Nähe und Distanz - das ewige Hin und Her

S
Ich hatte bereits einen Thread eröffnet, möchte hier nun aber noch mal die komplette Geschichte schreiben, damit jeder ein Bild hat.
Ich würde mich über Tipps im weiteren Umgang mit meiner Ex-Freundin freuen.

Mit meiner Ex-Freundin habe ich in derselben Mannschaft gespielt (ich bin eine Frau). Wir haben uns vor ca. einem Jahr kennengelernt, hatten nie miteinander zu tun, da wir beide sehr ruhige Menschen sind und nur dann reagiert oder gesprochen haben, wenn jemand auf uns zukam. So etablierte sich zwar mit den anderen Mannschaftsmitgliedern ein gutes Verhältnis, aber sie konnte ich irgendwie nicht leiden. Wir haben uns sehr lange ignoriert, bis wir eines Tages Ende 2013 mit der Mannschaft feiern waren und ins Gespräch kamen. Wir haben uns ziemlich gut verstanden, allerdings uns nach dieser Feierei im Training wieder angeschwiegen und ignoriert. Ich war dann noch mal mit ihr und einer anderen Mannschaftskollegin feiern, danach war es das gleiche Spiel. Wir haben uns danach wieder ignoriert, wobei ich merkte, dass ich Gefühle entwickelte.
Mitte Februar 2014 waren wir dann wieder mit der Mannschaft weg, wir haben uns wieder sehr gut verstanden, sehr eng miteinander getanzt. Ich hatte ihr dann einige Tage später geschrieben, ob wir denn nicht mal allein was machen wollen, was wir dann auch taten. An diesem Abend gestand ich ihr meine Gefühle, die sie interessanter Weise erwiderte, was ich nicht gedacht hätte. Da sie eigentlich heteros.uell war. Wir haben an dem Abend noch darüber gesprochen, dass wir beides Menschen sind, die solche Dinge schon eher ernst meinen (also nicht als reine Bettgeschichte sehen) und schauen, wie es sich entwickelt.
Wir hatten uns dann für ein paar Tage später zum DVD-Schauen verabredet, allerdings ließ ich die Option offen, auch ins Kino gehen zu können (ich wollte nicht, dass sie denkt, ich wolle sie ins Bett kriegen), sie meinte aber, dass DVD-Schauen in Ordnung wäre.
Ich muss zugeben, ich hatte ein bisschen Angst vor dem Date bei ihr, weil ich nicht wollte, dass es zu S. kommt, was dann allerdings – durch ihren vollen Einsatz – doch geschah. Nein, damit sage ich nicht, dass sie schuld daran war, ich wollte es letztendlich ja auch, war nur etwas verwirrt, weil alles so schnell ging. Hatte da auch schon erste Zweifel, denn normalerweise ging mir das viel zu schnell, dachte andererseits aber, dass es vielleicht manchmal normal wäre so.
Ich muss dazu sagen, dass meine Zweifel auch deshalb kamen, da sie psychische Probleme hat. Sie verletzt sich selbst und lebt sehr zurückgezogen und menschenscheu, das fand ich einfach komisch, dass sie mich plötzlich so schnell an ihrem Leben teilhaben ließ.
Ein paar Tage später kam von ihr die Frage, wann wir wieder DVD-Schauen würden. Sie war in den ersten Wochen sehr engagiert, es konnte ihr nicht schnell genug gehen. Ich fand das etwas komisch, da wir eines Tages folgendes Gespräch hatten: sie meinte, sie halte es eigentlich gar nicht länger als drei Wochen mit einer Person aus und warte dann immer darauf, dass diese Schluss mache. Schon da schallten bei mir die Alarmglocken, allerdings dachte ich mir, bei mir würde das anders sein, weil sie mir das auch so sagte (hätte ich mal auf mein Gefühl gehört…). Das alles ging einen Monat gut, bis ihre erste Rückzugsphase kam und sie sich nicht mehr meldete, erst an meinem Geburtstag mir per SMS gratulierte, woraufhin ich sie direkt ansprach und fragte, ob sie wisse, was sie mit ihrem Verhalten tue und ob sie möchte, dass ich mich trenne (das war nicht erpresserisch gemeint, sondern als wirkliche Frage, da sie ja mal meinte, sie wolle immer, dass sich der andere trenne). Das wollte sie aber nicht und so hatten wir ein paar Tage später ein klärendes Gespräch, in dem sie mir sagte, sie habe Phasen, da ertrage sie Menschen nicht. Das war okay für mich (ich kenne das teilweise auch von mir), da ich ja nun wusste, was Sache war. Habe daher auch immer sehr rücksichtsvoll reagiert, wenn ihr mal wieder alles zu viel war.
Einen Monat ging das dann wieder gut, bis die gleiche Sache wieder passierte. Ich fragte wieder, ob sie die Trennung wollte, woraufhin sie meinte, dass sie das nicht wollte. Wir sahen uns einige Tage später wieder bei ihr, aber da war sie sehr distanziert. Ich fragte sie direkt, ob sie Körperkontakt momentan nicht so haben könne und sie meinte, ja, dass sie das momentan nicht ertragen könne. Daraufhin ging ich nach Hause. Nicht, weil ich unbedingt S. wollte und den nicht bekam, sondern, weil ich sie einfach nicht weiter bedrängen wollte.
Einen Tag später telefonierten wir und sie eröffnete mir plötzlich, dass sie schon seit einiger Zeit nicht mehr sicher wäre, ob das mit uns funktionieren könnte. Das heißt, das war bereits in der Zeit, als ich sie gefragt hatte, ob sie noch mit mir zusammen sein wolle – was sie ja bejahte. Das fand ich schon sehr komisch. Ich bat sie dann darum, uns eine Chance zu geben, was sie nicht klar sagen konnte. Sie sagte auch, dass sie immer dann erhebliche Probleme bekam, wenn ihr ein Mensch so nah kam und dass sie diesen nur aus der Distanz mögen könne. Generell wollte sie aber nicht wirklich reden, da sie das alles immer für „dummes Gelaber“ halte und es nichts bringen und ändern würde.
Als ich eine Nacht drüber geschlafen hatte, entschied ich mich dann, dass eine Trennung besser wäre. Ich wollte nicht, dass sie sich weiterhin quälen musste. Wirklich reden wollte sie nicht, daher musste ich das alles per SMS machen. Das ging dann noch recht gesittet zu, man entschied sich, so etwas wie Freunde mit Extras weiterzuführen (so blöd und naiv wie man eben ist). Allerdings war ich einige Tage danach so frustriert, dass wir noch – wieder leider nur per SMS – schrieben, da schaukelte sich dann alles hoch. Erst machte man dem anderen Vorwürfe, dann sich selbst, wie schlecht man doch sei etc. Ich sagte dann zu ihr, dass wir das lassen sollten, da es nichts bringt. Wir haben uns dann ein paar Tage später verabredet. Das eskalierte aber leider auch wieder, weil Alk. mit ihm Spiel war (ja, wir haben wohl alles falsch gemacht, was man nur so falsch machen kann). Wir saßen dann also betrunken auf der Parkbank und sprachen doch noch mal… Dann ließ sie endlich ein paar Sachen raus. Sie sagte, dass ihr momentan alles egal sei und sie nur noch funktioniere und dass sie sich in der Beziehung immer verstellen musste und das nicht mehr wollte. Das verwunderte mich sehr, denn ich hatte ihr bewusst immer wieder die Tür zur Trennung geöffnet, weil ich genau wusste, wie schwer es für sie war. Sie sagte auch, dass sie einfach mit dem Gedanken daran, dass da jemand ist, der auf sie wartet bzw. von ihr erwartet, dass sie sich melde etc. nicht leben kann und es auch nichts bringen würde, wenn sie sich für einige Zeit zurückziehen könnte. Denn da wäre ja dann immer noch ich, ihr Partner. Mich hat das ziemlich verletzt. Sie war wie ausgewechselt, so eiskalt, obwohl sie in der Beziehung in den schönen Phasen immer extrem warm und liebevoll war.
Das alles schaukelte sich dann also auch hoch und letztendlich bin ich dann irgendwann gegangen, da sie eh noch einen Stammtisch mit ihren Kollegen hatte und keine Zeit mehr hatte.
Ich war so unheimlich verletzt… andererseits sah ich ihre Probleme auch. Ich bot ihr ein paar Tage später an, ihr zu helfen, falls sie sich Hilfe suchen wolle, aber ich glaube, das hat sie nur noch wütender gemacht. Sie antwortete auch nicht mehr. Daraufhin entschuldigte ich mich, verabschiedete mich aus ihrem Leben und sagte ihr, ich würde sie nicht mehr belästigen.
Allerdings hatten wir dann aber ein paar Tage später mannschaftsbedingt ein unfreiwilliges Treffen miteinander. Wir haben uns ignoriert. Mir setzte das sehr zu und in ihr schien das auch irgendwie etwas bewirkt zu haben.
Wir kamen danach noch mal per SMS ins Gespräch und sie meinte plötzlich, dass sie es ziemlich schade fände, wenn der Kontakt völlig abreiße. Finde ich ja eigentlich auch, zumal einfach die Situation mit der Mannschaft extrem blöd ist… Ich will sie da nicht ständig ignorieren, das mach ich mit den anderen ja auch nicht und wir sind eigentlich eine Mannschaft, die sehr eng miteinander umgeht…
Wir haben also in den letzten Tagen ein wenig miteinander geschrieben und werden uns nun am Donnerstag treffen, um ins Kino zu gehen (auf jeden Fall werden wir keinen Alk. mehr trinken…).

