Mal zum nachdenken

D
… ach, noch bevor der Morgen erschien,
sah sich der Sänger nach der Gattin um,
- schon war sie entschwunden, und mit ihr sogleich starb auch er.
Ihr seid mit dieser Geschichte gemeint,
die stets ihr trachtet, den Geist zum höchsten Licht zu erheben.
Wer unterliegt und nach dem Hades sein Auge wendet,
dem wird genommen, was immer er Köstliches mit sich führt…

Boethius


Und noch besser:

Wenn es einmal soweit ist, dass jegliches Gut kostbarer ist als sein Besitzer, dann würdigt ihr euch unter die Güter herab. Das ist ja das Besondere der menschlichen Natur, dass sie nur dann über alles Übrige erhaben ist, wenn sie sich selbst erkennt-, dass sie aber noch unter das Tier herabsinkt, sobald sie aufhört, sich selbst zu erkennen.

Auch Boethius

Der Gute ist mir so was von sympathisch… Was denkt Ihr darüber?

Dom

16.10.2002 13:11 • #1


U
Das ist wirklich sehr tiefsinnig.
Vor allem das zweite gefällt mir sehr gut.

Andererseits ist es doch auch sehr überheblich, sich selbst bzw. den Menschen an sich über alles andere zu stellen, oder? Die Natur ist eine Gemeinschaft von unzähligen Lebewesen und den bei Boethius sogenannten Gütern. Und nur in der Gemeinschaft kann sie funktionieren. Können wir uns wirklich anmaßen, uns wichtiger zu nehmen als alles andere?

Uschi

17.10.2002 14:20 • #2




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