1

Leere und Vakuum überwinden nach einer Trennung

L
Vor fast zwei Wochen haben wir uns getrennt. Ich weiss genau dass wir für einander bestimmt sind und jeweils der eine vom anderen die grosse Lebensliebe ist. Kennengelernt haben wir uns schon vor fast 30 Jahren, aber aus verschiedenen komplizierten Gründen sind wir dann nicht zusammen gekommen. Wir haben dann beide andere Partner geheiratet und beide Kinder bekommen. Meine Ehe war eine Flucht um von daheim wegzukommen. Das einzig gute an dieser Ehe sind meine beiden erwachsenen Söhne.
Seit zwei einhalb Jahren waren wir nun zusammen, ich hab meine Arbeit in der Schweiz, wo ich über 18 Jahre gearbeitet habe aufgebeben, bin zu ihm nach Deutschland gezogen und habe mich schnell ohne Probleme scheiden lassen. Zu meinen Söhnen habe ich leider wenig Kontakt.
Im ersten Jahr lief alles gut, wir haben einfach sehr viel gearbeitet. Aber wir habe sogar in Stoffläden Ausschau gehalten nach geeigneten Stoffen für mein Hochzetskleid, welches ich selber nähen wollte. Anfangs letzten Jahres verfiel mein geliebter Verlobter in eine schwere Depression, er wollte sich auch partout nicht helfen lassen. Seine Persönlichkeit veränderte sich dabei um 180°, aber ich wollte ihn nie verlassen nur weil er krank war, ich wollte mit ihm durch jede Höhe und Tiefe unseres Lebens bis an unser Lebensende.
Er wurde aber immer wie ambivalenter und sprach immer mehr davon zu seiner Familie zurüdkzukehren. Seine erwachsenen Kinder stellten ihn von Anfang an vor die Wahl: verlasse sie oder wir akzeptieren Dich nicht mehr als Vater. Für uns beide wurde dieser Druck unerträglich, er bestimmte unseren gesamten Alltag. Seine Ehe war keine gute, das hat er und andere mir immer bestätigt. Seine Kinder haben ihn seit Jahren nicht mehr respektiert.
Nun haben wir vor zwei Wochen gemeinsam beschlossen dass wir uns trennen und er in seinem Leben Ordnung machen muss. Er konnte sich bisher nicht scheiden lassen, seine Frau hat am Scheidungstermin sogar verlauten lassen, sie könne sich aus religiösen Gründen nicht scheiden lassen, dabei wollte auch sie einen endgültigen Schlussstrich unter die Ehe. Alles in allem eine extrem chaotische und lieblose Familie untereinander. Der Jüngste Sohn, 16 J., kam immer wieder gerne zu uns.
Nun wurde mir der Boden unter den Füssen weggezogen, ich war noch nie alleine. Bin seit fast drei Wo krank geschrieben, will aber wenn möglch nächste Wo halb arbeiten gehen. Ich habe viele Freunde und Verwandte welche mit mir immer etwas unternehmen wollen. In so Momenten fühle ich mich auch normal und nicht so schlecht, aber kaum bin ich alleine daheim, wo ich übrigens gerne bin und hier auch wohnen bleiben will trotz all der Erinnerungen, habe ich das Gefühl ich drehe durch, ich muss irgend etwas gefährliches machen, irgend eine Dummheit. Dabei will ich weder in die Psychiatrische Klinik noch will ich sterben. Aber ich kriege es nicht auf die Reihe ein geordnetes, strukturiertes Leben zu führen. Ich vegetiere nur vor mich hin, nehme öfters die Telefonate nicht ab wenn meine Freundinnen anrufen, ich habe das Gefühl ich halte das Leben nicht mehr aus.
Es kann ja sein dass er tatsächlich eines Tages, nachdem er sich vermutlich monate- oder jahrelang vergräbt wie ein Strauss, Ordnung schafft in seinem Leben, er zu mir zurückkommen will und mich fragt ob ich seine Frau werden will. Aber wie kann ich ihm glauben, er hat mich dies schon einmal vor bald drei Jahren gefragt und ich habe glücksstrahlend mein altes Leben für ihn verlassen. Übrigens bin ich 44 Jahre jung und kein Teenager.
Ich fühle mich total leer, unfähig, irgendetwas zu tun, ich bin normalerweise so kreativ, nähe gerne Klamotten, aber ich liege nur träge herum, gucke fern, bin am PC, gucke auf mein Handy, und kriege überhaupt nichts auf die Reihe. Zum Glück gehe ich regelmässig zum Psychiater. Aber sonst ist nichts mehr normal in meinem Leben. Ich war immer sehr diszipliniert und hatte immer alles unter Kontrolle.
Wer kann mir Ratschläge geben? Ich bin für alles dankbar!

01.05.2012 09:07 • #1


S
Hallo Laara,

als erstes bitte ich Dich: MACH KEINE schei., tu Dir nichts an- dafür ist das Leben zu lebenswert auch wenn es Dir im Moment wenig sinnvoll erscheint.

Mir wird jedesmal schlecht wenn ich höre, dass erwachsene gestandene Männer (und auch Frauen) sich ihr Leben von ihren Familien diktieren lassen. Was spricht denn für seine Familie und gegen Dich? Habt Ihr versucht Euch mal alle an den Tisch zu setzen um Eure Ansichten zu verstehen?

Sorry wenn ich jetzt so deutlich werde: ABER wenn er EUCH aufgibt weil seine Familie es so möchte hat das nichts mit Liebe bis das der Tod Euch scheidet zu tun. Das zeugt einfach nur von seiner Unreife. Und nochmals sorry- ich denke in dem Falle solltest Du wirklich Dein Leben für Dich leben und Dich nicht selbst auf die Warteliste setzen.

LG

01.05.2012 11:47 • x 1 #2




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag