9

Kapieren, dass es vorbei ist

CarolBeer
Hallo,

ich habe letzten Samstag die Beziehung zu einem Mann beendet, nachdem ich mir über einen Monat mit angesehen habe, wie es immer schlechter wurde.

Es gab schon lange vorher Anzeichen, dass wir nicht miteinander glücklich werden auf lange Sicht, obwohl von beiden Seiten starke Gefühle da waren. Wir erwarten ganz unterschiedliche Dinge vom Leben, und ich habe nach vielen Gesprächen und Versuchen, die Risse zu kitten, die Hoffnung aufgegeben, dass wir uns da annähern.
Wir hatten einige nicht sehr schöne Episoden hinter uns und auch ein gescheitertes Zusammenleben. Ich wollte dann einen Neustart versuchen und die Vergangenheit endlich ruhen lassen, er stimmte zu, für vier Tage ging es gut, dann fetzten wir uns wieder über den dämlichsten Sachen.

Am Ende war mir jeden Tag schlecht und ich hab geheult, und er war kalt und abweisend und ignorierte oder beschimpfte mich. Ich bin an meine Grenzen gestoßen, also hab ich halt eingesehen, dass es zu Ende ist, und ihm das mitgeteilt. Er sagte, ich würde weglaufen, und war sehr sarkastisch, aber ich hab kein Licht am Ende des Tunnels für uns mehr gesehen. Ich hab ihn nicht als Buhmann hingestellt, ich schätze, unsere Dynamik war einfach fürn A* und irgendwie eher eine Art Abhängigkeit als gute Beziehung.

Die Entscheidung, Schluss zu machen, bereue ich nicht die Bohne, im Gegenteil. Ich weiß für mich, dass ich mit ihm nicht glücklich geworden wäre, und er mit mir auch nicht.

Einen Tag nach dem Schluss machen starb dann meine Katze aus heiterem Himmel, die bei meinen Eltern lebt. Kerngesund scheinend, 10 Jahre alt, plötzlich tot. Ich heulte mir die Augen aus dem Kopf und fühlte mich von Gott und der Welt verlassen.

Als ich Schluss gemacht habe, habe ich ihn auf Facebook gelöscht, blockiert, und ihm gesagt, dass ich eine Zeit lang keinen Kontakt möchte. Wir stimmten darin überein, dass wir vielleicht irgendwann mal Freunde sein können, aber nie mehr eine Beziehung haben werden.

So weit, so gut. Das ist ja auch alles erst 3-4 Tage her. Aber irgendwie KAPIER ich es nicht. Obwohl ich es ja schon seit Wochen wusste, dass es zerstört ist, und ich auch Schluss gemacht habe. Obwohl ich schon seit Januar täglich geheult und um die Beziehung getrauert habe. Obwohl ich, als ich es dann endlich beendet habe, gar nicht mehr so traurig war, nur noch leer.

Wir wollten im Mai zusammen Urlaub machen und noch zusammen zu meinen Eltern fahren, wie an Weihnachten.
Ich habe Fotos hier, wie wir zusammen mit der Katze spielen.

Und es kommt in meinem Hirn einfach nicht an, dass das vorbei ist. Es gibt weder Katze noch Freund in meinem Leben jetzt. Es ist aus. Sie ist tot, er ist weg. Wir werden NIE WIEDER so zusammen sein. Kapitel beendet.

Und gefühlt fahre ich trotzdem mit ihm in Mai in den Urlaub und besuche meine Eltern + Katze. Sitze in der Küche und freu mich drauf, und raff nicht, dass es nicht stattfinden wird. Bis es mir einfällt, mich diese Erkenntnis gefühlsmäßig aber auch nicht erreicht. Wir fahren doch bald weg und alles ist wie früher.

Ich träume sogar davon, dass ich mit ihm nach Hause fahre und meine Katze ist gar nicht tot, und alles beim Alten. Ich will gar nicht wieder mit ihm zusammen sein. Es hat nicht funktioniert.

Vielleicht ist da auch das Problem, dass wir gesagt haben, wieder Freunde zu sein irgendwann, und ich mir das momentan nicht vorstellen kann, mit ihm nur befreundet zu sein. Ich stelle mir vor, dass wir guten Kontakt haben, uns vielleicht sehen, und dann doch wieder zusammenkommen, weil unsere Chemie so gut ist. Ist sie wirklich, so komisch es klingt.

