Nach 6 Mon den Ex wiedergesehen, es tut immer noch weh

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Hallo alle miteinander,

wie der Titel schon verrät, geht es bei mir um den Umgang mit besagter Situation, da ich eigentlich gedacht hatte, über ihn hinweg zu sein, nach 6 Monaten. Seit ich ihn vor 3 Tagen zufällig wiedergesehen habe, bin ich emotional völlig durcheinander.

Zum besseren Verständnis der Situation, hier mal was bis zu diesem Punkt passiert ist. Lesemuffel seien hier mal gewarnt, es wird lang:

Ich hatte meinen Ex vor 5 Jahren an der Uni kennengelernt, da wir beide damals im selben Studiengang eingeschrieben waren und dann irgendwann im gleichen Seminar saßen.Ich hatte ihn davor noch nie gesehen.
Da wir zu dem Zeitpunkt die einzigen Personen waren, die vor Seminarbeginn schon da waren, kamen wir über mehrere Tische hinweg ins Gespräch. Es ging nur um grundlegende Dinge bezüglich des Studiums. Als der Raum sich dann immer mehr füllte, frage er, ob er sich neben mich setzten dürfe. Ich sagte ja. So kam es, dass wir im laufe des Semesters immer mehr ins Gespräch kamen und anfingen uns auch außerhalb der Uni zu treffen. Charakterlich war er komplett anders als ich und gerade das zog mich irgendwie an.

Ich kann es mir bis heute nicht erklären, aber es gab und gibt diese unheimliche Anziehung zwischen uns. Und das, ob wohl weder ich rein optisch sein Typ war, noch er meiner Präferenz entsprach.
Aufgrund dieser Anziehung, ließ ich mich auf ihn ein, obwohl meine Freundinnen mir davon abrieten, da er bereits mit Anfang Zwanzig einen Sohn aus einem One-Night-Stand hatte und bis dahin ziemlich verantwortungslos in Sachen S. war. Ganz anders als ich. Aber mir war das egal, ich wollte ihn und beendete damals meine laufende Beziehung mit einem anderen, von der besagter Kommilitone wusste.

Es ging mit meinem Kommilitonen dann alles ziemlich schnell und heftig, war aber genauso schnell wieder vorbei, da er mir damals nach 2 Monaten sagte, dass mit uns sei für ihn nichts Festes Ich war so verletzt damals, dass ich die Sache mit ihm beendete und 4 Jahre lang absolute Funkstille zwischen uns herrschte.

Bis er sich im Mai letzten Jahres plötzlich wieder bei mir meldete und frage , ob man sich nicht mal einfach so wieder treffen könne, ohne irgendwelche Hintergedanken, denn die letzten Jahre hätten bei ihm Einiges geändert.
Da ich neugierig war und ihn immer noch attraktiv fand, sagte ich zu.

Um es kurz zu machen:
Wir machten im Prinzip da weiter, wo wir aufgehört hatten. Diesmal, weil ich es so wollte, da ich an meiner Abschlussarbeit für's Grundstudium saß und nebenbei in mehreren Aushilfsjobs arbeitete und daher keine Zeit für eine richtige Beziehung hatte, während er im vorletzten Semester des weiterführenden Studiums war.
Also verbrachten wir, wann immer es ging Zeit miteinander und, ja, ich geb's zu vor allem im Bett. Wir hatten uns darauf geeinigt, die Sache monogam zu führen und zu beenden, sobald einer von uns merkte, dass es nicht mehr ging. Irgendwann war es so, dass wir ein Paar waren und richtig glücklich, bis es anfing zu bröckeln.

Irgendwann kam es zu einem ziemlich dummen Streit, bei dem ich ihn spontan versetzt hatte, um mit einem guten Freund, den ich jahrelang nicht gesehen hatte, tanzen zu gehen. Als ich merkte, wie sehr ihn das verletzt hatte (Zitat von ihm: Kaum kommt was Besseres, lässt du mich stehen.), rief ich ihn an, um die Sache zu klären. Ich geb's zu, ich war sauer. Ich hatte mich erst eine Woche vorher mehrere Tage um ihn gekümmert, als er krank war und er warf mir Gleichgültigkeit ihm gegenüber vor!
Daraufhin kam der Satz von ihm, der mich bis dahin richtig getroffen hatte: Geh' ruhig Tanzen´. F. ist schließlich dein bester Freund und ich bin nur dein S., also komm ich damit klar.
Ich bemerkte danach, dass er sich immer mehr von mir zurückzog und ich teilweise das Gefühl hatte, ich sei ihm lästig.

