Ich weiss nicht, wie ich dieses Forum gefunden habe. Ich glaube ich habe einfach nach loslassen gesucht und bin hier gelandet. Wobei mein Ex ja meinte, dass man nach 4 Monaten des gemeinsamen Erlebens nichts loslassen müsse, da sich ja noch keine Bindung eingestellt habe. WIE BITTE?
Er hat während dieser Zeit von zusammenziehen, Freundschaftsringen, unserem letzten ersten Mal. gesprochen.
Er hätte noch nie jemanden so geliebt wie mich. War das jetzt alles gelogen?
Ich werde es wohl nie herausfinden.
Was ist geschehen in diesen vier Monaten, wo doch alles hätte schön sein sollen.
Ich befand mich (und tue es noch) in einer schwierigen Phase in meinem Leben. Das erste Mal habe ich begonnen, mich mit meiner Vergangenheit auseinanderzusetzen. Ich habe mich oft gefragt, warum meine Beziehungen nicht dauerhaft sind und wenn sie länger bestanden, dann war das mehr Freundschaft + wie Beziehung, wie ich sie mir wünsche.
Nun, ich habe eine Therapie begonnen. In dieser Zeit lernte ich ihn kennen. Charmant, gebildet, gut aussehend, liebevoll.
Er hat mich regelrecht überrollt. Wir trafen uns drei Mal und dann hat er schon bei mir übernachtet. Ich habe es einfach geschehen lassen. Habe mich nicht gewehrt. Aber es schlichen sich auch leise Zweifel ein.
Mit meiner Therapeutin konnte ich in dieser Zeit nicht reden, da sie erst krank und dann im Urlaub war. Nach zwei Monaten, in denen ich mit ihm zusammen war, hatte ich dann einen Termin.
Sie hat mir geholfen, die Geschehnisse, im inneren und ausserhalb von mir, besser einzuordnen. Dass ich achtsam sein müsse, was ich brauche, dass sich meine Vergangenheit in dieser Beziehung nicht wiederholen darf.
Sie hat mir auch gesagt, dass es schwierig ist, in dieser Phase, wo ich mich befinde, eine Beziehung zu beginnen / zu führen.
Ich habe mit ihm darüber gesprochen. Auch er ist ein gebranntes Kind. Hat wie ich, schon eine Therapie gemacht.
Aber statt Verständnis bekam ich Druck. Es ging ihm wohl nicht schnell genug.
Als ich ablehnte zusammenzuziehen oder Freundschaftsringe zu kaufen, tat ich dies, weil ich es einfach noch zu früh fand, für solche festen Entscheidungen. Vor allem nicht, in dieser Phase, in der ich mich so instabil, angreifbar fühlte. So verletzlich. Und nicht mit unserer beider Vergangenheit. Meine Therapeutin meinte noch, es drängt uns doch nichts. Warum nicht Zeit lassen?
Ich glaube, das hat er sehr krumm genommen. Auch in anderen Bereichen kam ich mit seinem Verhalten oft nicht klar und habe mich dann zurückgezogen, um mich zu schützen.
Er ist so oft so aggressiv aufgetreten. Und ein andermal war er wieder unheimlich lieb.
Ich habe noch nie mit jemandem solche Höhen in einer Beziehung erlebt und kurz darauf solche Tiefen.
Mein Rückzug hat ihn veranlasst, wütend zu sein, beleidigt, verletzt zu sein. Ich habe es ihm versucht zu erklären, dass ich diese Zeiten noch brauche. Es nicht direkt mit ihm zu tun hat, sondern mit meiner Verarbeitungsweise von Ereignissen.
Er konnte / wollte dies so nicht stehen lassen.
Wir haben uns getrennt, versöhnt, getrennt.
Es ging auf und ab. Meine Therapeutin meinte, dass dies so sei, dass meine Beziehung auch mein inneres widerspiegle.
Nach meiner letzten Therapiesitzung, in der ich mit meiner Therapeutin über die Beziehung sprach, wie mich das alles mitnimmt. Sein immer wieder tagelanges beleidigtes Reagieren auf eine Äusserung von mir, das auf und ab bei uns. und sie mir erklärt hat, dass ich nicht dafür verantwortlich sei, wie er reagiere, sondern ich bei mir bleiben soll, bei dem was ich brauche, bei meinen Bedürfnissen.
Ich war nachdenklich, habe mich wieder zurückgezogen. war nicht offen zu ihm. hatte Angst, vor Verlust, Angst Dinge, die mich belasten klar anzusprechen. Hatte Angst vor seiner Reaktion.
Da schrieb er: Bitte beende die Beziehung.
Das machte mich traurig. Ich schrieb: Bevor ich die Beziehung beende, würde ich eine Beziehungspause vorziehen.
Da schrieb er: Dann beende ich die Beziehung jetzt.
Ich habe es zu gelassen. Dann habe ich ihm geschrieben per Mail, er solle das nicht tun. Er solle die Beziehung bitte nicht beenden. Ich war unglaublich traurig und hatte Angst.
Er hat geschrieben, ich solle ihm ein Feedback geben, über Situationen in unserer Beziehung. Nur so wäre vielleicht wieder eine Annäherung möglich.
Obwohl es mir schwer fiel, habe ich versucht, meine Sicht aufzuschreiben. Er hat geantwortet, aber ich habe es nicht geschafft, seine Antwort zu lesen. Ich hatte regelrechte Panik, die Mail zu öffnen.
Ich habe ihm das geschrieben. Und da er dies als Weg gesehen hätte, der Aufarbeitung, der neuen Annäherung, war mir klar, war der letzte Strohhalm gerissen.
Eine Woche später habe ich die Mail gelesen. Einiges war falsch dargestellt. Aber ich habe es einfach hingenommen, mich nicht gewehrt gegen seine Behauptungen. Warum auch noch?
Habe ihm trotzdem noch geschrieben, wie leid es mir tut und wie es mir schwer fällt, ihn loszulassen. Wie ich ihn immer noch liebe. Und wie der Schmerz da ist.
Der Schmerz, von dem er sagte, er sei ohne mich irgendwann zu Ende, aber mit der Beziehung würde er ständig andauern.
Und auf meine Entschuldigung hat er nur sarkastisch reagiert. Und ich meinte, dass das prima sei, da es mir beim loslassen helfe, wenn er so reagiere. Und er sagte loslassen sei nicht nötig.
Er gab an vielem die Schuld meiner Therapeutin, dass sie mich negativ beeinflusst hätte. Ich hätte mich nach den Gesprächen immer zurückgezogen. Auch das habe ich ihm am Schluss angeboten. Eine andere Therapeutin zu suchen.
Aber das hat wohl nicht ausgereicht.
Ich bin noch traurig und verletzt. Werde später nochmal hier reinschauen. Möchte mir dies einfach nur von der Seele schreiben.
Kämpfe noch mit dem Schmerz. Schreib dann vielleicht noch etwas mehr dazu. Danke einfach fürs da-sein. Fürs zuhören.
15.08.2018 11:59 •
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