Ich würde gerne anfangen, mich auf meine Zukunft zu konzentrieren, hänge aber halt noch voll in der Verdrängung.

Kennt ihr dieses gefühlsmäßige Nichtbegreifen, und wie lange hat es bei euch gedauert, bis ihr es überwunden habt?

16.03.2016 20:17 • #1


P
Liebe CarolBeer,

Das tut mir sehr leid, was Du gerade durchmachst.
Und ja, dieses Nichtbegreifen kenne ich auch.
Manchmal glaube ich sogar, ich hätte dieses Gefühl erfunden.

Man weiß, dass derjenige jetzt gerade nicht da ist, hat aber ein ganz klares Bild von einem Ereignis in der Zukunft, und es klingt nahezu bekloppt, dass es so nicht stattfinden wird.

Kurz nach meiner Trennung (also, er hat sich getrennt) starb mein Großvater.
Er hatte nicht ein nettes Wort für mich übrig. Geschweige denn, dass er gekommen wäre um mich irgendwie zu trösten.
Musste er ja auch nicht, schließlich hat er alles beendet.

Lass Dir Zeit, Du bist vermutlich noch im Schock. Auch wenn Du den Schlussstrich gezogen hast, ist es so, dass ein Teil Deiner Zukunftswünsche einfach auch gestorben sind...

Alles Gute,
Piix

16.03.2016 20:47 • x 1 #2


A


Kapieren, dass es vorbei ist

x 3


CarolBeer
Hey,

tut mir leid mit deinem Großvater. Warum kommt Schlimmes so oft zusammen?

Mein Ex schrieb mir nachts noch eine SMS, dass es ihm leid tue wegen der Katze. Ich hatte es ihm über meinen Bruder ausrichten lassen und er kannte sie ja und wusste, wie sehr ich sie geliebt hab.
Warum ichs ihm hab ausrichten lassen, weiß ich auch nicht. Trost hab ich keineswegs erwartet, wollte ich auch nicht. Wäre ja inkonsequent gewesen.

Am Tag des Schlussmachens hab ich zum Ablenken mit Freunden was gespielt, und obwohl wir uns auf Kontaktabbruch geeinigt hatten, taucht er plötzlich im Spiel auf. Hat er wohl in meinem Profil gesehen, das Spiel war nicht öffentlich. Ich war begeistert. Nicht. Darauf angesprochen sagte er, ich hätte gesagt, dass ich nicht mehr mit ihm reden will, aber nichts vom spielen

Als ich ihm dann vor meinen Freunden (anders ging ja nicht mehr, war ja gelöscht) sagte, dass ich auch nicht mit ihm spielen will, ist er wortlos raus. Daher rechne ich ihm an, dass er sich danach wegen der Katze noch mal kurz gemeldet hat.

Diese Trennung war die schwierigste Entscheidung, die ich bisher getroffen habe. Es war nur eben seit langem keine Besserung mehr absehbar. Ich finde es furchtbar schade, aber ich hatte schon so lange darüber hinweggesehen, dass unsere Realität absolut nicht unseren Erwartungen entsprach. Ich hielt es für fairer, endlich aufzuwachen, einzusehen, dass wir nicht so ideal füreinander sind, wie wir uns eingeredet haben, und die Konsequenzen zu ziehen. Es stinkt einfach, wenn man trotzdem noch Gefühle hat. Aber dass unser gemeinsames Glück ein Ende fand, daran hat er genauso Anteil, auch wenn ich am Ende den Strich zog, weil ich einfach am Ende war.

17.03.2016 00:23 • #3


L
Liebe Carolbeer,

das tut mir sehr leid für Euch, dass Ihr Euch getrennt habt,
die Gefühle stimmen und die Kommunikation führt ins Aus.

Ich bin sehr dazu übergegangen, meine Kommunikation zu überdenken:
Ich bin zu abhängig von der Meinung des geliebten Mannes wenn ich nicht aufpasse.
Sarkasmus oder noch schlimmer totales Schweigen nehme ich nicht mehr persönlich. Ich entwickelte wieder meine seelische Selbständigkeit von früher ohne Mann ... .
Ich toleriere mehr Verschiedenheit, dass man einen Teil gemeinsam macht und einen Teil verschieden.
Dass man sich zum Teil versteht und zum Teil nicht.
Mehr Vertrauen und weniger hinreden, darum geht es bei mir als nächste Lektion ...

