Kann Ihn nicht vergessen, Trennung ging von mir aus

J
Hallo Ihr lieben Menschen,

nach vielem lesen hier im Forum und vielen Tipps die ich entnehmen konnte, möchte ich Euch nun meine Geschichte schildern.
Ich versuche die Geschichte so kurz wie es geht zu halten, glaube aber das es seeeehr lang werden kann

Ich trennte mich 2012 von meinem Freund mit dem ich 7 Jahre zusammen war. Kurze Zeit später lernte ich meinen jetzigen (Ex) Freund kennen bzw. lieben (wir waren bisher nur Arbeitskollegen). Es war alles sehr turbulent in der Zeit, da ich noch mit der Trennung von meinem Ex beschäftigt war.
Wir lebten in einer Stadt in der es sehr schwierig war schnell eine Wohnung zu finden, also bot er mir an erst einmal zu Ihm zu ziehen. Eigentlich wollte ich das nicht aber der Stress mit dem damaligen war zu groß und ich hatte in dieser Stadt niemanden.
Und schon lebten wir zusammen, hatten plötzlich Alltag, arbeiteten zusammen und hatten uns 24 Std.
Ich war seine erste Freundin mit der er zusammen gewohnt hatte, als ich Ihn lieben lernte war er 21 Jahre und ich bereits 28 Jahre alt.
Ich habe damals bereits bedenken gehabt, wegen des Altersunterschiedes, was die Zukunft betrifft. Habe es aber ausgeschaltet da er mir Anfangs gesagt hat, das er der totale Familienmensch ist (das ist er auch wirklich).

Es vergingen drei Jahre (also 2015), da merkte ich das sich seine Gefühle gegenüber mir verändert haben. Ich habe immer weniger Aufmerksamkeit bekommen. Teilweise war er auch echt gemein zu mir, ich fand das schrecklich und habe quasi nur noch um seine Liebe gekämpft, bis ich nur noch Abhängig von Ihm war und es dadurch zur Trennung kam. Er sagte er liebt mich nicht mehr. Er hat Gründe vorgeschoben, das er mir in meiner Zukunftsplanung, was den nächsten Schritt betrifft (Kinder, Zukunft etc.) nicht im Wege stehen möchte, ich war ja zu dem Zeitpunkt schon 31 Jahre und dachte natürlich auch über eine weitere Zukunft mit Ihm.

Ich habe mir dann eine Wohnung gesucht und prompt eine gefunden, innerhalb von 4 Wochen war ich ausgezogen. Er hatte mir damals geholfen und wir haben uns (allein Aufgrund der Arbeit) täglich gesehen und verstanden uns weiterhin sehr gut. Gefühlt waren wir noch ein Paar, wenn auch nicht offiziell, es verging trotz räumlicher Trennung kein Tag an dem wir uns nicht gesehen haben. Es war so eine Art Freundschaft +. Das ging fast 1 Jahr so. Als ich Ihn mal Fragte was das mit uns ist, meinte er nur ich wäre seine Beste. Das genügte mir nicht (ich wollte wieder eine offizielle Partnerschaft) und habe den Kontakt erst einmal abgebrochen (wir hatten zu dem Zeitpunkt Urlaub, daher ging das mir der Arbeit).

Nach zwei Wochen haben wir uns verabredet und haben uns ausgesprochen, wollten einfach wieder wir sein und waren dann wieder Offiziell ein Paar. Es war eine sehr schöne Zeit in der ich seine Liebe wieder spüren konnte. In diesem Jahr Erkrankte seine Mama an Brustkrebs, ein schwerer Schlag für Ihn (auch für mich) es schweißte uns noch mehr zusammen.

