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Liebeskummer nach Affäre

O
Moinsen miteinander,
Ich bräuchte mal ein paar Drittmeinungen!

Das Mädchen hab ich im kleinen Freundeskreis erstmals wahrgenommen, wir hatten zwar seit zwei Jahren einen Kurs miteinander aber ja, so hatte ich sie erstmals wahrgenommen. Man traf sich (vor Corona Lockdown) regelmäßig in der Gruppe. vielleicht ist es relevant zu sagen, dass das Mädchen eine Freundin von der Partnerin meines Freundes ist. Meistens waren wir auch nur zu viert.
Man hat sich bemerkenswert gut verstanden, wir beide waren davon irgendwie überrumpelt.
Mein Freund hatte durch Andeutungen klar gemacht, dass die Beiden uns verkuppeln wollten.
Als ich sie dann endlich mal zu einem Date einladen konnte, (ich habs wirklich aus freien Stücken getan. Also nicht falsch verstehen, ich wollt mal mit ihr alleine sein und dem auf dem Grund gehen, warum sie so interessant wirkt) haben sich so ziemlich zwei Personen gefunden dessen Weltbilder sich unfassbar gut ergänzen. Da möchte ich nicht weiter ins Detail gehen.

Während dem Lockdown gabs keine Schule, nur sehr viel freie Zeit. Die haben wir genutzt, um uns weiter auszutauschen, wir haben Nächte lang telefoniert, sind stundenlang durch die Wälder gegangen und gefühlt war der Moment nicht in Sicht, an dem man sich ausgesprochen hätte. Es gab immer etwas zu philosophieren, wie alle anderen es nennen würden die ich kenne.

An sich erstmal alles platonisch gewesen, bis auf die Sache, dass sie anfing Händchen zu halten. Mir gefiel es auch.

Iwann, war glaube ich ungefähr eine Woche, fragte sie, was das zwischen uns für mich wäre. Ich hatte keine Antwort drauf. Was ich wusste, dass sie mehr als das wollte was es zu dem Zeitpunkt war. Ich sagte ihr, dass ich keine Antwort habe. Ich wollte und so sagte ich es ihr auch, das zwischen uns mit Vorsicht genießen denn es gefiel mir und davor hatte ich nie ein Bedürfnis nach einer festen Beziehung oder Vergleichbarem.
Gleichzeitig wollte sie es auch tun, denn ihre letzte Trennung (die Beziehung ging fast 2 Jahre) lag nicht länger als einen Monat zurück.

Und so haben wir dann die Zeit weiterhin miteinander sehr genossen. Sie hakte weiterhin hin und wieder nach, was das für mich wäre und welche Zukunft ich mir damit vorstellen kann.
Die Gefühle konnte ich damals nicht zuordnen, darin war ich leider schon immer nicht der Beste. Also versuchte ich einfach möglichst realistisch zu sein und erzählte ihr von meinen Zukunftsplänen und, das muss man einfach so sagen, die beinhalteten einfach kein großen Platz für eine Beziehung. Sie fügte da noch was zu wie, ob es deshalb ein Problem fr mich sei, die Zeit jetzt unabhängig davon zu leben und zu erleben. Ich beneinte das und deshalb machten wir einfach weiter.

Iwann küsste ich sie dann und es wurde dann sowas wie eine Affäre. Keinen S., denn das erste Mal sollte man, finde ich, mit wem haben, mit dem man eine etwas längere Zukunft erwarten kann.
Bis sie mir schrieb, dass sie enorm unsicher ist, ob sie Interesse an etwas Festem hätte. Ich wollte ihr helfen und ihre Unsicherheit nehmen, also traf man sich noch einmal. Ich versuchte einfach so zu sein wie ich bin. (Ich kann mir vorstellen, dass andere sich anders verhalten hätten aber egal wie weit noch in Richtung etwas Festeres es gegangen wäre zwischen uns, eine platonische Freundschaft erschien mir derartig bereichernd für mich, dass es gewissermaßen mir gleichgültig ist, wie wir aus dem Lockdown gegangen wären. Leider hatte ich mich so auch immer benommen.)

Das Treffen hat ihr nicht geholfen und sie schlug vor es zwischen uns beiden zu belassen als Leute, die zusammen die Schule besuchen und sich hin und wieder am Wochenende treffen. Ich habs dann erstmal so hingenommen und man hat sich ausgesprochen über Sachen wie, was einem gefiel an der Affäre, aber am selben Abend wollte ich sie sprechen, weil mir bewusst geworden ist, dass es mir iwo doch nicht egal ist, was zwischen uns bei rum kommt.