Gute Nacht und alles Liebe ...

18.03.2016 00:50 • x 1 #4


CarolBeer
Ja, ich glaube, es ist wichtig, dass man wenigstens etwas für sich daraus mitnehmen kann.

Ich habe so viel gelernt und so viele neue Erfahrungen dadurch gemacht, deswegen bereue ich es überhaupt nicht, mit ihm zusammen gewesen zu sein.

Kommunikation ist ein großes Thema, aber auch Ehrlichkeit mit sich selbst und anderen. Ich habe mir viel zu viel schöngeredet bzw. sein Fehlverhalten rechtfertigt und geduldet. Auch habe ich mich zu abhängig gemacht, und ihn betütelt anstatt mich selbst. Ich selbst hätte es nötiger gehabt.

Gestern hab ich Nein, ihr könnt nicht Freunde bleiben! Es heißt Schluss machen, weil dann Schluss ist gelesen.
Eine Geschichte war unserer sehr ähnlich, und die betroffene Frau erkannte, dass es ihren Mann einfach nicht im selben Maße wie sie interessiert hat, etwas für die Beziehung zu tun, und dass er eigentlich ganz zufrieden war, während es ihr ständig schlecht ging.

Auch ist es schwierig, nicht in die Falle zu tappen, zu denken: Wir waren so perfekt füreinander. Wäre da nicht dies und das und jenes gewesen, was man vielleicht hätte abstellen können. Habe ich einen Fehler gemacht?

Ich habe uns auch immer als das perfekte Paar gesehen. Wie gemacht füreinander. Mit ein paar Problemchen.
Wenn ich ehrlich bin, sind wir alles andere als das perfekte Paar, und waren es auch nie, und wären es nie geworden. Er ist nicht der Eine, und stand eben einfach nicht so auf mich, wie ich gehofft hätte. Fein. Da gibt es keinen Grund, das zu verklären. Ich habe auch schon früher gemerkt, dass ich all den tollen Erinnerungen gar nicht so nachhänge wie er, weil sie für mich gar nicht so toll waren.

Jedenfalls hab ich keine Lust mehr, deswegen zu leiden. Dann war es eben so. Ab heute investiere ich die Zeit lieber in mich selbst, und ich hab viele Baustellen.

Ich hab auch erst gedacht: Na, ich finde schon einen anderen, der besser passt und überlegt, wie ich es anstellen könnte, aber eigentlich will ich das grade gar nicht. Ich muss erstmal selber klarkommen und mich um mich kümmern, mein Leben wieder auf die richtige Bahn bringen.

Dass man einen Teil gemeinsam macht, und einen nicht - so sieht für mich eine gute Beziehung aus. Für ihn aber nicht. Er wollte mir gerne ununterbrochen auf der Pelle hängen, und nahm es mir übel, dass ich wollte, dass er ein eigenes Leben hat. Aber er hatte da noch nie viel - seine wenigen Freunde haben ihn immer überall mitgeschleift. Er hat immer darauf gewartet, endlich eine Freundin zu haben, um sie zum Mittelpunkt machen zu können. Eigenes Interesse an vielem hatte er noch nie. Zurücklehnen und sich berieseln lassen war die Devise.

Als ich aufgehört habe, mich in der Aufmerksamkeit zu sonnen, war ich gnadenlos von dieser Passivität genervt. Und ich will einfach nicht für immer Animateur spielen. Es langweilt mich.

Ich hab mir jetzt so viele Dinge rausgesucht, die ich im Frühling und Sommer machen will, ich freu mich auf meine berufliche Zukunft, und ich werd einfach den Teufel tun, dieser Sache nachzuweinen. Ich hab keinen Bock, in meiner Entwicklung auch zu stagnieren und Dinge zurückzustellen, weil der Herr nicht zu Potte kommt, und ich will auch keinen Partner, der sein Leben lang glücklich mit einem 400-Euro-Job herumkrebst und seine Freizeit verzockt. Er kann sich gerne weiterhin zurücklehnen, ich hoffe, er findet eine Frau, die das mitmacht, und ist glücklich.

