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Ist es wirklich vorbei?

L
Hallo,

Stecke gerade in einer kleinen Zwickmühle fest und weiß nicht was ich am besten machen soll. Vielleicht hat jemand ein Rat für mich?

Mein Freund hat sich neulich von mir getrennt. Es war nicht das erste Mal, dass er eine Trennung angesprochen hat. Bis jetzt haben wir uns immer wieder geeinigt es nochmals zu versuchen aber die Situation ist nie wirklich besser geworden da ich die einzige war die wirklich an sich gearbeitet hat oder zumindest versucht hat.

Seine trennungsgründe: er meint wir wären zu unterschiedlich, er habe nun keine Zeit mehr aufgrund seiner neuen Arbeit und er könne mir nicht das geben was ich brauche oder mir wünsche.

Dass wir unterschiedlich sind war nie ein Problem sondern lange eine Bereicherung.
Zeit findet man wenn man will und was ich mir wünsche sind die basics einer Beziehung (sich auf den anderen freuen, Zärtlichkeit, S., interesse).

Meine Vermutung ist (woran es wirklich liegt) , dass ich ihm zu viel Liebe und alles was dazu gehört gegeben habe, ohne dass er sich je darum bemühen musste. Ich wurde selbstverständlich. Dazu habe ich mich stark vernachlässigt (Hobby, Freunde usw.) und mein Focus auf ihm gerichtet. Da er immer abweisender, Kühler, teilweise unfreundlich wurde, gab's auch oft Zoff.
Ich denke ich bin mit der Zeit in einer Abhängigkeit reingefallen die mich auf ihm äußert unakrativ wirken lässt und das obwohl ich immer so viele Komplimente (egal ob wegen aussehen oder karakter) von andere bekommen habe und für ihm die Frau seines Lebens die er umbeding heiraten will war. (hat er mal zu seinen Vater und Großeltern gesagt)

Noch dazu kommt es, dass wir vor ein paar Monate zu ihm in seine Heimat gezogen sind. Wir leben in einen kleinen Dorf wo es kaum Möglichkeiten gibt Menschen kennen zu lernen, Hobbys nachzugehen oder sonst was. Seit dem hat sich auch alles verschlechtert.

Meine konkrete Frage. Gehen wir davon aus, daß meine Vermutung stimmt und die einzige Rettung darin bestehen würde wieder ich selbst zu sein, soll ich es von hier aus versuchen oder zurück in meine Heimat (700 km Entfernung) ?
Wegen der jetzigen landessituation sehe ich so gut wie keine möglichkeiten mich hier wieder auf zu rappeln, ich bin hier wirklich auf ihm angewiesen :/ (nicht hilfreich) . Aber zurück zu ziehen klingt für mich nach einen Schritt in die falsche Richtung und dass es das letzte Fünkchen Hoffnung oder die möglichkeit nach Klarheit wegnimmt. Damit ist gemeint rauszufinden was Sache ist.

Was würdet ihr tun?

Kurz noch. Von ihm aus kann ich gerne bleiben, das stört ihm nicht. Er denkt Abstand würde uns gut tun. Er liebt mich noch, nur nicht mehr so wie am Anfang.
Wenn er heim kommt ist er abweisend, das tut mir weh, zeige es nicht. Wenn ich zu viel Kontakt suche, reagiert er genervt lasse ihm deshalb in Ruhe.

OK, länger text.

Ich bitte um Rat

Lg

22.01.2020 18:40 • #1


monchichi_82
Zitat von Luce7:
Es war nicht das erste Mal, dass er eine Trennung angesprochen hat. Bis jetzt haben wir uns immer wieder geeinigt es nochmals zu versuchen


Zitat von Luce7:
Meine Vermutung ist (woran es wirklich liegt) , dass ich ihm zu viel Liebe und alles was dazu gehört gegeben habe, ohne dass er sich je darum bemühen musste.

Wenn das deine Erklärung ist, ohne zu wissen ob es wirklich so ist, ohne das er sich dazu richtig äußert und das zu mehreren Trennungen und Versöhnungen führte dann kann man mit 3 Worten festhalten: es passt nicht.
Wenn es passt dann musst du dich nicht verstellen und wenn es passt dann trennt man sich nicht mehrfach.


Zitat von Luce7:
ich bin hier wirklich auf ihm angewiesen :/ (nicht hilfreich)

Damit hast du vollkommen Recht. Es ist nicht hilfreich sich in eine Abhängigkeitssituation zu begeben und hierfür solltest du eine Lösung finden. Diese Beziehung/nicht-Beziehung würde ich konsequent cutten.

22.01.2020 18:58 • x 1 #2


A


Ist es wirklich vorbei?

