Meine Geschichte

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Hallo Zusammen,

Ich weiß wirklich nicht, was ich mir davon erhoffe hier zu schreiben, aber ich tue es einfach mal.
Das ganze Elend fing Ende 2015 an. Ich habe mich von meinem damaligen Freund getrennt mi dem ich 3,5 Jahre zusammen war, um mit meinem damaligen besten Freund zusammen zu sein. Meine alte Beziehung war schon lange eingeschlafen und es war nur noch mehr Gewohnheit.
Für mich erschien alles perfekt. Die erste Zeit war ich sehr glücklich, ich konnte bis dato eh nicht behaupten, dass ich je lange Zeit unglücklich mit meinem Leben gewesen wäre.
Nach drei Monaten in der neuen Beziehung fingen dann die Probleme an. Ich fing an zu klammern und wir hatten öfters streitereien. Nach einem Streit wollte er ein paar Tage Ruhe zum nachdenken und da fing mein Dilemma an. Ich bekam panische Angst vor einer Trennung und Angst vor dem Alleinsein. Die paar Tage waren die Hölle für mich. Ich habe mich total reingesteigert und dieser Schock hat etwas in mir ausgelöst. Seit dieser Zeit war nichts mehr wie vorher. Mit dem damaligen freund war ich noch 2 Jahre zusammen. Diese Beziehung hat mich sehr viel Kraft gekostet. Ich habe sehr viel investiert, auch finanziell und wurde am Ende nur ausgenutzt. Ich fing während dieser Beziehung an eine Depression zu entwickeln. Die Trennung Ende 2017 hat mich hart getroffen. Ich habe sehr gelitten, aber das Leiden hat sich nach wenigen Wochen in Wut gewandelt, da ich merkte wie sehr ich ausgenutzt worden bin. Kurz vor dem Jahreswechsel 2017/18 lernte ich dann meinen jetzigen Exfreund kennen. Es war alles sehr intensiv und ging sehr schnell. Wir haben drei Tage zusammen verbracht, dann ist er auf nach Asien, um ein paar Monate zu reisen. Wir haben abgemacht, dass er danach zu mir kommt und bleibt. Wir wussten beide sofort, dass das zwischen uns etwas besonderes war. Nach kurzer Zeit waren wir uns sehr vertraut.
Letztendlich hat seine Reise grade mal 3 Wochen gedauert, dann hat er sie abgebrochen, um zu mir zu kommen. Er ist Tätowierer und ich habe zu der Zeit in einem tattoostudio gearbeitet, wo er dann auch sofort anfangen konnte.
Alles schien perfekt. Nach ein paar Monaten fing er an mich auszubilden und wir haben geplant, dass wir in seine Heimat nach Österreich umziehen und uns etwas zusammen aufbauen.
Im august 2018 sind wir dann umgezogen.
Da fing es an bergab zu gehen. Mein Exfreund fühlte sich zunehmend gestresst, dass wir zusammen in einer kleinen Wohnung lebten und wir uns auch noch bei der Arbeit ständig sehen. Nach einer großen Eskalation im Dezember, wollten wir daran arbeiten. Ich habe mir einen anderen Nebenjob gesucht und er fing an öfters am Wochenende was alleine zu unternehmen.
Es gab aber immer wieder Phasen in denen er plötzlich sehr kalt und genervt mir gegenüber war. Es ist einmal so sehr eskaliert, dass er mir drohte sich umzubringen.
Es stellte sich heraus, dass er auch depressiv ist. Zum Glück suchte er sich aber sofort Hilfe und fing noch im Dezember an in Therapie zu gehen. Von da an dachte ich, dass es bergauf geht. Er war wieder viel liebevoller zu mir. Mitte Februar war es dann aber soweit: er teilte mir mit, dass er zur Zeit nichts für mich fühlen kann und, dass er Abstand braucht, um mit sich selbst klar zu kommen.
Für mich brach eine Welt zusammen. Ein halbes Jahr, nachdem ich in Deutschland alles aufgegeben habe, musste ich wieder alleine zurück um von vorn anzufangen.
Das ganze ist nun fast 3 Wochen her.
Ich fühle mich leer. Funktioniere nur noch. Ab und zu bin ich traurig und vermisse ihn sehr.
Als ich ihm kurz nach der Trennung fragte, ob er sich wünscht, dass es wieder wie zu Beginn wird, hat er geantwortet, dass er sich wünscht, dass es noch besser wird, wenn wir beide an uns gearbeitet haben (Stichwort Therapie). Weil es leichter wird, wenn wir beide weniger Ballast mit uns herumschleppen.
Zur Zeit haben wir kaum Kontakt. Ich gebe ihm den Abstand den er braucht. Sobald ich eine Wohnung habe, muss ich nochmal zurückfliegen und meine Katzen nach Deutschland holen. Ich habe etwas Angst davor ihn zu sehen.
Ich wünsche mir eigentlich, dass wir es nochmal neu probieren, irgendwann. Ich weiß, dass wir sofort von 0 auf 100 gegangen sind und uns das vermutlich das Genick gebrochen hat. Gleichzeitig sind wir beide psychisch vorbelastet, was die ganze Sache nicht einfacher macht.
Einerseits möchte ich hoffen, dass es wieder wird, aber andererseits habe ich angst davor nochmal enttäuscht zu werden.

Ich mag es in meiner Heimat nicht sonderlich. Ich fühle mich einsam. Möchte gerne eine Therapie machen, aber es dauert ewig einen Platz zu bekommen. Mit meiner Familie kann ich nicht wirklich darüber reden, wie es mir mit der depression geht. Die leben eher nach dem Motto stell dich mal nicht so an.

Das ist meine Geschichte. Ich wollte es einfach mal aufschreiben, da ich kurz davor war meinem ex zu schreiben, wie sehr ich ihn vermisse.

04.03.2019 20:21 • #1


SanDiego
Servus, es gibt verschiedene Nummern wenn du bei Google Depression Nummer eingibst.
Therapie ist immer so eine Geschichte, Wunder dauern da etwas länger und auch nur wenn du bereit bist. Ich bin mal in eine psychosomatische Klinik ( windach/Ammersee) überwiesen worden per Krankenschein. Ging recht schnell.
Was meinst du denn mit Klammern.

04.03.2019 20:35 • #2