Jedenfalls nicht mit mir

18.03.2016 14:10 • x 1 #5


Sway82
Dein letzter Post hört sich doch schon ganz anders an, als der Erste, liebe CarolBeer
Weiter so! Du scheinst auf dem richtigen Weg...

18.03.2016 15:00 • x 2 #6


L
Liebe Carolbeer,

das liest sich so, als ob Du eine Tendenz zum Helfersyndrom hättest,

wie ich ,

da zieht man Selbstwertgefühl aus dem Tun für andere bis hin zur Aufdringlichkeit,
wenn der andere gar nicht will ...

Du machst was für Dich und wirst andere kennenlernen !

Alles Liebe ...

18.03.2016 20:16 • x 1 #7


CarolBeer
Hey!

Nein, das ist nicht so der Fall. Ich helfe natürlich gerne, mein größeres Problem ist aber, mich selbst zu vermeiden.

Durch die Beziehung funktionierte das wunderbar, und ich wurde immer unglücklicher damit. Ich gebe gerne anderen die Aufmerksamkeit, die eigentlich mir zusteht. Das ist definitiv mein Fehler.

Ich glaube, in unserer Beziehung haben sich die Richtigen gefunden für so eine Dynamik. Er, noch bei seinen Eltern lebend und hauptberuflich Computerspieler, nur zu bereit, seine Aufmerksamkeit auf eine Freundin zu richten (er sagte immer, das wäre eines seiner Hauptziele, eine Freundin zu haben. Das passte mir schon damals nicht, aber als ich die Aufmerksamkeit bekam, fand ichs natürlich doch gut).
Ich, mich selbst vermeidend und nur zu bereit, meine Aufmerksamkeit und Liebe auf jemand anderes zu richten, den ich noch dazu als Hauptgewinn empfand.

Als wir dann zusammenzogen, merkte ich, wie unselbständig er ist. In echt jedem Bereich. Naja gut, ich hab es schon vorher gemerkt - mir z.B. viel Mühe mit Geschenken für ihn gemacht, von ihm kam Gedankenloses oder gar nichts. Unternehmungen organisiert - er hatte an nichts Interesse. Klar, er kam immer mit, aber von ihm kam nie Initiative. Er hatte grade sein Studium verbockt. Und als wir dann die ganze Zeit zusammenwohnten, hab ich herausgefunden, dass er keine Bewerbung schreiben kann, keinen Lebenslauf, dass er keine Interessen hat außer 9gag, youtube und Computerspielen, dass er sich für diese Stadt 0 interessiert, dass er teilweise nicht mal die Körperpflege von selbst richtig hinkriegt und auch hier keine Eigenmotivation hat.

Als ich versuchte, ihm zu helfen, weil mir ja daran gelegen war, dass er einen Job hat und sich hier eine eigene Wohnung sucht, wurde er aggressiv und kindisch. Er brachte die selben Argumente wie ich meinen Eltern gegenüber - als ich 19 war oder so. Ich mach das in meinem Tempo, ich verdödele nicht den ganzen Tag, du schaust nur zufällig immer dann, wenn ich ein Spiel spiele, blabla. Aber ich habs ja gesehen. Jeden Tag. Und ich war so enttäuscht, dass er sich nicht bemüht für uns. Für sich. Für mich.

Dazu der Hang, immer alles auf mich abzuschieben. Ich wollte dafür gar nicht verantwortlich sein. Also krachte es dauernd. Kümmerte er sich alleine um seine Ernährung, gab es täglich Cornflakes und Dönerbox. Ich hab mich hingestellt und mit ihm gekocht, aber er hatte irgendwie kein eigenes Interesse dran und er warf mir vor, Schuld daran zu sein, dass er sich nur von Müll ernährt, weil ich ihm nichts anderes beibringe. Auf die Idee, mal selber nach Rezepten zu suchen, einkaufen zu gehen, etwas Neues auszuprobieren, kam er nicht. Oder zum Beispiel mal für uns beide was zu kochen - das hätte mich echt gefreut. Dass ich nach Hause komme und er überrascht mich mit einer vernünftigen Mahlzeit. Stattdessen hängt er im verpupten Zimmer und ist am Zocken, und die Heizung ist überall volle Pulle aufgedreht. Er hat die 150 Tacken Nachzahlung ja nicht berappen müssen. Normalerweise krieg ich die zurück.