Er wollte zurück in die Heimat, näher bei der Familie sein, da ich auch von dort kam, gingen wir zurück, es war Ihm sehr wichtig.
Wir haben eine Wohnung gefunden, die ich eigentlich nicht wollte. Sie war sehr schön aber ich musste im Gegensatz zu Ihm 60 Km einfach, also 120 km am Tag für die Arbeit fahren. Ich habe es Ihm zu liebe gemacht, er hatte nur 10 Min. fahrt zur Arbeit.
Immer im Hinterkopf das es eventuell nur vorübergehend ist, da ja noch weitere Schritte kommen sollten (Familienplanung etc.).
Er ist schon im Juni in die Heimat zurück und ich kam im Oktober dann nach.
In der Zeit bin eigentlich nur ich zu Besuch zu Ihm gekommen, er hat mich in der Zeit nur einmal besucht und das auch nur um die Waschmaschine zu holen. Ich habe meinen Umzug selbst Organisiert. Er war sehr viel in der Arbeit, lernte neue Kollegen kennen und ich kam mir mal wieder auf dem Abstellgleis vor. Er unternahm viel mit Ihnen, ich fühlte mich komplett ausgeschlossen und kam mir bei manchen Treffen unerwünscht vor. Dies strengte mich enorm an, zumal es in meiner Arbeit zu der Zeit extrem stressig war (Personalmangel) und dieses ewige fahren, die Zeit auf der Autobahn. Ich war richtig ausgelaugt und kaputt. Er sagte mir immer wieder, wenn ich nicht mehr kann muss ich was ändern, ich fühlte mich komplett allein gelassen von Ihm.

Er hat dann 2018 eine Stelle in einer anderen Stadt bekommen und musste nun selbst 140 km am Tag pendeln. Er war teilweise 6 Tage die Woche von morgens bis Abends in der Arbeit, somit blieb für uns wenig Zeit, aber ich wartete bis er Beruflich gefestigt war um nun meinen Wunsch nach Familie erfüllen zu können. Ich dachte er brauch noch ein bisschen Zeit um sich einzuleben. 2019 war es aber mit dem pendeln nicht mehr möglich und er hat etwas in unserer Stadt angeboten bekommen (es war immer der selbe Arbeitgeber, nur unterschiedliche Zweigstellen). Ich wartete wieder, bis er fest im Sattel saß.

Mich ließen die Gedanken nicht los um den Kinderwunsch, ich sprach es an und er sagte mir das er nicht weiß was in 5 Jahren ist. Bääm, in 5 Jahren wäre ich 40 Jahre alt und das konnte ich mir nicht vorstellen, so spät anzufangen. Meine Uhr tickte ganz laut und schließlich waren wir ja schon 7 Jahre eine Paar. Erneut habe ich mir eine Wohnung (in der Nähe meiner Arbeit) gesucht und bin ausgezogen.
Irgendwie sind wir auch da nicht voneinander los gekommen. Zwar waren wir wieder räumlich getrennt, aber immer zusammen. Ich hatte angefangen, mir einen eigenen Freundeskreis aufzubauen, weg zu gehen, Spaß zu haben. Mir ging es richtig gut.
Er war auch manchmal dabei, gefühlt hat er bemerkt das ich Ihm Emotional entgleite. Es war eine sehr befreiende Zeit für mich, da ich ohne Ihn (wenn auch nicht vollständig) sehr glücklich war.
Er war trotzdem immer Teil von meinem Alltag, wir telefonierten jeden Tag auf dem Heimweg von der Arbeit, haben uns jeden Tag Gute Nacht geschrieben. Trotz alledem wusste ich natürlich, das diese Beziehung unter den verschiedenen Zukunftsplänen nie bis zum Ende halten wird, auch wenn ich es mir noch so sehr gewünscht hätte.

Im März 2020 ging es seiner Mama aufgrund der Krebserkrankung sehr schlecht und ist darauf hin verstorben, es war eine schlimme Zeit, Wir als Offiziell getrennt und nun plötzlich durch diesen Verlust so stark verbunden. Ich war auf der Beerdigung an seiner Seite, stand mit Ihm in der Traueranzeige, es fühlte sich plötzlich wieder so ernst an, ich steckte alle meine Energie in Ihn und unsere Trauer.

Ein anderer Mann machte mir zu dem Zeitpunkt Avancen, schenkte mir Blumen und andere Kleinigkeiten, dies bekam er mit, ich erzählte Ihm das auch alles, aber von diesem Mann wollte ich nichts.

Zu dem Zeitpunkt veränderte sich mein (Ex?) Freund. Es wurde alles plötzlich sehr verbindlich, er merkte das er nicht mehr die erste Geige spielte. Umso mehr er Verbindlichkeit er von mir wollte umso unsicherer wurde ich. Ich wurde plötzlich mit liebvoller Aufmerksamkeit, mit Liebesbekundungen überhäuft. Er sagte Ihm ist durch den Tod seiner Mutter so einiges klar geworden ist. Er kannte e nicht, das Gefühl wenn jemand für immer weg ist. Deswegen wollte er nicht, das ich für immer weg bin. Ich war mir zu dem Zweitpunkt aber sehr unsicher. Habe mich ein Stück weit darauf wieder eingelassen. Es sagte für Ihn war es nie eine Trennung, lediglich eine Räumliche.
Ich war dennoch vorsichtig mit meinen Gefühlen.