Irgendwann gestand er mir dann, dass er nebenbei noch in Online-Dating-Portalen aktiv sei (so hatte er die Mutter seinen Sohnes kennen gelernt) und sich seit 2 Wochen mit einer Anderen treffe, die er zwei Monate zuvor bei der Hochzeit eines Bekannten kennengelernt hatte und fing an vor mir, von ihr zu schwärmen, dass er sie als Mensch total interessant fände und sie viel eher seinem Typ entspreche, aber wir könnten die Sache zwischen uns im Bett weiterführen, weil noch laufe nichts mit ihr.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass wir beide so wütend aufeinander waren, dass ich wusste, für mich ist es vorbei, dennoch schlief ich noch ein letztes Mal mit ihm. Wir ließen unserer Wut aufeinander in diesem Moment im Bett freien Lauf. Danach fühlte ich mich schrecklich, während er seelenruhig neben mir schlief. Ich war so angeekelt von allem: Von mir, von ihm, von der gesamten Situation, dass ich es nicht mal ertrug, ihn schlafend anzusehen oder gar neben ihm zu liegen, dass ich vom Schlafzimmer ins Wohnzimmer ging, mich anzog und meinen besten Freund mitten in der Nacht anrief, um mich abzuholen.
Ich ging ohne ihn nochmal zu sehen. Eine Woche später, beschloss ich, die Sache für mich durch ein letztes Gespräch endgültig zu beenden, nicht für ihn, sondern für mich. Ich gestand ihm alles: dass ich verliebt in ihm war, aber mich niemals selbst belügen würde und mich zu seinem Betthäschen machen würde, während er anderen den Hof macht. Damit käme ich niemals klar und es wäre das beste, sich nicht mehr zu sehen. Ich gestand ihm auch, wie sehr er mich durch sein Geständnis verletzt hatte, und dass wir uns nicht belügen bräuchten; einfach nur Freunde könnten wir niemals sein, ich wünschte ihm dann alles Gute mit der Neuen. Von ihm kam nur, ich hätte recht, dann ginge es nur so.

Dies war im spät Sommer/anfang Herbst, danach hatte ich ihn nicht mehr gesehen und hatte auch sehr viel um die Ohren.wegen meiner Abschlussarbeit und Bewerbungen um einen Studienplatz zum weiterführenden Studium.
Ich hatte zwei Zusagen, eine an meiner bisherigen Uni, wo auch mein Ex noch war und eine Uni außerhalb. Da das Schicksal immer dann zuschlägt, wenn man's nicht brauch, blieb ich an meiner alten Uni, um in der nähe meiner Familie zu bleiben, da bei meiner Mutter Krebs diagnostiziert worden war und ich mich um meine kleine Schwester hätte kümmer sollen/müssen, wenn die OP meiner Mutter schief lief.

Da ich dann verständlicherweise total beschäftigt war, mir Studiumsbeginn und Pflege/Versorgung der Familie, vergingen 6 Monate, ohne dass ich all zu oft an meinen Ex hätte denken können.Bis letzten Freitag, da sah ich ihm am Campus wieder, auch nur durch Zufall, da ich gerade mit einer Freundin über die anstehende Prüfung sprach und sie plötzlich an mir vorbei sah und jemanden hinter mir fragte, ob wir ihm helfen könnten. Ich drehte mich um und sah gerade noch, wie mein Ex die Treffen kommentarlos hoch ging.
Seit dem bin ich völlig durcheinander, da auf einen Schlag meine Gefühle für ihn wieder aufgeflammt sind, wie auch die Kränkung. Vor allem da ich weiß, dass er in einer Beziehung stecken soll, zumindest, wenn man dem Beziehungsstatus einer Facebookseite Glauben schenken darf, welche ich das erste Mal nach der Trennung betrachtete, einfach weil ich so durcheinander war und ernsthaft überlegt hatte, ihn anzuschreiben.
Ich weiß einfach nicht, wie ich mit meinen Gefühlen umgehen soll, da ich wirklich dachte, ich sei über ihn hinweg.

Vielleicht hilft es ja loszulassen, wenn ich einmal alles niederschreibe.
Danke, dass ihr dies hier gelesen habt.

08.02.2016 13:47 • #1


Z
Er hat ne Neue? So schnell? lass ihn los...ganz schnell. Der Frühling kommt - auch für dich

09.02.2016 10:38 • #2