Auf die Idee, sich die Stadt auf eigene Faust anzusehen, kam er nicht. Wollte er auch nicht. Er hat sich noch nie um irgendwas bemüht, aber immer rumgejammert. Er habe hier keine Freunde, aber sich welche zu suchen, sei ja keine Zeit, weil er dauernd nach Jobs schauen müsse (bei 6+ Stunden täglich zocken und rumgammeln).

Am Ende war ich jedenfalls der Antichrist, weil ich mich darüber beschwerte, dauernd alles mit ihm zusammen machen zu müssen, weil er das nicht alleine hinkriegt. Ich musste ihn für alles an die Hand nehmen. Dauernd heulte er sich bei seiner Mutter aus. Mir verging die Lust auf ihn. Klar, er war ja auch mein Sohn und kein gleichwertiger Partner. Er sagte, er stelle sich Beziehung eben so vor, dass man immer alles zusammen macht, und mein Bedürfnis nach etwas Zeit für mich und Freiraum sei eben meine Einzelgängerart und nicht normal. Seiner Meinung nach ist das Zusammenleben gescheitert, weil ich ihm nicht genug geholfen habe. Wenn ich mich mal weigerte, ihn zu begleiten, machte er auch nichts. Ich hatte halt nicht immer Bock, beim Dönermann abzuhängen. Dann aß er halt Toast und schrie mich an, egoistisch zu sein. Lol.

Klar, er mag es hier auch nicht immer leicht gehabt haben, so als Eindringling. Aber dass von ihm gar nichts kommt, hatte ich nicht erwartet. Daran ist unsere Beziehung dann auch zerbrochen, weil mir klar wurde, wie eine Zukunft mit ihm aussehen würde. Keinen Bock zu warten, bis er die Windel auszieht. Und wenn ers bisher nicht für uns tat, wieso dann in fünf Monaten?

Wieder zurück bei seinen Eltern war er nur noch aggressiv mir gegenüber, sagte, er fühle sich unterdrückt, und wolle jetzt mal weniger beta sein. Dieses weniger beta sein sah dann so aus, mir bei jeder Gelegenheit eine reinzuwürgen, und mich zu ignorieren. Nicht etwa so, sich einen Job zu suchen und auszuziehen - das haben dann seine Eltern für ihn getan. Sie haben ihn quasi ausgezogen Ich glaube, er zockt immer noch jeden Tag stundenlang. Kann er ja auch machen. Zum Essen geht er nach Hause, und Wäsche wäscht Mutti. Ab und zu schleifen Freunde ihn nach draußen, dann wird gek. . Was sonst.

Seine Sicht ist, er habe alles für uns getan und mir so viel versprochen, und ich habe das nicht zu schätzen gewusst. Er habe weit mehr für die Beziehung getan als ich, und ich hätte ihn zum Dank eiskalt abserviert.

Ich finde nicht, dass meine Erwartungen zu hoch sind. Ein Partner, der ein gesundes Interesse am eigenen Leben hat, es von alleine hinkriegt, sich die Ohren sauberzumachen und von was anderem als Toast zu leben, finanziell abgesichert ist und die nötigsten Alltagsdinge alleine bewältigen kann.

Es war ja echt auch lustig und cool mit ihm, aber nicht im normalen Alltag. Die beste Woche hatten wir, als klar war, dass er auszieht, und er seine Bemühungen offiziell einstellen konnte.

Haha, jetzt, nach einer Woche, fühle ich mich so befreit. Ich bin regelrecht euphorisch. Ich gestalte meine Wohnung um, hab wieder mit Sport angefangen und treffe Freunde. Ich tanze hier regelrecht durch die Wohnung.

Was hab ich mir bei all dem nur gedacht? Ich war so blind.

19.03.2016 10:14 • x 1 #8


L
Liebe Carolbeer,

das SichdieSituationschönreden kenne ich auch gut.
Das beginnt schon bei meinem älteren Bruder, den ich nicht mehr sehe, weil ich mich nicht mehr
einseitig bemühe.

Mich einseitig zu bemühen kommt mir erst mal normal vor.
Wenn jemand zu mir
entgegenkommend ist, bemerke ich das nicht gleich und betrachte es nicht als wertvoll.
Da bin ich gerade dabei, meine Gewohnheit zu ändern und es
umgekehrt zu sehen.