Ich weiß nun nicht, wie ich mich ihr gegenüber genau verhalten soll.
Prinzipiell würde ich sagen, war die Trennung wohl aus Vernunftgründen. Ich glaube, auch auf ihrer Seite gibt es noch tiefe Zuneigung, sonst wäre sie nicht so sehr daran interessiert, den Kontakt zu halten. Obwohl auch ich schon so oft ziemlich mies zu ihr war und sie wirklich allen Grund gehabt hätte, den Kontakt abzubrechen. Ich verstehe einfach nicht, warum sie am Kontakt interessiert ist. Auch was Treffen anbelangt, ist sie völlig offen, fühlt sich da wohl auch nicht bedrängt. Dass sie das alles nur aus freundschaftlichen Gründen macht, glaube ich nicht. Sie hat so nicht wirklich Freunde und ist froh, wenn sie ihre Ruhe hat und allein ist. Will sie mich damit in ihrem Leben halten, weil sie eine Beziehung nicht führen kann, ich ihr trotz allem sehr wichtig bin? Ist das für sie die genügende Distanz, die sie braucht, um jemanden mögen zu können? Zumal ja zu einer Freundschaft eigentlich auch Verbindlichkeit gehört, die sie ja nicht mag. Ich verstehe das alles nicht mehr… Blickt da jemand durch?

03.06.2014 12:52 • #1


S
Ich bitte darum, diesen Thread zu löschen. Vielen Dank.

06.06.2014 21:06 • #2




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