Bei dem Treffen hab ich sie sozusagen nach dem Inhalt gefragt.
Bisher hatte sie mir nur gesagt, dass sie Angst hätte es mir gegenüber zu nennen. Diese Angst nahm ich ihr, indem ich ihr sagte, dass es nicht zur Sache tut was sie in der Vergangenheit war oder gemacht hatte. (Durch ein bisschen Raten meinerseits hatte sich das ergeben)
Lange Rede kurzer Sinn :
Es war etwas, mit dem man nur Nahe Stehende Personen belastet.

Wir wollten danach wieder weiter machen wie vorher. S. hatten wir nicht, für mich sollte das Erste Mal mit jemandem sein, mit dem man eine Zukunft hat. Meine Sorge war einfach, dass ich keine Zeit für sie haben werde weil ich neben meinem Abitur auch noch mich körperlich auf den Freiwilligen Wehrdienst bei der Bundeswehr vorbereitet habe. Die Zeit für sie kam in erster Linie, wie schon oben genannt, durch Corona.

Der erste Schultag nach den Ferien kam näher und paar Tage vorher sagte sie zu mir, dass sie es lieber hätte, wenn wir das zwischen nicht nach außen tragen, d.h. dass unsere Mitschüler davon nichts mitbekommen.
Ich musste das erstmal sacken lassen und konnte in dem Moment nur Verständnis zeigen, dass sie es nicht möchte, dass Müll über uns geredet wird und ja, leider wird immer noch Müll in der Oberstufe über andere gelästert.

Die letzten Ferientage hatten wir einander für die Vorbereitung auf den Unterricht frei genommen. Die Zeit hab ich genutzt, um mir klar zu machen, was ich für sie empfinde. Meine Gefühle äußerte ich ihr nach dem ersten Schultag, während sie sich leider in der Zeit dafür entschieden hatte, Schluss zu machen.

Das war iwo echt ein Brocken zu schlucken.

Gerade weil ich für mich geklärt hatte, eine feste Beziehung zu zulassen. Für mich würde es jetzt erst richtig spannend werden, welcher Beziehungsmensch ich bin und überhaupt.

(Nebenbei, ich seh grad, dass ich hier eine Lektüre schreibe. Finds echt klasse wenn du dass hier liest. Dankeschön!)

I'm weiteren Verlauf des Gespräches und später noch im Chat hat sich so ziemlich folgendes ergeben :

Ihr fehlte die Ganze Zeit etwas, um sich auf was Festes einzulassen, ihr fehlte es, dass ich mich ihr emotional öffne. Unglücklicherweise war es so, dass sie es nicht zum ersten Mal vorhatte, mit mir Schluss zu machen und immer wenn sie es mir sagen wollte, habe ich mich unbewusst in unseren Gesprächen ihr geöffnet.

Ihre Geburtstagsfeier stand an und ich war nach wie vor eingeladen.

Ich wusste, dass, obwohl ich es nicht unmittelbar spürte, Zeit bräuchte um die Trennung zu verarbeiten.

Wir haben kaum Kontakt gehabt. Knapp zwei Wochen lang. Dann schrieb sie mir. Sie hat wieder Kontakt zu ihrem Ex. Sie wollte zudem wissen, ob ich ein Problem hätte wenn er auch zu ihrem Geburtstag käme.

Und da hat mich die Emotionsküche seit langem richtig gepackt. Ich war wütend und hab mich hintergangen gefühlt. Als Trostpflaster hab ich mich gefühlt, gerade weil sich in unseren Gesprächen herausstellte, dass sie schon bei den ersten Treffen in der Gruppe schon mehrere Kussversuche und Körperkontakt aktiv suchte.

Nach dem ich mich abgekühlt hatte, sagte ich ihr, dass ich es nicht zu entscheiden hätte und ich lediglich gucken muss, ob ich dann ich kommen möchte.

Als kleiner Reminder: Das Interesse an einer platonischen Freundschaft war auf beiden Seiten nach wie vor groß.

Letzen Endes hat mich mein Freund gewissermaßen gezwungen dort aufzutauchen. Seit dem sie mir das mit dem Ex geschrieben hatte, gab ich kein Bissen runterkommen. Nichts. Als ich dann auf der Party ihr Lachen hörte, musste ich brechen. Ich war überrascht wie viel da noch in meinem Magen war. Gesprochen hatten wir nur das Nötigste, gerade weil ich Stunden später kam (aus Versehen) und der Alk. hatte dafür gesorgt, dass ich nicht all zu unhöflich erschien.

Am Sonntag darauf haben wir uns getroffen, weil ich ihr mitteilen wollte, wie es mir so erging und wir kamen darauf, dass ein Kontaktfreeze bis zu den Sommerferien das Beste für mich sei.

