Kritische Phase in der Beziehung

P
Einen schönen Guten Morgen,

ich weiß nicht, ob ich in diesem Forum richtig bin, aber ich suche dringend Rat.

Ich bin mit meiner Freundin (beide Mitte 20) nun 8 Monate zusammen. Sie ist Mama. Wir hatten uns kennengelernt, noch während sie mit dem Vater des Kindes zusammen war. Sie war zu diesem Zeitpunkt schon seeehr unzufrieden mit ihrer Beziehung und hielt es dort nichtmehr aus... Nach 3 Monaten Gefühlschaos bei ihr, hat sie sich entschieden, dass sie sich trennt, um wieder ein Leben mit Liebe zu leben und nicht nur des Zwecks wegen. Nunja, seit etwa Februar, leben wir unsere Beziehung nichtmehr heimlich

Klar, dass es in solchen Zeiten auch zu Stimmungsschwankungen kommt, aus Angst vor der Zukunft, Geld etc. Ich gab ihr allerdings immer das Gefühl für sie da zu sein. Ihre Tochter (3 Jahre) tat sich schwer mich zu akzeptieren und war auch sehr eifersüchtig, wenn ich der Mama einen Kuss gab, sie streichelte oder ähnliches. Meine Freundin tat sich sehr schwer damit, zog sich zurück und trennte sich schließlich, mit dem Vorwand, sie hätte keinerlei Gefühle mehr für mich (obwohl ich bis zuletzt nie den Eindruck dessen hatte). Später fand ich heraus, das sie es nichtmehr ertrug, ständig zwischen mir und ihrem Kind zu stehen und es ständig beiden recht machen zu wollen, es aber nicht zu können.

Ich akzeptierte Ihre Entscheidung (eine Welt brach zusammen... ) und brach den Kontakt ab, nach 2 Wochen meldete sie sich plötzlich wieder, wir trafen uns, hatten wieder unglaublich viel Freude. Das ging etwa 2 Wochen solange, ohne Kontakt zu ihrer Tochter (wir trafen uns, wenn das Kind beim Papa war).

Der erneute Erstkontakt mit ihrer Tochter haute mich aus den Socken, plötzlich liebte mich die kleine abgöttisch (leider war die Mama manchmal sogar eifersüchtig ). Ich muss dazu sagen, dass sich meine Freundin und der Vater das Kind je zur Hälfte teilen, das „echte Wechselmodell“, wovon ich ihr von Anfang an abriet. Wenn das Kind also nach 5 Tagen wieder vom Papa kam, die Mama teilweise links liegen ließ und mit mir kuscheln wollte war meine Freundin total traurig, weil sie das Gefühl hatte, ihre Tochter braucht sie nicht, aber ich versuchte sie auch zu integrieren... man kann ein Kind in dem Alter ja zu nichts zwingen. Ihrer Aussage nach alles aber nicht so wild, das gibt sich schon...

Von April (als wir wieder zusammen kamen) bis Mitte Juni war die Beziehung total erfüllt von Liebe, Spaß und Lebensfreude, klar, sie hatte etwas finanzielle Bedenken, da sie noch auf eine Zustimmung zur Aufstockung durch das Arbeitsamt wartete (Arbeitet nur 30std/Woche) aber sonst hatte ich das Gefühl, sie sei einfach nur glücklich.

Bis zu dem Zeitpunkt, als sie es nicht mehr ertrug, dass ihre Tochter so oft nicht bei ihr ist (was ich vollkommen nachvollziehen kann)... somit ging das Debakel los. Sie sprach mit dem Vater, ob man sich einigen könnte, das er die Tochter nur noch alle 2 Wochen am Wochenende, gerne auch Abends mal ein paar Stunden haben könne. Er stimmte dem nicht zu und wir gingen zum Anwalt, dieser hat einen Brief an ihn aufgesetzt und das ganze ist noch in der Schwebe. Bisher noch keine Reaktion von ihm. Das ganze zieht sich jetzt seit etwa 6 Wochen.

Seit dem Zeitpunkt, dass meine Freundin entschieden hat, das Kind mehr für sich zu wollen ist sie wie ein anderer Mensch.

Vorher zu jeder Art von Spaß bereit, immer rumgeblödelt und Quatsch gemacht. Sie suchte immerzu meine Nähe, genoss den S. (nahezu täglich oder mehrmals täglich), streichelte mich, wurde gerne gestreichelt, hatte Spaß am Leben usw. usf. Ich weiß nicht, muss ja nicht alles aufzählen, aber sie wirkte absolut zufrieden mit Ihrem Leben, abgesehen von Kleinigkeiten wie das ungewisse vor den Finanzen.