Ich tue mir viel Gutes und Schönes
und genieße, für mich zu sein.

Und ich gewöhne mir ab, die Männer interessant zu finden, die mich wenig oder ambivalent nicht beachten.
Alles Gute und Liebe uns ...

19.03.2016 23:00 • x 1 #9


CarolBeer
Hey!

Ich drehe mich irgendwie im Kreis. Ist das normal?

Gestern im Bett konnte ich nicht schlafen und habe unsere alten Chatverläufe gelesen, die man ja bei FB trotzdem einsehen kann. Sie waren so voller Liebe. Oder dem, was wir für Liebe hielten. Was eventuell auch nur eine angstbasierte Konditionierung gewesen sein könnte.

Ich hab mich wieder dran erinnert, wie hin und weg er schien, als wir uns das erste Mal sahen, und wie selbstverständlich er immer meine Hand nahm und mich 100% als Partnerin haben zu wollen schien (aber dann ja doch nicht genug, um mal etwas selbständiger zu werden).

Bisher hab ich immer das Schlechte gesehen und mich über so viel geärgert, aber dass mich die schönen Momente so verunsichern, passt mir gar nicht. Ich habe dann tatsächlich angefangen, zu heulen, und hatte das Gefühl, so viel verloren zu haben.

Danach habe ich mich gezwungen, weiterzulesen, zu den Stellen, an denen die Chatverläufe frostig und unangenehm wurden, um mir zu zeigen: Siehst du? HIER! Er ist ein A*! Nix mit Liebe und Verständnis. Dem ging es immer nur um seine Bequemlichkeit und sonst gar nichts! Und wir sind uns überhaupt nicht ähnlich, auch, wenn es den Anschein hatte. Außer hündischer Anhänglichkeit hatte er mir nichts zu bieten.

Und trotzdem fühle ich mich so schlecht. Ich war so gemein zu ihm manchmal, aus Enttäuschung. Immer hat Mist unsere guten Zeiten überschattet, das sagte er selbst auch.

Aber die Wut belastet mich auch. Ich bin so sauer auf ihn, nach wie vor. Bei dem Ex vor ihm war das auch mein Hauptproblem. Ich wollte nicht mehr mit ihm zusammen sein, aber ich war so wütend. Auf seine Lebensweise und wie er mich behandelt hat und alles, was vorgefallen ist. Ich war zwar nach 2-3 Wochen nicht mehr traurig, wütend aber noch monatelang.

Jetzt ist es wieder dasselbe. Wie konnte ich nur so doof sein und auf ihn reinfallen? Wie er sich aufgeführt hat. Seine ganze Einstellung. Alles daran ist falsch. Eine ganz falsche, total krankhafte Einstellung zum Thema Liebe und Beziehung hat er. Und gar nicht kapiert, was ich überhaupt wollte. Weil Beziehungen für ihn ja eine Symbiose sein müssen - klar, wenn man nur ein Mutterschiff zum Andocken sucht. Grade in den letzten Zeilen des Chats wird es wieder so deutlich, wie er immer wieder betont hat, wenn ich eben frei sein will, dann soll ich gehen, und ich würde ihn nur um mich haben wollen, wenn ich in der Laune dafür sei. Auch auf meine Ansage, keinen Kontakt haben zu wollen, zumindest für eine Weile, reagierte er mit: Ja, wenn du lieber deine Freiheit willst..und vorher hat er ein paar Mal betont, die Beziehung wäre daran zerbrochen, dass ich ja eher ein Einzelgänger sei, und es so hingestellt, als wäre ich generell beziehungsunfähig. Das alles, weil ich ungehalten reagiert habe, nachdem er sich in meiner geteilten, winzigen Wohnung, in die ich ihm den Einzug gestattete, weil ich hoffte, er würde einsehen, dass das eine Zerreissprobe ist und zusehen, dass er was Eigenes findet, geweigert hat, auch nur mal für 5 Minuten rauszugehen alleine. Weil er für alles immer mich gebraucht hat und Händchenhalten und Wutanfälle bekam, wenn ich mich weigerte. Wie ein Dreijähriger. Mit Aufstampfen und Rumbrüllen, teilweise Heulen, und Türenschlagen. Beleidigungen. Mir vorwerfen, egoistisch zu sein.