Leider ist das mit so einer Zeitbeschränkung Schwachsinn. So wird man den Liebeskummer nicht los. Und neben bei klärte sich das auch mit dem Ex ein bißchen. Ich hatte an sich kein Recht mich hintergangen zu fühlen, denn man erinnert sich: Sie hat von Anfang an mir gesagt, dass es unsicher ist, ob der Ex wirklich raus ist.
Weiter schrieb ich ihr, dass ich mich Iwann melde wenn ich glaube, die Freundschaft weiter zu führen.

Das ist jetzt über einen Monat her.
Das Problem ist, also ich erwarte nicht, dass ich jetzt schon drber hinweg sein müsste:
Jeder, mit dem ich drüber rede, um sie vergessen zu können, ist sich unsicher, ob es wirklich vorbei ist. Seit Tagen geht mir der Gedanke nicht aus dem Kopf. Ich war so froh, die Trennung akzeptieren zu können.



Also, was denkt ihr darüber?
Ich bin grad irgendwie hilflos was ich machen sollte und kann.


Den Kontakt suchen?
Es dabei zu belassen? Und sollte ich es ihr dann sagen?
Sollte ich abwarten, wie es mit der Beziehung mit dem Ex funktioniert, denn es ging ihr echt nicht gut mit ihm (die waren dieselbe Person und sie hatte kein Freiraum) und dass hat sie leider erst bemerkt, als ich sie bat mir etwas von denen zu erzählen und es ist, schätze ich fragwürdig, ob es jetzt klappt, oder?

Nicht falsch verstehen, ich gönn es ihr von Herzen glücklich zu sein und ich glaub auch dran, dass sich Menschen ändern können, gerade in unseren jungen Jahren.

Jemand sagte zu mir, daß es verschiedene Leute gibt. Solche, die sofort bereit sind Liebe und Zuneigung zu zeigen (vlt sie?) und solche, die dafür erst Vertrauen aufbauen müssen (Hierzu zähle ich mich definitiv viel eher).
Die Person sagte leider auch, dass sich gerade bei Beziehungen zwischen diesen zwei Extremen lohnt, hartnäckig zu bleiben.

Und ihr könnt euch vielleicht vorstellen wie ich mich jetzt fühle, wenn ich doch schon ehct gut dabei war sie hinter mir zu lassen.


Ich bedanke mich für jeden der das hier gelesen hat. Ich entschuldige mich, wenn ich untypisch für Foren schreibe. Ist mein erster Beitrag.

Grüße,
Ole_370 (m16)

PS: Sie btw 18 Jahre alt

12.07.2020 22:53 • #1


E
Lieber Ole, Du bist 16 Jahre alt - genau so alt wie meine Tochter. Du bist ein sehr intelligenter junger Mann, denkst über vieles nach und hast tolle Prinzipien. Da Du noch unerfahren bist, konntest Du Deine Gefühle zu ihr nicht so richtig einschätzen und warst ehrenhafterweise damit offen und ehrlich zu ihr. Bei ihr muss das ganze aber etwas chaotisch rübergekommen sein. Einerseits händchenhalten, andererseits irgendwie doch nicht so richtig eine Beziehung wollen, dann doch die Eifersucht auf den Ex und der Liebeskummer.
Aber so sah es eben in Deinem Inneren aus und dafür kannst Du nichts. Sie ist anscheinend etwas erfahrener, hat schon eine zweijährige Beziehung hinter sich und möchte anscheinend wieder einen festen Partner.
Ob sie das mit ihrem Exfreund will oder mit Dir kann ich nicht beurteilen, aber Du hast eine Erfahrung gemacht. Offenbar brauchst Du etwas Zeit, um Gefühle zu entwickeln und Dir über diese klar zu werden und das ist auch völlig in Ordnung so. Überlege jetzt gut, ob Du wirklich mit ihr eine Beziehung eingehen willst, oder ob Du nur in Deinem Stolz verletzt bist. Wenn Du sie wirklich liebst und mit ihr zusammen sein willst, dann teile ihr das mit - z.B. in einem Brief. Was hast Du schon zu verlieren? Du gehst zur Bundeswehr und wenn sie Dir einen Korb gibt, dann musst Du nicht die Schmach ertragen, sie jeden Tag auf dem Schulhof zu sehen. Lass Dir von einer erfahrenen Frau sagen: Man bereut später immer nur die Dinge, die man nicht getan hat. Wag es und nimm es hin, wenn es nicht funktioniert. Bleib bei Deiner tollen Haltung für Dein erstes Mal! Ich wünsche Dir alles Gute!

12.07.2020 23:13 • x 2 #2




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