Nun seit mittlerweile 6 Wochen, wirkt sie nur noch in sich gekehrt, hat miese Laune, lacht nichtmehr über meine lustige Art, strahlt keine Lebensfreude mehr aus, ich habe das Gefühl, sie funktioniert einfach nur noch. Wie ein Roboter ohne große Emotionen, fast wie auf Dro.. Das schlimmste überhaupt für mich ist, sie sucht überhaupt nichtmehr (!) meine Nähe. Ein Kuss zur Begrüßung und Verabschiedung und das war es, keine Berührungen im Vorbeigehen, kein Streicheln, höchstens 1x/Woche S., den ich initiieren muss. Sie schläft jeden Abend mit ihrer Tochter zusammen im Bett ein und kommt dann erst in der Nacht, wenn ich schon schlafe ins Bett, mit dem Rücken zu mir gekehrt, kein ankuscheln mehr, wie sonst .

Ich hab sie darauf angesprochen, und sie meinte, sie habe einfach keinen Kopf für Kuscheln, Küssen, S. (diese Worte sagte sie sehr abwertend ), sie habe andere Probleme und das soll ich bitte akzeptieren. Wenn die Situation mit ihrer Tochter geklärt ist, würde sich das alles wieder geben und sie wäre wieder die alte. Ist so etwas wirklich möglich? Am einen Tag hängt sie nur wie eine Klette an mir, und seit dem nächsten Tag, kenne ich nur noch Kälte und Distanz für nunmehr 6 Wochen am Stück. Und wenn das Problem geklärt ist – zack – ist sie wieder die alte oder wie?

Ich habe ihr ihre Art anfangs oft vorgeworfen, mir ist aber dann selber klar geworden, dass das alles nur noch schlimmer macht... Seither versuche ich weiterhin gut gelaunt ihr gegenüber zu sein (was wirklich schwer ist, da mich so eine Laune auch runterzieht), verständnisvoll zu sein.... Ich weiß auch nicht, ob ich ihre Distanz erwidern soll... bin ja kein Äffchen, dass weiterhin streichelt, Komplimente macht und sie auf Händen trägt, ohne etwas erwidert zu bekommen... habe es mit Distanz probiert, mit Nähe... alles hilft nichts.

Ich gehe davon aus, dass das eine Art Depression ist?

Ich wüsste sehr gerne, was ich tun sollte, wie ich mich verhalten sollte. Ihr weiterhin Nähe und Geborgenheit geben? Ihr Fels in der Brandung sein? Zusehen, dass mein eigenes Leben dadurch nichtmehr so sehr in Mitleidenschaft gezogen wird (ich leider wirklich sehr unter diesem Liebesentzug... sie sagt zwar sie liebe mich über alles, zeigt es aber ja nichtmehr)? Weiterhin für sie da sein, ihr aber auch nichtmehr soviel Zuneigung geben? Ich bin echt ratlos

15.07.2015 08:41 • #1


K
Hallo Paraa,

ich würde dir raten, schütze dich selbst, ansonsten leidest du ohne Ende. Geh auf Abstand. signalisier ihr, wenn sie Hilfe braucht, bist du für sie da, damit bedrängst du sie nicht, sie kann selbst entscheiden, wann sie deine Nähe sucht, auch wenn es dir schwer fällt, mach etwas für dich, triff Freunde, geh raus, frag, ob sie mit will, wenn sie verneint, dann sag ihr höfflich, dass es ihre Entscheidung ist und du es akzeptierst, aber du jetzt Lust hast, was zu unternehmen und dass es dir nicht darum geht, sie damit zu ärgern, wenn sie verneint. Sie wird merken, das sie dir nicht egal ist, aber auch nicht von dir bedrängt wird. Versuch präsent zu sein, auch mit Abwesenheit, ist immer leichter gesagt als getan. Wenn ihr was an dir liegt, dann wird sie ganz von allein zu dir kommen. Versuch wirklich mal Abstand zu bekommen, in dem du ihr sagst, dass du diesen Abstand nur suchst, damit sie sich ihrer Gefühle klar werden kann und du sie nicht bedrängen möchtest. Als Außenstehender kann man immer kluge Ratschläge geben, wenn man selber nicht in deiner Situation steckt. Aber ich kann dir nach empfinden, wie du dich fühlst. Meine Tipps müssen auch nicht die richtigen für dich sein, ich an deiner Stelle, würde mich schützen, denn Liebesentzug ist was ganz schlimmes, nicht dass du dich dann wertlos fühlst und an dir selbst zweifelst. Lass dich mal drücken und ich wünsche dir viel Kraft, dass ihr wieder zusammen findet. LG

15.07.2015 12:50 • #2




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