Hallo an alle,
ich stecke momentan in einer Beziehungspause von zwei Wochen. Da das letzte Jahr für mich das reine Chaos an Gefühlen war, hielt ich es für das Beste in einem gewissen Zeitraum in Ruhe für mich meine Gedanke zu sortieren.
Ich versuche es mal zusammen zu fassen:
Mein Freund (13 Jahre älter, ich bin 24) und ich sind nun drei Jahre zusammen.
Für Bleiben spricht:
- mein Freund ist ein guter Mensch, der mich liebt, respektiert und mir Anerkennungen und Freiheiten gibt
- ich kann ihm vertrauen und ihm alles erzählen
- wir haben Spaß miteinander und unternehmen auch gemeinsam verschiedene Dinge
- er ist verlässlich und kann Verantwortung übernehmen
- Freunde und Familie verstehen sich alle gut mit ihm
- bietet finanziell Sicherheit
Für Gehen spricht:
- ich vermisse ihn kaum, es geht mir gut allein. Ich lese von manchen Paaren, dass das normal sein kann, aber ich würde ihn gern vermissen, wir sind doch auch erst drei Jahre zusammen...
- ich fühle mich nicht mehr zu ihm hingezogen, freue mich nicht wirklich darauf, wieder bei ihm zu sein, ihn zu küssen oder mit ihm zu schlafen. Ich kann schwer mit ihm über S. reden, da er da deutlich konservativer ist als ich. Er beendet solche Gespräche in der Regel einfach oder ich finde es so trocken, mit ihm darüber zu reden, dass ich dann von selber aufhöre.
- Er übernimmt sein Elternhaus und erwartet von mir, dass ich mit ihm und seinen Eltern da drin wohne. Ich fühle mich jetzt schon nicht wohl bei dem Gedanken daran. Schon mehrfach mit ihm diskutiert, dass es für ihn da keine Alternative gibt.
- Er hängt nach der Arbeit oft nur herum und vernachlässigt seine Freunde. Ich habe oft das Gefühl, dass er Dinge nur tut, damit ich mich wohl fühle- was ja ok ist, aber ich denke manchmal er erwartet sonst rein gar nichts mehr vom Leben. Es gibt kaum gefühlte Spannungen im Alltag.
- Ich bin fremdverliebt und vermisse diese Person jetzt auch. Mein Freund weiß das und hat es akzeptiert. Wobei ich an diesem Gefühl schon gearbeitet habe (ein Jahr lang. War schwer). Es ist besser geworden, aber eben nicht verschwunden.
- Ich denke manchmal, dass unser Timing nicht zusammen passt, rein zukunftsplanmäßig. Familie, sesshaftwerden. Sowas. Er kann mich da nicht recht verstehen, weil er meint, dass ich doch alles hätte.
Was mich betrifft:
- ich habe manchmal das Gefühl, ich wache gerade erst auf und beginne zu erkennen, wo ich noch hinmöchte
- ich will mich beruflich weiterentwickeln, möchte aber nicht unbedingt an meinen Wohnort gebunden bleiben, möchte noch anderes sehen. - Ich fühle mich auch nicht superwohl hier. Ich komme auch nicht aus dieser Gegend und habe nicht viele Menschen, die ich als Freunde bezeichnen würde -- Abneigung Haus
- ich vermisse meine Heimat manchmal, die Gegend, den Menschenschlag, Familie, Freunde.
So sieht das grade aus. Ich war die ganze Zeit darum bemüht, die Beziehung am Leben zu erhalten, hab versucht an mir selber zu arbeiten und mehr gemeinsam zu unternehmen, miteinander reden... und jetzt halt die Pause, von der ich mir eine gewisse Sehnsucht nach meinem Partner erhoffe. Ich hab nur im Moment so das Gefühl, dass ich an einen Punkt angelangt bin, an dem es fast gleich ist, was ich als nächstes tue. Trennen, bleiben? Alles dasselbe Ergebnis nur mit oder ohne Partner. Ich habe Angst, dass ich die Beziehung innerlich schon gekündigt habe oder versuche, etwas am Leben zu erhalten, was keinen Sinn mehr hat. Ich habe schon manchmal Gelegenheiten, bei denen mir das herz warm wird, wenn ich mit meinem Partner zusammen bin, aber irgendwie... ich hab halt manchmal das Gefühl, dass das vielleicht keine „beziehungstaugliche“ Liebe ist, sondern eher freundschaftlich oder es eben nicht alle meine Ansprüche an eine dauerhafte Beziehung erfüllt.
Was denkt ihr darüber? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
Danke im vorauss
18.01.2014 19:05 •
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