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Lyrik Steine, wie Vögel über die Toten

Spiritual
Steine, wie Vögel
(über die Toten)


Mein Herz ist ein Wasserfall aus Tränen
in meiner Brust fühle ich es rauschen und höre die Flut

Nichts mehr zu sagen an Dich und zu Dir
Nie gab es etwas zu sagen mit Sinn und Herz und von Bestand
das weiß ich jetzt
kein Herz, kein Verstand, kein Gefühl für mich
jemals

Meinen zärtlichen Singsang an Dich
nie mehr wird er ertönen
nie mehr wirst Du ihn hören, werde ich ihn hören
Die Zärtlichkeit in ihm und die Sehnsucht
Du hast sie nie vernommen und ihren Wert erkannt

Aufs Feld geschoben vor einer Fata Morgana der Liebe, sie angebetet
aufgewacht vor leeren Gräbern auf einem vergessenen Friedhof
wen habe ich gesucht in Dir?
vielleicht eine Heimat, eine blühende Weide, einen Brunnen

Eine reine Zärtlichkeit für mich, ein Bewusstsein für den einmaligen Wert
einer Unikat-Liebe, die nie mehr wiederkehrt
Liebe im Tiefsten ist eine unbekannte Blume, die nur einmal blüht in einer privaten Sonne
ein Paradies wollte ich wachsen sehen darin
Beton, Staub und nichts als Staub auf ihm fand ich in meinen Händen

Wege gesucht, goldene Brücken erbaut aus süßem Atem im Herzschlag der Hoffnung
Ja, das ist Liebe, so einseitig wie vor einer Leiche zu atmen
zu singen und Symbole zu zeichnen in den Strand, den Deine Füsse
nie berührten und Deine Augen nie lasen
da sie vergingen in der Nacht bevor ich geboren ward

Mit einer Leiche zu tanzen macht traurig
und Blinden das Blau des Himmels zu erklären macht einsam
Das Füllhorn der Früchte kannst Du nicht mit dem Mundlosen teilen
und das lebendige Herz, das sucht, kann nicht finden den Herztoten
sondern ihn nur passieren im Vorübergehen und staunen
über die stille Totenleere im andern, über die gleißenden Wunder im eigenen

Was hätte ich gerne berührt an Dir?
Da Du immer schon Staub und Morast warst mit einer Puderzuckerschicht
weggepustet von meinem Atem und dem leichten Heben und Senken der Brust dabei
Deine Sterne sind erloschen, obwohl der Staub funkelt in Deiner Düsternis
Nichts Schönes zu sehen, nur das Vergehen in der Vergangenheit

Du bist endlich und vergangen
in dem Moment als ich von Liebe träumte
vor tausend von Jahren, tausend Jahre davor
Zu keinem Zeitpunkt gibt es eine Chance für die ewig Toten
auf Liebe.

Es ist nur ein Wort für sie, so bedeutungslos wie ein Pin-Code, der noch nie gültig war für sie
doch sie lügen, dass sie den Code kennen würden und darüber, zu wissen, was er eröffnet
wie Steine, tausend von Metern unter der Erde mit Lava verschmolzen, von denen erzählt wird,
dass sie vom Fliegen reden
in der Hölle

Vögel wie Steine
sie wissen davon
die einen riechen Deine Verwesung
die anderen lässt sie kalt und tot
wie . wie heisst Du nochmal?

Scherbenstaub? Namenlose Totgeburt? Eierfurz im Kadaver?

Du stinkst zum Himmel.

03.02.2024 06:40 • x 1 #1


W
So ein bedrückender Text… gibt es ein Narratif dazu?

03.02.2024 12:21 • #2




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