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FrauLindemann
Hallo,

erstmal tut es mir leid für deine blöde Situation jetzt gerade. Trennung ist immer furchtbar.

Aber, jetzt kommt ein großes Aber:

Eine Frau, die man heiraten will und mit der man alt werden möchte, die verlässt man nicht, schon garnicht mehrfach

Du musst dir selbst wert sein, zu sagen , dass du sowas selbst nicht willst, unter keinen Umständen.

Man muss sich wert sein, einen Partner zu haben, der bedingungslos Ja zu einem sagt, immer.

Dieser Mann ist es nicht und wird es nicht sein.

Bau dir ein neues, eigenes Leben unabhängig von ihm auf

Lg

22.01.2020 19:20 • x 1 #3


A
Zitat von Luce7:
Dazu habe ich mich stark vernachlässigt (Hobby, Freunde usw.) und mein Focus auf ihm gerichtet.


Das ist mit Abstand das schlimmste, was Du machen kannst.

In Deinem Leben solltest Du immer DICH an erster Stelle sehen.

Alles andere ist eine Bereicherung.

Ich habe gelernt, in einer gesunden Partnerschaft auf Augenhöhe gibt es quasi immer 3 Wege.

Du gehst Deinen Weg, mit Job, Hobbies, Freunden, eigener Freizeit... .
Du hast Deinen Freiraum.

Dein Partner geht seinen eigenen Weg, ebenfalls jobmäßig, Freunde, Hobbies... .
Er hat seinen Freiraum.

Und gemeinsam geht Ihr den dritten Weg. Urlaube, sonstige Unternehmungen... .
So habt Ihr hier Gemeinsamkeiten und wenn Ihr Euch seht, abends wieder zusammen kommt, habt Ihr Euch auch noch etwas zu erzählen.

Distanz schafft Nähe und umgekehrt.

DU bist das wichtigste in Deinem Leben!

22.01.2020 19:28 • x 4 #4


OxfordGirl
Zitat von Luce7:
und für ihm die Frau seines Lebens die er umbeding heiraten will war. (hat er mal zu seinen Vater und Großeltern gesagt)

Ist es das, was dich an ihn bindet? Ist das das Fünkchen Hoffnung, an das du dich klammerst?
Die Realität sieht anders aus, oder?
Zitat von Luce7:
. Es war nicht das erste Mal, dass er eine Trennung angesprochen hat.



Zitat von Luce7:
Gehen wir davon aus, daß meine Vermutung stimmt und die einzige Rettung darin bestehen würde wieder ich selbst zu sein, soll ich es von hier aus versuchen oder zurück in meine Heimat (700 km Entfernung) ?

Die Antwort hast du dir schon selbst gegeben:
Zitat von Luce7:
Wegen der jetzigen landessituation sehe ich so gut wie keine möglichkeiten mich hier wieder auf zu rappeln, ich bin hier wirklich auf ihm angewiesen :

22.01.2020 19:31 • x 1 #5


L
Vielen Dank für all die Antworten!


@Monchichi

Ehrlich gesagt ist es nicht nur eine Vermutung sondern waren es auch seine Worte. Das hatte er mir mal in einem ehrlichen Gespräch erklärt.
Jedes mal, dass ich bewusst kürzer getreten bin, ist er wieder von sich aus gekommen.

Ich glaube nicht, dass dies der Hauptgrund ist. Meiner Meinung nach ist der Hauptgrund eben der, dass ich mich irgendwann in laufe der Beziehung verloren oder vernachlässigt habe und zu jemand anderen wurde in dem er sich nicht verliebt hatte.
Dazu kommt jetzt der Stress der Ausbildung. In seinen Augen ist es die letzte Chance auf ein Erfülltes Leben. Dazu tut es ihm unendlich leid mich so unglücklich hier zu sehen und dass er das nicht ändern kann.

Ist es notwendig die Beziehung zu cutten um aus der Abhängigkeit raus zu kommen?
Und könnte meine Unabhängigkeit uns beide wieder Glücklich machen?


@Frau Lindemann.

Ja, ich denke auch nicht, dass ich diese Frau gerade bin. Das liegt ja eben meiner Meinung nach daran, dass ich eben grad nicht ich selbst bin. Einerseits wegen der Abhängigkeit, andererseits weil ich hier in diesem fremden Land nicht so glücklich werde oder noch nicht. Im September könnte ich mit der Uni starten. Das würde sich so einiges verändern.


@allesgeben30

Ich weiß! :/ ich sehe das als eine Lehre! Aber es war so schön am Anfang und ich hab mich dem einfach zu 100% hingegeben...

