Lohnt es sich weiterhin um beendete Beziehung zu "kämpfen"?

D
Liebes Forum. Nach langem Hin und Her habe ich mich doch entschlossen bei euch um Rat zu fragen.

Zunächst einmal zu meiner Lage:

Ich war mit meiner Ex-Freundin ~5 Jahre mal mehr und weniger glücklich zusammen. Eine Beziehung hat immer viele Hoch und Tiefs und die haben wir eigentlich ganz gut gemeistert, bis es vor ca einem halben Jahr zum Beziehungsende kam. Meine Ex-Freundin trennte sich von mir.

Als Grund dafür gab sie an, dass sie sieht, dass sie mich nicht glücklich macht und dass sie das unglücklich macht, und das ihre Gefühle für mich im Moment zu wenig sind.

Leider Gottes war es auch so, dass das letzte Jahr der Beziehung überwiegend schwer war. Es gab wenige gemeinsame Momente, allerdings waren die meisten davon schön. Jedoch kam die körperliche Zuneigung (in Form von Umarmungen, Kuscheln, S., etc.) leider zu kurz, welches mir zu schaffen machte.

Zu ihrer Situation muss gesagt werden, dass sie einen sehr anstrengenden Job 1,5 Jahr vor unserer Trennung angenommen hatte, welcher die Beziehung (und auch ihr körperliches/geistiges Wohlbefinden) stark negativ beeinflusst hat. Mir war bewusst, dass sie zielstrebig ist und ihr Ziel Erfolg zu haben und sich weiterzubilden ihr ein großes Anliegen ist. Ich wollte ihr dabei, so gut es ging, zur Seite stehen und sie bei ihrem Weg begleiten. Das war nicht immer leicht, und es verlangte viel von mir ab, allerdings sagte ich mir, dass es irgendwann ein Ende haben wird und sich das Ganze dann gelohnt hat.
Ich bemerkte bald, dass sie auch sehr unter ihrem Job leiden musste und dass sich ihr Zustand immer mehr verschlechterte. Sie arbeitete 60-80 Stunden/Woche, hatte oft 48h-Dienste und hat in ihrer Freizeit nur mehr geschlafen - und das bei einer Bezahlung von ~ 1400€/Monat. Klarerweise war sie an Ihren freien Tagen nicht gerade motiviert etwas zu unternehmen und war auch sonst lustlos/emotionslos. Für mich wirkt es so als wäre dies ein Burnout gewesen oder dass sie zu der Zeit Depressionen hatte. Nur schlafen in der Freizeit, keine Lust auf nichts sind für mich deutliche Anzeichen dafür.

Jedenfalls beendete sie dann aus oben schon genannten Grund die Beziehung. Auch ich habe den Eindruck, dass es ihr einfach zu viel wurde, weil sie bemerkte, dass sie mich nicht glücklich macht. Ich denke, dass sie das zusätzlich zu ihren anderen Problemen stark belastete. (Dass sie mich nicht glücklich machte ist allerdings auf die Arbeit zurückzuführen)

Nach unserer Trennung hatten wir 3 Wochen lang keinen Kontakt, danach haben wir wieder angefangen uns zu schreiben/zu telefonieren/uns zu treffen. Von diesem Zeitpunkt an, kamen viele Aktionen die es mir erschwerten ihr zu glauben, dass sie keine Gefühle mehr für mich hat. Z.B.: waren verliebte Blicke/Flirtereien beim gemeinsamen Fortgehen, dass sogar gemeinsame Freunde fragten ob wieder was zwischen uns rennt.

Ich glaub es war im Oktober bei Ihrer Abschlussparty von der alten Wohnung(sie hat einen Wohnungswechsel vollzogen), als sie dann anfing ihren Kopf bei mir auf die Schulter zu legen, ganz nah neben/auf mir zu liegen und schlussendlich Fotos von uns zu machen, bei denen sie mit ihrem Kopf auf meiner Schulter neben mir stand. An diesem Abend fragte ich sie auch, ob sie wirklich nichts mehr für mich empfinde, worauf sie Natürlich empfinde ich noch für dich antwortete. Weiters meinte sie Es könne nicht einfach so wie bisher weitergehen, die Trennung musste einfach sein.

Ich habe ihr tatkräftig bei ihrem Umzug geholfen (das war vor der Party), da ich merkte, dass sie alleine nicht damit fertig werden würde. Auch hier stand ihr die Arbeit wieder im Weg.

Im Moment sehen wir uns regelmäßig (ca 1/Woche oder öfters) und verbringen eigentlich schöne Momente gemeinsam.