Ich hatte immer wieder die Zukunftspläne im Hinterkopf, dachte aber das er das zu seiner Erkenntnis mit eingeplant hat.
Vor 8 Wochen entstand ein Gespräch, ganz spontan und ich fragte Ihn wo er sich in 5 Jahren sieht. Die Antwort: Ich weiß es nicht!
Ich hätte mir Gewünscht, das ich zumindest noch in 5 Jahren irgendwie Existiere. Aber er weiß es nicht. Er meinte er hätte sich darüber keine Gedanken gemacht und ich hätte Ihn mit dem Gespräch überrumpelt. Meinte wieder das er mir mit meinen Plänen nicht im Weg stehen möchte. Ich habe es beendet und bin nach Hause gefahren. Habe Ihm noch seinen Wohnungsschlüssel gegeben. Er fragte mich noch ob es das jetzt war und ich sagte ja.
Seid diesem Tag hatten wir keinen Kontakt.
Habe mich sehr abgelenkt, hatte auch Dates, aber die Dates mit den Männern fühlten sich eher wie Freundschaften an. Ich habe das Gefühl ich kann nie wieder einen Mann so lieben wie Ihn. Gefühlt wird jeder Mann der kommt zweite Wahl sein.
Warum geht es mir immer noch so schlecht, obwohl ich es doch schon einmal geschafft mich von Ihm zu lösen. Warum klappt es dieses mal nicht?

Ich habe Ihm letzte Woche geschrieben, einfach um zu wissen wie es Ihm geht. Er hat auch direkt geantwortet (hat mich auch beim Kosenamen genannt). Sagt er hat sich nicht getraut mir zu schreiben. Er meinte ich soll Ihm noch ein bisschen Zeit geben und dann treffen wir uns mal. Seither hat er sich nicht gemeldet und mir geht es Gefühlt seitdem sehr schlecht wieder.

Warum kann ich Ihn nicht los lassen? Ich kann mich doch nicht alle drei Jahre trennen? Ich habe sogar das Gefühl das ich was Falsch gemacht habe, ich fühle mich schuldig Ihm in seiner noch Trauer Forderungen gestellt zu haben. Was ist das? Hilfe!

Danke schon einmal fürs zuhören, bin über jeden Ratschlag sehr dankbar

08.10.2020 21:42 • #1


FrauDrachin
Sorry, wenn ich es überlesen habe... wie lange seid ihr denn jetzt getrennt? Seit 8 Wochen, sehe ich das richtig?

Punk eins: Wenn ihr euch über die Zukunftsplanung nicht einig seid, dann ist Trennung folgerichtig. Wobei ich immer zu allen Menschen, die Kinderkriegen für unabdingbar in ihrem Leben halten, sagen möchte, dass sie sich diesen Wunsch nochmal ganz genau und von allen Seiten anschauen sollen. Jedenfalls hilft dir an dieser Stelle auch ein halbherziges Ja überhaupt nichts. Und ich finde, ein halbes Jahr nach dem Todesfall darf man das schon ansprechen. Besonders, wenn es ja nicht das erste mal ist.

Punkt zwei: Mir scheint, du hast noch gar nicht angefangen, loszulassen. Ich meine, klar, Todesfall und Beerdignung seiner Mutter sind natürlich absolute Ausnahmesituationen...
Jedenfalls erzeugt sowas logischerweise wieder eine sehr starke Bindung, und 8 Wochen im Vergleich zu 7 Jahren Beziehung sind ohnehin nix.
Mein Rat: leite erst mal eine komplette Kontaktsperre ein. Ich finde das sehr wichtig zum Heilen. Du kannst ja kommunizieren, dass das nicht gegen ihn gerichtet ist, sondern dass du das brauchst, um den Kopf frei zu bekommen.
Ansonsten wird es noch einige Zeit bessere und schlechtere Phasen geben, mach dir nix draus. Bloß quäl dich nicht selber, indem du deine Entscheidung immer wieder über den Haufen schmeißt, und dich mit Kontaktaufnahmen auf null setzt.

Du machst das schon.

09.10.2020 06:25 • #2