@OxfordGirl

Gute Frage... Jein. Mit dem Satz wollte ich nur verdeutlichen, dass ich anfangs seine Traumfrau war, bis ich mich eben vernachlässigt habe.
Das Fünkchen Hoffnung ist einfach mein Bauchgefühl der zu 100% weiß, dass er mich liebt. Und ja es klingt paradox weil er momentan alles andere als das zeigt aber ich weiß das einfach. So sicher war ich mir bei selten etwas.



Wenn ich wieder die unabhängige, lebensliebende Frau werde in der er sich anfangs verliebt hat, gibt es eine Chance?

22.01.2020 21:20 • #6


OxfordGirl
Zitat von Luce7:
Wenn ich wieder die unabhängige, lebensliebende Frau werde in der er sich anfangs verliebt hat, gibt es eine Chance?

Diese Beziehung hat aus dir folglich eine abhängige, mit ihrem Leben unzufriedenen Frau gemacht? Wäre jetzt grob gesagt mein Fazit. Ist er denn noch der Mann, in den du dich anfangs verliebt hast?
Wie lange dauert eure Beziehung?

Zitat von Luce7:
Das Fünkchen Hoffnung ist einfach mein Bauchgefühl der zu 100% weiß, dass er mich liebt.

Also mein Bauchgefühl hätte bei der ersten Trennung schon rebelliert. Bist du damals wieder auf ihn zugegangen, oder wollte er dich wieder zurück? Und wenn ja, aus welchem Grund?

22.01.2020 21:44 • #7


F
Zitat von Luce7:
Seine trennungsgründe: er meint wir wären zu unterschiedlich, er habe nun keine Zeit mehr aufgrund seiner neuen Arbeit und er könne mir nicht das geben was ich brauche oder mir wünsche.


Nichts als blabla. Habe ich leider auch schon verwendet um nicht zu verletzen.

Grund:
Zitat von Luce7:
Meine Vermutung ist (woran es wirklich liegt) , dass ich ihm zu viel Liebe und alles was dazu gehört gegeben habe, ohne dass er sich je darum bemühen musste


Nicht unbedingt was du vermutlich hören willst, aber leider die Wahrheit.

22.01.2020 22:51 • #8


L
Habe in der Zwischenzeit so einige Beiträge gelesen und es tut gut hier zu sein (:

Unsere Beziehung hat 3 und halb Jahre gedauert. Die Trennungen waren keine richtige Trennungen wo Zeit dazwischen vergeht. Es kam meistens im Streit dazu und als sich alles wieder beruhigt hatte, teilweise nur Stunden später, bin ich wieder zu ihm, hab gefragt ob er das wirklich so belassen möchte und ob wir es nicht weiter versuchen sollten. Er willigte ein.

Als er heute heimgekommen ist und ich ihm die kalte aber freundliche Schulter gezeigt habe, hat er genau so regiert wie ich es gedacht habe. Er war interessiert, hat mir geholfen, wollte für mich kochen, hat meine Nähe gesucht... Innerlich musste ich schmunzeln.

Klar darf ich mir nicht viel was darauf einbilden und ich habe es auch nicht als testversuch gemacht sondern aus der Überzeugung heraus, dass es so nicht weitergehen kann und ich endlich mal Abstand von der Situation nehmen muss um einen klaren, objektiven Blick wieder zu gewinnen. Ich wollte ihm mal auch zeigen, dass ich nicht mehr rund um die Uhr, dann wenn es ihm passt, verfügbar bin. Aber seine Reaktion hat mir nun mal Hoffnung gemacht... Was wenn ICH einfach nur mal zeigen muss wo es lang geht?

Später am Abend habe ich den Fehler gemach unsere Beziehung wieder anzusprechen da wir vor kurzem über eine Pause geredet haben. Er hat sofort zugemacht, war gleich wieder genervt und von oben herab. Das tut mir jedes Mal so weh wie er mittlerweile mit mir redet...
Die nächste Diskussion ist gefolgt und zwar weil ich es herzlos gefunden habe wie wenig Verständnis er mir entgegenbringt und wie er sich mir gegenüber verhält.

Hätte ich das nur nicht angesprochen!

Jetzt fühle ich mich mieß weil ich dadurch die Situation verschlimmert habe wo er sich kurz davor doch ein bisschen mühe gegeben hatte. :/

Irgendwo denke ich, dass es berechtigt ist, dass er das Thema nicht mehr durchkauen will... andererseits kennt er meine Situation und könnte mit etwas mehr Empathie damit umgehen.
Aber ne, irgendwie redet er in solchen Momente mit mir so, dass ich mich wie das letzte fühle... :/

Wie sieht ihr es denn? Verlange ich zu viel und ist es dann logisch/gerechtfertigt, dass er so reagiert?

24.01.2020 01:22 • #9


A


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