Nach Weihnachten, als sie bei ihren Eltern zu Hause war, meinte sie, dass mich ihre Mutter gerne wieder sehen würde (ich verstand mich immer sehr gut mit ihrerer Familie) und sie meinte wir können doch gemeinsam im neuen Jahr für ein paar Tage ihre Eltern besuchen (die ~300km weit weg von ihr und noch ein bisschen weiter von meiner Wohnung weg wohnen - ergo mit Übernachtung bei ihren Eltern).

Weiters haben wir gemeinsam mit unseren Freunden (haben den gleichen Freundeskreis) Silvester verbracht und auch dort habe ich wieder sehr viel Nähe von ihr zu spüren bekommen. Wir sind kurz händchen-haltend über die Felder spaziert und sie hat sich dann um Mitternacht bei mir angelehnt und mit mir gemeinsam das Feuerwerk angesehen (unsere Freunde standen knapp daneben - also wir waren nicht alleine, aber uns sehr nahe).

Genug der langen Erklärung und Darstellung der Situation

Ich habe sie seit der Abschlussfeier der alten Wohnung nicht mehr auf Beziehung angesprochen, aber ich habe immer noch das Gefühl, dass ihre Liebe mir gegenüber nicht ganz erloschen ist. Ich habe stark das Gefühl, dass sie nicht genau weiß was sie will.
Das Thema mit der Arbeit hat sich leider noch nicht ganz geklärt (wobei sie bei den letzten Treffen meinte, dass es ihr schön langsam dort reicht und sich überlegt einen neuen Job zu suchen), aber wie ich mitbekommen habe, unternimmt sie jetzt schon viel mehr. Wir gehen oft Essen, mit dem Hund spazieren und man merkt einfach, dass sie schon etwas lebensfroher geworden ist.



Ich weiß, dass ich sie noch immer liebe und dass ich mit ihr zusammen sein will. Ich möchte sie auch noch immer so weit es geht unterstützen und ihr zur Seite stehen (ich helfe ihr ab und zu in der Wohnung bei manchen Sachen oder passe auf die Katzen auf, wenn sie für ein paar Tage bei den Eltern ist).

Allerdings weiß ich nicht, ob es sich überhaupt lohnt weiterhin für sie da zu sein. Manchmal könnte man das Gefühl haben (zumindest meinten dass auch manche Freunde), dass sie es einfach genießt, wenn noch immer jemand da ist, und der sich um alleskümmert. Wobei ich dem nicht zustimme, ich DENKE/FÜHLE, dass sie noch stark für mich empfindet, nur derzeit einfach noch nicht bereit dazu ist (und sich ihrer Gefühle selbst nicht bewusst ist), es noch einmal zu versuchen. Warum sonst, kommen immer wieder so viele Signale ihrerseits? Ich denke, dass sie erst ihre Probleme (mit der Arbeit und dem ausgepowert sein) in den Griff kriegen muss.

Was soll ich tun? Gibt es Hoffnung? Hat es Sinn für die Liebe weiterzukämpfen? Kann mir jemand sagen (so wie ich gelesen habe, sieht es nämlich nicht danach aus), ob es Erfolgserlebnisse gibt, wenn ein getrenntes Paar wieder zusammenkommt?

PS: Ich sollte vielleicht erwähnen, dass ich im Moment nicht unglücklich/verzweifelt bin. Oder dass ich mit dem alleine sein nicht klar komme. Seit unserer Trennung habe ich 20 kg abgenommen, da ich 3x die Woche Schwimmen/Radfahren gehe, mein Studium geht nach wie vor gut voran und auch im Arbeitsleben sieht es bei mir nach wie vor gut aus.
Natürlich gibt es Momente (die halten sich sehr in Grenzen) in denen ich unglücklich bin.
Soll ich es weiter versuchen? Sollte ich vielleicht mal auch die Initiative ergreifen? (Wie ich vorhin gerade in der Ex-Zurück-Hilfe gelesen habe, ist das zurückerobern ja wie ein Neuanfang bei dem man sich auch neu kennen lernt)

05.01.2012 01:54 • #1


A
zuerst einmal willkommen

es sieht mir so aus - als würde deine freundin sich eher eine freundschaftliche, unverfängliche beziehung wünschen - du stehst ihr hilfreich und unterstützend zur seite - und sie kann ihr ding machen.

es kann natürlich sein - das ihr der ganze stress so sehr zu schaffen macht - und die gefühle dabei den bach runtergegangen und nicht mehr spürbar sind.

so, wie es jetzt ist - hat sich dich nicht ganz verloren - sondern als freund, der sich noch hoffnung macht als rückhalt. wenn du damit gut zurecht kommst - warum nicht!

die zeit wird es zeigen - ob ihre gefühle nochmal aufleben können.
ich würde dir empfehlen dir nicht allzuviel hoffnungen zu machen und weiter dein leben zu leben, deine hobbys, freunde wahren und einfach weiterschauen was passiert.

05.01.2012 04:16 • #2




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