Hallo zusammen!
Ich schreib hier mal ins Forum, um mir ein wenig meine Gedanken vom Kopf zu schreiben. Es würde mich freuen, wenn ihr mir ein paar Gedanken zu meiner Lage wiedergeben könntet
Also ich (24) war 3.5 Jahre mit meinem Freund (27) zusammen, bis er sich von mir getrennt hat. Auslöser der Trennung war, dass er sich fremdverliebt hatte und er am Ende sagte, die Anziehung zu mir sei weg und er habe einfach keine Kraft mehr. Nachdem er mir seine Fremdverliebtheit «gebeichtet» hatte, habe ich ihm viel Verständnis entgegengebracht und wir waren noch etwa einen Monat zusammen. Er sagte anfangs, er wolle sich nicht trennen und unserer Beziehung eine Chance geben, nur leider verhielt er sich oft nicht so. Ich bin mir sicher, dass es nicht seine Absicht war, mich mit gewissen Aussagen zu verletzen, dennoch war das nicht okay. Beispielsweise sagte er in einem Gespräch, wir hätten eher eine Vernunftsbeziehung geführt. Das relativierte er zwar sogleich und meinte die Wortwahl sei nicht ideal, er meine einfach, dass wir uns einander langsam annäherten. Währenddessen habe er sich Hals über Kopf in die Andere verliebt. Er schien ganz grundsätzlich immer Gründe zu suchen, warum es mit uns nicht mehr klappen würde. Was für mich natürlich sehr schwierig war, da er sich ja entschieden hatte, die Beziehung fortzuführen. Schliesslich habe ich ihm gesagt, dass könne so nicht weitergehen, ich wolle vorerst (10 Tage) keinen Kontakt zu ihm und er solle doch die Andere, um ein Treffen beten, wenn er es nicht lassen könne. Er hat sie dann tatsächlich um ein Treffen gebeten, sie hat aber einen Freund und kein Interesse. Daraufhin haben wir uns mehr oder weniger einvernehmlich getrennt (ich habe mich durch die Umstände gezwungen gefühlt). Zirka 10 Tage später nachdem wir wenig Kontakt hatten, hatte ich es dann nochmals vergeblich bei ihm versucht. Seither (etwas mehr als 2 Monate) haben wir keinen Kontakt mehr. Bei der endgültigen Trennung habe ich ihm gesagt, dass hinsichtlich der Art und Weise der Trennung immer ein fader Beigeschmack bleiben werde. Er hat sich zuvor auch schon entschuldigt und meinte er habe sich wie ein «A.» benommen, was er aber am Ende wieder zu relativieren versuchte. Trotzdem haben wir uns zum Abschied noch umarmt und konnten ziemlich vertraut miteinander sprechen. In den letzten zwei Monaten habe ich mich viel mit den eigentlichen Gründen für das Scheitern unserer Beziehung befasst und denke, dass es sicherlich ein paar tieferliegende Gründe gab, für die wir beide die Verantwortung tragen. Meiner Ansicht nach sind das aber Probleme, die mit Geduld und ein wenig emotionaler Öffnung beiderseits im Prinzip lösbar gewesen wären. Es gilt noch zu erwähnen, dass wir in unserer Beziehung eher wenig Streit hatten und dies unser erster «grösserer» Konflikt war. Auch auf unser Umfeld wirkten wir sehr zufrieden. Eigentlich möchte ich von ihm loskommen, um zu erkennen, dass ich mein Leben auch alleine im Griff habe und glücklich sein kann. Also es bleibt mir ja ohnehin nichts anderes übrig. Bis anhin finde ich, dass ich mit der Trennung gut umgehe und fühle mich in meinem Selbstvertrauen auch gestärkt. Dennoch bringe ich den Gedanken, dass eine mehrheitlich glückliche Beziehung viel zu schnell aufgegeben wurde, nicht so richtig aus dem Kopf. Es ist mir aber auch klar, dass ein Neuanfang aufgrund seines schlechten Gewissens (sowie ich ihn einschätze, wird er das haben) und meines Gefühls im Stich gelassen worden zu sein nicht so einfach und wenn nur nach vielen Monaten/Jahren möglich wäre. Trotzdem erkenne ich darin, dass dieser Gedanke überhaupt da ist, ein Grund warum ich noch nicht richtig loslassen kann. Wie würdet ihr mit dieser Situation umgehen?
04.03.2019 13:42 •
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