur und ich bin es auch; die Konsequenzen verherrend. Ich fühlte mich eingeengt. Öfter und öfter. So oft, dass sie nicht verstand dass es so ist, sie sagte wie könne Liebe erdrücken? Sie hat viel durch unsere Beziehung gelernt.
Denn sie sieht es jetzt selbst, dass das Kinderkacke ist. Aber solche Diskussionen haben mich nach 'ner zeit zur Weißglut gebracht, entsprechend forsch war ich auch. Ich mache eben auch Fehler, leider.
Habe ihr dann auch mal gesagt, dass ich auf so eine Beziehung keine Lust habe, denn ich fühle mich eingeengt. Das hat sie noch mehr verunsichert, sodass wir auch nie s.uell weitere Schritte gegangen sind, weil sie sich eben unsicher war.
Mir fehlte immer, dass wir uns nicht auf einer Wellenlänge befinden, aber damit hatte ich gerechnet. Ich kann das nicht erwarten von einer 15- bzw. 16-Jährigen. Wir haben keine gemeinsamen Hobbies, eigentlich hat sie gar keine Hobbies. Aber so war ich auch in dem Alter, ich kann es ihr nicht vorwerfen, da hat man am Gymnasium genug Arbeit und will in dem Alter oft nur chillen.
Nur dann kam dazu, dass das Treffen mit meinen Freunden anfangs gar nicht, und später mit erkennbarer Ungunst gebilligt wurde. Und das hat mich dann immer mehr dazu getrieben so zu werden, wie ich jetzt bin... Nämlich beraubt aller Liebesgefühle.
Ich denke, es kommt von verschiedenen Quellen. Zum einen, dass sie eben nicht so weit ist wie ich. Nichts das ich ihr vorwerfen kann, wie gesagt. Aber was ist, ist nun mal.
Das führt auch dazu, dass sie sehr unsicher ist, sie mag sich selbst nicht besonders gerne, auch wenn sie Bombe aussieht. Deswegen ließen wir es s.uell auch sehr langsam angehen. Ich habe ihr gesagt, sie muss sich selbst akzeptieren, sie selbst erkunden, sonst wird sie immer verkrampft sein. Aber das findet sie ekelhaft. Darum läuft zwischen uns eigentlich auch nichts außer küssen. Und ich finde das auch nicht schlimm, denn ich bin mir des Altersunterschiedes bewusst.
Ich bin ein Kerl Anfang zwanzig, natürlich hätte ich gerne s.uellen Kontakt mit meiner Freundin. Aber mir selbstverständlich wichtiger, dass sich meine Freundin nicht bedrängt fühlt. Darum gebe ich meienrseits überhaupt keine Signale, dass ich mehr möchte. Sondern warte auf sie.
Besonders weil das auch in dem Alter zu meinem Ungunsten ausgelegt werden könnte, haha. Aber nein, es geht mir wirklich um sie.
Das Einengen und das Fehlen s.uellen Kontakts, geküsst haben wir uns immer weniger, hat dazu geführt, dass ich sie wie eine Freundin sehe.
Eines Tages da saß ich in der Bibliothek (Prüfungsphase) und schrieb ein paar Stunden nicht zurück, hatte vorher gesehen dass sie mir schrieb, aber dafür gesorgt dass ich die Nachricht nicht öffne. Sie machte sich dann Sorgen um mich, hätte ja überfahren werden können. Ich habe ihr gesagt sie übertreibt und dass ich mich überwacht fühle. Sie war total angegriffen davon, es stimme nicht, etc. pp. Auf jeden Fall am Ende des Streits sagte sie mir dann, sie habe auf so eine Beziehung keinen Bock, wo sie mich nicht mal vermissen könne ohne dass ich sie dumm anmache.
Wir hatten uns drauf geeinigt, dass ich nicht mehr sowas sage wie keine Lust auf die Beziehung weil es sie verletzt, Sie meinte, ich hätte das doch schon Mal gemacht, jetzt sehe ich mal wie das ist. Wieso dürfe sie das nicht, wenn ich ihr das schon ins Gesicht gesagt hätte... Sie macht das gerne, dieses jetzt siehst du mal wie das ist. Helfen tut es mir nicht wirklich. Bei Kritik soße ich an Unverständnis .