Als ob ICH hier diejenige wär, die beziehungsunfähig ist, weil mein Lebensinhalt es nicht ist, dauernd einen Dreijährigen an der Backe zu haben.

Er wird sich jetzt mit höchster Priorität eine neue Freundin suchen, auch wenn ich mir gar nicht vorstellen kann, welche Frau das eigentlich freiwillig mitmachen sollte. Und dann wird er ganz stolz mit mir Kontakt aufnehmen und mich fragen, wie es läuft, und mich dann fett bemitleiden, weil ich immer noch Single bin.

Das ist ja auch alles, worum es ihm im Leben geht - irgendwie nach außen Status vorweisen, mit Freundin, Auto usw., aber keinen Finger dafür krumm machen wollen. Keine Interessen haben, außer Computerspielen und auf der faulen Haut liegen, und für alles nur Ausreden parat.

Und ich könnte ihm dann seitenlang erklären, dass es mir nicht darum geht, krampfhaft eine Beziehung zu haben. Dass ich an mir selbst arbeite, um meine schon Jahre andauernden Probleme in den Griff zu kriegen, die eine Beziehung nicht löst. Ich könnte ihm auch sagen, dass ich finde, dass seine Beziehungsmuster eher Rückstände aus seiner schlechten Erziehung sind und ungesund und kindisch. Dass das eher eine Co-Abhängigkeit ist, was er will, auch wenn er zweifellos jemanden finden wird, der das mitmacht. Das ist ja das Problem. Er wird ja irgendeine Tante finden, die hübsch ist und das mitmacht. Das ist ja auch das Wichtigste für ihn. Er sagte mal, gutes Aussehen und Fürsorglichkeit sind das Wichtigste für ihn an einer Frau. Intelligenz sei ihm egal. Ich war sprachlos.

Jedenfalls wird er mich dann furchtbar bemitleiden und es geht dann so Nänä, bätsch, aber ich hab jetzt eine tolle neue Freundin, die mich ganz super toll findet, wie ich bin, und mein Leben ist super, jetzt hab ich, was ich mit dir nie haben konnte. Und dein Leben ist immer noch schei., weil du immer noch eine Einzelgängerin bist, die nur an sich selbst rumdoktert

Ich glaube ja, sobald ich mit mir Fortschritte mache, wird er mir egal werden und ich werde ihm nicht mal was davon erzählen. Vielleicht verweigere ich auch jeglichen Kontakt, weil es mir wurscht wird.

Aber noch bin ich so krass in diesem Mein Stolz ist beleidigt und am liebsten würde ich ihm unter die Nase reiben, wie falsch er liegt, wie falsch er lebt, und wie beknackt seine Anforderungen sind-Modus. Und das alles nur, weil er mich schon immer dafür belächelt hat, an mir selbst arbeiten zu wollen, und nicht damit zufrieden zu sein, den ganzen Tag nur fett aufm Ar. rumzusitzen und computerzuspielen. Im Gegensatz zu ihm.

An sich kann mir das alles auch total egal sein, solange ich meine Erfolge habe, aber ES KOTZT MICH AAAAAAN, dass ich aus diesem Wettbewerbsdenken grade nicht rauskomme und er mir nicht egal ist. Ich will, dass er mir egal ist. Bitte sei mir egal, Ex. Bitte finde eine tolle neue Freundin, die viel hübscher ist als ich und dir von morgens bis abends glücklich den Ar. nachträgt. Auf Intelligenz legst du ja eh keinen Wert, also kannst du bei ihr der tolle Hecht sein und musst dich nicht mehr intellektuell unterlegen fühlen.

Dieser krasse Zwiespalt zwischen ihn mal so toll gefunden und geliebt zu haben, und jetzt so abgrundtief zu verachten und so wütend zu sein. Weil ich mich angegriffen fühle. ARGH. Wieso kommt keiner und zertifiziert mir persönlich, ein viel besserer Mensch zu sein als er, mit viel besseren Zielen und Ansätzen? Dann könnte ich ihm eine Kopie schicken.

Das ist hier ein einziges Auskotzen. Muss keiner lesen. Es musste raus. Dafür ist das Forum ja da. Hoffe ich.

31.03.2016 00:03 • #10


S
nettes profilbild btw ^^

31.03.2016 00:09 • x 1 #11


A


x 4