Mein Dezemberzitat

A
...von allen Befürchtungen , die wir haben, treffen zum Glück nur die Schlimmsten ein..., Henry Stendhal
Seine Ironie und sein Sarkasmus erheitern mich zur Zeit.

Ich sitze heute erstmals vor diesem Forum und habe viel gelesen. Ich bin seit dem 11.8.06 nach 14 gemeinsamen Jahren getrennt und 45 Jahre alt. Habe seit dieser Zeit schon beträchtliche Höllen und Seelenqualen hinter mir gelassen. Habe dem Wahnsinn in etwa 3 Monaten Schlaflosigkeit einen großen Raum geben müssen. Meine unversendeten Gedanken, Zwiesprachen und Briefe haben Buchdicke. Habe definitiv zuviel getrunken, geraucht und geweint. Meine Seele fühlt sich auch nach wie vor an, wie rohes Fleisch. Habe in den vergangenen 4 Monaten unglaublich viel bewegen müssen und weiß nicht recht wie es gemacht habe.

Am 10.08. überreichte mir mein Mann sein Handy, da ich auf diesem eine sms meines Sohnes erwartete. Ich fand nicht so ganz worauf ich wartete, während ich vor unserer Lagerhalle Flohmarktkisten sortierte.
Hi Snout your are not one moment out of my mind....
Yes, the hotel is o.k...
where we met with football...( nicht mein Englisch)

Ich hatte in seiner ganzen Pracht und Herrlichkeit, die bis dahin schon 10 Monate laufende Affaire meines Mannes vor Augen. Ich fuhr verwirrt und betäubt nach Hause, lief wie ein Tiger durch die Wohnung und versuchte den Gefühlsansturm zu bewältigen. Ich habe einen ganz gewöhnlichen Abend mit meinem Mann verbracht- nur dass sich bei mir eine schlaflose Nacht anschloss von der er nichts merkte. Am nächsten Morgen, es war unser Hochzeitstag, habe ich ihn aufgefordert bis 17.00 seinen Auszug abgeschlossen zu haben. Hat er gamacht!
Egal was auch immer ich fühle- meinem Verstand war in dieser Nacht klargeworden, dass ein solcher Vertrauensbruch nicht zu kitten sein kann. 1 Woche zuvor hatte er von mir noch als die Liebe seines Lebens, die beste Ehefrau, die er jemals kriegen könnte, dem Menschen mit dem er alt werden wollte gesprochen.
Ich widerspreche hier der Binsenweisheit der gemeinsamen Schuld.
Wir hatten eine gemeinsame Firma gegründet. Mein Bereich waren Buchführungen, Bilanzen etc- seiner der Außendienst und Kundenkontakte. Ich hätte ihn nicht kontrollieren können oder wollen. Er hatte jeden erdenklichen Freiraum und hat ihn offensichtlich genutzt. Wie in zahlreichen Beiträgen hat auch bei uns die Midlifecrises gekoppelt mit Sprachlosigkeit seinerseits zugeschlagen.
Ich stand mit einer viel zu großen und teuren Wohnung, ohne Job, ohne Unterhalt für mich und meinen Sohn und ohne Mann da.
Habe seitdem einen Aktenordner voll Bewerbungen verschickt, meine Wohnung umgebaut um hoffentlich im kommenden Jahr einen Untermieter zu finden. Habe begonnen selbständig zu arbeiten um nicht unter zu gehen. Habe eins nicht getan- mich äußerlich gehen zu lassen. Ich glaub das hätte ich nicht ertragen so auszusehen, wie ich mich fühle. Wiege zwar z.Zt. noch gerade 40 Kilo hoffe aber einfach auf bessere Zeiten im kommenden Jahr. Eine liebe Freundin schrieb mir vor Weihnachten: 2006 war das Jahr der Dornen für dich und 2007 wird das Jahr der Rosen.

Ich grüße euch alle und wünsche euch allen für das kommende Jahr Zuversicht, Freude und Liebe. Möge jeder kommende Tag ein bisschen schöner und glücklicher werden als der Vergangene!
LG Anke

Was mich ganz besonders in meiner Situation getroffen hat, war die Erkenntnis, dass man als alleinstehende fFau selbst im Freundeskreis nun als potentielle Gefahr beäugt wird. Suche nette Menschen aus Köln und Umgebung!

30.12.2006 17:00 • #1