Und zack, da waren alle Gefühle bei mir plötzlich weg... die Unsicherheit in meiner Gefühlslage kippte um,
Der Gedanke Ich liebe dich zu sagen erschreckt mich. Sie merkte dass natürlich, es musste raus. Dass ich keine Gefühle mehr habe. Dass ich sie nicht mehr küssen kann, der Gedanke an s.uellen Kontakt mich total abschreckt.
Ich sagte ihr, ich brauche Zeit.
Und jetzt kommt mein innerer Kampf. Sie meint sie wisse, dass ihr Verhalten einengend war. Sie würde alles tun, damit ich glücklich bin. Sie gebe mir meine Freiräume. Und ich glaube ihr. Ich mache ihr auch überhaupt keine Vorwürfe, weil ich weiß, dass man in dem Alter noch so denkt. Und darum ist es umso schwieriger für mich, einen Schlussstrich zu ziehen.
Ich versuche, meine Gefühle wieder zu finden, aber wenn ich mich mit ihr treffe haben wir Spaß, sind wie immer, vertraut, witzig.
Aber sie berühren, neben ihr schlafen. Fühlt sich falsch an.
Wir hatten begonnen uns ein gemeinsames Hobby zu suchen; Fitnessstudio. Aber da waren meine Gefühle schon so gespalten. Ich trage das schon lange mit mir rum und ich kann ihr nichts vorspielen.
So sehr wünschte ich mir, wieder zu fühlen wie zuvor. Jetzt wo ich merke, dass sie bereit ist, mir in dem entgegenzukommen, was mich vorher einengte.
Wenn ich wählen könnte zwischen Single und einer Beziehung mit ihr, dann würde ich sie wählen, wenn nur meine Gefühle da wären . Sie ist echt anders als die in ihrem Alter, und auch wenn es mich einengte, habe ich Angst, nie wieder jemanden zu finden wie sie (Egoismus vermutlich).
Sie ist mir so vertraut, wir haben Hunderte Bilder, ich habe total tolle Weihnachtsgeschenke von ihr, die mir bei jedem Anblick das Herz zerreißen.
Weil ich auch weiß, dass vieles an ihrem Alter liegt und sie wahrscheinlich eine tolle Frau wird, diese Beziehung sie sicher auch weiser gemacht hat. Aber ich kann sie doch nicht ständig warm halten, nur weil ich sie nicht abgeben will, in der Hoffnung dass sie meinen Ansprüchen genügt irgendwann. Das ist total unfair ihr gegenüber.
Ich bin einfach total durch den Wind. Jedes Mal wenn ich kurz davor bin zu sagen Das war es endgültig, tut mir leid, dann mach ich einen Einlenker. Lass uns doch nochmal treffen, lass uns reden, lass uns was zusammen machen.
Für sie ist dieser ewige Kampf mit der Ungewissheit auch eine seelische Belastung, ich weiß. Mir tut es weh, sie so zu sehen.
Der Gedanke, dass sie jemand anderen haben könnte, geht mir gar nicht in den Kopf. Aber ich vermisse sie nicht. Ich komme super ohne sie klar. Und dann, in stillen Momenten, denke ich an sie und bin leer, spüre keine Liebe aber das Verlangen, sie wieder so zu lieben wie vorher. Es ist alles Mist...
Aber was soll ich tun, Gefühle kann man nicht erzwingen. Ich habe unendlich viele Foren un Seiten aufgesucht, wie man verlorene Liebe wieder beleben kann. Aber sowas hilft nichts, keine Situation ist auf die persönliche so abgestimmt, als dass eine Universallösung anzuwenden wäre.
Darum schreibe ich hier.
Ich hoffe einigermaßen verständlich.
Sie fragt mich, wie mir das so schwer fallen kann, ginge doch alles von mir aus. Tatsächlich bin ich derjenige, der vor ihr beginnt zu weinen, wenn wir uns treffen. Weil ich innerlich zerrissen bin, und dieses kleine Mädchen in den Händen halte, mehr Macht über sie habe als mir lieb ist .
Am Ende bleibt wahrscheinlich nur eine Entscheidung: Es durchziehen und warten, bis der Schmerz abgeklungen ist.
Ich wollte nur nochmal nachfragen, ob jemand einen Tipp hat, was man in so einem Fall noch probieren könnte.
Denn komplett die Hoffnung aufgegeben habe ich nicht. Ich bin ein hoffnungsloser Optimist, haha .
Jeder gut gemeinte Rat ist willkommen, vielen Dank vorab!
Liebe Grüße
Rokugatsu
27.02.2017 12:37 •
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